Danke
Von Ratlosen und Löwenherzen - Rebecca Gablé
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@ Eskalina
Nach deiner schönen Rezi, habe ich das Buch heute sofort in der Buchhandlung gekauft. -
Das freut mich, vielleicht findet sich ja doch noch jemand, dem es gut gefällt...
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Ich habe vor kurzem endlich das Wort Ende gelesen. Ich bin immer noch etwas verwundert darüber, wie ein und dieselbe Person die Waringhambücher und dieses Buch schreiben konnte.
Erwartet habe ich mir ein Sachbuch zum englischen Mittelalter, das für Laien geschrieben wurde. Einerseits finden wir hier immerhin nicht nur eine Aneinanderreihung von Fakten, sondern diese werden miteinander verbunden und in Zusammenhang gebracht.
Etwas anderes ist der Ton, in der dies geschieht. Dem Nachwort nach, will Rebecca Gablé die Geschichte Englands in unterhaltsamer Weise darstellen. Ist das mittlerweile gleichbedeutend mit flapsig? Stellenweise hat es in mir den Eindruck erweckt, als würde mit einem Kleinkind gesprochen werden. Gerade viele anscheinend komisch gemeinte Anmerkungen in Klammern waren sehr störend.
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Mir hat es auch gut gefallen, ich fand es kurzweilig und amüsant zu lesen.
Stimme Magali insofern zu, daß die Abbildungen in Farbe besser rübergekommen wäre. War vielleicht zu teuer im Druck.Meine Rezension:
Ein superschönes, sehr aufwendig gestaltetes Cover. Entfaltet, bietet es auf der Innenseite eine Übersicht über die Regierungszeiten der englischen Mittelalter-Könige.Geschichte, einmal ganz anders erzählt: Rebecca Gablé legt hier ein humorvolles Sachbuch vor, in dem sie die englische Geschichte des Mittelalters so unterhaltsam, amüsant und gekonnt respektlos beschreibt, dass ich mir wünschte, bereits zu meiner Schulzeit das Buch als Lektüre gehabt zu haben. Zudem wird der Text noch aufgelockert durch viele Abbildungen. Nicht nur über die Könige erfährt man einiges, sondern die Autorin gibt auch Einblicke in das Leben der durch Kriege, Hungersnöte und Seuchen geplagten Bevölkerung.
Eine Menge Könige hat das Mittelalter verschlissen. Da den Überblick zu behalten, ist nicht einfach. Vor allem, weil sie hauptsächlich entweder Edward oder Henry hießen.
Als König hatte man im Mittelalter ganz schön zu tun. Ständig Ärger mit der Familie, mit den Nachbarn, der Kirche, dem Personal. Es gibt nur wenige Frauen, die in diesem Zeitrahmen Erwähnung finden, aber die haben dafür ganz schön kräftig mitgemischt. Nett zu lesen, wie der Hosenbandorden gegründet wurde oder auch weniger nett, wie die Engländer mit Jeanne d’Arc umgegangen sind.
Und – na ja, seien wir ehrlich: so wirklich auseinander halten kann ich die frühen Könige immer noch nicht. Macht aber nichts, Spaß gemacht hat das Lesen dieses Buches auf alle Fälle.
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Was kann man von einem Buch erwarten, das 1000 Jahre Mittelalter in 200 Seiten quetscht? Meine Antwort: nicht viel.
Über den Schreibstil ist hier ja schon ausführlich geschrieben wurden. Was gemäß Klappentext und Inhaltsbeschreibung "mit einem Schmunzeln erzählt" werden sollte, wirkte auf mich eher gezwungen auf Lustig getrimmt und teilweise völlig unpassend. Sätze wie, 'er fuhr mal eben in die Normandie' oder 'super dachten sich die Barone, total super', 'stand ihm bis zur noch nicht erfundenen Halskrause', 'lästig wie Kaugummi unter dem Schuh', etc. haben bei mir nur Kopfschütteln ausgelöst (und in mir den Zweifel aufkommen lassen, ob es sich hier um ein Buch für Erwachsene handelt).
Von den ganzen Geschichtchen und Anekdötchen bleibt beim Lesen überhaupt nichts hängen, weil alles nur oberflächlich angerissen wird und die Autorin von einer Begebenheit zur nächsten springt. Mittelalter im Zeitraffer und Schnelldurchlauf. Wirklich interessant fand ich nur die meist zum Ende eines Abschnittes (Jahrhunderts) erläuterte Entwicklung der Bevölkerung hinsichtlich Technik, Lebens- und Bildungsstand. Diese Dinge beschreibt sie so, dass der Leser die Eindrücke in sich aufnehmen kann. Hier lässt sie auch den erzwungenen Humor weg, schildert sachlicher aber nicht uninteressant.
