Kain und Abel - Jeffrey Archer

  • Nach deutscher und russischer Kriegsgefangenschaft gelangt Abel Rosnovski, unehelicher Sohn eines polnischen Adligen, mit einem Auswandererschiff nach Amerika. Dort arbeitet er sich mit Ehrgeiz, Intelligenz und Glück zum Hotelmanager und Teilhaber hoch. William Lowell Kane, Erbe eines gigantischen Vermögens, soll, wie sein verstorbener Vater, Bankpräsident werden. Abel hatte ihn einst bewundert, als er ihm – noch als Kellner – das Essen servierte. Doch dann, zur Zeit der großen Wirtschaftskrise, glaubt er in Kain den Mörder seines Freundes und Gönners zu erkennen. Ein lebenslänglicher Hass nimmt seinen Anfang. Doch zwischen den Kindern der Todfeinde keimt eine wundersame Liebe ... (Verlagstext)


    Auch wenn es an einigen Stellen etwas langatmig (fühlte mich an Dallas oder Denver-Clan Sagas erinnert) oder unrealstisch wird (die Ratten ;-) , so ist es über weite Teile doch erstaunlich erfrischend zu lesen. Historische Tatsachen werden geschickt in die Geschichte eingewoben und das macht die Sache dann natürlich schon wieder realistisch :-)


    Die Wortwahl des Autors gefällt sehr gut. Mir sind viele sehr bildliche - zeitweise auch durchaus humorvolle Vergleiche in Erinnerung geblieben. Sicherlich nicht für jeden Leser ein Kriterium aber aus meiner Sicht auf jeden Fall empfehlenswert. Es ist sicher kein Buch, das im Stil Millionen anderer Bücher geschrieben ist - und genau deshalb gefällt es mir.

  • Meine Rezension:


    Abel Rosnovski und William Kane wurden am selben Tag geboren, haben beide strahlend blaue Augen und sind unglaublich ehrgeizig. Damit enden aber die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Männern schon, denn während der eine (William Kane) aus reichem Elternhaus stammt und eines Tages nicht nur das große Vermögen erben, sondern auch in die Fußstapfen seines Vaters als Bankpräsident treten wird, wächst der andere als Waisenkind bei einem Wildhüter in Polen auf. Doch die Lebenswege beider Männer kreuzen sich mehr als einmal im Leben und ihre Schicksale scheinen untrennbar miteinander verbunden.


    Jeffrey Archer hat mit "Kain und Abel" eine wirklich fesselnde Geschichte über zwei Männer geschrieben, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, aber bei näherem Hinsehen doch mehr Gemeinsamkeiten haben, als es zunächst scheint. Wie sie beide ihren persönlichen Weg gehen, ihr Glück in Amerika versuchen und beide gleichermaßen vor Schicksalsschlägen nicht gefeit sind, die ihr Leben nicht unerheblich beeinflussen, ist ebenso spannend wie bildhaft beschrieben. Eingebettet in die Geschichte der USA von den Anfängen des 20. Jahrhunderts über mehrere Jahrzehnte hinweg begleitet man das Leben zweier großer Männer, die fast schon besessen von Macht einen zerstörerischen Hass entwickeln, den auch die Kraft der Liebe nicht aufhalten kann - wer sich für amerikanische Geschichte interessiert und Familiensagen mag, ist hier bestens aufgehoben!

  • Och da hab ich noch nix zu geschrieben. man das habe ich vor der Büchereulenzeit gelesen und für sehr lesenswert befunden.


    Einfach gut geschrieben und ne tolle Familiengeschichte dazu.


    "Abels Tochter" ist Teil 2
    "Attentat" Teil 3


    Alle super, Geschichten müßen ja auch zu Ende erzählt werden. :grin

  • "Kain und Abel" ist eines meiner Lieblingsbücher!
    Auch die beiden Fortsetzungen mag ich sehr gern.
    Allerdings wurde mir im zweiten Teil irgendwie etwas zuviel aus dem ersten Teil wiederholt.
    Florentyna Kane - wird ihre fiktive Figur wohl bald in der Person von Hilary Clinton von der Realität eingeholt? :gruebel

  • Dieses Buch wurde ja schon Ende der 70er veröffentlicht und wurde jetzt neu rausgebracht.

    Nach der tollen Harry Clifton Saga war diese Trilogie natürlich ein Muss für mich und Band 1 hat mich sofort wieder gefesselt und wurde verschlungen.

    Vom Prinzip ist diese Reihe ähnlich wie die Harry Clifton Saga, aber in komprimierter Form.

    Aber auch diese Familiengeschichte ist wieder sehr spannend geschrieben, ein echter Pageturner!

    Teil 2 "Abels Tochter" liegt schon bereit:-]

    Ich bin ein echter Fan seiner Bücher geworden und vergebe wieder 10 Punkte!:wave

  • Abel Rosnovski wächst als unehelicher Sohn eines polnischen Adeligen in bitterer Armut auf. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus russischer Gefangenschaft wandert er nach Amerika aus. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten arbeitet sich der ehrgeizige junge Mann vom Kellner zum Hoteldirektor hoch, und wird sogar Begründer einer weltweit bekannten Hotelkette.
    Mit dem Millionärssohn William Lowell Kane aus Boston hat Abel nur das Geburtsdatum und einen untrüglichen Geschäftssinn gemeinsam. Und doch sollten sich die Wege der beiden Männer, die ein unversöhnlicher Hass verbindet, beinahe 60 Jahre lang immer wieder kreuzen.


    Meine Meinung
    Mit dem ersten Teil der dreiteiligen Familiensaga hat Jeffrey Archer einen großartigen Roman vorgelegt, der mich von den ersten Seiten an völlig in seinen Bann gezogen hat.
    Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Abels und Williams Schicksal wird von der Stunde ihrer Geburt an parallel erzählt, bis es sich erst im geschäftlichen, später auch im privaten Bereich zu überschneiden beginnt. Die charakterliche Ausarbeitung seiner beiden Protagonisten ist dem Autor ganz vortrefflich gelungen. Anfangs fand ich Abels Werdegang spannender, während mir William mit all seinen Begabungen als der perfekte Sohn doch etwas zu glatt erschien. Zu Sympathieträgern entwickelt sich keiner der beiden Männer, doch gerade ihr krankhafter Ehrgeiz, ihre Skrupellosigkeit und Unversöhnlichkeit lassen sie in der harten Geschäftswelt, in der nur Geld und Erfolg zählen, umso authentischer erscheinen. In der Zeit der großen Wirtschaftskrise in den 1920-er und 1930-er Jahren waren es wohl genau diese Eigenschaften, die jene besitzen mussten, die es trotz aller Hindernisse und Rückschläge bis ganz nach oben schaffen wollten.
    Unglaublich fantasievoll hat Jeffrey Archer den Lebensweg seiner Hauptfiguren in Szene gesetzt, und seinen Lesern gleichzeitig einen beeindruckenden Einblick in die Welt der Hochfinanz geboten. Die Ränke und Intrigen, die Zufälle und Wendungen, die er sich für seine Geschichte ausgedacht hat, sind logisch gut nachvollziehbar und überfordern auch Leser nicht, die vom Bank- und Hotelwesen keine Ahnung haben.
    Stilistisch hat mir der Roman ebenfalls sehr gut gefallen. Der Autor versteht so packend zu erzählen, dass man sich gerne vom Strudel der Ereignisse mitreißen lässt, und ganz und gar in der Geschichte versinkt. Dafür kann es nur die volle Punktezahl geben.


    <3<3<3<3<3:!:


    ASIN/ISBN: 3453422031