Ich war eigentlich nicht für die Lesrunde angemeldet, doch da ich zur Zeit das Buch lese und die Leserunde noch relativ aktuell ist, dachte ich mit, ich mache einfach mit.
Ich habe gerade eben den ersten Teil beendet, und bevor ich gleich weiter lese möchte ich schnell meine Eindrücke schildern, solange sie noch frisch sind.
Der Schreibstil von Deana gefällt mir unglaublich geht. Er ist leicht und flüssig, und hat etwas elegantes an sich. Ich bin total begeistert. Ich kann mir auch alles sehr gut bildlich vorstellen. Mein Kompliment an die Autorin. Ein klasse Buch!!
Mir ist aufgefallen, dass alle Charaktere etwas miteinander zu tun haben bzw. etwas gemeinsam haben. Alle sind mit ihrem Dasein unglücklich und leiden still vor sich hin. Die Schicksale sind wirklich sehr ergreifend und ich bin schon sehr gespannt, wie sich alle weiter entwickeln werden.
Die Hexenverbrennung am Anfang war sehr realistisch geschildert. Es war so, als wäre ich dabei gewesen und ich musste mir die Tränen verkneifen. Nun frage ich mich natürlich, wer die Frau war und wer der junge Mann…
Bei Silvias Tod konnte ich die Tränen dann schließlich nicht mehr zurückhalten. Sie Szene war sehr ergreifend geschrieben, und als Kathi vor ihrer Schwester stand und weinte – mein Gott war das traurig. Da musste man einfach mitweinen…
Es ist schon Wahnsinn, wenn man daran denkt, dass es früher normal war, dass Frauen am Kinderbettfieber starben. Da bekomme ich eine richtige Gänsehaut. Da bin ich schon froh, in der heutigen Zeit zu leben.
Otto, Silvias Mann war mir vom ersten Augenblick an total unsympathisch. Was für ein Ekelpacket dieser Mensch doch ist! Er scheint den Tod seiner Frau gleichgültig hinzunehmen und freut sich schon auf die neue Frau – seine Schwägerin. Kathi tut mir wirklich leid. Sie hat so einen Mistkerl nicht als Mann verdient, und das Barbara, die Mutter der beiden, das nicht gerne sieht, kann ich mir gut vorstellen. Schließlich ist Otto sozusagen an Silvias Tod Schuld. Er wird auch noch die andere Tochter in den Tod treiben.
Silvias Bitte kann ich gut nachvollziehen, aber richtig finde ich sie trotzdem nicht. Sie kann nicht verlangen das ihre Schwester ihren Mann heiratet. Oder hat sie ihren Mann so sehr geliebt, dass sie nicht sehen will, was für ein Mensch er wirklich ist?
Anna ist auch so ein armes Ding. Sie lebt mit einem Mann zusammen, der sie nur ausnutzt und erniedrigt. Ihre Stimme versagt ihr, was meiner Meinung nach psychische Schäden hat. Der Körper regiert immer auf das Leid der Seele.
Wilhelm ist auch so ein Mistkerl. Er hat irgendwas Böses vor. Mir fehlen die Worte, wie ich diesen Menschen beschreiben kann. Er macht mich so wütend. Er zerstört Leben ohne Rücksicht auf andere. Mich würde es nicht wundern, wenn er auch vor Mord nicht zurück schreckt.
Clemens wiederum ist wirklich ein guter Bruder und ein guter Mensch. Allein, wie er mit dem Pferden umgeht ist rührend. Ich bin mir sicher, er würde alles für Anna tun.
Wie Berta mit Franziska umgegangen ist, fand ich unmöglich. Gerade in der Zeit wo ein falsches Wort Menschenleben gekostet hat, sind solche Frauen die wahren Schuldigen an der Hexenverbrennung. Missgunst und Neid hat andere zum Tode verurteilt. Wirklich heftig und sehr traurig…
Das waren meine ersten Eindrücke. Zu den anderen Charakteren kann ich noch nicht viel sagen. Ich werde dann mal weiter lesen.