Olympische Sommerspiele in Peking (08.08.-24.08.08)

  • Am Freitag beginnen die Olympischen Spiele in Peking.


    Wer von Euch interessiert sich auch dafür? Werdet Ihr Euch die Übertragung anschauen oder diesmal aufgrund des Veranstaltungslandes die Spiele nicht verfolgen?


    Auf welche Sportarten freut Ihr Euch besonders?


    Das deutsche Team wird bei der Eröffnungsfeier vom Baskettballer Dirk Nowitzki angeführt, der mit der deutschen Fahne ins Stadion einlaufen wird.

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."

  • Hallo LaRubia,


    ich finde, die Olympischen Spiele aus politischen Gründen zu ignorieren, wäre aus vielen Gründen falsch:


    - Die Spiele sollen Kulturen verbinden und gegenseitiges Interesse wecken
    - Die vielen freiwilligen Helfer können nichts für die Politik des Landes
    - Sport ist Sport, Politik ist Politik
    - Wer begründet meint, boykottieren zu wollen, muss genau wissen, wieso. Die Meisten jedoch haben ein selektives Halbwissen, angeheizt durch die derzeitige, einseitige Berichtserstattung.


    Ich habe keine besonderen sportlichen Interessen, werde aber gerne hier und da reinschauen.


    Grüße,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Zitat

    Original von crycorner


    - Wer begründet meint, boykottieren zu wollen, muss genau wissen, wieso. Die Meisten jedoch haben ein selektives Halbwissen, angeheizt durch die derzeitige, einseitige Berichtserstattung.


    Ich werd es nicht boykottieren, weil ich es sowieso nicht anschaue und es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin keinen Einfluß hätte, ob mein Fernseher bei dem Olympiaprogramm läuft. ABER Gründe zum Boykott gäbe es mMn zu Hauf. Abgesehen von den Beschränkungen der Pressfreiheit, der Inszenierung eines nicht demokratischen Regimes und den Auswirkungen (lt. Bericht gestern in ZIB 24 ORF, wird durch die Trinkwasseraufbereitung für die Spielstätten in Peking die Trinkwasserbevölkerung für die normale Bevölkerung noch schlechter).


    Letztendlich wäre vor allem ein Boykott gegen die Vergabepraxis des IOC angebracht. Schließlich waren diese Umstände alle schon bei Vergabe bekannt und auch die Winterspiele in Rußland pfeifen auf Fragen wie Umweltschutz.

  • ich werd das nicht sehen. schaue eh kaum fern.


    aber ich staune ehrlich, dass da mittlerweile Profis mitmachen. was soll der nowitzki da?? und dann noch mit der Fahne. Zu Zeiten war Olympia jedenfalls für die Sportler, die wenigstens offiziell Amateure waren... nun verkommt das auch immer mehr zu einer Profi(t)veranstaltung, das find ich doof.

  • Zitat

    Original von licht
    aber ich staune ehrlich, dass da mittlerweile Profis mitmachen. was soll der nowitzki da?? und dann noch mit der Fahne. Zu Zeiten war Olympia jedenfalls für die Sportler, die wenigstens offiziell Amateure waren... nun verkommt das auch immer mehr zu einer Profi(t)veranstaltung, das find ich doof.


    Dass Nowitzki die Fahne trägt, halte ich auch für eine seltsame Entscheidung. Die Öffnung für Profis allerdings hat sportliche Gerechtigkeit erhöht, denn der Ostblock (selbstverständlich inklusive DDR) hatte ja immer schon seine Profis dabei...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Ich werde mir alle Reitsportereignisse ansehen, darauf freue ich mich schon. Alles andere interessiert mich nicht, gucke es daher dann nicht.
    Aber bei Reiten kann ich begeistert stundenlang zusehen, besonders bei Springen.

  • Hallo an alle,
    ich werde wahrscheinlich nicht gucken, sehe eh kaum Sportsendungen.


    Die Olympiade per Fernsehen zu boykottieren bringt nichts, stattfinden tut sie, und das ist das Schlimme. Die Sportler und das IOC sollten China boykottieren.


    Ich weiß überhaupt nicht, wer auf so eine schwachsinnige Idee gekommen ist, die Olympiade in einem Land wie China stattfinden zu lassen. Man weiß seit gut 50 Jahren, was da abgeht hinsichtlich Tibet, Meinungs- und Pressefreiheit. Ganz zu schweigen vom Umgang mit Tieren (für mich als Vegetarier und Tierschützer ein absolutes Greuel, darüber nachzudenken) , ganz zu schweigen von den Auswirkungen einer solchen Veranstaltung auf die "normale" Bevölkerung.


