was fasziniert euch an Vampiren?

  • Zitat

    Kannst du Bücher zum Vampirmythos empfehlen, die einen seriösen tieferen Einblick in die alten Legenden und was daraus entstand geben ?


    Das mache ich sehr gerne. Es gibt natürlich jede Menge "Fachbücher", die meisten davon vertiefen sich sehr in die Mythen. Einen seriösen und modernen Einblick in die Geschichte der Vampire, vor allen ihr unsterblicher Platz in unserer Gesellschaft gibt dir


    "Vampire - die Engel der Finsternis" von Hans Meurer.


    Ich habe das Buch sehr genossen, denn Hans Meurer berichtet über uralte Mythen (u.a. Lilith) über Vlad Draculea und Nosferato bis Buffy und Disney.
    Wirklich empfehlenswert, ein bunter Reigen zum Einsteigen.


    Herzliche Grüße
    Helene

  • Zitat

    Ganz schlimm finde ich wenn die Erwählte noch Jungfrau ist und ohne jegliche Erfahrung.Das finde ich dann einfach nur unglaubwürdig.


    Hallo vingela,


    das finde ich interessant. Mich stört oft, dass die Heldin zwischen 20 und 24 Jahre alt ist und das Leben versteht. Also den vollen Durchblick hat. Das wirkt auf mich ein bisschen seltsam, was vermutlich an meinem Alter liegt. ;-) Es stört mich allerdings nicht und ist für junge Leser bestimmt ansprechend. Die Prota in meinem Roman ist allerdings 36 Jahre alt und versteht das Leben.


    Gruß Helene

  • Hallo, zunächst einmal, toller Beitrag. Da spürt man den Fan des Klassikers.


    Zitat

    Ab Beginn des 19. Jh. aber steht eines im Vordergrund und das ist Erotik/Sex. Es geht um Grenzüberschreitung, freie, nicht von gesellschaftlichen Regeln bestimmte körperliche Liebe, auf deren Vollzug der Tod steht. Das muß man ganz klar sehen.


    Ganz genau! Das meinte ich mit schwarz-romantischer Welle.


    Zitat

    Ich habe noch nie einen Roman, ein Gedicht, eine Oper oder was immer auch von einem Vampir gelesen und gehört, der ein armer Bauer ist, grad fünf Kupfermünzen besitzt und weder lesen noch schreiben kann. Obwohl solche Menschen angeblich auch zu Vampiren geworden sind im Lauf der Jahrhunderte.


    Sind sie auch :-) doch aus einem alten, hässlichen Mann wird nicht automatisch ein geheimnisvoller, mächtiger Vampir. Solche Leute tauchen in Romanen als Diener, Vertraute und Handlanger auf. Ihr Part ist dennoch wichtig, denn auch Nebendarsteller werden gebraucht. Ich habe u.a. einen kauzigen Konrad Knecht kreiert, zu Lebzeiten 65 Jahre alt. Die einzigen Zähne in seinem Mund, die etwas taugen, sind die beiden Reißzähne. :-) Es ist zwar nicht gebildet, aber sehr treu ergeben.

    Zitat

    Die Vampire des 19. Jh. vor Stoker sind übrigens oft weiblich. Die 'Action' geht von ihnen aus.


    Das kann man wohl sagen. Imselben Jahrhundert, indem der legendäre Vlad Draculea sein Unwesen trieb und damit Vorreiter zu Stokers Dracula wurde, gab es die "Blutgräfin" Erzebet Bathory (1560-1614). Sie entstammte dem höchsten ungarischen Adel und übertraf Vlad noch an Grausamkeit. Ich könnte mir vorstellen, dass Erzebet durchaus Pate stand für weibliche Vampire.



    Zitat

    Mit dem Grund-Mythos: Eros-Blut-innerer Konflikt-überlebensgroße Helden- muß man allerdings mitgehen, sonst macht auch das Schreiben kein Vergnügen.


