Neue Chance oder großer Bogen ?

  • Hallo ,


    mich würde mal interessieren, ob ihr Autoren, von denen ihr ein Buch gelesen habt und es grottenschlecht fandet (evtl. es nicht mal zu Ende gelesen habt) nochmal eine Chance gebt oder einen großen Bogen um deren Bücher macht ?


    Ist mir eben so beim *Bummeln* aufgefallen, das mir Bücher zwar vom Inhalt gefallen könnten, aber ich bei dem Autorenname dann unwillkürlich zurückzuckte :-( :


    Thomas W. Simpsons "Tödliches Spiegelbild" fand ich tödlich langweilig, bei "Schattenspieler" würde mich der Inhalt ja schon reizen, aber an Erinnerung an die langweilige Schreibe - ob der Autor sich gebessert haben könnte ?


    Und noch 2 Autoren, die ich wegen des Erfahrungswertes eines langweiligen Buches nicht mehr lese :


    Javier Marias (Mein Herz so weiß- nicht zu Ende gelesen),


    Anna Jannson (Und die Götter schweigen - ging gerade noch so :-( )

    ... aber vielleicht verpasse ich ja was ???


    Und umgekehrt ist es sogar ganz ähnlich:


    Wenn ich ein Buch total gut fand, muss ich gleich alle von dem Autoren haben, aber es müssen auch nicht alle dann überzeugend gut sein, zuletzt passiert bei Julia Wallis Martin :
    "Das steinerne Bildnis" hat mich total gefesselt und durch "Der Vogelgarten" habe ich mich eher durchgequält.


    Wie geht es euch in der Beziehung ? Seid ihr da konsequent oder für weitere evtl. Enttäuschungen offen ???


    Liebe Grüße


    Hannah

  • Sagen wir so... ich werde bestimmt nichts mehr von Peter Hoeg lesen... :grin


    Ansonsten hat es ein Autor, bei dem mir schon mein Lese-Erstling nicht gefallen hat, sehr schwer bei mir. Da muß sich schon jemand gewaltig ins Zeug legen bei mir. Kam auch schon vor, daß z.B. eine Freundin gesagt hat, "ich fand das Buch X ja auch total mies, aber das Buch Y ist klasse. Lies das mal!" Dann bin ich schon mal versucht, dem Buch eine Chance zu geben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Hannah,


    meistens gebe ich Autoren, von denen ich bisher ein Buch gelesen habe und es mir nicht gefallen hat, noch eine zweite Chance. Allerdings braucht es bis zu einem zweiten Anlauf einige Zeit, damit ich mich wieder abgeregt hab (ich ärgere mich immer über schlechte Bücher, was eine Zeitverschwendung bei den ganzen tollen Büchern, die ich noch nicht kenne *g). Wenn mir das zweite dann aber wieder nicht gefällt, wars das für mich mit diesem Autor.
    Mir fällt jetzt nur grade kein Beispiel ein, wo ich positiv oder negativ überrascht wurde *grübel



    Liebe Grüße,
    milla

  • Es heißt ja nicht gleich, daß jedes Buch dieses Autors auch gleich schlecht ist, nur, weil ich mich einmal vergriffen hab.


    Stephen King beispielsweise schreibt ganz gute Bücher, finde ich. Aber Needful Things fand ich grottenschlecht. Das war eben ein Ausrutscher.


    Ich gebe jedem Autor noch eine zweite Chance.

  • Wenn ein Autor langweilig und grottenschlecht schreibt, hat er bei mir nur eine weitere Chace wenn ich mal seinen Namen vergessen habe. Dann gibts einen zweiten Versuch. :grin

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Hmmmm, differenzieren wir doch etwas: Wenn ein Autor, von dem ich bereits mehrere Bücher kenne, einmal Mist baut, bekommt er natürlich noch eine Chance. Das ist so eine Art... hmmm... Heimvorteil!


    Wenn mir aber bei einem Autor bereits das erste Buch absolut nicht zusagt, hat er/sie es sehr schwer, bei mir noch mal zu landen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo,


    Auch ich bin dafür Autoren eine zweite Chance zu geben. Es gibt immer mal Bücher die einem nicht gefallen, andere dagegen sind dann vielleicht wieder gut.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Wenn es das erste Buch eines Autoren ist, das mir nicht gefaellt, hat er wohl kaum eine weitere Chance bei mir. Da sage ich mir enfach, der trifft nicht meinen Geschmack. Nicholas Spark faellt da fuer mich in diese Kategorie, ein Buch gelesen und das reichte mir.


    Ich hab jetzt aber zwei Erfahrungen gehabt, wo ich doch nochmal eine Chance gegeben hab.


