Sturmhöhe - Emily Bronte

  • Das mochte ich an dem Buch gerade besonders, daß die Personen so vielschichtig geschildert werden.
    Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Und ich habe mich gefragt, wie Emily Bronte nur in diesen Alter solche Figuren erfinden konnte. Woher nahm sie bloß die Erfahrung?
    Das Buch ist einfach toll!

  • Eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich finde, Heathcliff ist eine der faszinierendsten Figuren in der Literatur. Die Entwicklung der Handlung und Facettenreichtum der einzelnen Protagonisten gefällt mir sehr gut. Einige Szenen lese ich mir immer wieder durch, weil sie sprachlich so schön sind.

  • Habe mal eine Frage an die Leute, die hier viel im englischen Original lesen und sehen:


    Das Original heißt "Wuthering Heights", richtig? Und lohnt sich der Film...oder ist das nur ein Schmachtfetzen, wie es auf den ersten Blick scheint?


    Hab nämlich noch ein, zwei Gutscheine aus unserer Videothek, die ich einlösen müßte, allerdings kriegen meine Jungs hier zuhause Zustände bzw. erklären mich für nicht ganz dicht seiend, wenn ich sie beauftragen würde, sowas wie "Sissi" o.ä. auszuleihen. ;-)


    Bitte also um profunden Rat der Eulen-Profis.


    :wave
    Ikarus

  • War bisher immer noch nicht überzeugt, das Buch lesen zu wollen, da es so düster sein soll. Ich bin auch ein Fan von Jane Eyre v. C.Bronte und Stolz und Vorurteil von Jane Austen. Jetzt werde ich die Sturmhöhe doch auf meine Wunschliste setzen. Danke für die überzeugenden Beiträge.


    LG Jana :wave

  • Ich habe das Buch im Original eben beendet. Hat mir sehr gut gefallen. Eine mitreißende und abgründige Studie über Haß und Rachsucht. Heathcliff ist wohl einer der meist zerstörten Charaktere der Literaturgeschichte. Sympathie konnte ich für ihn keine empfinden, was interessant ist, da ich sonst noch an den zerstörtesten und düstersten was finde. Bei ihm nicht, aber faszinierend ist er.


    Sympathien hatte ich für Edgar, Isabella -


    Ach ja, und natürlich Nelly, Erzählerin und guter Geist.


    Tolles Buch, schöne Sprache. Bin froh, es gelesen zu haben.

  • Ich fand v.a. auch die düstere Atmosphäre, die dieses Buch vermittelt, sehr beeindruckend. "Wuthering Heights" stelle ich mir als abgelegenes Anwesen unter hohen Bäumen vor, wo immer dunkle Wolken über den Himmel ziehen und sich stündlich ein Sturm ankündigt. Und genauso sind auch die Charaktere der handelnden Personen.


    Alle sind auf ihre Art Einzelgänger, rücksichtslose Personen, aber voller Leidenschaft. Die Rache- und Hassgefühle konnte ich eigentlich nicht richtig nachvollziehen, bin ich doch ein sehr toleranter und harmonieliebender Mensch.


    Ich fand auch die Erzählperspektive mit all dieser Distanz zu den Protagonisten sehr bemerkenswert. Es werden weder Sympathien noch Antipathien vermittelt, es steht dem Leser frei.
    Für mich konnte ich weder Mitleid noch Verständnis für Heatchliff aufbringen. So wie er die Menschen in seiner Umgebung behandelte, lässt sich durch nichts - und schon gar nicht durch eine enttäuschte Liebe - rechtfertigen.
    Seine Einsicht kommt, aber leider reichlich spät, und der Leser ist um jene - altbewährte - Erfahrung reicher: Dass die Liebe siegt!


    Ich bin ja nicht der große Liebesgeschichten-Fan, dennoch hat mich dieses Buch sehr fasziniert, obwohl es eigentlich auch nichts anderes als eine Liebesgeschichte ist. Für mich hebt es sich sehr wohltuend von z.B. Jane Austen ab, mit der ich leider ja nicht so viel anfangen konnte.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Diese Version ist vielleicht besser?




    also ich habe diese version gerade gesehen und fand sie richtig klasse -(auch ohne das buch gelesen zu haben) duster-dramatisch-herzergreifend und auch zum mitfiebern :-] -- richtiggehend beeindruckend und nen echo hinterlassend (ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll)


    ich habe, wie gesagt, das buch noch nicht gelesen, allerdings, werde ich es mir nun besorgen - dank des filmes :-)

  • Ich kann sehr gut verstehen,daß dieses Buch im 19.Jahhundert für Aufregeung gesorgt hat,es ist schon sehr aussergewöhnlich für diese Zeit.
    Der Roman ist voller düsterer Romantik und gefährlicher Leidenschaft.
    Man blickt in die Abgründe der menschlichen Psyche,gesellschaftliche Konventionen dieser Zeit werden ad absurdum geführt.
    Das war sehr mutig und vor allem auch sehr wichtig,denn
    Emily Brontë hat mich diesem Werk sicher einen Meilenstein der Literatur erschaffen.
    Da ich zuvor Jane Austen gelesen habe,kann ich nur sagen,der Unterschied könnte kein grösserer sein.
    Die Erzählperspektiven sind sehr effektvoll eingesetzt und machen das Buch dadurch sehr kurzweilig.Bronte bewahrt,mit ihrem Schreibstil, zu den Protagonisten immer eine gewisse Distanz,die man auch benötigt,um das Geschehen richtig begreifen zu können.
    Die Charaktere sind sicher keine Helden,oder Sympathieträger,diese werden auch zum Storyline gar nicht benötigt,wären fast schon störend.
    Ich fand sie sehr tiefgründig und umfassend beschrieben,niemals eindimensional.
    Es wird sehr spannend beschrieben,wie Heathcliff durch seinen Lebensweg in der Kindheit zum Tyrannen, der übelsten Sorte, wird.
    Catherine Earnshaw ist die einzige Person,die einen Zugang zu seinen Gefühlen hat, und sie nutzt es sicher nicht immer zu seinem Besten.
    Sie ist selbst ein völlig widersprüchliches Wesen. Dieses Gemisch ist hochexplosiv und so kann es nur fatal mit den beiden enden...


    Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen,ich habe jede Seite genossen.Für mich ein Meisterwerk!

  • :anbet ja, ein tolles buch.
    allerdings musste ich mich auch erst "reinlesen". am anfang ist das buch ziemlich verwirrend wegen den vielen ähnlichen (!) namen. aber es lohnt sich weiter zu lesen!


    wie hiess nochmal miss cathys schmächtiger, kränklicher freund?
    der war mir am unsymphatischsten!!


    hat jemand den film dazu gesehen?
    wie fandet ihr den? gelungen?


    aber kate bushs lied gefiel mir irgendwie nicht so:S

  • weiß immer noch nicht, wieso, aber vom Hocker hat es mich nicht gerissen.


    Erklärt habe ich es mir dadurch, dass Nelly ja anfangs in großen Schritten die wichtigsten Ereignisse referiert. Sozusagen im Zeitraffer. Was ja ganz natürlich ist, denn wenn man jemand anderem etwas erzählt, tut man dies ja nicht unbedingt in sehr ausgeschmückter Romanform, sondern eher so, dass man die wichtigen "Eckpfeiler" einer Begebenheit erwähnt.


    Der zweite Teil wurde besser, die Geschichte zwischen Cathy und Linton fand ich irgendwie detaillierter. Auch am Ende Heathcliffs Veränderung usw. ist detaillierter, vermutlich, weil für alle noch sehr nah an der Gegenwart und von daher besser in Erinnerung.


    Aber irgendwie empfand ich die ganze Zeit eine gewisse Distanz...als würde ich eine Art Bericht lesen...was mir persönlich nicht ganz so zusagt, weil ich das "miterleben" brauche bei einem Buch...das fehlte mir hier.


    Zu düster fand ichs nicht...kann nicht düster genug sein :lache

  • Meine Meinung


    „Sturmhöhe“ ist in der Tat ein sehr düsterer und bedrückender Roman, der einem die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele zeigt.
    Ich hab mich sehr schwer damit getan, mich auf die Stimmung einzulassen, aber mit der Zeit konnte ich mich fallen lassen und der Roman gefiel mir am Ende ganz gut. Vielleicht weil er mit einem kleinen Lichtblick endete? Möglich....


    Sprache und Stil sind recht angenehm zu lesen, auch wenn es zu Beginn ein wenig holprig war, aber als ich mich erst mal eingelesen hatte, kam ich damit sehr gut zurecht. Verhältnismäßig schlicht erzählt Emily Bronte ihre Geschichte, nicht blumig und nicht unnötig ausgeschmückt. Vielmehr besinnt sie sich auf das Wesentliche und genauso wählt sie ihre Worte. Prägnant, exakt auf den Punkt, einbrennend beschreibt sie Charakterzüge, Ereignisse und Handlungsorte.
    Diese Art des Erzählens und das sehr düstere Thema machen „Sturmhöhe“ vermutlich zu einem so faszinierenden Roman.


    Die Figuren sind unglaublich vielschichtig und verändern sich im Laufe der Jahre, so wie im realen Leben und macht sie dadurch äußerst glaubwürdig. Wirkliche Sympathieträger habe ich für mich nicht entdecken können, dafür taten sich bei den meisten zu tiefe Abgründe auf.
    Allerdings konnte ich die meisten in ihrer Handlungsweise und ihrem Wesen verstehen. Die Figuren sind nicht grundlos so, wie sie Emily Bronte beschreibt, sie haben eine Geschichte, an der sie entweder gewachsen, oder gebrochen sind – ihre Charaktere unwiederbringlich Schaden genommen haben.
    Zu ein paar Figuren konnte ich aber zumindest ein loses Band knüpfen, so dass mich deren Schicksal schon bewegt hat und ihr Leben und Leiden andere Emotionen als Bestürzung und Ekel in mir hervor gerufen haben.


    Die letzten 200 Seiten habe ich in einem Zug gelesen und war am Ende doch ein wenig traurig, mich von Wuthering Heights verabschieden zu müssen. Zum Glück war ich mit dem Schluss sehr zufrieden, somit konnte ich recht gut mit dem Roman abschließen.


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

  • Zitat

    Original von Cait
    Meine Meinung


    „Sturmhöhe“ ist in der Tat ein sehr düsterer und bedrückender Roman, der einem die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele zeigt.


    Ich habe heute morgen mit dem Buch angefangen und bin jetzt schon wieder begeistert - ich mag es, wenn Bücher düster und bedrückend sind (genau wie Musik ;-))...
    Bin mal gespannt, ob ich weiterhin so begeistert bleibe....

  • also ich hab grad erst angefangen und weiß bisher noch nich so viel damit anzufangen, kann aber auch daran liegen das ich mich noch nich reingelesen hab.... naja vllt schreib ich später dazu noch ma mehr.. aber ich glauvb nich dass es eins meiner lieblingsbücher wird..=(