Böses Blut - Rhiannon Lassiter

  • Klappentext


    Wenn dir dein Name zum Verhängnis wird...


    Ein altes englisches Landhaus. Ein geheimes Spielzimmer. Spuren mysteriöser Opferrituale und dreissig Puppen, denen die Augen herausgeschnitten wurden. Als John, Katherine, Catriona und Roland im Haus ihrer verstorbenen Stiefmutter ankommen, machen sie eine entsetzliche Entdeckung nach der anderen...


    Titel der englischen Originalausgabe


    Bad Blood


    Angaben zur Autorin


    Rhiannon Lassiter wurde 1977 in London geboren und ist die älteste Tochter der Jugendbuchautorin Mary Hoffman. Ihren ersten Roman "2367 - Experiment Hex" veröffentlichte sie im Alter von 19 Jahren. Am liebsten liest und schreibt sie Fantasy und Science-Fiction, arbeitet aber auch als Journalistin. Ihre Bücher wurden bislang in über 10 Sprachen übersetzt. Lassiter lebt und arbeitet in Oxford.


    eigene Meinung


    Als sich Catrionas und Rolands Mutter einen neuen Mann fürs Leben sucht, ist ihr noch nicht klar, welche Bürde sie sich damit auferlegt. Denn ihr neuer Freund hat ebenfalls zwei Kinder - einen Jungen und ein Mädchen. Und zu allem Überfluss teilen sich die beiden Mädchen den Spitznamen "Cat", was natürlich bei vier pubertierenden Kindern unweigerlich zu einem Disaster führt. Als dann auch noch ein Ferienausflug in das englische Landhaus ansteht, in dem Katherines und Johns Mutter aufwuchs, scheint das Chaos perfekt.
    Die beiden Mädchen beschimpfen sich als "Namensdiebin", streiten sich bei jeder Gelegenheit und nehmen sich in ihrer Art und Weise rein gar nichts. Kathrine, die ruhigere von beiden, flüchtet sich in die Bücher, die sie in dem alten Haus findet. Als sie die Bücher ihrer verstorbenen Mutter findet, entdeckt sie ein Spiel, in dem Namen aus Büchern dem "Namensfresser" geopfert wurden.
    Catriona versucht bei Fox (einem augenscheinlichen Dorfburschen) zu landen, was sich allerdings als schwierig erweist. Nebenbei findet sie eine Puppe mit drei verschieden farbigen Haarsträhnen, die anscheinend über ein Heer von augenlosen Puppendrohnen herrscht und Catriona auf Schritt und Tritt zu folgen scheint.
    Roland und John verstehen sich im Gegensatz zu den beiden Mädchen sehr gut und versuchen den umliegenden Wald zu erkunden. Dabei treffen sie auf Alice, die im Wald ein paar sehr mysteriöse und unangenehme Erfahrungen gemacht hat.
    Als ein Streit zwischen den beiden Cats dermassen eskaliert, dass beide Mädchen mitten in der Nacht und bei einem drohenden Unwetter davonlaufen, wird allen Beteiligten klar, dass das Namensspiel schon lange kein Spiel mehr ist und die fiktiven Figuren, die im Laufe des Spiels erschaffen wurden, doch ziemlich real sind. John, der jüngste und gleichzeitig der vernünftigste, hat einen Plan den Ausgang des Spiels doch noch für die 5 Kinder zu entscheiden.
    Ein Jugendbuch durch und durch. Sprachlich im Mittelfeld angesiedelt, wird eine Geschichte erzählt, die zu Beginn verdammt spannend ist, aber leider im Zuge der weiteren Handlung etwas nachlässt. Viele fantastische Elemente werden eingebaut, die in anderer Form bereits schon verwendet wurden. Sicherlich gab es viele Ansätze, die weiter ausgebaut hätten werden können, aber doch wirkt das Ende klar strukturiert, definiert und ausformuliert. Die Geschichte (auch mit dem grossen Teil Fantasy) stellt sich logisch aufgebaut dar.
    Die Figuren, egal ob fiktiv oder real, sind allesamt einzigartig in ihrem Charakter. Die Autorin hat fünf unterschiedliche Jugendliche erschaffen, und sie ist ihnen auch im Verlauf der Handlung treu geblieben. Allerdings ist keine Figur ein typischer Sympathieträger: John wirkt sehr altklug, ein bisschen empathisch, medial veranlagt und erscheint dadurch irgendwie unheimlich mit seinen 10 Jahren. Die beiden Cats sind während ihrer Streitereien einfach unerträglich. Am liebsten würde man die beiden Gören trennen und je in ein seperates Zimmer sperren, bis sie vernünftig geworden sind. Alice scheint eine nette Person, wirkt aber sehr verschlossen, und man kann nicht wirlich in oder hinter diese Figur sehen. Und Roland ist einfach nur ein armes Würstchen, das in Selbstmitleid zerfliessen möchte. Mich hat er irgendwann nur noch mit seiner Art genervt.
    Auch wenn kritische Stimmen behaupten, dass das Ende fade ist, muss ich doch sagen, dass ich von dem Buch einfach gut unterhalten wurde. Es entstand ein kleines Grauen beim Lesen, ein winziger Kitzel für Leser und Leserinnen ab 12 Jahren. Mich hat das Buch ein wenig an Chucky die Mörderpuppe, Tintenherz und Jumanjii erinnert. Obwohl man an diese Bücher oder Filme denkt, stellt doch das Buch etwas Eigenständiges dar, eine eigene Geschichte, teilweise etwas holprig und am Ende vielleicht etwas flau erzählt.
    9 Punkte


