Berufsautoren: Schlechtes Gewissen und Probleme mit dem Erfolg?

  • Zitat

    Kennt ihr das Problem? Und wenn ja, wie geht ihr damit um? Mit wem sprecht ihr über eure Arbeit? Reagieren Leute neidisch, wenn ihr vo eurem Job berichtet, oder habt ihr da eher positive Erfahrungen gemacht?


    Hallo,


    da ich gerade ziemlich am Anfang stehe und meine erste Veröffentlichung habe, wurde ich hellhörig als ich diesen Thread las.
    Was soll ich sagen? Ja, ich kenne das und komme teilweise aus dem Staunen nicht mehr heraus. In meinem Fall sind es tatsächlich meine vermeintlich besten Freunde, die sich auf einmal seltsam verhalten. Entweder kommt überhaupt keine Reaktion oder Kritik und zwar destruktive Kritik.
    Seltsam ist auch, dass auf einmal alle möglichen Leute in meiner Umgebung Bücher schreiben (?)
    Kollegen, Bekannte und entfernte Freunde freuen sich für mich und wirken dabei sehr aufrichtig.
    Das ist einer der Gründe, dass ich mich viel stärker in Foren aufhalte als früher - weil man hier auf objektive Weise miteinander kommunizieren kann. An dieser Stelle ein Danke an alle.


    Das Verhalten meiner Freunde verletzt mich zum Glück nur mäßig. Mein bester Freund ist ohnehin mein Mann. :-)
    Ich muss allerdings gestehen, wäre mir das zehn Jahre früher passiert, hätte mich ein derartiges Verhalten umgehauen. Mittlerweile bin ich über 40 und sehe die Dinge viel gelassener. Ich habe mein Buch veröffentlicht und bin stolz darauf. Es gibt noch nicht allzu viele Reaktionen von Lesern (die mich nicht kennen), aber die werden kommen und ich freue mich auf jede einzelne - ob gute oder schlechte.


    In diesem Sinne stimme ich Gheron zu, auch wenn ich erst lernen musste, stolz auf meine Leistung zu sein.


    Lieben Gruß Helene

  • Ich schreibe zwar auch habe aber noch nicht veröffentlicht, kenne aber ein paar die Veröffentlichen und Sie scheinen GLück zu haben und haben kein Problem mit Neidern, ich glaube das wenn man genug Selbstbewußtsein hat und die ganze Sache auch ein wenig Differenzierter sieht, soll heißen eines ist Job das andere Freundschaft, dann kommt man schon klar. Ich freue mich für meine Bekannten, schließlich wünsche ich mir das ja auch irgendwann einmal. Und zu sehen das es bei andern klappt finde ich eh ermutigend.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich schätze mich wirklich glücklich, dass ich bisher überhaupt keine negativen Erfahrungen in Bezug auf Freunde und Bekannte gemacht habe. Ganz im Gegenteil: ich war überrascht, wieviele sich mit mir freuen, Anteil an meinen Veröffentlichungen nehmen, teilweise auch richtig stolz auf mich sind und Interesse daran haben, wie der Beruf "Autor" tatsächlich funktioniert.
    Und sogar die Menschen in meiner Stadt haben durchweg postiv darauf reagiert, zumindest mir gegenüber. Vielleicht wird ja auch hinter vorgehaltener Hand negativ über mich getuschelt, aber davon ist mir bislang nichts zu Ohren gekommen. Neider, Schlechtmacher usw. sind mir jedenfalls bisher erspart geblieben.


    Was ich jedoch kenne, ist das "Belächelt werden", wenn man anfängt zu schreiben. Ich glaube, in dieser Anfangszeit hat mich, außer meinem Mann, kein Mensch ernst genommen. Ein Phänomen, mit dem sich wohl viele Schreibanfänger herumzuschlagen haben.
    Ich denke, das liegt daran, dass viele Menschen, die nicht selbst schreiben, sich über das Schreiben völlig falsche Vorstellungen machen, und nicht nachvollziehen können, wieviel Disziplin und harte, zeitaufwändige Arbeit hinter einem Buch steckt. Gängige Meinung ist häufig: man setzt sich da hin und wieder mal hin, wenn man Zeit und Lust hat, schreibt seine Geschichte herunter und dann ist das Buch auch schon fertig.
    Inzwischen schreibe ich an meinem dritten Buch und meine Freunde und Bekannten wissen mittlerweile, dass ich dann für eine Weile abtauche, weil ich meine ganze Zeit und Energie für das Buch brauche. Und akzeptieren das, so wie es ist.


