Himmel und Hölle
Malorie Blackman
Originaltitel „Noughts and Crosses“ übersetzt von Christa Prummer-Lehmair und Sonja Schuhmacher
Hardcover, 510 Seiten
Malorie Blackman ist eine englische Autorin, die mit großen Erfolg Kinder- und Jugendbücher schreibt. Für „Noughts and Crosses“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
http://www.malorieblackman.co.uk/]Ihre Webpräsenz[/URL]
Ein Interview mit ihr findet man auch am Ende des vorgestellten Buches.
Klappentext
Callum ist ein Zero – ein Bürger zweiter Klasse, der in einer Welt lebt, in der die Alphas das Sagen haben. Sephy ist eine Alpha und die Tochter eines der mächtigsten Männer des Landes. Seit ihrer frühesten Kindheit sind Callum und Sephy Freunde. Und aus dieser Freundschaft ist eine tiefe Liebe geworden. Callum ist weiß. Sephy ist schwarz.
Doch die Welt um sie herum versinkt in Vorurteilen, Hass, Gewalt und Terror. Un ihre Liebe bringt beide in schreckliche Gefahr.
Die Geschichte einer verbotenen Liebe und ein Buch, das provoziert – von den TIMES-Lesern zu den „100 Lieblingsbüchern aller Zeiten“ gewählt.
Meine Rezension
Die Geschichte spielt in einer Parallelwelt zu der Unsrigen. Wenn man den Klappentext aufmerksam liest, stellt man fest, dass in dieser Parallelwelt die Schwarzen (Sephy) die Privilegierten sind, während die Weißen (Callum) unter der extremen Apartheid zu leiden haben. Trotzdem wachsen Sephy und Callum zusammen auf, sie als verwöhnte und behütete Tochter, er als Sohn des Hausmädchens.
Das Drama beginnt, als es Callum gelingt, als einer der wenigen „Zeros“ auf einer Alpha-Highschool zugelassen zu werden. Sephy, etwas naiv, freut sich sehr darauf, mit ihrem besten Freund in eine Klasse zugehen und kann sich gar nicht vorstellen, dass er bei ihren Freunden und Lehrern vielleicht nicht willkommen sein könnte. Aber auch Callum ist optimistisch. Er glaubt, dass er durch harte Arbeit und gute Leistungen akzeptiert werden und später alle Chancen offen hat. Spätestens aber, als seine Familie verdächtigt wird, an Terroranschlägen beteiligt gewesen zu sein, muss er sich entscheiden: zwischen seiner Liebe zu Sephy und dem Kampf um Gerechtigkeit…
Das Buch hat alles, was ein gutes Jugendbuch meiner Meinung nach ausmacht: es ist sehr spannend geschrieben und spricht die Themen an, die Jugendliche interessieren: Freundschaft, Vertrauen und Liebe aber auch Konflikte mit Eltern und in der Schule. Und dann ist da natürlich noch unglaublich viel Stoff, der zum Nachdenken über gesellschaftliche Probleme anregen wird. Die Folgen der Unterdrückung einer Bevölkerungsschicht sind sehr eindringlich dargestellt und man wird nahezu dazu gezwungen, sich mit eigenen Beobachtungen auseinanderzusetzen.
Die Ausarbeitung der Protagonisten, allen voran Sephy und Callum hat mir sehr gut gefallen. Sie sind beide weit weg von „perfekt“ – beide begehen Fehler, aber gerade das macht sie so glaubwürdig. Aber auch die anderen Figuren haben einiges zu bieten.
Ich wünsche mir, dass das Buch von vielen Jugendlichen gelesen wird – möglichst nicht allein, sondern dass sie danach auch Raum zum Diskutieren haben: mit Freunden, Eltern, Lehrern. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Roman ähnlich erfolgreich sein wird wie „Die Welle“ – das Potential hat er dazu in meinen Augen auf jeden Fall!
Die Sprache ist relativ schlicht gehalten, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass auch schon 12-jährige gut klar kommen (bin mir aber nicht sicher, ob ich das so gut einschätzen kann – ich hab wenig Kontakt zu Jugendlichen in dem Alter, vielleicht kann das später jemand verifizieren?). Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz gehalten, keines geht über fünf Seiten, so dass es sich auch gut verteilt lesen oder vorlesen lässt.
edit: Altersangabe im Thread Titel ergänzt