Kaum einer kennt Geschichte und Politik, Mythen und Menschen der Region zwischen Euphrat und Nil besser als Peter Scholl-Latour. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen vor Ort und seiner unmittelbaren Beobachtung aller Konfliktherde gelingt es ihm auch in diesem Band wieder, fundierte politisch-historische Analysen mit fesselndem Erzählen aus eigenem Erleben zu verbinden und sich dabei von den willkürlichen Grenzen einer "political correctness" nicht beirren zu lassen. (Verlagstext)
Über Peter wurde viel geschrieben und Peter hat viel geschrieben. Seine Recherche und seine ungeschönte Berichterstattung sind legendär. Gerade bei diesem Buch bekommt man oft den Eindruck, dass der Mann nicht viele Freunde in der Welt der Mächtigen haben kann. Vermutlich ist aber genau das sein Geheimnis. Da er sich niemandem verpflichtet fühlt, braucht er sich auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Man hat ihn nicht zum Freund - aber man hat Respekt vor ihm und seiner Arbeit.
Was mich an diesem Buch besonders fasziniert, ist, dass sich seine Aussagen Jahr für Jahr aufs Neue bestätigen. Jedes Mal wenn von den Medien der Frieden in greifbare Nähe gerückt wird, denke ich zurück an das erste Mal, als ich dieses Buch gelesen habe. Ich frage mich, ob die Realität Peter diesmal widerlegen kann und muss feststellen: Sie kann es nicht.
Zu vielen seiner Standpunkte kann man geteilter Meinung sein, in der Sache selbst hat er allerdings Recht.
Ich hatte beim Lesen auch nicht den Eindruck, dass der Autor irgendwem "seine Problemlösung" aufdrängen will. Er liefert Fakten, spricht die ein oder andere Empfehlungen aus und darf später - völlig zu Recht - feststellen: Hättet ihr nur besser auf mich gehört.