Letztendlich kann ich sagen, dass mir ihre Romane das englische Mittelalter deutlich näher gebracht haben als dieses Sachbuch. Die Idee, ein solches Sachbuch zu schreiben, war gut. Die Umsetzung hingegen war es nicht. Meiner Meinung nach wäre hier mehr tatsächlich auch mehr gewesen. Es hätte durchaus ausführlicher sein dürfen, mit weniger erzwungenem Humor und vor allem farbigen Abbildungen (die schwarz-weiß-Bilder sind furchtbar). Ich glaube, es wäre dadurch weder langatmig noch langweilig geworden sondern deutlich niveauvoller.
Vielleicht überrascht man die Leser ja irgendwann mal mit einer überarbeiteten und erweiterten Fassung. In der aktuellen Fassungen finde ich es jedenfalls nicht besonders empfehlenswert.
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Ohoh, die Meinungen sind ja ziemlich unterschiedlich. Ich habs mir diese Woche von einem Gutschein gekauft (sonst wärs mir auch zuviel gewesen). Na, mal sehen wie es mir gefällt. Ich stell mich einfach mal auf einen "flapsigen" Abriss dieser 1000 Jahre ein.
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Ich habe »Von Ratlosen und Löwenherzen« bereits letzten Samstag gelesen, musste aber mein Unverständnis über dieses 'Werk' erst ein wenig verrauchen lassen.
Dass dieses Buch (zumindest mir) nichts Neues vermitteln konnte, dafür kann die Autorin nichts, aber dass sie aus einem Sachbuch eine Farce macht, dafür kann sie schon etwas. Rebecca Gablé weiß selbst, dass es sich um kein seriöses Geschichtsbuch handelt und somit bleibt für mich die Frage, was dieses Buch eigentlich will oder soll.
Auf mich wirkte »Von Ratlosen und Löwenherzen« wie seichteste Unterhaltung, voll gepackt mit den Vorlieben und Vorurteilen der Autorin. Sachlich ist an diesem Buch nichts und lustig ist es auch nicht, denn die betonte Lockerheit ist vor allem eines: Nervtötend.Falls man kein entsprechendes Lexikon zu Hause hat, kann man sich bei Interesse die Reihenfolge der englischen Könige mit ein paar Klicks im Internet zusammen suchen und mit ein paar weiteren Klicks erhält man auch weitaus mehr und vor allem nützlichere Informationen zu den jeweiligen Persönlichkeiten, mit dem kleinen Unterschied, dass das dann für 'umsonst' ist.
Wie auch immer, das Geld für »Von Ratlosen und Löwenherzen« kann man sich getrost sparen und stattdessen lieber zu der »Der ferne Spiegel« von Barbara Tuchmann greifen. Dieses Buch umfasst zwar nur einen kleinen Zeitabschnitt, aber ist dafür sehr ausführlich.
So sehr ich die historischen Romane von Rebecca Gablé auch mag, mit »Von Ratlosen und Löwenherzen« hat sie sich m.M. jedenfalls keinen Gefallen getan.
Viele Grüße
Kalypso -
Ich bin wahrscheinlich mit einem anderen Anspruch an das Buch heran gegangen. Ich wollte kein Geschichtsbuch lesen, sondern nur gut unterhalten werden und kann mir vorstellen, dass man sich, wenn man geschichtlich interessiert ist, für diesen Stil nicht wirklich erwärmen kann. Mir allerdings hat es gefallen.
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Zitat
Original von Eskalina
Ich bin wahrscheinlich mit einem anderen Anspruch an das Buch heran gegangen. Ich wollte kein Geschichtsbuch lesen, sondern nur gut unterhalten werden und kann mir vorstellen, dass man sich, wenn man geschichtlich interessiert ist, für diesen Stil nicht wirklich erwärmen kann. Mir allerdings hat es gefallen.Eskalina, es geht gar nicht so sehr darum, mit welcher Erwartung man an das Buch geht, denn bei der geringen Seitenanzahl zum Thema 1000 Jahre englische Geschichte darf man ohnehin keine Wunder erwarten.
Wenn aber ein Buch als Sachbuch angepriesen wird, dann erwarte ich ein solches, mehr nicht. Offensichtlich war das aber zu viel verlangt. Honi soit qui mal y pense.Viele Grüße
Kalypso -
Also nach diesen kontroversen Meinungen habe ich es mir jetzt ausgeliehen und bin gespannt!
