Kurzbeschreibung
Johanna von Orléans und Madame Pompadour, Coco Chanel, Frida Kahlo und Simone de Beauvoir – einen großen Bogen spannt Dieter Wunderlich in seinen zehn Porträts. Er erzählt von Frauen aus verschiedenen Epochen und Lebensbereichen, die nicht bereit waren, sich den gesellschaftlichen Erwartungen widerstandslos zu unterwerfen, sondern ihre ganz persönlichen Ziele verfolgten und dabei gegen heftige Widerstände kämpften.
»Was diese Frauen gemeinsam hatten, waren ihr Eigensinn und ihr Streben, Ideen und Lebensentwürfe auch gegen Konventionen zu verwirklichen. Daß der Autor nebenbei und auf leichte, aber nicht leichtfertige Art Geschichtsunterricht erteilt, ist ein weiterer Vorzug des Buchs.« Berliner Morgenpost
http://www.dieterwunderlich.de/
Das Buch hatte meine Freundin mir für den Niederlandekurzurlaub eingepackt und ich hab mich mit Begeisterung darüber hergemacht.
In sehr informativen Kurzbiographien geht der Autor auf das Leben und Wirken von sehr unterschiedlichen Frauen zu ganz unterschiedlichen Zeiten ein.
Johanna von Orleans
Maria Ward
Maria Sybilla Merian
Madame de Pompadour
Rahel Varnhagen
Marie Curie
Coco Chanel
Frida Kahlo
Simone de Beauvoir
und aus mir unerfindlichen Gründen auch Ulrike Meinhof.
Jede der Kurzbiographien ist äußerst informativ und recht sachlich objektiv gehalten.
Besonders fasziniert haben mich die Lebensgeschichten zu Frida Kahlo und Marie Curie, mit denen ich mich bisher nicht groß beschäftigt hatte, durch diese Kurzbios wurde aber tieferes Interesse geweckt.
Wunderlich zeichnet außerdem im Rahmen der Biographien immer auch einen Überblick über die damalige Zeit und die Stellung der Frau in dieser Epoche.
Ein wenig aus der Fassung gebracht, war ich durch die Bio zu Coco Chanel und ihre doch etwas fragwürdige Rolle zu Zeiten des 3. Reichs, das wußte ich nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es wissen wollte.
Alle Frauen sind ausnehmend interessante Charaktere und haben genauso interessante und bewegte Leben geführt.
Zu den Kurzbiographien gibt es im hinteren Buchteil einen sehr nützlichen Anhang, in welchem sich Anmerkungen und Quellenangaben befinden.
Grundsätzlich würde ich sagen ein gutes Buch, wenn ich auch absolut nicht nachvollziehen kann, wie man eine Frau wie Ulrike Meinhof mit dem etwas verniedlichenden Attribut EIGENSINNIG bezeichnen kann. Gut, auch Johanna von Orleans hat für ihre Überzeugungen gekämpft und getötet, allerdings war das zu einer noch etwas unzivilisierteren Zeit als dem Jahre 1970.
Aus diesem Kontext der "Glorifizierung" und "Verharmlosung" durch den Buchtitel herausgelöst, war allerdings auch die Bio zur Meinhof durchaus informativ, wenn auch eindeutig aus meiner Sicht zu schön gefärbt und weich gezeichnet und ein wenig löchrig.
Fazit: Ein Interesse weckendes Buch zu 10 interessanten Frauen.
Informativ und nicht zu kompliziert geschrieben, daß sich durchaus auch als Strandlektüre eignete.