'Der norwegische Gast' - Kapitel 10 - Ende

  • Jetzt bin ich fertig. Das Buch liest sich sehr gut und der erste Teil ist schon bestellt bzw. Amazon hat gestern schon die Versandbestätigung geschickt. Wobei wir in diesem Buch zumindest von zwei alten Fällen die Lösung mitbekommen haben, vll. also ein bissl Subrasten besser wäre.


    Die Frage rund um den Terroristen war gut gemacht. Zeigt auch einmal einen Aspekt, der im Krimi manchmal etwas unterkommt: auch Terroristen haben (Menschen-)Rechte. Etwas was gerade Politiker nur zu oft vergessen und sich mit manchen unfeinen Tricks versuchen, ob die USA sich mit einer eigenwilligen Interpretation der Genfer Konvention Guantanamo menschenrechtskonform reden oder die Europäer mit so mancher Flucht ins Völker- bzw. Europarecht bei menschenrechtsheiklen Fragen.


    Aber auch interessant die Frage, inwieweit Europa hier aktiv mitmacht. Meine Interpretation der letzten Szene sagt nämlich, dass da Osama bin Laden den Hubschrauber betreten hat.


    Der Krimi war auch gut gelöst. Mir fallen jetzt keine offenen Fragen ein. Der Geschäftsmann dürfte wirklich verunfallt sein. Etwas eigenwillig fand ich dann die Hilfe für Veronica, mit der sie von weiteren Geständnissen abgehalten werden soll. Da war mir Hanne dann fast schon zu butterweich.

  • Hanne hat in diesem letzten Abschnitt schon einen Verdacht, aber den Leser lässt sie noch im Dunkeln.


    Die Frage, wer die Unterbringung eigentlich bezahlen soll, wird auch kurz angerissen. Das hat zwar mit der Krimihandlung nichts zu tun, aber ich frage mich die ganze Zeit, wie das Hotel da schafft, mehr als 100 Personen zu verpflegen. Es war doch vorgesehen, dass das Hotel zu dieser Zeit so gut wie leer ist, nehme ich mal an. Und plötzlich frische Lebensmittel für mehrere Tage für so viele Leute? Da müssen gaaaanz viele Backmischungen herhalten. :chen


    Ab und zu wird völlig unpassend zwischen Du und Sie gewechselt, das ist mir z. B. auf Seite 266 und denen danach aufgefallen. Ich kam ganz durcheinander deswegen. War das im restlichen Buch auch so?


    Die Szene, in der Hanne vor aller Augen die Verdächtigen verhört, ist echt „der Klassiker“.


    Mein Fazit:
    Die Morde sind schlüssig aufgeklärt. Der Krimi war durchgehend spannend, in einem schönen Schreibstil verfasst. Was die Nebenhandlung mit den Leuten aus dem Extrawaggon angeht, kann ich nur unterschreiben, was taciturus geschrieben hat!

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das war auch mein erster Gedanke. :-)


    Die Überlegung hatte ich auch schon während des Lesens die ganze Zeit, als sie allerdings diesen Mann beschreibt, mußte ich die Beschreibung zweimal lesen, bis ich verstanden hatte, daß ich Recht haben könnte.
    Gutaussehend ist nämlich das letzte Attribut, das mir bei dem bärtigen Wurzelzwerg einfallen würde. :grin
    Charismatisch ja, aber nicht gutaussehend. :gruebel



