Sehr geehrter Herr Hornbach. Um ein Haar hätte ich mich bei Ihnen beworben - Jürgen Sprenzinger

  • Kurzbeschreibung
    Warum nicht mal nach dem Motto verfahren: »Hiermit schicke ich Ihnen Ihre Stellenanzeige zu meiner Entlastung zurück ...«? Jürgen Sprenzingers verrückte Absagen auf unverlangte Stellenangebote stellen die Welt auf den Kopf - hier ist der kleine Mann nicht Bittsteller, sondern Entscheider, und wie er es locker mit großen und kleinen Firmen aufnimmt und deren Umgang mit Bewerbern parodiert, das ist eine großartige Eulenspiegelei! Das neue Briefe-Buch vom Virtuosen des abstrusen Humors.


    Über den Autor
    Jürgen Sprenzinger, geboren 1949 in Augsburg, begann zwar schon als Kind zu dichten, doch es sollte bis 1994 dauern, ehe sich der schriftstellerische Erfolg einstellte: Aus einer Schnapsidee heraus begann er »dusslige Briefe« an Firmen zu schreiben, und das Buch, das daraus entstand, wurde ein großer Bestseller: "Sehr geehrter Herr Maggi". Wen das Schreibvirus packt, den lässt es so leicht nicht mehr los, und so ist Jürgen Sprenzinger nach einigen Umwegen heute nicht nur Autor und Journalist, sondern auch Inhaber seines eigenen Verlages.


    Meine Meinung


    Wir haben dieses Buch gestern reinbekommen und nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, musste ich es einfach kaufen ...
    In einem Vorwort erzählt Jürgen Sprenzinger, dass er über eine Bekannte, die an die 200 Bewerbungen verschickt hatte und nichts als Absagen erhielt, auf die Idee kam, den Spieß einfach mal umzudrehen und sich auf Stellenanzeigen NICHT zu bewerben.
    Im Buch sind zunächst die Inserate abgedruckt, anschließend Sprenzingers Anschreiben an die jeweilige Firma, in dem er kund tut, dass er sich hiermit nicht auf die ausgeschriebene Stelle bewirbt inklusive Begründung und ggf. die Antwort, die er daraufhin vom Unternehmen erhalten hat.
    Sprenzinger spickt seine Anschreiben mit Floskeln, die normalerweise in Absagen auf eine Bewerbung enthalten sind:


    "(...)Leider konnte ich aufgrund der Vielzahl an Stellenanzeigen Ihre Stellenanzeige nicht berücksichtigen und muss daher von einer Bewerbung für eine Tätigkeit in Ihrem Hause absehen (...)"


    Sprenzinger verschickt Zwischenbescheide, in denen er mitteilt, dass die betreffende Stellenanzeige in der engeren Wahl für eine Absage sei und erkundigt sich des Öfteren nach den Kontaktadressen der auf den Annoncen abgebildeten Damen.
    Man könnte meinen, dass dieses Konzept nach spätesten 5 Absagen langweilig wird und an Reiz verliert ...
    Dies ist aber nicht der Fall, da Sprenzinger immer wieder in andere Rollen schlüpft (Tierschützer, Gesundheitsfanatiker, Bildungsbürger, Macho, Einfaltspinsel ...), was sich dann auch in Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck in den Anschreiben niederschlägt.
    Besonders vergnüglich wird es, wenn eine Rückmeldung der jeweiligen Firma abgedruckt ist.
    Die Reaktionen reichen hier von einem verknöcherten
    "(...) Dies ist äußerst unüblich und in der Praxis nicht gängig (...)"
    bis hin zu augenzwinkernden, menschlichen und äußerst schlagfertigen Rückmeldungen, wie sie u.a. von Albrecht Hornbach erfolgt.
    Ich möchte hier aber auch nicht zu viel verraten ...
    Fazit: Vergnügliche, klug gemachte Lektüre, die einem bisweilen die Lachtränen in die Augen treibt und auch wunderbar als Geschenk für Menschen geeignet ist, die nicht die größten Leser sind oder gerade mitten in einem Bewerbungsmarathon stecken.

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

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  • Oh, prima.... ein paar der älteren Sachen von Sprenzinger kenne ich und fand ich auch sehr böse und lustig. Das hier werde ich mir auf jeden Fall einmal genauer ansehen! :wave

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Genial! :anbet Das passt in mein Beuteschema, zumal ich ein paar sehr vergnügliche Schreiben im Laufe der Zeit angesammelt habe. Das Ding ist sofort auf die Wunschliste geflogen.

  • Ich bin sehr auf Eure Meinungen gespannt :grin
    Das Goldstück und ich haben uns die einzelnen Anschreiben teilweise gegenseitig vorgelesen und uns gekringelt vor Lachen ...
    Wenn wir getrennt voneinander geschmökert haben, ging das dann immer so:
    "Hast Du das schon gelesen? Nicht!? Warte, ich such das mal ... Sooo lustig!" :lache

  • Klingt witzig. Zumal mein Vater bald Geburtstag hat und dies bestimmt ein tolles Geschenk wäre...Es schadet sicherlich niemandem, wenn ich es mir dann auch mal ausleihe :grin

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen - Buddha

  • Na nachdem ich wieder am schaffen bin, kann ich so ein Buch bestimmt auch wieder mit einem schmunzeln lesen.




    Nur lesen wen es interessiert

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Habe das Buch gestern bestellt und darf es heute abholen. :-] (Ich hoffe, dass es meinem Vater gefallen wird. :-) Erstatte dann natürlich Bericht, ob es ihm zugesagt hat)

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen - Buddha

  • Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen. Ich bin begeistert gewesen. Teilweise bin ich fast aus demm Bett gefallen vor lachen. Was er da für Sprüche raushaut, das ist echt wunderbar und am tollsten fand ich


    Das Buch kann ich allen absolut empfehlen und ich werd es zu Weihnachten auf jeden Fall verschenken, damit noch andere Spaß haben

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/