Ein total verrückter Schultag - Gillian Cross [10 - 12 Jahre]

  • Ein total verrückter Schultag
    Autorin: Gillian Cross

    OT: The Crazy Shoe Shuffle
    Übersetzerin aus dem Englischen: Elizabeth Epple

    ISBN: 978-3423705929 (TB, dtv); 978-3781703612 (HC, Erika Klopp V.)
    VERGRIFFEN


    Ach ja, es ist immer wieder schön, seine Lieblingskinderbücher hervorzukramen :-] Dieses hier war eines meiner Lieblingsbücher.


    Im Prinzip ist es eine simple Geschichte. Lee, ein elfjähriger Junge gerät mit der liebenswerten Miss Cherry, der gemeinen Direktorin Mrs. Puddock und dem strengen Mr. Mertin aneinander. Nach einem Zusammenstoß mit der Bettlerin Joyce und dem Verschwinden dreier Paar Schuhe, tauchen am nächsten Tag drei neue Schüler auf: die plumpe Valerie, die mit ihrer Herrischkeit aneckt, der dürre Philip ... äh Geoffry mein ich und die zarte Marigold, die es faustdick hinter den Ohren hat. Die Lehrer sind wieder Kinder geworden, scheinen aber nichts über die jeweils anderen zu ahnen.


    Und so sieht Lee, wie die nette Miss Cherry jeden zu ihren Gunsten um den Finger wickelt, Merton die Freude am Fußball zurückgewinnt und Mrs. Puddock ihr Verhalten ändert. Ein ungewöhnlicher Tag, an dem Lee und den Lehrern vieles klar wird. Und dabei bleibt das Buch erfrischend natürlich und amüsant, die Lehrer werden sympathischer, bzw. bei Miss Cherry unsympathischer, ein kleiner Blick hinter die Fassaden. Und dabei spricht das Buch Kritik an einer Art von Lehrern aus, denjenigen, denen die Kinder relativ egal sind.


    Leider ist das Buch vergriffen, schade eigentlich, denn solange es Schulen gibt, wird es Lehrer(klischees) wie Miss Cherry, Mrs. Puddock und Mr. Merton geben - und Kinder, die dieses Buch mögen könnten.


    Zur Autorin
    Gillian Cross (*1945) ist eine britische Kinder- und Jugendbuchautorin, die bereits zahlreiche Bücher veröffentlich hat.


    Altersempfehlung laut Buch: ab 10


    :wave bartimaeus

  • You've done it again!
    :grin


    Gut, daß es ZVAB gibt, es ist bestellt.


    Ich habe noch ca. 11,5 cm Freifläche im Regal, wäre doch schad, wenn ich die mit schlechten Büchern verschwenden würde.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich habs mir vorhin auch in den Warenkorb gelegt. :lache


    :write
    Ich auch. Was Kindern gut tut, kann den Erwachsenen nicht schaden :-] :grin

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Vorsicht, sonst verwandelt euch Barti´s alte Bekannte wieder in Elfjährige :wave


    Die Rezi klingt gut, das Buch könnte meinem Sohn gefallen.


    Batcat : nach welchen Kriterien kaufst du gebrauchte Bücher? Hast du gesehen, dass es die bei ama.... für 1 Cent + Versandkosten gibt? Was ist davon zu halten?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Suzann,


    wenn ich bei Amazon Marketplace mal was kaufe, dann nur extrem günstig, da ich mich eigentlich über die 3 EUR Porto ärgere. Aber für 3,01 - 3,50 mit Porto ist das schon ok, weil Remis im Laden ja auch soviel kosten.


    Außer auf den Preis achte ich auch drauf, wieviel positive Bewertungen der Verkäufer hat. Bei einigen Händlern/Antiquariaten habe ich auch schon öfter mal was bestellt und bin noch nie reingefallen: Die Bücher entsprachen dem beschriebenen Zustand und als mal eine Sendung in der Post verloren ging, wurde mir sofort der Betrag gutgeschrieben, ein andermal bekam ich Ersatz.


    Ich freue mich also schon auf den verrückten Schultag. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Schule und ihr Alltag ist ein unerschöpflicher Thementopf. Ich kann nicht zählen, wieviele Schulgeschichten ich schon gelesen habe, von der Häschenschule bis hin zu Joan Lindsays 'Picnic at Hanging Rock', Variationen wie Sand am Meer.
    Gillian Cross hat mich mit einer neuen überrascht.


    'Ein total verrückter Schultag' ist ein liebenswürdiges und liebenswertes Büchlein.
    Lees schulische Bedrängnisse, weil er einfach immer falsch verstanden wird, was wiederum daher rührt, daß er ein viel zu weiches Herz hat, um seinen Standpunkt klar zu machen, sind überzeugend eingefangen. Nach einer seltsamen Begegnung mit einer Bettlerin ändert sich Lees Welt urplötzlich. Ein Lehrer und zwei Lehrerinnen verschwinden auf unerklärliche Weise, dafür tauchen ein neuer Schüler und zwei neue Schülerinnen auf. Die führen sich so blöd auf, daß ihnen die andern in der Klasse erstmal zeigen müssen, wo's lang geht! Bei den Lehrerinnen und Lehrern ecken sie übrigens auch an, den Neuen steht ein harter Tag bevor.
    Lee ist der einzige, der ziemlich schnell begreift, was geschehen sein muß. Eigentlich werden jetzt Wünsche wahr, die sich Lee selbst nicht recht eingestehen wollte.
    Wünsche, die sich erfüllen, bringen aber neue Probleme und der schüchterne, freundliche Held der Geschichte muß sie lösen. Denn eigentlich ist er für die ganze Chose verantwortlich, oder?


    Mit gerade der richtigen Portion Magie versehen, entwickelt sich eine schöne und ziemlich überzeugende Geschichte über das Verständnis von LehrerInnen und SchülerInnen für die Situation der jeweisl anderen, das im Schulalltag so schnell untergeht.
    Nicht nur die Lehrerinnen und der Lehrer bekommen ihre Lektion, auch Lee wächst daran. Er lernt, für sich einzustehen, ohne deswegen gleich unhöflich oder gemein zu sein.


    Die Geschichte ist nie platt, obwohl mit Klischees gearbeitet wird, nie peinlich, nie sentimental, auch wenn es gegen Ende gefühlvoll wird. Es ist gut geschrieben, mit Witz und großem Einfühlungsvermögen. Das gilt selbst in Details, wie der Beschreibung des Schulessens, den knorpeligen Schmorbraten z.B. habe ich beinahe im Mund gespürt.


    Ich persönlich wünschte mir nur, ich hätte es im Original gelesen, weil die Grundgeschichte auf den englischen Ausdrücken 'to be in somebody's shoes' bzw. 'to step in somebody's shoes' beruht und einige Anspielungen und Wortspiele im Text daherrühren. Übersetzt ist es aber sehr gut (von Elisabeth Epple), man stolpert nicht beim Lesen..
    Die humorvollen Zeichnungen von Kerstin Meyer, die jedes Kapitel der dtv-Ausgabe einleiten, sind ein zusätzlicher Genuß.


    Empfehlenswertes Büchlein, wer es aus einem Remittenden-Stapel fischen kann, soll nicht zögern.


    Merci, bartimaeus, mon démon préféré. :-)



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus