Rechtschreibfehler in Büchern

  • Zitat

    Original von Charlotte
    Weil der Autor es genau so geschrieben hat. Es ist ein Stilmittel und daher kann man da nicht einfach mal eben als Lektor die Gänsefüßchen einsetzen.
    Das kann zwar persönlich stören, aber es sind keine Fehler, die durch "schlampige" Arbeit entstanden sind.
    Stell dir vor ein Restaurator würde ein Bild von Van Gogh nicht so wieder herstellen, wie es ursprünglich gemalt war, sondern die Farben verwenden, die dem Restaurator persönlich besser gefallen oder die denen der Natur entsprechen ;-).


    Edit: Van Gogh ist gerade ein blödes Beispiel gewesen bezüglich der natürlichen Farben, aber ich hoffe dennoch, daß du mein Beispiel verstanden hast.


    Ja, ich weiß was du meinst :-) Aber für mich gehört das irgendwie zur Rechtschreibung. Genauso wie Komma, Punkt und Fragezeichen.
    Warum lässt das der Autor dann weg? Ich habe einmal ein Buch ohne Gänsefüsschen gelesen und ich habe mich sehr schwer getan.

  • mir is aufgefallen dass vor allem beim HEYNE Verlag Rechtschreibfehler auftreten, oder geht des nur mir so?

    Wenn man vom dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl. Wie kann man fliehen, wie kämpfen, wenn man damit dem Geliebten wehtun würde?

  • Zitat

    Original von Manu*
    mir is aufgefallen dass vor allem beim HEYNE Verlag Rechtschreibfehler auftreten, oder geht des nur mir so?


    Nein, ist mir auch schon vermehrt aufgefallen. Teilweise frage ich mich echt, ob da überhaupt jemand Korrektur liest. :hau

  • Es wurde mal für eine Schrifterkennungs-Software geworben, mit der sich Druckseiten wieder in - bearbeitbaren - Text verwandeln ließen. Und die Genauigkeitsquote war enorm: Circa 1% Fehler. Nur. Das wäre in einem "normalen" Buch mindestens ein Fehler in jeder zweiten Zeile ...


    Da haben wir es selbst mit schludrig gemachten Schnellschüssen ja noch gut.


    Was mir in diesem Fred ein wenig durcheinander geht, ist die Unterscheidung zwischen Rechtschreibfehlern und grammatischen Fehlern auf der einen Seite und Satzfehlern auf der anderen. Gelernte Schriftsetzer werden immer weniger angestellt - und nicht jedes Grafikprogramm ist in der Lage, Schusterjungen und Hurenkinder "intelligent" zu vermeiden. Und wenn sowieso alles mit dem Computer gemacht wird, dann auch gerne mit einer gewissen Nonchalance den "korrekten" Satzzeichen gegenüber.


    Ein Bindestrich (kurz) ersetzt den Gedankenstrich (lang), Leerschläge fehlen (auch hier im Büchereulenbanner am Seitenanfang - u. v. m. ist seit mittlerweile einigen Jahrzehnten die korrekte Version ...), die berühmten drei Pünktchen sind tatsächlich drei Punkte und nicht ein einziges Zeichen mit enger gesetzten Zwischenabständen und und und. Die Liste ist lang, sie beginnt weder mit den "amerikanischen" Anführungsstrichen noch endet sie mit den falschen, weil französisch-schweizerischen Chevrons (C. H. Beck setzte die direkte Rede in Antje Rávic Strubels Tupolew 134 nicht, wie auch nach dem Duden erlaubt »so«, sondern «so». Sieht ja auch schicker aus. Ist aber falsch.


    Nunja. Mich nerven falsche Namen, ungenaue Zuschreibungen, Schlitterspuren im Handlungsstrang auch. Und Rechtschreibfehler sowieso. Dessenthalben aber einem Verlag einen Brief schreiben? Och, nö. Nicht, nachdem ich mich mit einem Beck-Vertreter nach einer »Tupolew«-Lesung über diese falsch sitzenden Chevrons unterhielt und er nicht davon zu überzeugen war, dass da was nicht stimme.


    Eine gewisse Gelassenheit gegenüber Rechtschreibfehlern habe ich sowieso: "Mein" Englisch ist englisch. Ich lese aber hauptsächlich Romane von US-amerikanischen AutorInnEn. Und schon ist die Rechtschreibung gewöhnungsbedürftig. Die Grammatik sowieso. Aber die ist auch im englischen Englisch mittlerweile schutzbedürftig.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Was mich nervt sind nicht fehlende, sondern vor allme falsch gesetzte Anführungs/ Schlusszeichen, dan bleib ich immer hängen und frage mich: Was hat der/ die jetzt gleich gesagt? Bis(s) ich dann merke, dass das Schlusszeichen hinter einer Beschreibung steht und eigentliuch gar nuichts gesagt wurde.... :gruebel

  • Bei Rechtschreibfehlern in Büchern gibt es für mich mehrere "Arten". Es gibt offensichtliche Tippfehler, wenn das Ausnahmen bleiben, dann habe ich dafür Verständnis. Menschen machen eben Fehler.


    Dann gibt es die "klassischen" Rechtschreibfehler, wo man eher den Eindruck hat, der Autor und eventuelle Korrektoren haben Schwierigkeiten mit einigen der bekannteren Rechtschreibregeln. Bücher, wo sich das häuft, vermute ich aber mehr in Zuschussverlagen und BoD, kenn ich bei den Publikumsverlagen jetzt nicht so.


