Fabienne Brin - Wo ist Sara?

  • Eigentlich ist dies keine richtige Rezension, denn ich weiß nicht, ob ich die Kraft aufbringe, dieses Buch weiterzulesen.


    Der Plot:
    Authentische Geschichte einer Französin, die von ihrem iranischen Lebensgefährten misshandelt, fast getötet wird und ihrer Tochter beraubt wird, die sie im weiteren Verlauf des Buches zurückzuholen versucht.


    über die Autorin:
    Ein Klappentext ist in meiner Bertelsmann-Ausgabe nicht vorhanden. Die Autorin erzählt ihre eigene Lebensgeschichte. Sie ist Französin, 1968 in Nantes in Frankreich geboren und hat zwei Kinder. Sie ist Krankenschwester.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch als lesenswert in die Hand gedrückt bekommen und war bereits vorher skeptisch, ob das was für mich ist. Es scheint sich zu bewahrheiten. Es ist gruselig; kaum zu glauben, dass sich im ausgehenden 20. Jahrhundert ein mit etwas Verstand gesegneter Mensch sowas gefallen lässt. Und dann auch noch für jeden lesbar zugibt, was für einen geistigen Vollrausch man haben muss, sich das 10 Jahre lang zu erdulden. :pille


    Die Rezensionen zu dem Buch sind durchweg positiv. Das mag am vermutlich positiven Ausgang des Buches liegen. Das Buch wird als sehr fesselnd und sehr einfühlsam geschrieben bezeichnet. Der Kampf um ihre erste Tochter wird von den meisten Lesern als heroisch und tapfer empfunden.
    Vielleicht bin ich einfach die falsche Adresse für Bücher dieser Art, denn ich kann so ein Verhalten nur schwer nachvollziehen. Ich finde es im Gegenteil als sehr verantwortungslos sich selbst gegenüber und als denkbar schlechtes Vorbild für die eigenen Kinder, ihnen jahrelanges Martyrium vorzuleben.

  • So, ich habe doch bis zum Schluss gelesen. Ich kann zwar immer noch nicht verstehen, wie man sich so behandeln lassen kann und dann noch über einen Zeitraum von mehreren Jahren aber ich muss doch zugeben, dass ich die Autorin als naives willenloses Dummchen unterschätzt habe. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr Lebensgefährte ihr das Gesicht zerschnitten und ihre ältere Tochter entführt hat, war sie in meinen Augen richtiggehend lebensuntüchtig und ich hatte vermutet, dass sie auch danach ihr Schicksal anderen überlässt.


    Darin habe ich mich aber offensichtlich getäuscht. Sie macht eine erstaunliche Entwicklung durch, und erkämpft sich allen Widerständen zum Trotz ihre Tochter zurück. Sie lässt sich nicht entmutigen und auch Rückschläge lassen sie nicht aufgeben. Der erste Teil des Buches war für mich kaum aushaltbar, ich hatte das Gefühl, die Autorin schütteln zu müssen, aber ich bin angenehm überrascht, wie sie es geschafft hat, sich selbst aus diesem Sumpf zu ziehen.

  • Zitat

    Original von Idgie
    ich hatte das Gefühl, die Autorin schütteln zu müssen


    Genauso gings mir auch. Ich hab die ganze Zeit nicht verstanden warum sie mit diesem Mann überhaupt so lang zusammen war.
    Ansonsten hat mich das Buch schwer erschüttert, ich habs am Wochenende fast in einem Zug gelesen. In dem Buch wird auch deutlich wie die einzelnen Länder arbeiten, was in USA alles möglich ist und wie schnell die reagieren und was in Frankreich alles versäumt wurde. Dort mahlen die Mühlen echt um einiges langsamer.


    Das Buch ist jedenfalls absolut lesenswert. Eine starke, kämpfende Frau die für ihre Kinder wirklich alles tut.


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    Ich lese
    :lesend Chris Mooney - Victim
    :lesend WB Sofie Cramer - SMS für dich


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  • Zitat

    Original von Julia167
    Das Buch befindet sich auf meinen SuB, aber wenn ihr so Gutes über das Buch schreibt dann muss ich wohl bald damit anfangen :)


    ???
    Hast du die Rezensionen nicht gelesen oder nicht verstanden? :gruebel

  • Zitat

    Original von Babyjane


    ???
    Hast du die Rezensionen nicht gelesen oder nicht verstanden? :gruebel


    Wie meinst du das?


    So, habe das Buch gerade fertig gelesen und ich war echt geschockt. Die Autorin erzählt es wirklich so genau, ich war wirklich kurz davor das Buch abzubrechen, aber ich wollte einfach weiterlesen um zu erfahren ob und vorallem wie sie ihre Tochter findet. Während ihrer Suche ging es ständig auf und ab mit der Spannung, mehrmals waren sie kurz vor der Zusammenführung, doch dann war es doch eine Fehlmeldung.
    Ich finde Fabienne Brin hat ihre Geschichte gut wiedergegeben. Sie ist eine starke Frau und ich bin froh dass sie nicht aufgegeben hat.