    Herzlich, Susanne

  • Hallo Eulen!


    Ich kann Susannes Beobachtung nur voll und ganz bestätigen: Viele Leute, die selbst nicht schreiben, sitzen gerne dem Klischee des Hobby-Schreibers auf. Sätze wie: "Ach, so'n bisschen Schreiben, wenn ich Zeit hätte, würde ich ja auch mal ein Buch schreiben." (Unglaublich, wie viele Bücher einzig und allein aus Zeitmangel nicht entstehen. ;-))


    Meine Erfahrung: Am Anfang haben sich im Umfeld auch so einige „Verschiebungen“ ergeben. Zum Glück nicht im engsten Freundeskreis, aber ein paar Zentimeter weiter ging es schon los. Ich habe im Lauf der Zeit festgestellt, dass es einen großen Graben gibt - zwischen denen, die sich realistisch vorstellen können, dass Schreiben Arbeit ist und was eine Veröffentlichung so mit sich bringt (nämlich nicht die erste Million und auch nicht die Aufnahme in die Liga der Reichen und Berühmten, dafür aber oft, ja: Stolz, Spaß am Schreiben, persönliche Anerkennung und die Chance, irgendwann vielleicht doch mal einen Coup zu landen) und denen, die viel lieber unendlich viel hineininterpretieren.
    Erstere freuen sich, zweitere sticheln oder neiden.


    Beispiele:


    - Kommentar einer Kollegin, mit ziemlich giftigem Tonfall bei einem Gespräch über private Altersvorsorge: "Na, jetzt tu doch nicht so! DU brauchst ja hier gar nicht mehr mitzureden! DU hast ja jetzt ausgesorgt!"
    Vermutlich hält sie bis heute am Glauben fest, dass jeder Autor seine Tage am Pool vor seiner Villa verbringt, während Bodyguards die Journalisten abwimmeln. ;-)


    - Kommentar aus dem Freundskreis: "Das ist ja keine Arbeit, das macht Dir ja Spaß!" (Upps! Wehe, ich erwische meinen Friseur/Arzt/Bäcker/Sachbearbeiter demnächst dabei, wie er/sie während der Arbeit lächelt oder gut gelaunt wirkt!)


    - Dann gab es noch die lustige, selbstgebastelte Geburtstagskarte: IKEA-Logo etwas abgewandelt, Motiv: irgendein Barockschloss, und darüber der Spruch: "Arbeitest du noch oder schreibst du schon?"

    Gut, solche Ausreißer sind keine wirklich schlimmen Erlebnisse gewesen (sie laden doch eher zum Schmunzeln ein), aber ich muss zugeben, dass ich bis heute nicht an die große Glocke hänge, was ich beruflich mache. Im Zweifelsfall sage ich immer noch: Journalistin, was ja auch stimmt. Nicht, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, sondern weil ich keine Lust auf die ewig gleichen Kommentare und Fragen habe. "Ach ja, wenn ich mal Zeit habe, schreibe ich ...") *gähn*


    In diesem Sinne: Locker bleiben! ("Wenn ich mal Zeit habe, mache ich auch mal 'ne Blinddarm-OP")



    Liebe Grüße
    Nina ;-)

  • Hallo Nina,


    was ganz anderes: Wo ich dich hier lese fällt mir ein, dass ich endlich mal "Die Reise nach Yndalamor" lesen sollte. Mein Mann hat es letztes Jahr gekauft, als wir in Tübingen bei einer Lesung von dir und einer Kollegin waren. Es hat ihm gut gefallen, vor allem vom Anfang war er begeistert.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Mir geht's genau wie Nina und SusanneE - um mich herum sind lauter nette Leute, die mich unterstuetzen und sich bemuehen, mich weiterzubringen. Manche organisieren sogar Lesungen fuer mich oder begleiten mich auf Lesereisen. Das freut mich, und ich bin ihnen auf ewig dankbar.


    Dass viele Bekannte ebenfalls schreiben, seit ich schreibe, hat damit zu tun, dass sie es erst nach Erscheinen meines ersten Buches wagten, mir diese Tatsache zu gestehen. Sie schrieben laengst, aber ich wusste es nicht. Eine andere Freundin kam ueber mich zum Schreiben - und ist total begeistert.