    edit: Fehlerteufel gejagt

  • Danke für die Rezi, Bott :wave
    Ich bin heute auf das Buch aufmerksam geworden. Hm, ich weiß nicht, ob es was für mich ist. Ich lasse es erstmal außen vor.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Ich habe das Buch vor kurzem gelesen und es hat mich wirklich gefesselt, ich hatte auch überlegt eine Rezi zu schreiben, aber wusste nicht was. Das
    Buch hat mir auch jeden Fall sehr gut gefallen, teilweise war es wirklich unheimlich und sehr spannend. Vielleicht komme ich irgendwann nochmal dazu etwas ausführlicher dazu zu schreiben. Es lohnt sich es zu lesen :-)

  • Ich höre "Böses Blut" gerade als Hörbuch auf dem Weg zur Arbeit. Anfangs dachte ich, ich komme gar nicht rein, schon allein wegen den beiden "Cats". Aber jetzt - zum Ende hin, kann ich sagen, dass ich es sehr unterhaltsam finde und hätte es wohl lieber als Buch gelesen, als es als Hörbuch zu hören.

  • Ich habe Böses Blut gestern beendet und muss sagen, dass mich das Buch durchaus unterhalten hat. Allerdings war das Ende etwas, hm wie soll ich sagen, zu einfach gestrickt und auch ein bisschen verwirrend.



    Mit den Charakteren allerdings, konnte auch ich mich nicht wirklich anfreunden, es hätte mir eigentlich um niemanden wirklich leid getan, außer vielleicht um den kleinen John, wobei mir dieser manchmal schon sehr unheimlich vorkam ;-).


    Mein Fazit:
    Ansich war es ein spannend geschriebenes Buch, welches sich gut lesen lassen konnte. Ich wollte unbedingt wissen wie es endet und war sehr gefesselt vom Erzählstyl der Autorin.

    ____________________________________________
    Liebe Grüße von Sunnyle :wave


    Ich :lesend gerade: Forgotten

  • Fand das Buch von Anfang an nicht besonders spannend und im Laufe der Geschichte hat sich daran auch nicht geändert. Positiv fand ich nur den geheimnisvollen Charakter von John und das Cover. Das Ende dagegen hat mich wenig überzeugt.

  • Eine Patchwork-Familie die selbst nach 2 Jahren noch nicht richtig zusammengwachsen ist, das sind die Protagonisten dieses Buches:
    Die geschiedene Harriet und ihre Kinder Catriona (Cat) und Roland (Roley) sowie der Witwer Peter und seine Kinder Katherine (Kat) und John.
    Zwischen der zickigen Cat und der zurückgezogenen Kat herrscht, vor allem wegen des gleichklingenden Spitznamens, Krieg. Der erste gemeinsame Familienurlaub seit der Hochzeit vor 2 Jahren soll dem Abhilfe schaffen, so hoffen die Eltern.
    Ein altes Haus im Lake District in dem Kats und Johns Mutter aufwuchs ist der Ort der diese Versöhnung beherbergen soll. Doch das Haus und seine Vergangenheit haben einen unheilvollen Einfluss auf die Familie und der Konflikt spitzt sich im Gegenteil immer weiter zu...


    Die Macht der Namen ist das zentrale Thema dieses Buches. Dein Name steht stellvertretend für deine ganze Persönlichkeit und wer deinen Namen kennt, kann dich verändern oder sogar zerstören. Beginnt das ganze noch wie ein kleines Familiendrama ändert sich der Charakter bald in Richtung Gruselgeschichte (bei der Beschreibung von Fell Scar musste ich an den Beginn von Poes "Der Untergang des Hauses Usher" denken). Vor allem die Idee der immer wieder auftauchenden Puppe hat mir in diesem Hinblick sehr gefallen. Allerdings wird schon bald auch diese Richtung wieder mehr in Richtung Fantasy gewechselt. "Das Spiel" und sein Regelwerk werden entdeckt. Und da ist auch schon einer meiner Kritikpunkte. Die Hauptfiguren (die 4 Kinder der Familie) lesen eigentlich alle früher oder später die Beschreibung des sogenannten Spieles, lassen den Leser jedoch nicht an ihren Kenntnissen teilhaben. Lediglich ein: Jetzt verstand er/sie warum... *blabla* Diese Art des künstlichen Spannungsaufbaus gefällt mir schlicht nicht.
    Die grusligste Figur fand ich fast den kleinen John. Ich fand ihn für einen 10-jährigen extrem unrealistisch dargestellt. Mal abgesehen davon, dass er sich viel zu ernst und erwachsen verhalten hat (das kann ja schon mal vorkommen), war er der Einzige der von Anfang an zu wissen schien, was da für seltsames Gelichter um ihn ist und hat es zum größten Teil völlig gelassen hingenommen.


    Es werden so viele Dinge angesprochen und angerissen aus denen dann nichts oder nur wenig gemacht wird.


    Das Buch hätte ein wesentlich größeres Potential gehabt und hat viel verschenkt. Zum Schluss wurden mir manche Sachen zu stark vereinfacht. Das lässt zwar Raum für eine eventuelle Fortsetzung, aber ob ich die dann lesen würde bin ich mir noch nicht so sicher...


    Botts Hinweis, dass es wie eine Mischung aus Chucky, Tintenherz und Jumanji wirkt kann ich nur :write


    Alles in allem war das Buch zwar nicht schlecht zu lesen, hat mich aber dahingehend enttäuscht, dass man mehr aus der Grundidee hätte machen können. Schade.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Kurzbeschreibung:
    Eine verborgene Tür führt in ein geheimes Spielzimmer. Dort liegt ein Stapel alter Kinderbücher, aus denen die Namen einzelner Charaktere herausgestrichen sind. Vor vielen Jahren haben sich hier drei Mädchen ein düsteres Spiel ausgedacht. Was sie spielten, wurde real, doch dann geriet das Spiel außer Kontrolle. Die Mädchen verließen den Ort ihrer Kindheit und versuchten, das Spiel zu vergessen.
    Doch die aus der Phantasie befreiten Kreaturen blieben am Leben. Tief im Wald warten sie noch immer auf längst fällige Opfergaben, und sie rasen vor Wut. John, Katherine, Catriona und Roland sind die Einzigen, die das Spiel beenden können, und treten das gefährliche Erbe der Mädchen an. Doch sie werden zu hilflosen Spielfiguren ...


    Zur Autorin:
    Rhiannon Lassiter kam 1977 in London zur Welt und studierte in Oxford, wo sie noch heute lebt. Sie ist die älteste Tochter der Jugendbuchautorin Mary Hoffman. Ihren ersten Roman "2367 - Experiment Hex" veröffentlichte sie im Alter von neunzehn Jahren. Am liebsten liest und schreibt sie Fantasy und Science Fiction, arbeitet aber auch als Journalistin und Webdesignerin. Ihre Bücher wurden in über zehn Sprachen übersetzt.


    Der Junge namens Fox, der einen Pelzmantel trug und sie aus listigen grünen Augen beobachtete, während er durch den Wald schlich - wenn Namen irgendeine Macht hatten, welche Macht hatte ihm seiner verliehen? (Seite 184)


    Rezension:
    Zuallererst angesprochen hatte mich das Buch bezüglich seines tollen Covers und der recht geheimnisvollen Beschreibung. In "Böses Blut" dreht sich alles um die Patchworkfamilie Wilde-Brown. Harriet Wilde bringt 2 Kinder mit in die Ehe, Catriona und Roley. Peter Brown bringt die Kinder Katherine und John mit in die Beziehung.


    Die beiden Mädchen haben ständig Streit miteinander, vor allem deswegen, weil beide mit Cat bzw. Kat angesprochen werden und keine der zwei ihre Namensabkürzung aufgeben will und somit einige Mißverständnisse entstehen.


    Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass Namen eine sehr große Rolle spielen werden. Und als die Familie sich aufmacht, einen Urlaub im Haus der verstorbenen Mutter von Katherine und John zu verbringen, geht es mit Ärger und Spannung erst richtig los.


    "Böses Blut" ist ein gelungener Mix aus Jugendbuch, Fantasy und Mystery mit Gruselelementen, aber auch die Problematik des Erwachsenwerdens spielt eine sehr große Rolle.


    Da es sich um ein Jugendbuch handelt, bleibt die Spannung etwas gedämpft. Doch das tut dem Lesefluss durchaus keinen Abbruch, ich habe mich gut unterhalten gefühlt.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist in dunkelrot passend zum Buchtitel gehalten, es wird ein düsteres Haus dargestellt, wir sehen unter anderem eine Schere und mehrere Buchseiten mit geheimnisvollen Symbolen, die alle eine Rolle spielen. Die Dornenranken auf dem Cover wiederholen sich auch auf jeder Seite des Buches.


    Fazit: Ein empfehlenswertes Buch für Jugendliche ab 12, die sich gerne ein wenig gruseln und über das Problem des Erwachsenwerdens lesen möchten.


    Wertung: 3 von 5 Punkten

  • Also ich fand das Buch wirklich gut :)


    Rezension:
    Ein altes Haus, ein dunkler Wald und ein Kinderspiel, das außer Kontrolle geraten ist…


    Die sechsköpfige Patchworkfamilie Wilde/Brown lebt in ständigem Stress: Katherine und Catriona – beide „Cat“ genannt – können sich auf den Tod nicht ausstehen und zetteln bei jedem Familienessen einen Streit über ihren Namen an. Als gäbe es nichts Wichtigeres wer der beiden Steifgeschwister ein Recht auf den Spitznamen hat, vergeht kein Tag ohne Geschrei und Tränen.
    Der Familiensegen hängt gründlich schief und so starten die beiden Eltern Harriet und Peter einen letzten Versuch die Teenie-Töchter zum Waffenstillstand zu bewegen indem sie das Angebot annehmen, im alten Haus von Katherines verstorbener Mutter die Ferien zu verbringen. Die beiden Brüder der zwei Zicken, John und Roley, sind mindestens genauso wenig begeistert von dieser Idee, müssen aber notgedrungen mitkommen in die englische Einöde.


    „Fell Scar“ heißt das riesige Anwesen, das die Familie bei ihrer Ankunft erwartet, und bereits eine düstere Atmosphäre ausstrahlt: die alten Möbel haben schon bessere Tage gesehen und die überall rum liegenden Bücher sind von einer dicken Staubschicht bedeckt.
    Katherine und John sind begierig darauf herauszufinden, wie ihre Mutter Anne als Kind gelebt hat – gerade, weil ihre Erinnerungen an sie bereits zu verblassen drohen. Der 15-jährigen Catriona geht es eher darum ihrer Stiefschwester eins auszuwischen und das schönste Zimmer im Haus zu belegen, während Roley sich zurück nach London und seinem Trainingsprogramm für den Sommer sehn.


    Schnell jedoch wird den vier Geschwistern eines klar: mag der nahe gelegene Wald auch gefährlich erscheinen, so lauern die eigentlichen Gefahren im Haus. Denn Katherine entdeckt ein geheimes Spielzimmer hinter einer Schranktür und einen ganzen Stapel Bücher mit geradezu brutal durchgestrichenen Romanfiguren sowie eine Spielanleitung:


    “Gelöschte Namen kannst du nicht sprechen,
    ist ein Charakter tot, wird die Geschichte zerbrechen,
    Ein Opfer, das zählt, ist immer schwer,
    Verlorenes findest du nimmermehr.
    Gestohlene Worte musst du sagen,
    geborgte Macht lässt sich nicht übertragen.
    Der Namenfresser braucht sein Mahl,
    ob du lebst oder tot bist, das ist ihm egal.”



    Besteht etwa ein Zusammenhang zwischen dem gruseligen Kinderspiel ihrer toten Mutter und den mysteriösen Geschehnissen im Haus? In welcher Gefahr befinden sich die Kinder wirklich und was hat dies alles mit den Dorfbewohnern Alice und Fox zu tun?
    Eins kann gesagt sein: Wenn ein Spiel einmal begonnen hat, muss es auch zu Ende geführt werden…


    Ich muss gestehen, dass das Buch der absolute Spontankauf war. Weder der Titel oder die Autorin waren mir vorher bekannt, noch der Klappentext verriet viel über den Inhalt – also bin ich ohne große Erwartungen an dieses Kinder-/Jugend-Horrorbuch herangegangen. Dafür wurde ich umso mehr überrascht mit einer Geschichte, die es in sich hat!