    Fazit bzw. Abschließende Rezi:
    Ich hatte nach der Leserprobe bezweifelt, daß all das, was Frau Holt versucht in diesen Krimi zu packen eventuell zu viel werden könnte. Ich befürchtete, daß das Buch überladen werden könnte und ich im Hinblick auf den ein oder anderen Handlungsstrang unbefriedigt und unzufrieden werden könnte. Dies ist nichts geschehen, weil sie weder den Nebenhandlungen zu viel Raum zugestand, noch irgendetwas übersehen oder nicht aufgeklärt wurde. Sehr zielstrebig fließen am Ende alle Fäden zusammen und sowohl die lesbische, behinderte Ermittlerin wirkt authentisch, als auch die Geschichte um die mitreisenden Muslime und auch der kleinwüchsige Arzt, wirkte zu keinem Zeitpunkt deplatziert oder übertrieben.
    Der sachliche und klare Schreibstil sagte mir durch das ganz Buch hinweg ausgesprochen zu. Es wurden mit einfachen Worten sehr gut vorstellbare Bilder und Charaktere geschaffen.
    Die aggierenden Personen, selbst die Nebenfiguren erschienen vor meinem inneren Auge als abgerundete und ausgefeilt erschaffene Personen mit Hintergrund und Charakter.
    Jede Figur handelte glaubwürdig und zu ihren fiktionalen Fähigkeiten und Eigenschaften passend authentisch.
    Hier und da blitzt feiner glasklarer intelligenter Humor auf, der mir des öfteren ein leichtes Lächeln ins Gesicht zauberte.
    Ganz grandios war auch, daß ich ausnahmsweise mal nicht bereits nach den ersten Seiten, wußte wer hier "der Böse" ist, was mir leider sonst bei nahezu jedem Krimi passiert. Ich wußte es zwar auch, bevor es geschrieben wurde, aber blieb für mich immerhin bis zum letzten Viertel des Buches unklar.


    Die einzigen wirklichen Mängel, die ich aufzeigen kann, wurden bereits genannt, der Wechsel zwischen DU und SIE, der vermutlich der Übersetzung anzulasten ist und der Fehler, daß aus Herrn Streng plötzlich Herr Berg wurde.


    Die Aufmachung möchte ich auch noch kurz lobend erwähnen.
    Ich mag schwarz weiß rote Bücher einfach unheimlich gerne, weil sie in mein Wohnkonzept sehr gut passen. Die Umschlagsgestaltung fand ich hier wirklich sehr hübsch und passend. Der Umschlag war griffig, lies sich gut halten und die Seiten waren von ausreichend hoher Qualität, um sich gut blättern und halten zu lassen.
    Das Lesebändchen war überraschenderweise ausgesprochen stabil, so daß es sogar den Angriffen meiner Katze standhielt und als eines der wenigen Lesebändchen in meinem Buchregal nicht komplett zerfleddert aussieht.


    Ich habe mich sofort Teil eins der Reihe bestellt und werde mich wohl in nächster Zeit eindringlicher mit Hanne Wilhelmsen beschäftigen.
    Ein chronologisches Lesen wäre jedoch auf jeden Fall angeraten, da in diese neusten Band, die Auflösungen zu einigen der vorausgehenden Fälle zu lesen war.

  • Ich habe Eure Beiträge noch nicht gelesen, weil ich in diesem Teil bis jetzt nur das 10. Kapitel durch habe...


    Bin ja mal gespannt, was da noch über Cato Hammers Vergangenheit ans Licht kommt.. wobei ich solche Zufälle, dass er nun ausgerechnet bei Magnus in Behandlung war, nicht so gerne mag...


    Was mich in diesem Kapitel wirklich genervt hat, waren die ständigen Wechsel zwischen "Du" und "Sie", besonders in den Gesprächen zwischen Hanne und Magnus...

  • Zitat

    Original von chiclana
    Was mich in diesem Kapitel wirklich genervt hat, waren die ständigen Wechsel zwischen "Du" und "Sie", besonders in den Gesprächen zwischen Hanne und Magnus...


    War das nicht Hanne und Geir?
    Na, egal - mir ist das in diesem Abschnitt auch extrem unangenehm aufgefallen, weil es da einen längeren Dialog gab, in dem das dauernd passierte.

  • So, ich bin jetzt auch durch. Die Auflösung fand ich schlüssig - und endlich haben wir erfahren, was es mit den geheimnisvollen Kurden auf sich hatte...


    Was mich gewundert hat, warum plötzlich dieses Satelittentelefon so wichtig war? In den ersten Kapiteln wurde doch auch problemlos mit Handys nach draußen telefoniert??


    Insgesamt fand ich die Story schlüssig, aber es war trotzdem nicht mein Buch. Irgendwie bin ich einfach nicht richtig in die Geschichte reingekommen, kann aber nicht mal sagen, warum...

  • Zitat

    Original von chiclana


    Was mich gewundert hat, warum plötzlich dieses Satelittentelefon so wichtig war? In den ersten Kapiteln wurde doch auch problemlos mit Handys nach draußen telefoniert??


