Titel: Leichnam, seine Familie belauernd
Autor: Josef Winkler
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: Juni 2003
Seitenzahl: 147
ISBN-10: 3518124420
ISBN-13: 978-3518124420
Preis: 7.00 EUR
Josef Winkler wurde 1953 in Kamering in Kärnten geboren und lebt in Klagenfurt. In diesem Jahr erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Leider zieht man bei Josef Winkler immer wieder vergleichend Thomas Bernhard heran und tut dem Winkler damit bitter Unrecht. Winkler und Bernhard schreiben so unterschiedlich wie Tag und Nacht und zwischen ihnen einen Qualitätsvergleich zu ziehen ist zutiefst unredlich.
In seiner Sammlung mit kleinen Prosatexten „Leichnam, seine Familie belauernd“ zeigt sich Winkler als wahrer Meister der literarischen Miniaturen. Seine Texte sind beeindruckend und hinterlassen durchaus Spuren beim Betrachter. Jeder muss für sich entscheiden ob er diese Texte in einem Zug durchliest oder ob er sie in einzelnen Portionshäppchen genießt; beides ist möglich.
Die Texte sind teils sehr poetisch und in stilistischer Hinsicht wahre Meisterwerke. Liebe, Tod, Kindheit und Jugend, Beobachtungen über Aufenthalte in Rom, Biel, Duisburg, Wien, Berlin, Indien – Winkler lässt nichts aus in diesem „Fremdenführer“ durch sein Leben, wenigstens wirkt sehr vieles wie eine Reiseführer durch ein Leben.
Man muss diese Art der Literatur mögen – und wer sie vorher nicht kannte, der hat die Möglichkeit sich mit ihr anzufreunden.
Sehr lesenswert.