    Und dann gibt es für mich die "latetenten" Rechtschreibfehler, die zwar gemäß Duden streng betrachtet Fehler sind, aber die ein Großteil der Leser vermutlich gar nicht bemerkt oder sich nicht dran stört, weil sie im Toleranzbereich liegen bzw. diese Fehler immer wieder auch von Leuten in sprachnahen Berufen gemacht werden (eventuell sind das dann auch Kombinationen von alter und neuer Rechtschreibung). Wann man diese Striche: - lang oder kurz macht, zum Beispiel oder ob es "Produkt-Palette" oder "Produktpalette" heißt und in einem 600-Seiten-Sachbuch womöglich mal so und mal so geschrieben wird. Oder wenn ein "Ich hab's vergessen" zu einem "Ich habs vergessen wird." All das stößt nicht so sehr auf wie klassische Rechtschreibfehler: "Ich habe ihnen Her Meier vergeßen, zu sagen, das sie, dies auch noch machen müssen."

  • Zitat

    Original von Annorra
    Oder wenn ein "Ich hab's vergessen" zu einem "Ich habs vergessen wird."


    Tja. Aber genau hier ist es eben nicht falsch.
    Es kommt darauf an, ob die betreffende Person ein "Es" oder ein "Das" vergessen hat:


    Apostroph ist nur dann recht,
    wenn's
    einen Buchstaben ersetzen möcht'.
    Doch der Schriftsatz ist verschandelt,
    wenn's um mehr als das sich handelt.


    *schlauguck*

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von BunteWelt
    Blödes Thema :bonk
    Jetzt fällt mir jeder Fehler sooo auf,dass ich ihn anstreiche :cry
    Bin ich verrückt?


    Hehe, so ging es mir in den letzten Tagen auch. Ich hab ihn zwar nur in Gedanken angestrichen, aber ich weiß was du meinst.


    Schlimmer als Rechtschreibfehler ist, wenn der Satz einfach keinen Sinn macht, auch wenn man den Satz zum 5. Mal versucht zu lesen...

  • Zitat

    Original von Anica


    Nein, ist mir auch schon vermehrt aufgefallen. Teilweise frage ich mich echt, ob da überhaupt jemand Korrektur liest. :hau


    Hatte Heyne mal wegen massiv vieler Rechtschreibfehler in den Büchern von Sergej Lukianenko angeschrieben. Die Antwort war abwehrend, man könne Fehler nicht einfach mit einer Rechtschreibprüfung finden und außerdem ginge es doch um den Inhalt. Ein paar Fehler würden den Lesespaß nicht beeinflussen. Da ging es um wiederholte Fehler wie "Kaffe" statt "Kaffee".
    Im letzten Buch von Kevin Anderson müssen auch wieder sehr viele Fehler gewesen sein und das kostet als TB immerhin 15 Euro!

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von ottifanta


    Hatte Heyne mal wegen massiv vieler Rechtschreibfehler in den Büchern von Sergej Lukianenko angeschrieben. Die Antwort war abwehrend, man könne Fehler nicht einfach mit einer Rechtschreibprüfung finden und außerdem ginge es doch um den Inhalt. Ein paar Fehler würden den Lesespaß nicht beeinflussen. Da ging es um wiederholte Fehler wie "Kaffe" statt "Kaffee".
    Im letzten Buch von Kevin Anderson müssen auch wieder sehr viele Fehler gewesen sein und das kostet als TB immerhin 15 Euro!


    charmante Antwort... :yikes

  • Zitat

    Original von Evilangel


    Hehe, so ging es mir in den letzten Tagen auch. Ich hab ihn zwar nur in Gedanken angestrichen, aber ich weiß was du meinst.


    Schlimmer als Rechtschreibfehler ist, wenn der Satz einfach keinen Sinn macht, auch wenn man den Satz zum 5. Mal versucht zu lesen...


    Ach,gut...
    Ich bin nicht verrückt..
    Yeeeah :frech


    Ja,dass ist wirklich schlimm..
    So in der Art:
    Lena baut das,es [...]

  • Ken Follett - Die Säulen der Erde


    Seite: 7
    Satz: Zeile: 3 bis 5 ( In der 4. Zeile das erste Wort )


    "Gleichmäßig stieg der Rauch aus dem Küchentrakt, hie(r) und da blakte Fackelschein hinter den schmalen Fensterschlitzen des Wohnturms auf."


    Also ich glaube das soll "hier" heißen, oder? :rolleyes



    Wenn nur wenige Fehler in einem Buch sind, finde ich es nicht schlimm.
    Kann ja mal passieren, so lange nicht auf jeder Seite Fehler sind. :P

  • Das "hie und da" könnte schon so gemeint sein, ich glaube, das wurde früher so geschrieben ... (Frag mich nicht, wann früher, aber auf jeden Fall früher - ich weiß, eine sehr aufschlussreiche Antwort!) :zwinker


    Ach, die Rechtschreibfehler ... Fallen mir schon auf. In Gedanken verbessere ich die auch immer ... Manchmal stört es mich aber schon sehr, wenn zum Beispiel in einem Buch regelmäßig Fehler auftauchen. In der Tom Sawyer-Ausgabe von cbj-Klassiker habe ich jetzt schon mehrere gefunden ...

  • [quote]Original von Iszlá
    Das "hie und da" könnte schon so gemeint sein, ich glaube, das wurde früher so geschrieben ... (Frag mich nicht, wann früher, aber auf jeden Fall früher - ich weiß, eine sehr aufschlussreiche Antwort!) :zwinker
    /quote]


    Mhmm..ok.
    Dann doch keiner. :grin
    Hört sich aber komisch an "hie und da". Naja.. :unverstanden