    Das wurde irgendwo in einem Nebensatz erwähnt, daß der Sendemast für die Handys umgekippt ist oder so ähnlich.... weiß nicht mehr, aber gelesen hab ich es irgendwo

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Das wurde irgendwo in einem Nebensatz erwähnt, daß der Sendemast für die Handys umgekippt ist oder so ähnlich.... weiß nicht mehr, aber gelesen hab ich es irgendwo


    Ja, genau so wars. Irgendwann war der Handyempfang weg und man vermutete, der Sendemast wäre umgefallen. bzw. kaputt gegangen.

  • Ich bin jetzt auch durch und mir hat es ebenso gut gefallen wie wohl den meisten und ich hab mir auch direkt den ersten Teil bestellt ;)


    Nachdem zum ersten Mal das Thema "Terroristen" aufgekommen ist, hatte ich befürchtet, dass das alles ein wenig zu abwägig und zu wenig glaubwürdig sein könnte, denn als das Stichwort "al-Qaida" fiel, dachte ich auch direkt an bin Laden. Glücklicherweise wurden meine Befürchtungen nicht erfüllt. Am Ende hat sich alles sehr schön zusammen gefügt und unter den Aspekten, dass halt auch Terroristen irgendwie Rechte haben und überhaupt unter dem Umstand, dass es auch am Ende nicht wirklich fest stand, kam das alles doch wieder viel realistischer rüber, als ich befürchtet hatte.


    Die Auflösung der Morde an sich war ja richtig schön klassisch für einen Krimi. Hat mir gut gefallen. Ich hatte zwar schon recht früh auf Veronika getippt, aber ein großer Unsicherheitsfaktor schwang da dann doch noch mit. Von daher blieb auch das noch spannend bis (fast) zum Schluß. Jedenfalls für mich.

  • Als ich das mit dem Terroristen gelesen habe bin ich fast vom Sessel gekippt, mir ist das Gesicht von bin Laden sofort bei der Beschreibung eingefallen.
    Hat mich doch sehr überrascht, daß da gleich der Oberterrorist durch die Gegend gekarrt wird. Und daß die Amerikaner doch nur einen Agenten geschickt haben, um ihn auszuschalten.


    Die Auflöung des eigentlichen Falls fand ich klasse. Hat mich sehr an den einen Agatha Christie mit Hercule Poirot erinnert, der auf einer kleinen Insel spielt (mir fällt der Titel grad nicht ein, dabei hab ich den Film schon hundertmal gesehen)
    Daß die beiden Kurden eigentlich Geheimdienstler sind, war für mich eher überraschend.


    Alles in allem fand ich das Buch wirklich packend, ich freu mich schon auf die anderen Bände :-)

  • Zitat

    Original von streifi
    ...


    Die Auflöung des eigentlichen Falls fand ich klasse. Hat mich sehr an den einen Agatha Christie mit Hercule Poirot erinnert, der auf einer kleinen Insel spielt (mir fällt der Titel grad nicht ein, dabei hab ich den Film schon hundertmal gesehen)


    Ich glaube, Du meinst "Das Böse unter der Sonne" - ein toller Klassiker!

  • Seit gestern Abend bin ich nun auch fertig. Das Buch war wirklich gut zu lesen, sehr flüssig und durchweg spannend.


    Komisch fand ich allerding den Schluss bzw. die letzte Seite, da bleibt bei mir noch ein wenig unklar.


    Die letzte Kapitel waren so gemacht, dass der Leser nicht erfährt, was Hanne bereits weiß. Sie macht nur Andeutungen, das hat mir gefallen.


    Wie das mit dem Kosten funktioniert und woher so viele Lebensmittel kommen, habe ich mich auch gefragt...


    Der Wechsel zwischen Du und Sie ist mir auch aufgefallen, aber nur an dieser bestimmten Stelle. Aber mich hat es dadurch schon etwas verwirrt :gruebel


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Die Szene, in der Hanne vor aller Augen die Verdächtigen verhört, ist echt „der Klassiker“.


    :write :write :write


    Fazit: Ein durchweg spannendes und gut geschriebenes Buch, das ich weiterempfehlen würde


    So, jetzt mache ich mich daran meine Rezi zu schreiben...