    Carol Shields wird mit "The Stone Diaries" (Die Tagebuecher der Daisy Goodwill) immer zu meinen Lieblingsbuechern aller Zeiten gehoeren. Doch als ich dann "Swann" las und nach 100 Seiten entnervt aufgegeben hab, musste ich erstmal eine laaange Pause machen. Das Buch hatte einfach auf JEDER Seite ein Wort, das ich nicht verstand. Und selbst meine kanadische Schwiegerfamilie, in der es von Lehrern nur so wimmelt, stimmte mir zu, dass es einfach eine sehr schwierige Sprache war. Ich hab dann mehrere Jahre nichts von ihr gelesen. Bis ich dann "Larry's Party" auf einem Garage Sale erstand. Das hat mich dann wieder mit ihr versoehnt. Ich bin aber weiterhin sehr vorsichtig und weiss noch nicht, was ich als naechstes von ihr lesen werde.


    Stefanie Zweig hat es jetzt fast bei mir verspielt. "Der Traum vom Paradies" war einfach grottenschlecht. Dabei hatte mir "Nirgendwo in Afrika" vorher soooo gut gefallen. Ich hatte noch ein anderes Afrika Buch von ihr gelesen, dass mittelmaessig war. Inzwischen weiss ich, dass ich nur noch "Irgendwo in Deutschland" lesen werde, weil es die Fortsetzung von meinem Lieblingsbuch ist. Aber egal wie gut oder schlecht das sein wird, es wird kein weiteres von ihr gelesen.


    Gruss aus Calgary, Canada
    beatrix

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • @ Beatrix


    Die Tagebüber der Daisy Goodwill waren nicht schlecht. Kennst Du auch Sie und Er/Er und Sie derselben Autorin? Auch nicht übel. Ist Larry's Party das mit dem Irrgarten? Das hat mich schon immer interessiert... aber dann doch nicht so sehr, als das ich es mir mitgenommen hätte. Magst Du es vielleicht mal rezensieren?


    "Mary Swann" dagegen interessiert mich schon von der Thematik her nicht. Auch das gibt es - obwohl ich Carol Shield gerne lese; aber ich muß nicht alles Veröffentlichte von ihr haben.


    Stefanie Zweig ist auch so ein Fall: Irgendwo... und Nirgendwo... waren klasse. Aber mehr muß ich nun auch nicht von ihr lesen. Zumindest im Moment. Vielleicht kommt ja noch was nach, das mich dann wieder interessiert.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ist schon ein Weilchen her, dass ich Larry's Party gelesen hab. Nicht mehr frisch genug um eine Rezension schreiben zu koennen. Es hat mir aber durchaus gefallen. Auch die Idee mit den Irrgaerten war wirklich sehr interessant. Fuer mich persoenlich auch witzig, dass Larry in einer Kleinstadt Red Deer ganz in der Naehe von Calgary geboren wurde und ich daher schon so einiges gut verstehen konnte :-)


    Ich hab in letzter Zeit auch oefter davon gehoert, dass Irrgaerten als Meditation benutzt werden. Beim abgehen mit den vielen Wechseln nach rechts und nach links soll so auch angeblich die Verbindung zwischen rechter und linker Gehirnhaelfte angeregt werden. Ich hatte mal so einen kleinen Workshop zu dem Thema mitgemacht und der hatte mich auch auf die Idee gebracht, doch endlich Larry's Party zu lesen.


    Ach ja, und hier hat die Tageszeitung mal die Rezepte abgedruckt, die am Ende des Buches fuer Larrys Party benutzt werden. Die Kuerbissuppe und das Lamm sind inzwischen zu unserem traditionellen Essen am Heiligabend geworden. SEHR lecker und SEHR einfach:


    ******************************************
    BUTTERNUT SQUASH SOUP WITH GINGER AND LIME
    ******************************************


    175 ml klein gehackte Zwiebel
    2 EL geschaelte und sehr fein gehackter frischer Ingwer
    50 ml Butter
    1 kg geschaelter, entkernter und in kleine Stuecke geschnittener
    butternut squash
    750 ml Huehnerbruehe
    1l Wasser
    4 grosse Knoblauchzehen
    50 ml Limonensaft


    In einem grossen Topf Zwiebel und Inger in Butter ueber mittlerer Hitze
    kochen bis die Zwiebeln weich sind. Dann Kuerbis, Bruehe, Wasser und
    Knoblauch hinzufuegen. Zum kochen bringen und dann koecheln lassen mit
    Deckel 15-20 Minuten oder bis der Kuerbis gar ist. Suppe puerieren und
    dann Limonensaft hinzufuegen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.


    ******************************
    OLIFFE'S MARINATED LEG OF LAMB
    ******************************


    2,75-3kg Lammkeule, Knochen entfernen lassen
    1,5 l Olivenoel
    125 ml weisser Essig
    1/2 cup Paprika
    2 tl Salz
    2 tl Pfeffer
    1/2 cup fein gehackter Knoblauch
    250ml Zitronensaft
    1 tl Rosmarin
    2 tl gehackte Petersilie
    2 tl Curry
    1 tl gemahlener Kuemmel


    Alle Zutaten mischen. Lamm darin 3 Tage im Kuehlschrank marinieren. Am
    besten grillen oder im Backofen braten. ca. 10-15 Minuten pro Seite bis
    es aussen braun, innen aber noch etwas rosig ist. 5-10 Minuten ruhen
    lassen und dann in duenne Scheiben schneiden.


