na ja... ich mein was soll man machen... die Bücher nicht kaufen aber interessant ist es trotzdem
Was bleibt für den Handel hängen?
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Original von Rita
In der Regel bekommt der Buchhandel zwischen 40 und 50 Prozent des Nettoladenpreises (also des normalen Buchpreises minus 7 Prozent Mwst), die Großen wie Weltbild bekommen sogar bis 60 Prozent.Das stimmt aber nur bedingt. Es kommt auf die ausgehandelten Konditionen an, je größer die Kette, desto bessere Konditionen.
Die 40-50% beziehen sich außerdem nur auf Belletristik von großen Verlagen, bei Verlagsbestellungen.
Alles was für Kunden zügig bestellt wird, ist minderrabattiert, da es über einen Zwischenhändler bezogen wird.
Außerdem ist trotz alledem auch eine Mischkalkulation dabei beispielsweise das Schulbuch"geschäft": dies ist inzwischen zu einer Art Serviceleistung geworden, liegt hier der Rabatt doch inzwischen bei 10-20 % max., mit der kleinen zusätzlichen Einschränkung, dass keine Schulbücher zurückgeschickt werden dürften.
D.h. wenn mal wieder falsche Nummern bestellt, oder andere Ausgaben gewünscht werden, können die falsch bestellten Titel nicht zur Gutschrift zurück gesandt werden, sonderen die kann sich der Buchhändler schön selber ans Bein binden...
Das heißt die vorherige Recherche zu jedem einzelnen Titel auf den berühmten Listen, lässt eine solche Bestellung schon einmal ein halbe Stunde dauern.
Den Verdienst daran kann man sich ja ausrechnen...Fachbuchverlage haben sämtlich andere Rabattvorstellungen, z.B nach Verkaufspreisen gestaffelt, da kann das Pflaster schon schnell sehr hart werden, denn, wer da nicht top beraten kann, muss auf jeden Fall vieles zur Ansicht bestellen, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
hinweis Grüße von Elbereth
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Man sollte nicht vergessen, dass die Autoren nicht nur einen Prozentsatz an jedem verkauften Buch erhalten, sondern auch noch an den ganzen Nebenrechten verdienen. Sprich wenn aus dem Buch zitiert wird, ein Hörbuch/Film produziert wird, (Vor-)abdrucke in Zeitungen/Zeitschriften, Übersetzungen in andere Sprachen, also wenn die Auslandsrechte verkauft werden. Außerdem sind Auftritte und Lesungen eine große Einnahmequelle.
Das WICHTIGSTE allerdings: Autoren erhalten i.d.R einen Vorschuss, d.h. sie bekommen schon vorab sicher ein festen Betrag, der anschließend mit den Verkäufen verrechnet wird. Dieser Betrag gehört dem Autor, egal ob der Verlag ihn jemals mit den Verkäufen einspielt oder nicht-den hat der Autor schon mal sicher.
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Original von Lucy1987
Also ich habe mir vor ein paar Tagen mal einen Bericht über Amazon durchgelesen, und die haben laut diesen Bericht einen Umsatz von knappen 40 % gemacht. Okay, sie verkaufen nicht nur Bücher, aber dennoch scheinen sie einiges vom Verkauf der Bücher abzubekommen..
Ich frage mich, was will dieser Beitrag sagen?
Ich bitte hiermit um Aufklärung.
Die Erklärung kann ruhig ins betriebswirtschaftliche "abdriften". -
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Original von LeseRatteKevin
also wäre wirklich interessant, da ein buch handel ja 1000 bücher hat, manche davon noch doppelt
Sorry, aber ich kann nicht glauben, dass dieser Beitrag ernst gemeint ist? -
Seitenwender, du meinst jetzt wohl die großen Erfolgsautoren.
Die meisten der kleinen Emporkömmlinge baden nicht so sehr im Geld. Ich bekam bislang einen satten Vorschuss pro Buch von 2000 Euro, damit muss ich weit mehr als ein Jahr auskommen, bis mir die Honorarabrechnung sagt, ob ich überhaupt soviel Geld "eingespielen" konnte. Nach Erscheinen des ersten Buchs im Herbst 2005 bekam ich also im zweiten Jahr (Abrechnungszeitraum die letzten zweieinhalb Monate 2005) gar nichts - außer dem Vorschuss für mein zweites Buch und so weiter. Dieses Jahr veröffentliche ich kein Buch, also gibt es auch keinen Vorschuss sondern nur Tantieme für drei bislang erschienene Bücher: Immerhin stolze 1400 Euro, an denen die Eulen nicht unmaßgeblich beteiligt sind. (Edit: Wobei ich hinzufügen möchte, dass meine Verkaufszahlen für das Genre "Regionalkrimi" sehr hoch sind.)
Pro Lesung (die wir wie klinkenputzende Bittsteller selbst organiseren müssen, was ich persönlich nicht mehr mache) berechnen wir tarifrechtlich 250 Euro. Macht bei hoffentlich vier oder fünf Solo-Lesungen im Jahr... ??
Aber dafür bekommen wir immer wieder zu hören, dass wir ja nicht für schnödes Geld schreiben, sondern weil es uns Spaß macht und es unsere Leidenschaft ist, von der wir einfach nicht lassen können.
Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich mir all die Mühe antue. Und dann, genau in solchen Momenten, erscheint irgendwo eine lobende Kritik oder trudelt eine begeisterte Mail von einer unbekannten Leserin ein... Das ist wie Magie und spornt an, allen Frustrationen zum Trotz weiterzumachen und zu hoffen, dass beim nächsten Buch (finanziell) alles anders wird.
Sorry, das sprengt jetzt das eigentliche Thema, aber es musste raus.
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Ging es hier um den Handel, oder um Autoren?
Es ist erschreckend zu hören, Rita, dass Autoren so wenig von einem Titel abbekommen, dass da der Frust auch ab und an durchschlägt, ist völlig verständlich
entgeisterte Grüße von Elbereth