'Effi Briest' - Kapitel 01 - 09

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Effi und Instetten haben sich nur einmal gesehen vor der Verlobung. Und danach gabs wohl fast nur Briefe. Was bewegt so einen Mann, ein halbes Kind zu heiraten?


    Wahrscheinlich ebenfalls die damals vorherrschenden Konventionen, was wir heute wirklich überhaupt nicht mehr nachvollziehen können.

  • Zitat

    Original von LilStar


    Wahrscheinlich ebenfalls die damals vorherrschenden Konventionen, was wir heute wirklich überhaupt nicht mehr nachvollziehen können.


    Und vielleicht auch ein bisschen der Gedanke: "naja wenn ich die Mutter nicht haben kann, dann nehm ich halt die Tochter. Frau ist ja quasi eh gleich Frau" oder so ähnlich. So richtig kümmern tut er sich ja um Effi nicht. Und aus seinen Handlungen geht auch nicht hervor, dass er sie überhaupt liebt. Er mag zwar Zuneigung empfinden, aber lieben tut er sie mMn nicht.

  • Zitat

    Original von Liesbett
    Irgendwo habe ich gelesen, Fontane hätte das Buch recht schnell herunter geschrieben und bin der Meinung, dass dies überhaupt nicht schädlich gewesen ist, es ist unbeschwert, leicht und nicht mit Symbolen durchsetzt, die ich erst entziffern muss.


    Doch, es steckt wohl voller Symbolik, wie ich eben den Rezis hier entnommen habe. Ich habe mir bei Reclam sowohl eine Interpretation als auch einen Lektüreschlüssel gekauft (kann man für je 3 Euro auf der Website als Download kaufen). Ich habs erst kurz überflogen (vor allem die Symbolik mit dem Chinesen), stelle aber jetzt schon fest, dass diese Texte wirklich hilfreich sind.

  • Ich stimme dem mittlerweile bedingt zu.
    Je mehr ich von dem Buch lese, bzw. auch überlese, desto mehr muss ich einige Symbole auflösen. Im Moment stehe ich erstaunlich oft vor vollendeten Tatsachen, deren Hergang ich irgendwo unterwegs verpasst habe. Mein detektivischer Spürsinn regt sich. :grin

  • Ja, Symbolik gibt es tatsächlich viel in Effi Briest.


    ZB. der Chinese. Ich kann verstehen, dass man ihn heutzutege nicht so wirklich symbolisch für das sehen kann, was er in der damaligen Zeit ausgedrückt hat. Damals war China halt ein weit entferntes Land und mit viel Neuem und Unkonventionellem verbunden. Das wünscht sich Effi ja irgendwie. Abwechslung. Dafür steht der Chinese zunächst einmal.

  • Zitat

    Original von LilStar
    Ja, Symbolik gibt es tatsächlich viel in Effi Briest.


    ZB. der Chinese. Ich kann verstehen, dass man ihn heutzutege nicht so wirklich symbolisch für das sehen kann, was er in der damaligen Zeit ausgedrückt hat. Damals war China halt ein weit entferntes Land und mit viel Neuem und Unkonventionellem verbunden. Das wünscht sich Effi ja irgendwie. Abwechslung. Dafür steht der Chinese zunächst einmal.


    Aber sie fürchtet sich doch so vor ihm. Sie kann sich ja nichtmal sein Grab ansehen ?(

  • Bücherwurm : Ja, das stimmt ... ohh Gott, die Besprechung ist schon ewig her, ich bekomms nicht mehr komplett zusammen *G* ...
    Die Angst wägt von dem Ungewissen, welches das Neue ja dann mit sich bringen könnte. Damals wurde China wohl auch klischeebedingt einfach als gemein und verschlagen bewertet. Daher dann die Ängste.


    Das spiegelt irgendwie auch Effis innere Zerrissenheit wieder, dass sie einerseits mehr will, mehr Abwechslung, etwas Neues, mehr Liebe etc. aber andererseits auch Angst hat, die an sie gerichteten Erwartungen nicht erfüllen zu können (also in der Gesellschaft als feine Dame) und die wohl nicht so ganz bewusste Erfahrung, dass ihre Ehe mit Instetten wohl auch nicht das ist, was sie sich zu Beginn davon versprochen und sich in ihrer Fantasie ausgemalt hat.

  • Hm ... jain ... so kann man das nicht sagen.


    Der Chinese und der mit ihm im Zusammenhang stehende Spuk steht halt einerseits dafür, dass es vielleicht etwas neues und unbürgerliches gibt, denn Effi ist ja doch sehr auf Abwechslung, oder "Zerstreuung" aus, und anderseits steht der Chinese aber auch für ihre verborgenen Ängste.

  • Zitat

    Original von LilStar
    Hm ... jain ... so kann man das nicht sagen.


    Der Chinese und der mit ihm im Zusammenhang stehende Spuk steht halt einerseits dafür, dass es vielleicht etwas neues und unbürgerliches gibt, denn Effi ist ja doch sehr auf Abwechslung, oder "Zerstreuung" aus, und anderseits steht der Chinese aber auch für ihre verborgenen Ängste.


    Also spielt er ein bisschen auf


    Tut mir leid, wenn ich so blöd frag, aber ich musste das Buch ja für die Schule lesen, das heißt, das wird dann bestimt alles durchgekaut werden und es kann ja nix schaden, wenn man ein bisschen Ahnung hat, wovon die anderen da reden ;-)