'Das Hexenmal' - Kapitel 20 - 29

  • tja, wo soll ich anfangen :gruebel


    Barnabas hat sich endgültig geoutet und es hat mich nicht überrascht. Dem Mann geht es nur um sich und um bare Münze. Die arme Greta Ackermann hat ihn nicht angefleht, sie zu retten, sondern nur dass er sie betäubt. Gut, dass Deana eine "fremde" Person die schreckliche Folter passieren lässt. So hatte ich etwas Abstand und war von der Szene nicht gar so mitgenommen. Wenn das Franziska passiert, schaut das anders aus *schauder*
    Barnabas hat großes Wissen und könnte den Menschen, wie der Frau mit den Spulwürmern auch helfen, ohne Greta den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Aber er bedient die Ängste der Menschen, um mehr Geld aus der unseligen Situation raus zu pressen.
    Was mich freut ist, dass Burgard beginnt hinter die Kulissen zu sehen. Er ist sensibel und mitfühlend genug, dass er beginnt die Hexentortur zu hinterfragen. Auf ihn setze ich große Erwartungen, dass er sich später aus dem Schatten von Servatius, diesem kranken Schwein, löst.


    Bei Katharina und ihrem lüsternen Schwager Otto tut sich auch was. Gudrun und ihre Mutter wollen Katharina die "gute" Partie weg schnappen. Tja, da kann ich ihnen nur viel Erfolg wünschen. Die haben sich anscheinend gegenseitig verdient und Katharina entkäme diesem Schicksal.


    Ich hoffe, dass die Bewohner von Wintzingerode, die Franziska helfen, nicht in den Hexenverfolgungsstrudel mit hinein geraten. Das schreckliche an diesem Geschehnissen für mich ist, dass schwache Menschen, wie dieser Bonner, willkürlich Leute verleumden kann, denen dann der Prozess gemacht wird. Das ganze bekommt eine schreckliche Eigendynamik. Und selbst wenn die Angeklagten rechtschaffene Fürsprecher finden, sind diese dann selbst in Gefahr angeklagt zu werden oder wurden einfach verhext.


    So, jetzt muss ich weiterlesen :-)

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Oh, Lamprecht ist jetzt zu meiner Lieblingsfigur geworden. Wie er sich drum kümmert, dass Katharina nichts passiert. Total toll :-)


    Wenn ich Barnabas erst mochte, jetzt kann ich ihn gar nicht mehr leiden. Er benutzt ja anscheinend jeden um an Geld und Ruhm zu kommen. So wirkte er anfangs aber nicht :fetch


    :write Genau die gleichen Gedanken hatte ich auch!

  • Franziska wird ohne das Wissen von Johann, und Gott sei Dank von Bonner, auf Schloss Bodenstein in Sicherheit gebracht. Ihre Begegnung mit der Weißen Frau, nimmt die Burgherrin sehr für sie ein. Auch wenn sicher viele solche fantastischen Geschichten abwegig finden, ich liebe sie!


    Zitat

    von Maharet
    Mir gefällt die Figur von Pfarrer Lambrecht. In vielen Inquisitionsromanen werden alle Pfarrer und Mönche als das "Urböse" hingestellt und ganz so war das ja auch wieder nicht. Auch wenn ich eigentlich absoluter Christentums und Kirchengegner bin - es tut wirklich gut auch mal so etwas zu lesen! Ich hoff auch das die Figur so nett bleibt!


    :write
    Ich glaube er ist auch mein Lieblingscharakter!


    In der Stadt Worbis begegnen wir der nächsten "Hexe", während sich in Burghard's Gedankenwelt Argumente gegen die Hexenverfolgung zu sammeln beginnen, zeigt hier Barnabas erstmals Nerven, da er der Verdächtigen nicht den schnellen Schmerzlosen Tod bringen kann, wie erhofft. Man kann ihn dafür verurteilen, auf der anderen Seite, verdient er so sein Geld und ein Menschenleben, insbesondere das einer Frau, war damals nicht viel wert. Servatius ist der Schlimmere, denn er empfindet dabei offensichtlich Vergnügen!


    Zitat

    von Suzann
    Die arme Greta Ackermann hat ihn nicht angefleht, sie zu retten, sondern nur dass er sie betäubt.


    Sie war wohl Realistin!


    Nun werden die Protganonisten sicher bald zusammen treffen, und ich sehe mich genötigt das schnellstens nachzulesen :-]!

