Hier kann zu den Kapiteln 20 - 29 geschrieben werden.
'Das Hexenmal' - Kapitel 20 - 29
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Ich glaube so viel und so schnell habe ich schon lange nicht mehr in einem historischen Buch gelesen:-] . Auch dieser Abschnitt war wieder sehr spannend.
Es ging vor allem um Franziska und auch Burghard wird dem Leser näher gebracht.
Pfarrer Lutz hat einen "alten" Freund überreden können, Franziska bei sich auf zu nehmen. Scheinbar ist sie erstmal in Sicherheit.
Johann weiß noch nicht das Franziska nicht mehr auf dem Hof ist. Sein Vater steht nun unter Zugzwang, da er schon vor dem Stadtrat ausgesagt hat und jeder dort Franziska für eine böse Frau hält. Der Rat will Franziska vorgeführt haben. Bin gespannt wie es da weiter geht.
Burghard muss zusammen mit Servatius und Barnabas dem Verhör von Greta Ackermann bewohnen. Kapitel 27 ist ganz schrecklich, wird darin die Folter an Greta beschrieben (ich danke Deana das sie nicht zu sehr ins Detail dabei gegangen ist). Barnabas halte ich für einen schrecklich gewissenlosen Mann. Burghard geht nach dem Verhör in die Kirche um sich seiner Gedanken klar zu werden...ich hoffe er findet nun den richtigen Weg.Da ich heute Mann und Kind frei habe, werd ich mich gleich ans weiterlesen machen.
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Zitat
Original von Melmarsmile
Kapitel 27 ist ganz schrecklich, wird darin die Folter an Grete beschrieben (ich danke Deana das sie nicht zu sehr ins Detail dabei gegangen ist).Hallo Melmarsmile!
Ich bin der Ansicht: Weniger ist mehr! Außerdem soll jede/r Leser/in seiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen können.
Liebe Grüße
Deana -
Mir gefällt die Figur von Pfarrer Lambrecht. In vielen Inquisitionsromanen werden alle Pfarrer und Mönche als das "Urböse" hingestellt und ganz so war das ja auch wieder nicht. Auch wenn ich eigentlich absoluter Christentums und Kirchengegner bin - es tut wirklich gut auch mal so etwas zu lesen! Ich hoff auch das die Figur so nett bleibt!
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Hallo beowulf!
Oh, danke für das Bild!!!
Über die Brücke aus grauem Gestein in das linke Gebäude - im unteren Stockwerk. Heute ist in dem gleichen Stockwerk eine Art Weinstube. Neben dieser kann man noch die eiserne Tür besichtigen. Durch diese Tür gelangt man in den kleinen Raum über dem eigentlichen düsteren Verlies...wie im Buch beschrieben.
Liebe Grüße
Deana
P.S. In dem rechten Gebäude (direkt vorne) hat Adolpf Ernst von Wintzingerode tatsächlich eine Kapelle 'einrichten' lassen, die man heute noch besichtigen kann. -
Ui danke für das Bild und die passende Aufklärung dazu. Jetzt hat man ein Bild vor Augen. Obwohl ich mir die Burg irgendwie noch größer vorgestellt hatte:-)
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Ich hab mir die Burg vor allem ohne Fachwerk vorgestellt. Die ist ja wirklich wunderhübsch! Die müsste ich glatt mal besichtigen....
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..und da will Katharina genauso hin wie nach Schloß Bischofstein- davon ist aber gar nichts übriggeblieben, außer dass im hundertjahre später gebauten Bau Steine des 600m weiter weg gelegenen alten Burggebäudes verwndet wurden. Vollständig im dreissigjährigen Krieg vernichtet.
Deana, hast du da noch was rüber gefunden? Die Internetquellenlage zu dem Schloß ist dürftig für die alte Anlage- das Internat und das Schicksal der Gebaüde aus dem 18, Jarhundert in der Nachwendezeit sind da anscheinend interessanter.
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Zitat
Original von beowulf
..und da will Katharina genauso hin wie nach Schloß Bischofstein- davon ist aber gar nichts übriggeblieben, außer dass im hundertjahre später gebauten Bau Steine des 600m weiter weg gelegenen alten Burggebäudes verwndet wurden. Vollständig im dreissigjährigen Krieg vernichtet.Deana, hast du da noch was rüber gefunden? Die Internetquellenlage zu dem Schloß ist dürftig für die alte Anlage- das Internat und das Schicksal der Gebaüde aus dem 18, Jarhundert in der Nachwendezeit sind da anscheinend interessanter.
Hallo Beowulf!
Vielen Dank für die Bilder, die Du so fleißig dazu steuerst. Nein, über Schloß Bischofsstein habe ich nichts weiter erfahren können. Als ich auf dem Eichsfeld unterwegs war, hat der Historiker, der mich begleitete, diese Geschichte erwähnt und mir das jetztige 'Schloss' gezeigt. Der 30.jährige Krieg hat leider sehr viel vernichtet - nicht nur Bauwerke, sondern auch viele Aufzeichnungen.
