Plagiat ? ... oder doch nicht?

  • Hallo, Leute!


    Ich versuche mich seit einiger Zeit im Schreiben. Da ich selbst Unmengen von Büchern schon verschlungen habe, ist es manchmal so, dass ich beim Schreiben stutze. Was ich da schreibe, habe ich doch schon mal gelesen! Nicht, dass die Handlung die selbe ist. Aber metaphorische Beschreibungen oder bestimmte Floskeln sind mir halt schon mal begegnet.
    z. B. "die Scheinwerfer schnitten einen Tunnel in die Dunkelheit" und Ähnliches.
    Ich las zwar schon öfter in Ratgebern à la Schriftsteller werden, dass alles schon mal da gewesen ist.
    Wollte euch trotzdem mal fragen, wie es euch dabei geht? Und ob noch jemand solche Gedanken beim Schreiben hat? Wenn ja, wie geht ihr damit um und was denkt ihr darüber?

  • Hallo Adriana,


    Die Verwendung von bekannten Metaphern oder Redewendungen hat nix mit Plagiaten zu tun. Schlimmstenfalls nur damit, dass man abgedroschene Metaphern verwendet und die Leserschaft deswegen die Nase rümpft.


    Grüße,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Es gibt einige Sätze, Sprichwörter etc. die häufig in Büchern vorkommen, vielleicht weil es sich gut lesen läßt, oder einfach noch keine "bessere" Be/Umschreibung gefunden wurde.
    Also brauchst Du doch kein schlechtes Gewissen habe. :-)


    Lieben Gruß


    Beatrice

  • ... aber ich finde, dass es jeden Text auszeichnet, wenn er so wenig wie möglich auf Floskeln zurückgreift. In meinem Job habe ich viel mit Texten zu tun, und ich würde Bücher sofort beiseite legen, wenn sie zu viele Floskeln und gebräuchliche Bilder enthalten. Heißt nicht, dass man das gar nicht machen sollte - und ein Plagiat ist es auf keinen Fall, wenn du nicht seitenweise aus z.B. "Der Schwarm" abschreibst - aber Texte werden doch erst dadurch wirklich magisch und einzigartig, wenn man als Autor seine eigenen Worte und Umschreibungen findet.


    Nicht entmutigen lassen - manchmal muss man sich auch erst "einschreiben" mit den üblichen Wendungen, um sich dann "freizuschreiben" mit den eigenen Bildern...


    Liebe Grüße
    Anne

  • Hallo Adriana973!
    Erstelle Dir einfach eine Liste (nehme dazu z.B. ein Vokabelheft). Auf der einen Seite schreibst Du 'Floskeln', die man schon in anderen Büchern gelesen hat. Auf der anderen Seite schreibst Du deine Ideen, wie man das Gesagte anders ausdrücken könnte. Du wirst sehen, dass Dir einige dazu einfallen werden. Außerdem verhindert solch eine Liste auch Wiederholungen in Deinem eigenem Werk.
    LIebe GRüße :wave
    Deana

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Finde ich eine echt gute Idee!
    Und außerdem kann man das Heft dazu benutzen, Redewendungen oder schöne Sätze, die einem einfallen, zwischendurch auch zu notieren, ohne gleich eine Geschichte zu schreiben, in die die Redewendung passt. Vielleicht entwickeln sich daraus auch neue Erzählungen.


    Liebe Grüße
    Anne

  • Mir ist es scchonmal passiert, dass ich versehentlich eine Geschichte geklaut habe.
    Ich hatte eine Idee im kopf, die ich ganz lustig fand, schrieb sie auf und veröffentlichte sie in "McBeth ...". Auf einer Lesung machte mich dann jemand darauf aufmerksam, daß diese Idee schon mal in einem "Scheibenwelt"-Roman auftauchte. Als ich mich davon überzeugte, fand ich sie in "Das Licht der Phantasie", den ich etwa 12 Jahre vorher gelesen hatte.

  • Mir passiert das leider auch sehr oft.
    Ich finde das schrecklich wen man gerade so eine gute Beschreibung für etwas gefunden hat merkt man plötzlich das man das doch irgendwo her kennt. :-( :-( :-( :-( :-( :-( :-( :-( :-( :-( :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry
    Ich kann leider nichts daran enden und versuche dann das irgendwie wieder hinzukriegen. :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry

  • Was ich erlebe, ist, dass einige Leser zu einer Idee von mir ungewünschte Assoziationen haben, weil da was in "Schweigen der Lämmer" (kenn ich nur vom Namen, nie gesehen) genauso heißt, auch wenn es bei mir einen völlig anderen Sinn und Zweck hat. Aber das Wort ist einfach so passend und treffend gewählt für meine Geschichte, dass jede Änderung eine Verschlechterung wäre. Einfach hoffen, dass möglichst wenige potentielle Leser meiner Werke das "Schweigen der Lämmer" kennen, damit sie diese beschissene Assoziation nicht haben ... glaube auch nicht, dass die Zielgruppen sich sooo ähnlich sind.

  • Es wäre doch übel, wenn jeder Autor jedes Rad neu erfinden müsste. Wäre sicherlich kein schöner Job mehr.


    Jane : 32 Smilies sind ein bisschen viel, findest du nicht? Was du sagen willst, kannst du auch mit einem einzigen deutlich machen. Alle weiteren machen deine Postings nur unfreiwillig komisch.


    LG
    Eny