  • Zitat

    Original von Joschi


    Sicher?


    was genau meinst du da jetzt?
    Das "Hexen" sich einer Untersuchung durch alle möglichen anwesenden Männer unterziehen mussten, die nach "Hexenmalen" gesucht haben ist natürlich sicher. Und das nicht erst bei der Verurteilung sondern schon bei der peinlichen Befragung oder noch früher....

  • :lesend Hallo Allen,
    Deana entschuldige das ich bis jetzt noch nichts geschrieben habe. Das Buch fesselt mich so sehr und ich fiebere jedes Kapitel entgegen. Selten habe ich soviel unterschiedliche Stimmungen beim lesen empfunden. Ich werde mich erst wieder melden, wenn ich das Buch durch habe. Leider muß ich ab Montag wieder arbeiten und somit wird es noch etwas dauern.


    MfG Jonny

    :sun
    "Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren." (B. Brecht.)


    "Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von anderen.
    So wird dir Ärger erspart bleiben" ( Konfuzius)

  • Pfarrer Lutz ist auch meine Lieblingsfigur in dem Buch. Ein tatkräftiger Kirchenmensch, der seinen Verstand benutzt um Entscheidungen zu fällen und nicht blind, irgendwelchen Bibel-Auslegungen vertraut.
    Die Hexenverfolgungsgegner fand ich auch sehr interessant. Ich wusste nicht so genau, dass es so eine "Gruppe" gab. Wie es scheint, haben sie sich ja durch gesetzt. Aus heutiger Sicht sehr fortschrittliches Denken.


    Die Entwicklung von Burghard finde ich weiterhin sehr spannend. Für mich ein sehr warmherziger, lieber und absolut guter Charakter. Leider auch sehr naiv. Aber deshalb ist eine Entwicklung auch so interessant. Stückchen für Stückchen legt er seine Naivität ab.


    Barnabas ist einfach ein skrupelloser Geschäftsmann. Er hat viel Wissen und lässt sich für sein Wissen bezahlen, und zwar genauso wie Menschen es von ihm erwarten, oder besser gesagt, wie es in dieser Zeit zu erwarten war.


    Maharet
    Ich bin davon überzeugt, dass es heutzutage immer noch Männer (und auch Frauen), die sich daran ergötzen, andere Menschen zu demütigen. Auch wenn diese genau wissen, das betreffende Person unschuldig ist. Es geht hier um Macht. So viel Unterschied zu heute gibt es nicht. Nur die Mittel sind heute anders. Das Grundprinzip bleibt gleich.

  • Zitat

    von Hestia 2312
    Die Hexenverfolgungsgegner fand ich auch sehr interessant. Ich wusste nicht so genau, dass es so eine "Gruppe" gab. Wie es scheint, haben sie sich ja durch gesetzt. Aus heutiger Sicht sehr fortschrittliches Denken.


    Sehe ich genauso!


    Da ich zur Zeit sehr viele historische Bücher, deren Geschichten im Mittelalter spielen, gelesen habe, fällt mir auf, Mittelalter ist nicht gleich Mittelalter. Auch zur damaligen Zeit, habe sich die Ansichten und Umstände im bestimmten Zeiträumen verändert. Die Lektüre der entsprechenden Romane und deren zeitliche Zuordnung, helfen mir die zeitlichen Abläufe besser zu verstehen. So bekommt auch das "dunkle" Mittelalter sein Lichtlein am Ende des Tunnel's!

  • Zitat

    Original von Joschi


    Sehe ich genauso!


    Da ich zur Zeit sehr viele historische Bücher, deren Geschichten im Mittelalter spielen, gelesen habe, fällt mir auf, Mittelalter ist nicht gleich Mittelalter. Auch zur damaligen Zeit, habe sich die Ansichten und Umstände im bestimmten Zeiträumen verändert. Die Lektüre der entsprechenden Romane und deren zeitliche Zuordnung, helfen mir die zeitlichen Abläufe besser zu verstehen. So bekommt auch das "dunkle" Mittelalter sein Lichtlein am Ende des Tunnel's!


    Hallo Joschi!
    'Das Hexenmal' spielt schon in der frühen Neuzeit ;-)

    Der Pestreiter 2014
    Der Hexenschwur 2013
    Das Pestzeichen 2012
    Der Schwur der Sünderin 2011
    Der Hexenturm 2010
    Die Gabe der Jungfrau 2010
    Das Hexenmal 2008
    Fliegen wie ein Vogel 2006
    Der Duft der Erinnerung 2006

  • Mit diesem Abschnitt bin ich heute während der Autofahrt fertig geworden. (Mein Schatz und ich waren heute bei Ikea, und der nächste liegt weiter weg, somit hatte ich endlich Zeit zum lesen. ;-)) Mit dem nächsten Abschnitt werde ich heute auch noch fertig.
    Aber nun erstmal zu meinen Eindrücken. Es ist ja wieder so einiges passiert.