    Das sehe ich auch so, aber ich lasse gerne Fragmente aus alten Mythen insbesondere Altgermanische in meine Story einfließen. Ich mag diese Mischung aus modernen und historischen Aspekten.



    Zitat

    Und Christopher Lee ist TOLL!


    Das ist er!


    Zitat

    Was ich grad nicht kapiere, ist, wieso dieser Thread in der Plauderecke gelandet ist.


    Ich bin mit den Grundregeln hier noch nicht vertraut, aber empfinde diesen Thread auch als Autorenthema.


    Herzliche Grüße
    Helene

  • Zitat

    Original von Aconite
    Du bist uns aber auch als Mensch sehr wichtig. :knuddel1


    Danke! Das ist echt lieb. :knuddel1 :kiss

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Eure Antworten werden umso aufschlussreicher, je länger der Thread wird. Wirklich spannend.
    Ich hatte meine Fragen auch nicht als Geplauder gestellt - aber ich finde, die Autorenecke wäre auch verkehrt, da mich ja nicht so sehr die Autorenansichten interessieren, sondern wirklich die von euch Lesern.
    Und deine natürlich auch, Helene, als Expertin und Verlagskollegin. :wave


    Interssant auch, wie die Antworten immer tiefgründiger werden, nachdem anfänglich nur der gutgewachsene Vampir im Mittelpunkt stand. :grin


    Die von euch zitierten Sprüche - reinen Fleisches ... etc - sind solche Weisheiten in den Romanen zu finden?


    Und was machen Vampire eigentlich tagsüber? Gibt es welche, die sonnenresistent sind?
    Müssen Vampire Blut von Menschen trinken, um zu überleben? Oder ist das mehr wie eine Drogensucht?


    Und was sind die oft erwähnten inneren Konflikte und die Charakterentwicklung? Ist der Vampir frustriert, weil er ewig lebt und dazu noch Menschenblut trinken muss?
    Welche Konflikte hat die Sterbliche?


    Und was hat es mit der Seelenverwandtschaft auf sich, die anscheinend einen Vampir mit einer Sterblichen verbindet?


    LG
    Gefion

  • Zitat

    Original von gefion
    Und was machen Vampire eigentlich tagsüber? Gibt es welche, die sonnenresistent sind?
    Müssen Vampire Blut von Menschen trinken, um zu überleben? Oder ist das mehr wie eine Drogensucht?


    Und was sind die oft erwähnten inneren Konflikte und die Charakterentwicklung? Ist der Vampir frustriert, weil er ewig lebt und dazu noch Menschenblut trinken muss?
    Welche Konflikte hat die Sterbliche?


    Und was hat es mit der Seelenverwandtschaft auf sich, die anscheinend einen Vampir mit einer Sterblichen verbindet?


    Vampire schlafen tagsüber bzw. sie sind tot. Erst wenn die Sonne verschwindet erwachen sie wieder und werden lebendig.
    Ja, Vampire müssen von Menschen trinken, weil sie ja das Blut um zu leben brauchen. Sie sind praktisch "Schmarotzer", weil ihr eigener Körper kein Blut mehr hat und auch nicht produzieren kann. Deshalb müssen sie es sich von den Menschen nehmen. Mit Drogen kann man das überhaupt nciht vergleichen.
    Hm, diese Konflikte kannste dir eig, selbst aussuchen, ob der Vampir welche haben sollte und wenn ja, welche.
    Manche kommen nicht damit klar, dass sie jetzt Menschenblut trinken müssen um zu überleben, oder ihre Familien verlassen müssen und so mit auch noch unter Einsamkeit leiden.
    Die Sterbliche könnte Konflikte haben, indem sie eine gewisse Angst oder Furcht vor dem Vampir hat. Oder sie es einfach nicht richtig oder unmoralisch findet einen Vampir zu lieben oder zu mögen.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Und was sind die oft erwähnten inneren Konflikte und die Charakterentwicklung? Ist der Vampir frustriert, weil er ewig lebt und dazu noch Menschenblut trinken muss?


