Ein kleines Nest, ein unbedeutender Fall und ein noch viel unbedeutenderer Detektiv, der sogar bei der Beschattung eines Halbblinden Mist baut. Dazu gesellen sich dann die Mafia und ein paar bitterböse gezeichnete Polizisten einer österreichischen Kleinstadt. Die "rostigen Flügel", die man sich bei "Kottan" geborgt hat, passen ganz gut. Hier wie dort lacht man gerne über die Dummheit der anderen.
Mich hat das Buch sehr an die Texte von Wolf Haas erinnert. Ebenso wie Wolf versteht Manfred es, mit witzigen und stellenweise auch herrlich absurden Vergleichen zu punkten. Für Unterhaltung ist in diesem Buch gesorgt und ich finde es kann mit Silentium gut mithalten. Der Vorteil bei "rostige Flügel" ist allerdings, dass man für sein Geld auch ganze Sätze bekommt
Wer keine Adjektive mag (es gibt ja derzeit so einen Modetrend: Gegen die bösen Adjektive!), ist hier eindeutig falsch. An einer Stelle fand ich vier unmittelbar hintereinander - das war dann auch mir zu viel.
Der Krimi selbst ist nicht übertrieben spannend und plätschert ebenso dahin wie das Leben von Diskont-Detektiv Miert. Aber genau das macht ihn sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen. Man lacht eben mehr und das ist ohnehin gesünder.
Auch die Moral kommt in dieser Geschichte nicht zu kurz und mitunter fand ich die Beschreibungen (die Situation während der Schubhaft) fast beklemmend.
Für Nicht-Österreicher ist der Text sprachlich sicher eine kleine Herausforderung und auch ich hatte bei einigen Ausdrücken so meine "Aha-Erlebnisse".
Fazit: Gute Unterhaltung in einem Buch mit Tiefgang, wenngleich es zu dem Preis (gemessen an der Seitenzahl) sicher kein Schnäppchen ist.