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Ich unterbreche das Buch jetzt für die aktuelle LR - aber bislang finde ich es ganz vergnüglich
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Nach dieser kontroversen Diskussion bin ich jetzt mehr als gespannt. Kaufen werde ich es wohl eher nicht, aber ich hoffe, dass die Bücherei es anschafft. Sonst warte ich auf das TB.
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Geschichte "light" bietet uns Rebecca Gablé, von vielen Lesern historischer Romane als exquisiete Autorin bekannt.
Ist das Buch ein Sachbuch? Im klassischen Sinne wohl nicht, denn es ist nicht trocken und objektiv. Die Autorin entstaubt die historischen Gestalten und zwängt sie in ein modernes Kleid. Ihre Art der Darstellung ist mit Sicherheit eine Geschmacksfrage. Und sie läßt durchaus ihre persönliche Einstellung einfließen.
Ich denke, das Buch ist für den gängigen Romanleser, der nicht viel Ahnung von Geschichte hat, gedacht. Leute, die Rebecca Gablé als Autorin unterhaltsamer Bücher entdeckt haben aber zugleich gemerkt haben, das sie eklatante Bildungslücken in der englischen Königsreihenfolge haben. Für mehr versierte und informierte Geschichtskenner ist das Buch eher nicht so geeignet.
Schnell und unterhaltsam führt Gablé uns durch die Herrscher des englischen Mittelalters. Dabei läßt sie die Figuren durch ihre "flapsige" Art sehr real erscheinen. Sie bringt sie in einen modernen Kontext. Sie kommen von ihrem Sockel herunter. Kurz und knapp und sehr subjektiv führt sie uns durch die Darstellerriege. John Ohneland wird da schon sehr arg beschimpft. Bei Richard III hält sie sich auffallend zurück.
Ich persönlich fand das Buch unterhaltsam. Ich denke, das Buch ist mit Absicht so geschrieben worden. Die Könige werden menschlich dargestellt, alles ist kurz und überschaubar. Eben für den bis dato recht uniformierten Leser. Ich muss aber bemerkten, das die Autorin in der Lage ist, verzwickte Dinge durchaus verständlich auszudrücken, so das es jeder verstehen kann. Ausser bei den Rosenkriegen. Irgendwie hab ich das Gefühl, diese vertrackte Geschichte nahm ihr irgendwie die Lust an der Vereinfachung.
Insgesamt denke ich, das Buch ist für diejenigen, die historische Romane, im Besonderen von Rebecca Gablé lesen, aber nicht sonderlich bewandert sind in den historischen Ereignissen, gedacht. Für weitgehen Informierte oder auf einschlägigen Internetseiten heimischen ist das Buch weniger der Bringer. Aber Gablé kann gefällig schreiben. Vielleicht schreibt sie in der Art ja mal ausführlicher oder ein richtiges, wirkliches Sachbuch. Denn das Wissen dazu hat sie.
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Mein erster Gedanke nach den paar ersten Seiten war: Das Buch kann nie und nimmer Rebecca Gablé geschrieben haben!
Der Stil, ist wie es dem Leser versprochen wurde, unkonventionell und mal anders. Aber manchmal ist es ganz klar übertrieben und schon gar nicht mehr zum schmunzeln. z.B.
Eleanor von Aquitanien...eine der unterhaltsamsten und wunderbarsten Skandalnudeln, die je auf dem Thron Englands gesessen haben
Solche Aussagen finde ich nicht passend.Das Kapitel "Lancaster" fand ich sehr gelungen, man begegnet halt vielen Bekannten aus den Büchern von Gablé wieder. Das letzte Kapitel "die York" hat mich dann überhaupt nicht interessiert von dem ganzen Rosenkrieg und so.
Mit der Zeit haben mich die übertriebenen Aussagen (siehe Spoiler) nicht mehr gestört. Entweder hab ich mich daran gewöhnt oder es traten so Kommentare nicht mehr so oft auf. Ich bin eigentlich von dem Buch nicht enttäuscht, da man als Leser ja darauf vorbereitet wurde, dass hier Geschichte mal anders erzählt wird. Ich finde es ein gelungenes Buch für Geschichtsmuffel (wie ich) die sonst nur Romane lesen. Aber sprachlich oder sachlich hochstehend finde ich das Buch nicht, da gibt es andere Geschichtsbücher...aber das wollte RG ja nicht. Gut fand ich im Anhang die Auflistung der wichtigesten Ereignisse und der Reiehfolge der Könige. Einfach und übersichtlich. Auch der Stammbaum auf der Buchumschlag-Innenseite find ich gut. Von 10 Punkten geb ich 7.
