Der Tod soll auf euch kommen - Peter Tremayne

  • 13. Fall der Schwester Fidelma Reihe
    [Serienübersicht]


    OT: „The Leper's Bell”



    Kurzbeschreibung:


    SCHWESTER FIDELMAS SOHN ENTFÜHRT
    Irland 7. Jahrhundert. Die Amme des Sohnes von Schwester Fidelma wird ermordet aufgefunden. Vom sechs Monate alten Jungen, der in ihrer Obhut war, fehlt jede Spur. Ist seine Entführung gegen den königlichen Hof gerichtet? Bei aller Sorge um ihren Sohn kombiniert Fidelma messerscharf. Ein neuer und spannender Keltenkrimi.



    Über den Autor:


    Peter Tremayne ist das Pseudonym eines anerkannten Historikers, der sich auf die versunkene Kultur der Kelten spezialisiert hat. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.



    Eigene Meinung:


    Bisher ist dies eines der Bücher aus dieser Reihe, das mir am besten gefallen hat. Die ewige Schwachstelle der sich nicht entwickelnden Personen und der etwas dümmlichen Darstellung Eadulfs haben sich hier aufgelöst. Endlich erwacht diese Figur einmal, und beginnt selbst zu handeln, anstatt immer alle Anordnungen von Fidelma abzunicken. Zudem macht ihm die zunehmend spürbare ablehnende Haltung am Hof, dass ein Ausländer eine Ehe mit einer Prinzessin der Eoghanacht eingeht, sowie seine rechtslose Stellung im irischen Rechtssystem, zu schaffen


    Auch Fidelma bekommt hier mehr Tiefe verliehen. Mit ihrem Sohn Alchú stellt sich jemand gegen ihr Lebensziel: dem Recht. Auch die Ehe mit Eadulf, deren Erneuerungsfrist bald fällig ist, scheint in ihrer Lebensplanung ein Störfaktor zu sein und immer wieder stellt sie sich selbst die Frage, ob sie nicht andere Gedanken an ihr Kind haben müsste.


    Nachdem man nicht alles haben kann, läßt diesmal der Kriminalfall etwas nach. Diesmal wird der Fall weniger durch die Ermittlungen vorangetrieben, sondern mehr durch immer neue Ereignisse, am Ende gibt es aber wieder die große Auflösung vor Gericht, bei der Fidelma wieder alle Fäden entwirrt. Etwas konstruiert, aber dennoch wieder spannend und unterhaltsam zu lesen. Zusätzlich eröffnet Tremayne erneut einen Blick auf das Irland im 7. Jh. Von keltischer Mystik bis zu Vorstellungen rund um das Königtum und vor allem die Behandlung von Ausländern, an der Eadulf schwer zu tragen hat, bis hin zu theologischen Auseinandersetzungen zwischen der columbanischen und römischen Kirche.

  • Hab das jetzt günstig bei aldi geschnappt, Tremayne war mir irgendwie im Hinterkopf und siehe da: im Bücherregal steht noch " Nur der Tod bringt Vergebung." Wenn die Erinnerung nicht trügt, war das nicht übel.

  • Irgendwie hatte ich das spannender in Erinnerung. Es ist interessant zu erfahren, wie das Königsrecht die keltischen Bräuche und das Religionsdilemma damals gelöst wurden, es erscheint mir sogar vom denken her demokratischer und weiser als in der heutigen Zeit. Der Fall selber ist mäßig spannend aber allemal gern verfolge ich die verschiedenen Denkrichtungen und Diskussionen zwischen Fidema und Eadulf. Sie ergänzen sich beide prächtig.
    Kann man lesen aber man versäumt auch nix wenn nicht trotzdem 6 Punkte, da ich relativ gut unterhalten wurde.