    ************


    hmmm, vielleicht sollte ich doch mal ein klitzekleine Rezension schreiben und die Rezepte dort mit reinstellen?


    Gruss aus Calgary, Canada
    beatrix

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ein Autor dessen "erstes" Buch mich nicht überzeugt hat, hat es bei mir anschliessend wirklich schwer. Meistens hat es ja den Grund, dass ich entweder vom Schreibstil nicht allzu begeistert war, oder eben die Geschichte mich gelangweilt hat.


    Umgekehrt ist es viel leichter einem Autoren von dem man schon mehr kennt, auch mal ein schlechtes Buch zu verzeihen. Mir ging das z. B. mit Needful Things von S. King so. Meiner Meinung sein schlechtestes Buch, dass wenn ich es als allererstes von ihm gelesen hätte, sicherlich das Aus für ihn in meinem Regal bedeutet hätte.


    Gruss,


    Doc

  • Also ich kann auch kein zweites Buch lesen von einem Autor, der mich nicht überzeugt hat... da hat er es dann echt schwer. Also um PD James mach ich weiterhin einen großen Bogen.. ansonsten lese ich sowieso querbeet..


    Bei Paulo Coelho bin ich mir zub noch sehr uneins - momentan leihe ich sie mir. Denn irgendwie interessiert er mich doch..


    Mir geht es auch so, dass ich bei Autoren, die ich öfters lese einen Heimvorteil gebe - manchmal passieren eben Ausrutscher..

  • Bei mir ist es so wie bei Doc und Batcat, wenn ich bereits gute Bücher von einem Auto gelesen habe, dann verzeihe ich ihm auch mal ein schlechtes.
    Wenn es allerdings das erste Buch ist, dass ich von einem Autor lese und es gefällt mir einfach nicht, dann hat er eigentlich kaum mehr eine Chance. Dazu gibt es einfach zu viele gute Autoren, deren Bücher ich ohne Reue lesen kann.

  • In der Regel mache ich einen großen Bogen um Autoren, die mir nicht gefallen haben. Das liegt weniger am Inhalt ihrer Produkte, sondern an ihrer Art zu schreiben. Normalerweise liebe ich einen markanten Schreibstil, der sich von der Schablonenliteratur abhebt (Sven Regener mit Herr Lehmann hat mich gleichermaßen überrascht wie verblüfft, weil ich ja seinerzeit die vorgestanzte Meinung hatte, Schachtelsätze seien Ausdruck mangelhaften Stils, habe das danach sofort emsig revidiert). Schablonenliteratur hat bei mir keine Chance, Dan Brown steht ganz hinten im Regal, so eine Art nachträgliche Bestrafung für seine Schreibe, die mich nun gar nicht anspricht. Es ist wie bei einem Restaurant: war die Küche gut, komme ich wieder; hat sie mich enttäuscht, gehe ich halt zur Konkurrenz.

  • Zitat

    Es ist wie bei einem Restaurant: war die Küche gut, komme ich wieder; hat sie mich enttäuscht, gehe ich halt zur Konkurrenz.


    Schön gesagt! :-)


    Es kommt - bei mir - ein bißchen darauf an, warum mich ein Buch angepißt hat. War die Schreibe gut, die Story aber doof, dann tu ich mir vielleicht noch eins dieses Autors an, umgekehrt eher nicht. Würde dann, der Metapher folgend, heißen: Wenn das Essen gut war, aber nicht meinen Geschmack traf, gebe ich dem Koch eine zweite Chance.

  • Zitat

    Original von Tom


    Schön gesagt! :-)


    Es kommt - bei mir - ein bißchen darauf an, warum mich ein Buch angepißt hat. War die Schreibe gut, die Story aber doof, dann tu ich mir vielleicht noch eins dieses Autors an, umgekehrt eher nicht. Würde dann, der Metapher folgend, heißen: Wenn das Essen gut war, aber nicht meinen Geschmack traf, gebe ich dem Koch eine zweite Chance.


    Dem schliesse ich mich im vollenm Umfang an.


    Na Tom, gut dass du kochen kannst, gell. :lache

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Grizzly
    Sven Regener mit Herr Lehmann hat mich gleichermaßen überrascht wie verblüfft, weil ich ja seinerzeit die vorgestanzte Meinung hatte, Schachtelsätze seien Ausdruck mangelhaften Stils, habe das danach sofort emsig revidiert


    Wenn du die Element-of-Crime-Texte kennst, kannst Du gar nicht anders, als von Regener auch das Buch lesen...