    Ein klassischer Konflikt ist zum Beispiel, sich als Vampir in eine Sterbliche zu verlieben und dann entweder die Möglichkeit zu haben, dass sie immer älter wird und irgendwann stirbt - oder sie zum Vampir zu machen, was heissen würde, sie dem selben Fluch auszusetzen.


    Ich glaub, ewiges Leben kann auch ein Fluch sein. Vor alle, wenn alle anderen um einen herum altern. Oder man schliesst keine Freundschaften, dann verurteilt es zur Einsamkeit. Ebenso nur Nachts unterwegs sein zu können. Die Welt nie mehr im Sonnenschein sehen zu können, würde mich traurig machen.


    Zitat

    Welche Konflikte hat die Sterbliche?


    Das alte Leben aufgeben zu müssen. Oder wie soll man das seinen sterblichen Freunden und Familienmitgliedern erklären, dass man nicht mehr altert und leider bei Tageslicht nicht ausgehen kann.

  • Auch in diesem Buch (und der Fortsetzung) ist es ein "Vyrus", welcher für den Vampirismus verantwortlich ist. Diese Serie verbindet alte Mythologie mit der modernen Noir-Literatur, ist dafür aber weniger romantisch! Das trinken von Blut ist eine Lebensnotwendigkeit, und insgesammt entsprechen die "Vampyre" weniger den mythischen Gestalten der alten Legenden, sondern sind auf rein praktischer Basis mit der Sicherung ihrer Art beschäftigt.

  • Für mich ist vor allem wichtig, daß sie eine gut durchdachte Historie haben, also daß die Legende stimmmig ist.
    Vampire müssen auch nicht unbedingt Menschenblut trinken, die modernen, die synthetisches Blut zu sich nehmen, sind mir auch recht. Und sie dürfen gerne sehr alt sein. Am liebsten mag ich die klassische Situation Vampir/Frau. Und Vampire gehören nun mal einfach nicht ins Sonnenlicht. Diese Düsternis, die sie umgibt, die äußere und die innere, gehören für mich einfach dazu.


    Die inneren Konflikte hat Delphin sehr schön beschrieben.

  • Gibt es überhaupt keine Romanvampire, die bei Tageslicht unterwegs sind?


    Heißt Tageslicht: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang?
    Bedeutet das, ein Vampir muss während der Tageszeit schlafen - oder kann er z.B. in einem abgedunkelten Raum wach sein?


    Wenn er schläft, dann in einem vom Tageslicht gut abgeschotteten Raum? Also mindestens ein Verdunklungsrollo? Oder schläft er einfach, auch wenn Sonne durch die Gardinen blitzt?


    Schläft er überhaupt richtig, also in der Art, wie wir schlafen verstehen?


    Eigentlich müsste er doch im Schlaf leicht zu töten sein. Wie wird das Problem gelöst?


    Und wie kann ein Vampir reich werden, wenn ihm bloß Nachtwächterjobs möglich sind?


    Rätselnde Grüße
    Gefion

  • Ich glaub, das mit dem Sonnenlicht/Schlaf kannst Du halten wie Du willst. Einige sind lichtscheu, aber müssen nicht schlafen, sondern es reicht, wenn der Raum abgedunkelt ist. Andere verfallen bei Sonnenaufgang in eine totale Starre. Der Vampir aus "Fiebertraum" von G.R.R. Martin ist tagsüber weckbar, wenn auch schwierig, aber es ist gefährlich, weil er sich dann schlechter beherrschen kann in der Nähe von Menschen. Er kann bei Tageslicht draussen sein, es verursacht aber schwere Verbrennungen, wenn es zu lange ist. Im Gegensatz anderen Vampiren (Dracula/Christopher Lee), bei denen man ja nur die Vorhänge aufreissen muss und dann zerfallen sie zu Staub.