    Und ob man da jetzt protestiert ob der Internet- und Pressezensur - das interessiert China überhaupt nicht. Die lassen heute vielleicht ein bißchen locker, morgen ist alles beim alten. Ein freundliches "du du du, so geht das aber nicht" - da lachen die sich höchstens tot.
    Für mich ist es ein ganz klares Einverständnis mit der Politik Chinas beispielsweise Tibet gegenüber, wenn man eine Veranstaltung wie die Olympischen Spiele dort stattfinden läßt.


    So, wahrscheinlich habe ich mich wieder schön unbeliebt gemacht mit meiner Meinung, das kann ich auch nicht ändern.
    Ich habe schon Interesse an China, vor allem seiner Geschichte.


    Und übrigens: die Olympischen Spiele haben schon lange nichts mehr mit irgendwelchen hehren Idealen der Anfangszeit zu tun wie sportlicher Wettkampf, Teamgeist, Kennenlernen fremder Kulturen oder sonstigem.
    Das Zauberwort heißt auch hier: Macht, Profit.



    Viele Grüße

    Sylvia und die Kuschelbande


    When you think that you lost everything
    You find out you can always lose a little more


    B. Dylan: Tryin´to get to Heaven

  • Ich werde auf jeden Fall versuchen so viel wie möglich zu schauen. Auch wenn das durch die nächtlichen Übertragungszeiten natürlich erschwert ist.


    Morgen (bzw. heute) werde ich auf jeden Fall Diego angucken, wo er schon dran teilnimmt hoffe ich als Werder-Fan einfach, dass er sich nicht verletzt. Frauenfußball, Handball und Hockey gehören auch zu meinem Pflichtprogramm. Leichtathletik und Schwimmen schaue ich auch immer wieder gerne und gespannt bin ich auch schon darauf, ob Federer seine Saison mit einer Goldmedaille retten kann.


    Ein wenig im olympischen Fieber bin ich also schon. :-)

  • Sport ist für mich eine Freizeitgestaltung wie jede andere auch.
    Wer Spass daran hat, soll dieses Hobby ausüben, aber ich verstehe nicht, warum Nationen dabei begeistert zuschauen sollen, müssen, wollen.
    Wie wäre es mal mit einer Leseolympiade oder einer Strickweltmeisterschaft?
    Würde keine Sau interessieren, obwohl es bestimmt Millionen Menschen gibt, die diese Hobbies teilen.


    Tut mir leid, aber ich verstehe diese Euphorie um den Sport einfach nicht.


    Mir geht die Olympiade am Arsch vorbei, ob in China oder anderswo.
    Aber China wäre ein Grund mehr diesen Mist zu boykottieren.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Ich werd es nicht boykottieren, weil ich es sowieso nicht anschaue und es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin keinen Einfluß hätte, ob mein Fernseher bei dem Olympiaprogramm läuft. ABER Gründe zum Boykott gäbe es mMn zu Hauf. Abgesehen von den Beschränkungen der Pressfreiheit, der Inszenierung eines nicht demokratischen Regimes und den Auswirkungen (lt. Bericht gestern in ZIB 24 ORF, wird durch die Trinkwasseraufbereitung für die Spielstätten in Peking die Trinkwasserbevölkerung für die normale Bevölkerung noch schlechter).


    Letztendlich wäre vor allem ein Boykott gegen die Vergabepraxis des IOC angebracht. Schließlich waren diese Umstände alle schon bei Vergabe bekannt und auch die Winterspiele in Rußland pfeifen auf Fragen wie Umweltschutz.


    Hallo taciturus,


    Du hast vollkommen Recht, es gibt genügend Gründe, ein Problem mit der chinesischen Regierung und der chinesischen Politik zu haben. Aber die Meisten rennen nur rum und brabbeln stumpfsinnig die Schlagzeilen der Sensationspresse nach. Wer begründet sagen kann, warum er mit den Olympischen Spielen dieses Jahr ein Problem hat: Sehr gut!


    Ich stehe allerdings auf dem Standpunkt, dass es schlussendlich nicht um die Inszenierung des Staates geht - auch wenn dieser es dafür nutzt - sondern um die Integration des Volkes. Die olympischen Spiele werden in China vermutlich einiges auslösen, was der Regierung auf lange Sicht Bauchschmerzen bereitet.


    Und dann sind da wie gesagt noch die vielen Helfer, die sich nicht aus Liebe zum Staat engagieren, sondern aus Liebe zum Sport und zu Olympia. Die Spiele zu boykottieren, würde auch bedeuten, diese Menschen zu boykottieren.
    Und es würde auch bedeuten, alle anderen Sportler zu boykottieren. Sportler aus Europa, Afrika, ..., Sportler, die seit Jahren auf diesen Moment hin trainieren, für die diese Veranstaltung vielleicht sogar der sportliche Höhepunkt ihrer Karriere sein wird.