    Leute, die nicht damit leben koennen, dass ein Bekannter ein Buch veroeffentlicht, bevor sie selbst ihr Manuskript an den Mann bringen koennen, sollten das Ganze vielleicht vergessen. Als Autor muss man mit vielen Rueckschlaegen leben und auch Kritik vertragen koennen. Nicht jede Rezension ist eine gute, nicht jeder Kommentar positiv. Wer damit nicht leben kann, wer daraus nicht lernen kann, holt sich schnell ein Magengeschwuer.


    Liebe Gruesse, :-)


    Bettina

  • Zitat

    Original von Judith
    Hallo Nina,


    was ganz anderes: Wo ich dich hier lese fällt mir ein, dass ich endlich mal "Die Reise nach Yndalamor" lesen sollte. Mein Mann hat es letztes Jahr gekauft, als wir in Tübingen bei einer Lesung von dir und einer Kollegin waren. Es hat ihm gut gefallen, vor allem vom Anfang war er begeistert.


    Grüßle,
    Judith


    Hallo Judith!


    Danke für die Rückmeldung! :wave
    Freut mich sehr, dass das Buch Deinem Mann gefällt! Und dann hoffe ich mal, dass Du ebenfalls Spaß beim Lesen hast ... ;-)


    Liebe Grüße
    Nina

  • Zitat

    Original von Nina
    - Kommentar aus dem Freundskreis: "Das ist ja keine Arbeit, das macht Dir ja Spaß!"


    Oh ja, den Spruch hab ich auch schon öfter gehört.
    Oder es kommt: "Ja, du, du hast ja auch Zeit. Wenn ich ja nicht die Kinder und meinen Mann hätte, dann könnte ich ja auch schreiben." Da nützt es auch nichts, zu sagen, dass viele sehr erfolgreiche Autorinnen trotz mehrerer Kinder schreiben.

  • Hallo Leserättin,


    ja, wenn man
    - keine Kinder hätte
    - keinen festen Job oder auch stattdessen
    - einen festen Job
    - keinen so großen Garten
    - nicht so viele Freunde, um die man sich kümmern muss
    - kein Haustier
    - nichts besseres zu tun oder
    - generell nicht so ein furchtbar stressiges Leben hätte,


    dann


    wäre man längst Autor. ;-)


    Ich sag ja, das Zeitargument. Aber ich glaube, die Sehnsucht zu schreiben haben wirklich ganz viele Leute. Das Bedürfnis, sich auszudrücken, sich mit einer Geschichte zu verwirklichen, etwas ganz Eigenes und Persönliches zu schaffen.


    Und das Zeit-Argument klingt einfach logisch und ist naheliegend und rettet vieleicht auch so einige Leute vor der Entscheidung, sich wirklich an diesen Wunsch heranzutrauen. Erfordert ja auch Mut! Erfüllte Träume sind eben in gewisser Weise auch Träume, die man in der Realität dann nicht mehr träumen kann, also, ganz hart gesagt: verlorene Träume.


    Die Realität sieht natürlich auch in dieser Branche oft ganz anders aus als das, was man sich vorgestellt hat - ob mit oder ohne Kinder (Haus, Garten, Stress ...).


    Und, um den Bogen zum Zeitargument zu schlagen:


    Es schreiben ja bekanntlich Leute mit vier Kindern (manchmal nachts, um die Brötchen zu verdienen) ebenso wie Leute mit und ohne Hauptberuf und Stress. Meiner Meinung nach geht es aber im Grunde einfach darum, den Sprung zu wagen - ob dann eine halbe Stunde pro Tag zum Tippen bleibt oder drei Stunden in der Nacht, das ist dann egal.


    Ganz am Anfang haben mich solche Bemerkungen jedes Mal ziemlich aufgeregt und ich versuche das Thema, wie oben erwähnt, meistens einfach zu umgehen, indem ich erst gar keinen Anhaltspunkt liefere.


    Aber wenn doch jemand weiß, was ich mache und mir unterstellt, dass das, was ich mache, nur das Ergebnis eines Zeitüberschusses ist, versuche ich mir immer zu sagen, dass ich meistens gar nicht persönlich damit gemeint bin, sondern dass mein Gegenüber einen eigenen Traum hat und (noch?) Gründe sucht, warum er ihn nicht verwirklichen will oder kann.