    Ach so, und die Vampire aus der "Bis(s)-Reihe sind bei Tageslicht unterwegs und gehen in die Schule oder arbeiten. Sie meiden nur die Sonne, weil ihre Haut dann unnatürlich strahlt und sie dadurch auffallen würden. Deswegen sind sie in ein verregnetes Kaff in Oregon gezogen. :lache Die schlafen überhaupt nie und legen sich auch nicht in Särge.


    Zitat

    Original von gefion
    Eigentlich müsste er doch im Schlaf leicht zu töten sein. Wie wird das Problem gelöst?


    Das ist ja schon wieder das Spannende an einer Beziehung Vampir/Mensch. Der Vampir ist potentiell gefährlich und könnte den Mensch leicht töten. Aber er entscheidet sich dagegen. Der Mensch muss eine große Portion Vertrauen in den Vampir haben, dass der Vampir sein Potential nicht ausschöpft. Und der Vampir muss natürlichen Impulsen (Menschen zu töten, ihr Blut zu trinken) widerstehen und sich kontrollieren. Andererseits bedeutet, den Menschen zu lieben, ja auch, sich fallen zu lassen. Wodurch die Kontrolle verloren gehen könnte. Ein Teil der Spannung macht die Frage aus, ob der Vampir die Kontrolle verliert oder nicht. Für den Vampir ist es immer eine Gradwanderung zwischen natürlichen Impulsen und seinem Gewissen/seinen Gefühlen.


    Andererseits muss auch ein Vampir viel Vertrauen in den Menschen haben, wenn er ihm sagt, wo er schläft. Denn wenn er schläft, ist er leicht verwundbar, so dass es gefährlich sein könnte, an den falschen Menschen zu geraten.
    .

  • Gefion, was mich interessiert: Du klingst, als würdest Du einen Vampirroman schreiben "müssen", hast aber noch nie einen selbst gelesen und versuchst jetzt hier, so viel Informationen wie möglich herauszuziehen.
    Warum liest Du nicht mal ein paar Vampirromane? Es gibt hier einen Thread, wo ganz viele Vampirbücher empfohlen werden.


    Bitte nicht als Angriff verstehen, ich frage nur ganz neugierig nach Deiner Motivation für die vielen Fragen.


    Viele Deiner Fragen werden übrigens auch auf Wikipedia beantwortet.

  • Ich muss keinen Vampirroman schreiben. Zum Glück kann ich frei entscheiden, was ich schreiben will.
    Eigentlich war ich anfangs bloß neugierig. Eure Antworten haben mich jedoch noch neugieriger gemacht. Und es ist ein großer Unterschied, einen nüchternen Wikibeitrag zu lesen - oder die Antworten von Fans. Da springt womöglich ein Funke über.
    Ich stelle nämlich fest, dass mich manche Vampiraspekte faszinieren. Andere sind erträglich oder umgehbar, wie mir scheint.
    Bevor ich jedoch entscheide, was ich schreibe, und mich womöglich in dröger Recherche über historische Vampire verliere, muss ich wissen, ob der Funke genug zündet, zwei, drei Monate mit Vampiren zu verbringen.


    :gruebel
    Dazu gehört zum Beispiel, in Erfahrung zu bringen, wie groß meine Spielräume sind. Und die hängen bekanntlich von Leservorlieben ab, wenn ich nicht nur zum Privatvergnügen schreibe, was ich hin und wieder tue, wenn ich merke, dass meine Versionen eines Themas zu eigenwillig sind.


    Darum freue ich mich wirklich über jeden fundierten Beitrag.