    Sehr gekonnt arbeitet Rhiannon Lassiter mit bekannten Horrorbildern und verwebt sie zu einem einzigen Bild des Schreckens: Puppen, die sich scheinbar von selber bewegen, ein verwunschener Wald, ein altes Haus mit Geheimzimmer, ein außer Kontrolle geratenes Kinderspiel und fantastische Wesen, die nicht unbedingt freundlich sind…


    Die Atmosphäre ist beim Lesen teilweise so bedrückend und bedrohlich spürbar, dass ich mich tatsächlich gegruselt habe. Jawohl, ich habe mich bei einem Jugendroman gegruselt! Dazu beigetragen hat sicherlich der einfache – aber nicht anspruchslose – Erzählstil und die wunderbar bildlich inszenierte Sprache des Textes.


    Ein kleiner Minuspunkt ist lediglich, dass der Einstieg in die Geschichte etwas schwer ist. Ich hatte zunächst einige Probleme die Kinder dem zugehörigen Elternteil zuzuordnen und auseinander zu halten welche der beiden „Cats“ noch einmal mit welchem der Jungen verwandt war. Nachdem aber etwas Licht in dieses Namenswirrwarr gelangt war, konnte die Geschichte mich vollends überzeugen. Es wird gruselig und spannend, man möchte wissen was es mit dem Kinderspiel und den ausgelöschten Namen auf sich hat, möchte erfahren warum sich Jugendliche vor vielen Jahren ein solch grausames Spiel ausgedacht haben.


    Dabei wird die reale Bedrohung für die vier Wilde/Brown-Kinder immer deutlicher und man fängt als Leser an daran zu zweifeln, dass Fantasie und Realität noch getrennt werden können. Letztendlich verschwimmt diese Grenze auch zunehmend und der Höhepunkt der Geschichte hat fantastische Ausmaße.
    Da es sich um ein Buch für die Altersgruppe 12-13 Jahre handelt, muss man sich darauf einstellen, dass hier keine allzu komplizierte Lösung des Rätsels geliefert wird. Ich selber habe das allerdings nicht als Negativpunkt empfunden und finde sogar die versteckte Moral hinter der Erzählung durchaus gelungen.


    Für mich also eine absolut positive Überraschung und ein Gruselbuch mit Fantasy-Elementen, das ich so noch nie gesehen habe. Ein bisschen was von „Jumanji“, ein bisschen was von „Chucky die Mörderpuppe“, viel Witz, Charme und bizarre Figuren… kurz: ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben sollte!

  • Eine sehr tolle Gruselgeschichte! Ich finde dieses Buch superspannend!
    Mich hats auch oft richtig gegruselt, sogar am helllichten Tag im Sommer, als ich allein im Haus war.
    Das Ende ist vielleicht ein klein wenig abstrus, aber ok. Find ich jetzt nicht so schlimm.
    Die Ideen sind toll und der Schreibstil ist flüssig.
    Sehr gutes Buch!


    Ich vergebe 10 Punkte

  • x Autorin: Rhiannon Lassiter
    x Übersetzerinnen: Anna Julia Strüh, Christine Strüh
    x Titel: Böses Blut
    x Originaltitel: Bad Blood
    x Genre: Fantasy/Horror/Jugendbuch
    x Erscheinungsdatum: 04. April 2008
    x 400 Seiten
    x Fischer Schatzinsel
    x ISBN: 3596852978
    x Erste Sätze: Der Anfang. Hoch über dem Bergsee kreisten schwarze Vogelgestalten, gleiten über das dunkle, von Tang und Algen durchzogene Wasser, schweben über dem dichten Wald. Es ist Winter, die kahlen Äste recken sich in den bleiernen Himmel hinauf wie verkrüppelte Arme, karg und trostlos erstreckt sich die Landschaft darunter.