    Dass das IOC China und Russland als Austragungsstätten ausgewählt hat, kann man auch positiv beurteilen. Hier findet eine Integration statt. Ausserdem sind das zwei der größten Länder, die mit die größten Olympiateams stellen. Warum dürfen die mitmachen, aber nicht selbst Veranstalter sein???
    Nein, da wird dem olympischen Gedanken viel zu viel Politik aufgehalst. Die Vergabe der Spiele sollte mMn nicht Aufgrund bereits erbrachter politischer oder sozialer Leistungen erfolgen, sondern bestenfalls die diesbezügliche Entwicklung fördern. Also: Die Spiele als Impuls und nicht als Belohnung.


    Grüße,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Einiges werde ich mir sicher anschauen, aber das Interesse wie in früheren Zeiten ist lange nicht mehr da.


    Was mich allerdings wirklich interessiert ist, welches Medikament denn in diesem Jahr die meisten Siege für sich verbuchen kann. Und es wird wieder interessant zu beobachten sein, welche Dopingsünder so dämlich sind und sich erwischen lassen.


    Man kann wohl davon ausgehen, das die Chinesen alles gut geplant haben. Ihre Sportler wurden unter Garantie mit irgendwelchen, jetzt wahrscheinlich nicht mehr nachweisbaren Substanzen, so in Form gebracht, dass das Ziel (Gewinn von mindestens 35 Goldmedaillen) wahrscheinlich erreicht werden kann.


    Nicht nur bei diesen Spielen (wobei das Wort irgendwie lächerlich wirkt), auch schon lange davor, hat sich die Olympische Idee vor den Karren der Politik und vor den Karren von Interessengruppen spannen lassen. Man erinnere sich nur an den Boykott von 1980 und den Gegenboykott von 1984. Die Olympischen Spiele sind leider zu einer lächerlichen Farce verkommen; nichts ist mehr davon geblieben, dass man weiland mit roten Ohren vor dem Schwarzweiß-Fernsehgerät saß und Armin Hary die Daumen drückte (Hary gewann die 100 m 1960 in Rom in 10,2 Sek. gegen so große Sprinter wie Sime und Jerome).


    Tibet wird diese Spiele sicher für eigene Propagandazwecken benutzen; verdenken kann man es ihnen nicht - aber hier sei die Frage erlaubt, ob wir hier wirklich in unseren Medien vernünftig über Tibet informiert werden. Immer nur die Chinesen an den Pranger zu stellen erscheint dann doch zu einfach.


    Einiges werde ich mir sicher anschauen, sicher nicht die Tierquälerei die man ansonsten als "Reitsport" bezeichnet, sicher auch nicht den Wettkampf der Pharmakonzerne, auch als Gewichtheben und Radsport tituliert - nee, wenn ich schaue, dann werde ich mir die "Königin der Olympischen Spiele" - die Leichtathletik anschauen, und dabei versuchen, auszublenden, das auch diese Wettbewerbe nur Wettbewerbe der verschiedenen Hersteller von leistungsfördernden Substanzen sind.


    Ganz sicher werde ich mir aber das Beach-Volleyball-Turnier der Damen anschauen - natürlich nur aus reinem sportlichen Interesse..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von crycorner
    - Wer begründet meint, boykottieren zu wollen, muss genau wissen, wieso. Die Meisten jedoch haben ein selektives Halbwissen, angeheizt durch die derzeitige, einseitige Berichtserstattung.


    Sagt wer? :wow


    Ich würde empfehlen, diesbezüglich mal ein paar Blicke auf englischsprachige chinesische Zeitungen zu werfen (z.B. Renmin Ribao [engl. Ausg.], China Daily) [engl. Ausg.] und das zu vergleichen z.B. mit Asia Times. :grin


    Die die Annahme, dass "die meisten", die die Vergabe und Ausrichtung dieser Olymischen Spiele kritisieren, nur über "selektives Halbwissen, angeheizt durch die derzeitige, einseitige Berichterstattung" verfügten, zeugt bedauerlicherweise von wenig Sachkenntnis.


    Die aktuelle Ausgabe des Economist, der sicherlich nicht im Verdacht steht, die Interessen von Leuten zu vertreten, die bloß über "selektives Halbwissen, angeheizt durch die derzeitige, einseitige Berichterstattung" verfügen, enthält übrigens einen hochinteressanten Leitartikel zum Thema: The Beijing Games: China's dash for freedom.