    Zum Beispiel finde ich es widersprüchlich, wenn ich bei Wiki lese, der Vampir steigt aus seinem Grab und haust in Särgen. Aber die modernen Vampire scheinen ja doch angenehm zu leben. Hat denn jeder sein Grab in der Nähe, um nachts dahin zurückzukehren?
    Was ist denn mit den Leichen, die zu Vampiren wurden? Spielen die in modernen Romanen eine Rolle?
    Und wie kann der moderne Vampir supergut aussehen, wenn er womöglich vor dem Gebissenwerden ein Normalo war, ohne Größe, ohne Schönheit?
    Verändert der Gebissene also seine Optik, sobald er Vampir ist?


    Oder sind die Romanvampire nicht durch Gebissenwerden entstanden?
    Wer macht also den Vampir zum Vampir, bevor er die Heldin bezirzen darf?


    Wie stehen Vampire zu Flüssen - Fließgewässer? Was stört sie (laut Wiki) daran? Findet man Vampire nicht am Meer?


    Weiterhin neugierig
    Gefion

  • Helene


    das Verschieben des Thema hat nichts mit den Gewohnheiten hier im Forum zu tun, sondern mit dem Thema. Die Begeisterung der Fans des Genres 'Vampirroman' hat hier eine Zeitlang arg hohe Wogen geschlagen. Wenn Eulen hier inzwischen allein bei Sichtung des Worts 'Vampir' (oder Werwolf :grin) in einem Threadtitel nur noch mit den Augen rollen und aufstöhnen: O, neee. Nicht schon wieder! hat das seine guten Gründe und ist in der Regel völlig brechtigt.


    Hier allerdings ist die Threaderöffnerin Autorin und die Antworten gingen mit wenigen Ausnahmen auch sofort in die Richtung, die eben in den Bereich 'Handwerk' fallen.
    Das ist nun wiederum der Vorteil von Fans, sie sind unstreitig Fachleute in ihrem Gebiet. Sie kennen sich aus, in jedem Winkel des Genres, sei er noch so düster. Eingefleischte Fans sind eine Informationsquelle par excellence, gleich, zu welchem Genre.
    Natürlich muß jede Autorin selber wissen, wie wichtig sie ihre Recherchen nimmt, wo die Plauderei aufhört und die Arbeit beginnt.
    In meinen Augen leisten die Eulen hier ganz kräftig Arbeit.
    :grin


    Dein Einwurf wegen Bathory ist interessant und sie stand sicher Patin in so manchem Fall. Insgesamt hat es aber grundsätzlich mit der Frage 'Frau und Sexualiität' zu tun, vor allem im 19. Jh., als gesellschaftlich neue Regeln aufgestellt wurden.
    Übrigens bist Du mit den Lebensdaten ein wenig verrutscht, Vlad III. Draculea wurde 1476 oder '77 hingerichtet, Bathory 1560 geboren.


    Noch ein 'übrigens:


    In meiner Ausgabe der Lutherbibel von 1968 ist 'Lilith' mit 'Nachtgespenst' übersetzt. Die Vokabel 'Lilith' kommt gar nicht vor.
    Ich erinnere mich gut, wie ich mich dumm und damlich gesucht habe, als mir der Name zum erstenmal in der Literatur begegnete und ich die entsprechende Bibelstelle nachlesen wollte und so nicht fand!
    :rolleyes

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von gefion
    Zum Beispiel finde ich es widersprüchlich, wenn ich bei Wiki lese, der Vampir steigt aus seinem Grab und haust in Särgen. Aber die modernen Vampire scheinen ja doch angenehm zu leben. Hat denn jeder sein Grab in der Nähe, um nachts dahin zurückzukehren?