    Manchmal kommen übrigens interessante Dinge ans Tageslicht, wenn man auf ein Statement wie: "Ja , wenn ich keinen Hund hätte ..." einfach mal nachfragt: "Gut, aber angenommen, Du hättest keinen und könntest mal vier Wochen schreiben, was für eine Geschichte würdest du denn schreiben? Und warum wäre dir genau dieses Thema wichtig?"


    So lernt man Leute auch auf eine neue Art kennen.


    Naja, und manchmal wünsche ich mir dann auch, ich hätte nicht gefragt, aber das ist Smalltalk-Risiko. ;-)


    Liebe Grüße
    Nina

  • Hallo ihr Lieben,


    ich nehme solchen Diskussionen ganz schnell den Stachel, indem ich dem Gespraechspartner freundlich zustimme, ein wenig auf ihn eingehe, und damit den Konflikt von vornherein vermeide :).
    Ein Freund erklaerte mir gestern, dass er sein Buch ja im Kopf komplett fertig habe, er muesse es nur noch schreiben. Nur die Zeit... Ich heuchelte Verstaendnis, und ermunterte ihn, doch gelegentlich einfach mal anzufangen.


    Nina, ich stimme Dir zu - die Schreibsehnsucht ist wirklich ein verbreitetes Phaenomen. Natuerlich klafft dann ein Graben zwischen dem 'ich wuerde ja gern' und dem 'ich tue es jetzt' - aber das ist bei vielen Sehnsuechten so. Es wuenschen sich auch viele Teenager, ein Star zu sein (nur dass sie natuerlich selten damit konfrontiert werden, einen in ihrem Bekanntenkreis zu haben, an dem sie den Wunsch dann direkt in die Tat umgesetzt sehen).


    Mit Anfeindungen oder Missgunst habe ich mich bislang nicht herumschlagen muessen, aber das mag an verschiedenen Gruenden liegen.
    Zum einen lasse ich mich auf konflikttraechtige Diskussionen nicht ein (wozu auch - man verletzt sich nur gegenseitig, ohne dass einer von beiden einen Mehrwert daraus gewinnt).
    Zum anderen lebe ich nicht vom Schreiben, es ist eher ein leidenschaftliches Hobby, das nach einem veroeffentlichten Roman und einem weiteren in der Pipeline etwas mehr geworden ist. Mein beruflicher Erfolg findet sich an anderer Stelle. Deshalb haelt sich das Neid-Potential sicher in Grenzen.



    Viele Gruesse,
    Andrea

  • Hallo Bücherkäfer Kari,


    heute habe ich dein ??? "Tödliches Eis" aus der Buchhandlung geholt. Bei amazon bist du gerade auf Platz 187 aller Bücher! :fingerhoch :bluemchen :prost


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Judith : *freu* :trippel Das ist lieb! Komme gerade aus dem Urlaub (ohne Internet) zurück und habe mich auch gefreut, das zu sehen. Auch, wenn Amazonränge ja nicht wirklich sagen, ob ein Buch nun gut, oder schlecht ist.


    Seit die gute Freundin von mir nun auch ihre Zusage von einem Verlag bekommen hat, bin ich echt glücklich. Wir können nun am Telefon oder bei einem heißen Kakao Erfahrungen austauschen und ich muss kein schlechtes Gewissen haben, dass ich damit ein heikles Thema bei ihr anschneide. *strahl*


    Interessant finde ich, wie viele hier auch schon gehört haben, dass Bekannte von ihnen "etwas Schreiben", "theoretisch auch etwas Schreiben würden." Das ist mir auch schon öfter passiert. Bei mir hat das immer das Gefühl hinterlassen, dass ich einen Beruf mache, der eigentlich ein Hobby ist. So nach dem Motto: "Aha, dein Beruf ist es also, Sonntags spazieren zu gehen/ Topflappen zu häkeln/ Briefmarken zu sammeln ...
    Mittlerweile komme ich aber auch damit ganz gut klar. Irgendwie wächst man wohl langsam in seine Rolle rein.


