14. Fall der Schwester Fidelma Reihe
[Serienübersicht]
Kurzbeschreibung:
An der klippenreichen Südwestküste Irlands zerschellt im Jahre 668 ein Handelsschiff. Äbtissin Faife wird auf der Pilgerreise zum heiligen Berg umgebracht, die sie begleitenden Nonnen verschwinden spurlos. In einem Kloster wird ein streitbarer Gelehrter ermordet. Schwester Fidelma vermutet zwischen all dem einen Zusammenhang. Doch die Ermittlungen auf fremdem Stammesgebiet gestalten sich äußerst schwierig und gefährlich.
Über den Autor:
Peter Tremayne ist das Pseudonym eines anerkannten Historikers, der sich auf die versunkene Kultur der Kelten spezialisiert hat. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
Eigene Meinung:
Dieser Fall schließt direkt an den vorhergehenden an und bildet auch in Bezug auf den Kriminalfall eine Brücke. Daher ist es empfehlenswert sich bei diesem Band zumindest an diese kleine Reihenfolge zu halten, um dem Hintergrund besser folgen zu können.
Dieser Band bringt für die deutschsprachigen Leser eine Neuerung, da die Übersetzerin ausgewechselt wurde, was man leider gerade in der ersten Hälfte des Romans stark merkt. In der zweiten Hälfte gelingt es mE den Übersetzern besser, den Ton der bisherigen Übersetzungen zu treffen. Zu Beginn findet man daher eine etwas eigenartige Fidelma vor, da sie nunmehr anders spricht. Mir hat die alte Übersetzung dem Stil nach besser gefallen, hier finden sich oft ungewohnte Satzkonstruktionen (z.b. S. 194: Schluß jetzt. Unseres Bleibens darf hier nicht länger sein). Derartige Ungetüme haben mich doch irritiert, kamen aber glücklicherweise nicht zu gehäuft vor. Gewissermaßen ein Schönheitsfehler.
Wäre also im Grunde kein Problem, hätte nicht Tremayne selbst auch geschwächelt. Durch die enge Bindung an den Vorfall, sind wir schon wieder in einem ähnlichen Thema, wobei das Hintergrundthema des letzten Falles, auch schon nicht mehr das frischeste war. Zudem finden sich immer wieder formelhaft Erklärungen zu einzelnen irischen Besonderheiten in Kirchenstruktur als auch Rechtssystem, die langsam aber sicher einen Refraincharakter aufweisen und man schon fast mitreden kann. Dabei hatte ich oft den Eindruck den haargleichen Absatz schon in den vorigen Bänden gelesen zu haben, und das bei dem Übersetzerwechsel.
Entweder kann ich mich langsam in die Denkweise Tremaynes immer besser hineindenken, oder seine Hinweise werden offensichtlicher. Hier ließ sich jedenfalls schon viel erahnen, war nicht sonderlich geschickt verborgen. Es schlichen sich auch Längen ein.
Während der Krimiteil vom letzten Band rüberschwappt, bleibt die Figur des Eadulf leider trüben. Hatte dieser zuletzt eine kleine Revolution, ist er hier wieder zum Schwachkopf zur Illustration von Fidelmas Großartigkeit verdammt. Schade, dass diese neue Entwicklung so rasch wieder eingebrochen ist.
Daher war der Ausflug ins frühmittelalterliche Irland diesmal nicht sonderlich erfreulich. Ich hab aber Hoffnung, dass dies nur ein einmaliger Schnitzer von Tremayne war, ich werde aber vorsorglich etwas Zeit verstreichen lassen, bevor ich den nächsten angehe um diese Wiederholungen abzufedern.