    Ein Vampir-Roman der mich fesselt, muss einerseits ein paar von mir vielgeliebte Klischees enthalten, aber andererseits muss er auch mit Klischees brechen. Es darf nicht total reißbrettartig sein. Aber die Vampire müssen schon noch als Vampire erkennbar sein und nicht total austauschbar sein. Romane, in denen der Vampir auch ebensogut ein Schotte oder ein Pirat hätte sein können, mag ich dann auch wieder nicht. Nicht jeder Vampirroman ist automatisch ein Nackenbeisser. Aber ein bisschen knistern muss es, wie gesagt, schon. Eine Prise "Nackenbeisser" schadet nicht. :grin


    Wenn Klischees gebrochen werden, muss es auch wieder nachvollziehbar erklärt werden. Zum Beispiel hat in "Peeps" nicht jeder Vampir eine Abneigung gegen Kreuze. Es wird so erklärt, dass Vampirismus (also die Virusinfektion) eine Abneigung gegen all das was man vorher geliebt hat auslöst. Da zu der Zeit als Vampirismus das erste Mal auftrat, ein Großteil der Menschen in der Gegend christlich gewesen sei, entwickelten viele Vampire damals eine Abneigung gegen Kreuze. Dadurch entstand dann der Mythos, dass man Vampire mit Kreuzen abschrecken kann. Was aber für moderne Vampire nicht unbedingt zutrifft, es sei denn, sie waren vorher gläubige Christen. Dafür kann man sich vor Vampiren, die früher Elvis-Fans waren, mit einer Elvis-Puppe schützen, die man ihnen entgegenstreckt und dann schrecken sie davor zurück wie Christopher Lee vor Kreuzen. :grin


    Also, man darf mit den üblichen Vampir-Mythen brechen, weil es eh nur Mythen sind.

  • @ Gefion: danke für die Erklärungen!


    Ich glaube eigentlich, dass in einem Roman irgend etwas zwingend sein muss. Du kannst doch "Deine" Vampire so erschaffen, wie sie Dir für sinnvoll erscheinen. Das ganze muss eben nur irgendwie in sich rund sein. Wenn Du Vampire willst, die keine Probleme mit Sonnenlicht haben, dann mach das so. Allerdings wäre dann vielleicht irgendwo eine Erklärung nicht schlecht warum sie das im Gegensatz zu den meisten Mythen können.


    wenn Du willst, dass Deine Vampire in Gräbern schlafen, dann mach das - wenn Du der Meinung bist, sie bräuchten das nicht, dann eben nicht. In den Romanen sind die Vampire ja auch alle unterschiedlich ausgestaltet.


    Letztendlich sind doch Vampire nur Fantasiegestalten. Es gibt kein richtig oder falsch - jeder Autor kann das draus machen, was er für richtig hält. Nur, wenn es zu unglaubwürdig klingt, werden seine Leser keine Freude dran haben. Das ist für mich auch das interessante an Fantasy-Büchern: wie der Autor es schafft, eine eigene Welt zu schaffen, in der alles zueinander passt und es für alle Abweichungen zu unserer bekannten Welt eine plausible Erklärung gibt.

  • Hallo gefion :wave
    Die meisten Vampire sind tagsüber tot - richtige Leichen eben. So ist die Legende.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ich bevorzuge Vampire die das Sonnenlicht meiden müssen, in abgedunkelten Häusern leben, tagsüber schlafen um nachts zu leben oder einfach nur abwarten das es dunkel wird um loslegen zu dürfen.... :schlaegerMir gefällt es weniger wenn sie in Särgen schlafen oder erklärt wird das sie Tags tot sind.Jeder Vampir-Fan empfindet das sicher anders.Desweiteren mag ich es wenn Vampire als Vampire geboren wurden und nicht gemacht wurden.Sie sind stolz auf das was sie sind, hadern nicht mit ihrem Schicksal!!!Und wenn man mich fragt: ich würde mich gerne beissen lassen und mich zur Vampirin machen lassen wenn ich dafür Jahrhunderte an der Seite eines aussergewöhnlichen Vampir-Mannes verbringen darf!!! ;-)

  • @ magali: zum thema Lilith habe ich etwas weiter vorn etwas geschrieben und auch nach wiki verlinkt. Das sollte die wichtigsten Fragen erstmal beantworten können, da in Wiki auch die entsprechende Literatur angegeben ist.