    Grüße vom Käfer! :wave

  • Zitat

    Original von Nina
    Es schreiben ja bekanntlich Leute mit vier Kindern


    Genau ;-)


    Man muss sich die Zeit für das Schreiben NEHMEN, die kommt nicht von selbst angelaufen. Wenn es danach ginge, hätte ich immer etwas anderes / dringenderes zu tun. Aber ich habe Schreiben zum Beruf erkoren und nehme mir die Zeit.
    Mein nicht schreibender Bekanntenkreis ist seither größtenteils weg, aber darüber bin ich nicht traurig, denn die Reaktionen waren zum Teil schon ziemlich ekelhaft.
    Übrig blieben meine echten Freunde, hinzugekommen sind einige liebe Kollegen und andere Künstler. Und wir sind zum Glück alle vernünftig genug um zu wissen, dass es mal bei der einen und mal bei der anderen besser läuft. So ist das eben; Verlage handeln auch manchmal sehr irrational oder müssen erst schauen, wie beispielsweise eine Reihe läuft um zu entscheiden, ob sie ein gutes MS noch annehmen können. Manchmal baggert jemand 10 Jahre bei einem Verlag und bekommt dann plötzlich einen riesigen Auftrag. Da freu ich mich doch mit :-)


    Aber Missgunst ist menschlich und so wird jeder damit rechnen müssen, dass es auch Kollegen gibt, die einem einen tollen Vertrag nicht gönnen. Traurig aber wahr.


    Lieben Gruß
    Petra

  • Hallo Petra,


    wie ich sehe ist ein niegelnagelneuer deutsch-englischer Langenscheidt-Roman von dir erschienen. Auch damit wünsche ich dir viel Erfolg! Ist die Geschichte "San Francisco..." ähnlich?


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Hallo Judith,


    ja, es ist der zweite Band um Britt & Co, nur dass es diesmal in Berlin spielt. Ne waschechte Fortsetzung, aber auch einzeln zu lesen.


    Fortsetzung von "An Exciting Cruise" ist auch erschienen (Pirates of Plymouth).


    Lieben Gruß von Petra, noch k.o. von der Buchmesse

  • Liebe Eulen,


    ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen sind – und kann tatsächlich noch eine neue beisteuern:
    Mein Mann und ich wagten es vor ein paar Jahren, uns eine richtig lange Auszeit zu nehmen, um zu reisen – und zu schreiben. Wir gaben unsere Wohnung, ich einen gut bezahlten Job und allerlei mehr auf und setzten uns nach Asien ab, weil man da einfach länger von dem Ersparten zehren kann. Unsere Freunde kennen unseren Wandertrieb und waren nicht sonderlich überrascht, aber einiges Kopfschütteln hat es schon hervorgerufen. Nicht die Reise, sondern der Versuch, Romane zu schreiben – und irgendwann davon leben zu können. Im Gegensatz zu einigen anderen hier erwähnten Leuten (Lebst du schon oder schreibst du noch?) waren unsere Freunde und Familie wesentlich realistischer als wir, die wir uns mit ungebremsten Enthusiasmus und einer nicht zu verachtenden Portion Naivität in dieses Abenteuer stürzten. (Zugegeben: Mein Mann hat immer dran geglaubt, ich war da verhaltener und hatte immerhin einen Plan B, wenn's alles nichts wird). Es hat lange gedauert – das Schreiben UND die Zeit hinterher, aber das Experiment ist geglückt, beide in Asien entstandenen Romane haben ein Zuhause gefunden.
    Und da kommt wieder die Anfangsfrage ins Spiel: unsere Freunde und Familie sind begeistert, unterstützen uns, wo sie nur können, bestürmen die Buchhändler wegen Lesungen und, und, und. Von Neid auf weiter Flur nichts zu bemerken, im Gegenteil. Viele sagten auch, dass unser Beispiel sie animieren würde, sich vielleicht auch mal kopfüber in das Unwägbare zu stürzen. Es müssen ja nicht zwangsläufig Bücher sein, die Interessen sind so vielfältig – und (fast) jedes Hobby taugt dazu, es intensiver und irgendwann professionell zu betreiben, denn jeder, der ein Hobby betreibt, begeistert sich auch dafür. Egal, ob's das Schreiben ist, die Musik, das Malen, die Filethäkelei oder das Kochen. Es soll sogar Menschen geben, die nichts lieber machen als Buchhaltung. Ich persönlich ziehe vor allen den Hut, Profi oder "Amateur" (wie auch immer das am Ende definiert ist).


    Liebe Grüße von
    SteffiB