Nach der Hochzeit
von www.cinema.de:
Originaltitel: Efter bryllupet, Dän./S 2006
Regie: Susanne Bier
Darsteller: Mads Mikkelsen, Rolf Lassgård, Sidse Babett Knudsen, Stine Fischer Christensen, Christian Tafdrup, Frederik Gullits Ernst, Kristian Gullits Ernst, Ida Dwinger, Mona Malm
Länge: 125 Min., FSK: ab 12, Kinostart: 01.02.2007
Inhalt:
Nach 20 Jahren reist Jacob in seine Heimat Kopenhagen – für viel Geld: Das Waisenhaus, das er in Indien aufgebaut hat, steht vor der Schließung. Der dänische Mogul Jørgen hat eine großzügige Spende in Aussicht gestellt – allerdings nur unter der Bedingung, dass er Jacob persönlich kennenlernt. In Kopenhagen angekommen, wird der genervte Jacob vertröstet: Jørgens Tochter heiratet, aber Jacob ist herzlich eingeladen. Auf dem Fest trifft er unverhofft seine erste Liebe wieder. Und Jørgen macht ihm klar, dass er keine Krone sieht, falls er Dänemark verlässt.
Die Dogma-Bewegung, die dem dänischen Kino zu internationalem Ruhm verhalf, hat sich selbst zu Grabe getragen: Regeln sind dazu da, dass man sie bricht. Geblieben ist von den Geboten des Dogma-Manifests nur eines: der Vorsatz, „die Wahrheit aus den Figuren herauszupressen“. So entstehen in Dänemark auch weiterhin große kleine Filme, schnörkellose, glaubwürdige Geschichten mit echten Menschen – so wie diese. Nach der rabenschwarzen Komödie „Adams Äpfel“ hat Drehbuch-Guru Anders Thomas Jensen ein intimes Drama geschrieben, das zudem alle Voraussetzungen für einen Krimi erfüllt: Was hinter Jørgens dubioser Erpressung steckt, ist nicht abzusehen.
Bei Regisseurin Susanne Bier ist das kostbare Skript in den besten Händen. Mit „Open Hearts“ drehte sie einen der schönsten Dogma-Filme und zuletzt „Brothers – Zwischen Brüdern“. Beide Bücher stammten von – genau. Der Dritte im Bunde ist Mads Mikkelsen: Als Le Chiffre in „Casino Royale“ war er ein grandioser Widerling, als Schauspieler jedoch unterfordert. Hier darf er wieder große Gefühle und kleinste Nuancen zeigen.
Meine Meinung:
Unbedingt sehenswertes Drama mit sehr, sehr guten Schauspielern.
Gefühlvoll, echt und überzeugend.
Eine Kleinigkeit hat mich gestört: die vielen Großaufnahmen der Augen.