Originaltitel: Ask the Parrot (2006)
Zsolnay Verlag 2008, 253 S.
Inhalt:
Nach einem Banküberfall ist die Polizei Parker dicht auf den Fersen. Da begegnet er Tom Lindahl, der in dem kleinen Ort Pooley in Massachusetts ein Außenseiterdasein führt.
Der gewährt ihm nicht uneigennützig Unterschlupf, plant er doch an seinem ehemaligen Arbeitgeber Rache zu nehmen und dazu benötigt er die Hilfe eines Profis wie Parker. Und damit setzt sich eine Verkettung unglückseliger Umstände in Gang, in die mehr Menschen mit hineingezogen werden, als es Parker lieb sein kann.
Über den Autor:
Richard Stark, geboren 1933 in Brooklyn, ist eines der vielen Pseudonyme des Schriftstellers Donald E. Westlake. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. dreimal den berühmten „Edgar Award“, und wurde von den Mystery Writers of America zum „Grand Master“ ernannt. Der erste Parker-Roman (The Hunter) wurde unter dem Titel Point Blank mit Lee Marvin und Angie Dickinson verfilmt. Stark/Westlake lebt in New York und auf dem Land.
Meine Meinung:
Nach 23 Jahren hat der Autor seinen Helden 1997 wiederbelebt. Seitdem sind mehrere Romane erschienen, in denen der knallharte kompromisslose Parker einen Vergleich mit seinen moderneren Kollegen keinesfalls scheuen muß.
Als Einstieg in das Buch stößt der Leser auf eine Biographie von Richard Stark und ein aktuelles Interview mit ihm. Bestens präpariert wird er durch zwei weitere Vorworte, bevor ihn dann der erste Satz des Thrillers bereits mitten hinein ins Geschehen katapultiert.
Diese Geschichte schildert einige Tage im Leben des Berufsverbrechers Parker, die nahtlos an den letzen Roman anknüpfen. Den habe ich zwar nicht gelesen, zum Verständnis dieses Buch ist er aber auch nicht notwendig. Denn es gibt nicht viel über Parker zu erzählen, was man nicht im Laufe des Buches selbst herausfinden kann. Parker, der Mann ohne Vornamen, ist eine emotionslose, abgebrühte, äußerst effiziente Maschine, die gnadenlos ihr Ziel verfolgt und sich nur ungern mit Amateuren abgibt. Sympathie konnte ich für diesen Mann beim besten Willen nicht aufbringen, aber das hat der Autor sicher auch nicht vorgesehen.
Stark beschreibt schnörkellos, direkt und in kurzen Sätzen. Er verliert kein Wort zuviel, schmückt nichts aus, er arbeitet effizient wie sein Protagonist. Die Story ist gradlinig, eine Handlung bedingt die nächste, Szene folgt auf Szene. Spannung hatte das Buch für mich vor allem an den Stellen, an denen es brenzlig wird und man überlegt, ob Parker die Personen, die seinen Weg mehr oder weniger freiwillig kreuzen, wohl am Leben lässt oder nicht. Ganz am Ende wird dann klar, dass auch diese Episode aus Parkers Leben eine Fortsetzung haben wird.
Ach ja: Natürlich hat auch der Papagei seinen großen Auftritt.
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