    Otto, Kathis Verlobter ist so ein Arsch. Tut mir leid, aber anders kann ich es nicht sagen. Und die Bezeichnung ist noch milde ausgedrückt. Was für ein Ekel…Das die arme Kathi durch den Stress nicht mehr zum essen kommt, ist ja schon schlimm genug. Nicht, das sie irgendwann zusammenbricht. Das ihr „Verlobter“ aber auch noch meint, sie wolle mehr essen, damit sie ihn bei der Hochzeit nicht blamiert… Da hätte ich ihn am liebten eine geknallt. Auch das er ihr den Umgang zu den Armen verbieten will ist grausam. Als wäre sie eine Gefangene. Der Mann wird mir immer unsympathischer.


    Barnabas ist ein Mensch, der mit den Menschen spielt. Er weis ganz genau, wie er die Menschen am besten ausnutzen kann und wie er sich seinen Vorteil daraus schlägt. Er tut nichts aus Nächstenliebe oder Barmherzigkeit. Alles hat ein Ziel, sei es Geld oder Macht. Das ist geradezu widerlich. Das beste Beispiel ist die Sache mit der „Hexe“. Er glaubt nicht an Hexen und weis das das nur Aberglaube ist, trotzdem treibt er sein Spiel weiter. Hauptsache er erreicht sein Ziel…Ein wahrer Egoist.


    Servatius ist auch so ein Scharlatan. Er ist alles andere als ein guter Mönch. Er ist gewalttätig, Geldgierig und ergötzt sich an Leid von anderen. Der Typ ist einfach nur widerlich und abartig… *würg*


    Wenigstens benutzt Burghard alias Christian langsam seinen Kopf, und beginnt daran zu zweifeln, was Barnabas für ein Spiel treibt.


    Von Magister Behrhoff war ich sehr überrascht. Ich wusste nicht, dass es damals Menschen gab, die Hexen und dergleichen für Aberglaube hielten. Das sie wussten, dass die Menschen nur einen Sündenbock für ihr Leid suchen.
    Das ist ein faszinierender Gedanke, Und doch so traurig. Sie konnten nichts für die armen Frauen und Männer tun, um ihnen den Feuertod zu ersparen. :-(


    Wilhelm wird mir auch immer unsympathischer. Der Mann schlägt vor gar nichts zurück! Mir fehlen echt die Worte. Das gleiche gilt für Casper… :schlaeger


    Das Buch ist nach wie vor super spannend. Wie gesagt werde ich den nächsten Abschnitt heute noch zu Ende lesen.

  • Auch dieser war wie die Abschnitte zuvor sehr spannend und zog mich magisch in seinen Bann. Bei Kapitel 27 der Folterung von Greta haben sich mir regelrecht die Haare aufgestellt und ich war versucht nicht ein paar Seiten auszulassen. Für sowas bin ich nicht so gemacht. Diese Szene ist sehr lebendig geschrieben und man kann sich gut hineinversetzen. Dennoch habe ich es geschafft keine Seite auszulassen.

  • Wieder mal hat mich Seite um Seite die Leselust gepackt. Ich wiederhole es nochmals und auch immer wieder gern - das Buch liest sich einfach sehr gut.


    Über die Foltermethode habe auch ich gestaunt und noch größer wurden meine Augen, als ich gelesen habe, dass Servatius auch noch Gefallen an all dem findet. Was ist das denn für ein Perverser?
    Barnabas ist einfach nur geldgierig und ihn interessieren seine Mitmenschen absolut gar nicht. So fremd ist diese menschliche Einstellung auch in der heutigen Zeit nicht. Leider!!!
    Dass Burghard sich langsam fragt was das alles soll finde ich gut. Denn nach und nach zweifelt er an seiner bisherigen Weltanschauung.


    Das Franziska und Johannes getrennt wurden ist traurig und die Tracht Prügel die Johannes einstecken musste, stößt bei mir auf totale Abneigung gegenüber Bonner. Aber es ging damals (und in manchen Kreise auch heute noch) nicht um die Zuneigung / Liebe zu jemandem, sondern nur um Geld und gesellschaftliches Ansehen. Und ein "reicher" Bauernjunge sollte keine Magd ehelichen.


    So und nun schnell weiter lesen. :-)