Klappentext:
For centuries Mira has been a nightwalker—an unstoppable enforcer for a mysterious organization that manipulates earth-shaking events from the darkest shadows. But elemental mastery over fire sets her apart from others of her night-prowling breed . . . and may be all that prevents her doom.
The foe she now faces is human: the vampire hunter called Danaus, who has already destroyed so many undead. For Mira, the time has come to hunt . . . or be hunted.
Über die Autorin:
Jocelynn Drake ist das älteste von drei Kindern und wuchs in Cincinnati auf, wo sie auch heute noch lebt. Sie begann mit 12 Jahren zu schreiben, indem sie die Robin Hood Geschichte nachschrieb mit einer starken weiblichen Heldin. Diese erste Geschichte war das Model, nachdem alle folgenden Geschichten ablaufen. In Ms Drakes Geschichten gibt es immer eine starke Heldin, die sich nicht scheut, die Hände schmutzig zu machen.
Da ständig Geschichten in ihrem Kopf herumschwirten, studierte sie an der Universität von Kentucky Literatur und Journalismus. Da es aber damals für ihre Art Geschichten (Vampire, Monster, ...) noch keinen Markt gab, arbeitete sie an der Wall Street als Marktanalytikerin und "financial writer" für eine Investmentfirma in Cincinnati. Mit Nightwalker hat sie ihr erstes eigenes Buch veröffentlicht.
Meine Meinung:
Der Klappentext fasst die Geschichte sehr rudimentär zusammen. Er ist zwar nicht falsch, aber es ist im Grunde einfach die Zusammenfassung der ersten 2-3 Kapitel. Die Geschichte selbst geht weit über dieses typische Vampir-Vampirjägerszenario hinaus. Denn der Vampirjäger Danaus scheint Mira gar nicht töten zu wollen - was Miras Absicht, ihn zu töten, aber nicht weiter beeinflusst. Bis er ihr einen Namen nennt, den Mira seit Jahrhunderten nicht mehr gehört hat und von dem sie - und mit ihr die ganze Vampirgemeinschaft - nie wieder hören wollte. Um an weitere Informationen zu kommen, muss Mira die Tötungsabsicht gegenüber Danaus noch etwas verschieben. Es kommt also zu einer Zweckgemeinschaft zwischen den Beiden, um mehr über dieses alte Übel zu erfahren. Mira muss in Bereiche ihrer Vergangenheit eintauchen, die sie lieber nie wieder durchleben möchte.
Die Story beginnt mit der Jagdszene zwischen Mira und Danaus. JD gelingt es, diese Szene sehr spannend und actionreich herüberzubringen. Und so geht es dann auch weiter bzw. der Anfang war eher noch gemütlich, da uns die Autorin über Miras Gedanken etwas mit ihrer Welt bekannt macht. Später gibt's dafür dann nicht mehr so viel Zeit, weil Mira mehr mit Überleben als mit tiefschürfenden Gedanken über ihre Gesellschaft beschäftigt ist. Wobei sie durch die Art ihrer Gegner, der Naturi, zwangsläufig mehr über ihre Vergangenheit und die Vampirgesellschaft erfährt, als ihr lieb ist. Wer aber nun eigentlich auf ihrer Seite steht, wird mehr und mehr fraglich.
Die Geschichte ist in Ich-Form geschrieben. Ich war da zuerst etwas skeptisch, da ich mich fragte, kann es der Autorin gelingen, die Gedankenwelt einer Vampirin authentisch herüberzubringen? Mmn ist es JD ganz gut gelungen. Einige Kampfszenen sind zwar manchmal etwas unglaubwürdig, aber nichtsdestotrotz spannend. (Mit Unglaubwürdig mein ich: Da sind diese gemeinen, bösen Naturi, die der ganzen Vampirgemeinschaft Angst einflössen und trotzdem können Mira und 3,4 ihrer momentanen Mitstreiter mit einer grossen Überzahl fertig werden.) Aber das ist im Grunde ein Detail, das in der Geschichte mehr oder weniger untergeht. Denn die Kampfszenen sind mehrheitlich ausgezeichnet dargestellt.
Ich kann das Buch nur allen Vampirfans weiterempfehlen. Vor allem auch, weil das übliche Muster von gutaussehender, geheimnischvoller Vampir trifft braves Mädchen von Nebenan, das plötzlich übernatürliche Fähigkeiten entwickelt, durchbrochen wird. Denn hier ist eine gutaussehende, geheimnisvolle Vampirin die Heldin, die durchaus in der Lage ist, anderen die Stirn zu bieten und mit ihrem sinnlichen Charme die Männer zu verwirren ;-). (Es kommen übrigens auch Lycanthropen vor, kann sein, dass die später noch öfters auftreten werden.)