    Klappentext:


    Wenn dir dein Name zum Verhängnis wird …


    Ein altes englisches Landhaus. Ein geheimes Spielzimmer. Spuren mysteriöser Opferrituale und dreißig Puppen, denen die Augen herausgeschnitten wurden. Als John, Katherine, Catriona und Roland im Haus ihrer verstorbenen Stiefmutter ankommen, machen sie eine entsetzliche Entdeckung nach der anderen …


    Rezension:


    An “Böses Blut” von Rhiannon Lassiter faszinierte mich schon das beunruhigende Cover, welches für mich ein wahres Kunstwerk darstellt und umso verzauberter war ich, als ich das Buch zum ersten Mal öffnete und feststellen durfte, dass jede einzelne Seite mit den dornigen Ranken verziert ist, die auch auf dem Cover zu finden sind. Nachdem ich dann auch noch feststellte, dass sich die Geschichte um ein unheimliches Haus dreht stand fest: MUSS ich lesen.


    Rhiannon Lassiters Schreibstil ist genial. Sie schreibt so bildlich, dass sie den Leser mit den Sätzen geradezu einwebt und ihn tief in die Geschichte zieht. Ich bekam während des Lesens kaum noch etwas von meiner Umwelt mit, weil ich dermaßen gefesselt war und bei jedem neuen betitelten Kapitel dachte ich “nur noch eins, bevor ich schlafen geh” – bis ich das Buch schließlich fertig gelesen hatte und die Nacht vorbei war.


    Die Charaktere der Geschichte sind wie aus dem Leben gegriffen. Im Mittelpunkt steht eine erst zwei Jahre bestehende Patchworkfamilie mit vier Kindern – nämlich Catriona und Roland – die zu Harriet gehören und Katherine und John – die Kinder von Peter. Der größte Unruhepunkt in der Gruppe sind von Anfang an die Mädchen, die beide Cat/Kat gerufen werden. Keine möchte ihren Namen zur besseren Verständlichkeit ändern, aber das stellt nur das Fundament ihres gegenseitigen Hasses dar.


    Um die Wogen zu glätten, beschließen Peter und Harriet im Elternhaus von Peters verstorbener Frau, bzw. der toten Mutter von Kat und John, einige Wochen Urlaub zu machen. Allerdings geschehen nach kurzer Zeit seltsame Dinge. Kat entdeckt ein geheimes Spielzimmer, in dem sie Kinderbücher ihrer Mutter findet, aus denen fast alle Namen gestrichen wurden und Cat entdeckt unheimliche Puppen, die immer wieder wie von Geisterhand in ihrer Nähe auftauchen. Die beiden Jungs haben unangenehme Erlebnisse im Wald, Alpträume häufen sich und Angst wird zu Panik.


    Mehr möchte ich von der Geschichte nicht verraten, da sie so genial ist, dass ich dieses Erlebnis niemandem nehmen möchte. Natürlich ist die Story dem Fantasygenre zuzuordnen, aber durch sich im Laufe der Geschichte häufende Ereignisse gibt es immer mehr Horrorelemente, die dem Leser die Nackenhaare aufstellen.


    Ich bin absolut begeistert und “Böses Blut” wandert direkt auf die Lieblingsbuch-Liste.


    Fazit:


    Tolle Aufmachung und eine geniale Geschichte, die einem die Nackenhaare aufstellt. Lieblingsbuch.


    Bewertung:


    10 von 10 Sternen

  • Dann möchte ich auch mal meine Meinung zu dem Buch abgeben.


    Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut, er ist leicht und flüssig, und beinhaltet keine Längen. Das Buch liest sich quasi von selbst. Die Geschichte ist spannend geschrieben, es gab einige Stellen wo es mich ordentlich gegruselt hat. Ich konnte mich gut in das Buch einfühlen, und wollte unbedingt wissen wie es weitergeht.


    Das Familienleben der Patchwork-Familie fand ich gut dargestellt. Ich konnte mir jedenfalls lebhaft vorstellen, wie das tägliche Zusammenleben abläuft, mit Sticheleien, und immer wieder kehrenden Streit auf Seiten der beiden Stiefschwestern. Auch konnte ich einen Überblick über die Charaktere gewinnen, und mir so einen kleinen Eindruck verschaffen.
    Man hätte vielleicht noch mehr daraus machen können, aber ich fand es gut wie es ist.


    Das Ende hätte man auch etwas besser gestalten können, nicht alle Fragen wurden wirklich beantwortet. Doch ich gehe davon aus, dass dies so sein sollte, und nicht an der mangelnden Fantasie der Autorin lag. ;-)Ich habe daran nichts auszusetzen, denn ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und das ist für mich das Entscheidende.


    Eine nette Gruselgeschichte für zwischendurch - mit dem Hintergrund, dass sich junge Menschen weiterentwickeln, und dadurch erst wirklich zu einer Familie werden.


    Von mir gibt es 9 Punkte. :wave