Aber das Geld lohnt sich nicht für das dünne Büchlein mit den schwarz/weiss Bildchen.
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Soo, nun habe ich es auch geschafft - und ich fand es gar nicht schlecht, es kommt hier wohl sehr darauf an, mit welchen Erwartungen man an das Buch herangeht. Mir hat es gut gefallen, ich vergebe 8 Punkte für vergnügliche Lesestunden:
Meine Rezension:
"Eine kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters" - so lautet der Untertitel von Rebecca Gablés neustem Buch, bei dem es sich nicht um einen Roman handelt. Ob es ein Sachbuch ist - daran scheiden sich die Geister, wohl vor allem deshalb, wie due Geister ein Sachbuch definieren. Ich würde die Ratlosen und Löwenherzen durchaus in diese Kategorie einsortieren, betone aber, dass es sich hierbei keineswegs um ein klassisches Geschichtsbuch oder Nachschlagewerk handelt. Stattdessen ist es eine sehr vergnügliche und unterhaltsame Schilderung des englischen Mittelalters. Die Ereignisse in den 1000 Jahren vom 5. bis zum 15. Jahrhundert mögen nicht im Detail behandelt worden sein, doch das ist in knapp 240 Seiten wohl auch nicht zu erwarten. Wer knallharte Fakten erwartet, in sachlicher und nüchterner Sprache vorgetragen, wird bei der Lektüre über die Ratlosen und Löwenherzen womöglich die Nase rümpfen, für Laien und Neugierige, die einen gut verständlichen Einstieg in die Materie bevorzugen genau das Richtige! Als Laie kann ich die detailgenaue Richtigkeit der hier dargestellten Ereignisse natürlich nicht beurteilen, es spricht aber eindeutig für die Autorin, dass sie Stellen, an denen Uneinigkeit in der Forschung besteht, dies auch deutlich macht - ohne es sich nehmen zu lassen, ihre eigene Position/Meinung darzulegen, was aber auch ihr gutes Recht ist.
Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten gefühlt, einiges gelernt, vieles wiedererkannt, anderes vertieft und das ist genau das, was ich mir von diesem Buch erwartet habe - nicht mehr und nicht weniger. Der Stammbaum im Inneren des Buchumschlags rundet das Buch ab und wurde von mir einige Male zu Rate gezogen - nicht zuletzt um irgendeinen der zahlreichen Henrys oder Edwards zuzuordnen.
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Auch dieses Buch durfte ich als Wanderbuch genießen. Vielen Dank.
Mir hat das Buch streckenweise ganz gut gefallen. Zum Ende hin fand ich es etwas langatmig. Mein Lieblingsabschnitt war wo Eleanor von Aquitanien auftauchte. Ich mag die Geschichten und Legenden rund um ihre Figur.
Ansonsten fand ich den Erzählstil von Rebecca Gablé sehr angenehm. Fluffig, locker, unterhaltsam. Einiges aus der englischen Geschichte wurde mir nun klarer. Ob ich aber alles behalten habe, das bezweifele ich. Die Geschichte Englands ist ja zeitweise keine ruhmreiche. Und manches Mal musste ich schmunzeln, wie intrigant doch die Herrschaften waren. Auch wenn es viele Jahrhunderte zurück liegt, gibt es solche Machenschaften noch heute. Täglich zu sehen in Soaps und in der Politik.
Als Sachbuch würde ich es nicht wirklich sehen. Als Roman aber auch nicht. Ist wohl eher ein "Zwischenbuch".
Ich vergebe solide 7 Punkte für einen schönen und kurzen Einblick in das Mittelalter in England.
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Ich war die nächste in der Reihe des Wanderbuchs.
Ich muss sagen mir hat es gut gefallen. Ich bin aber auch dank der Rezis hier nicht mit der Erwartung ein Sachbuch zu lesen herangegangen.
Mir hat es geholfen mal ein wenig den Überblick über die englischen Könige aufzufrischen.
Und ab Edward III liefen im Hinterkopf die Waringham-Bücher mit.Ich habe mich sehr gut unterhalten und vergebe 8 von 10 Punkte
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@hestia: Wenn Du Dich für Eleonore von Aquitanien interessierst: das Tanja Kinkel Buch dazu hat mir damals extrem gut gefallen.