Liebe Grüße
Deana -
Kapitel 20: Das Portrait gibt Deana Gelegenheit, einen Ausflug ins Jahr 1572 zu machen und eine fast eigenständige Episode zu erzählen.
Solche fast essayistisch wirkenden Einschübe bergen die Gefahr, die Haupthandlung aufzuhalten, wenn sie zu häufig vorkommen, das ist schon den Großen unter den Schriftsteller passiert, ich denke da z.B. an Milan Kundera oder J.M.Coetzee.
Aber hier passt es gut und erklärt Adolph Ernst Einstellung und Motivation.Zudem ist diese interessante Episode höchstwahrscheinlich authentisch, wie dem Dank der Autorin an Graf Jobst von Wintzigerode auf Seite 504 zu entnehmen ist
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Zitat
Original von Maharet
In vielen Inquisitionsromanen werden alle Pfarrer und Mönche als das "Urböse" hingestellt und ganz so war das ja auch wieder nicht.
Ich denke, dass gerade Seelsorger die Nöte und Leiden auch der als Hexen verdächtigten Frauen kannten und daher mussten auch einige unter ihnen gegen Hexenverfolgung sein.Immerhin gab es auch bedeutende Hexenverfolgungsgegner, wie auf Seite 261 erwähnt.
Vermutlich waren es überwiegend Gelehrte wie die Professoren Adam Tanner und Johann Weyer, die zu einem frühen Zeitpunkt wissenschaftlich Argumente gegen Hexenverfolgungen einbringen konnten.
Ihr Einfluss konnte auf die Entscheidungsträger wirken, wenn die Thesen bekannt wurden.
Sicher auch ein Grund, warum ein Fanatiker wie Servatius dem diesen Thesen zuhörenden Burghard verprügelte.
Bis zur Aufklärung ist noch ein weiter Weg. -
Auch diesen Abschnitt habe ich geradezu verschlungen, das Buch liest sich richtig gut.
Kam im ersten Abschnitt die Diskussion bezüglich Burghards Naivität auf, so kann ich diese mittlerweile viel besser nachvollziehen. Es wird deutlich, dass fast alle Menschen an Hexen glaubten, und doch hat Burghard erste Zweifel, als er von Gegnern der Hexenverfolgung hört. Doch dagegen unternehmen kann er in dieser Situation nichts, und so muss er hilflos zusehen, wie Greta gefoltert wird.
Obwohl hier nicht in die Einzelheiten gegangen wird, ist mir dieses Kapitel unter die Haut gegangen.
Nicht nachvollziehen kann ich hingegen das Verhalten Barnabas. Es wird deutlich, dass er nicht an Hexen glaubt, und dennoch hilft er, die Frauen als Hexen zu überführen, obwohl er die Konsequenzen kennt. Dass er letztendlich darauf hofft, dass sie durch sein Medikament versterben, bevor er zu einer Verbrennung kommt, macht es für mich auch nicht besser.
Franziska ist der weil in Sicherheit gebracht (das hoffe ich zumindest) und so kann Bonner sie nicht vorführen. Dass er dadurch selbst in eine brenzlige Lage gerät, geschieht im nur recht, ich bin gespannt, ob die Anschuldigungen für ihn Konsequenzen haben werden.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Zudem ist diese interessante Episode höchstwahrscheinlich authentisch, wie dem Dank der Autorin an Graf Jobst von Wintzigerode auf Seite 504 zu entnehmen ist
Ja, dass ist sie. Ich bekam dafür Aufzeichnungen von den Grafen von Wintzingerode und Auszüge aus der alten Familienchronik (Dank Hedwig von Wintzingerode gibt es diese tatsächlich) Außerdem hat Graf Jobst von Wintzingerode alles was seine Familie betrifft, korrekturgelesen.
Liebe GRüße
Deana -
Zitat
Original von Herr Palomar
Kapitel 20: Das Portrait gibt Deana Gelegenheit, einen Ausflug ins Jahr 1572 zu machen und eine fast eigenständige Episode zu erzählen.
Solche fast essayistisch wirkenden Einschübe bergen die Gefahr, die Haupthandlung aufzuhalten, wenn sie zu häufig vorkommen, das ist schon den Großen unter den Schriftsteller passiert, ich denke da z.B. an Milan Kundera oder J.M.Coetzee.
Aber hier passt es gut und erklärt Adolph Ernst Einstellung und Motivation.
Wenn man eine Geschichte erzählen möchte, lauern sehr viele Gefahren um den/die Autor/in - auch die,zu langweilen.
Allerdings fand ich diese Geschichte um Berthold von Wintzingerode sehr spannend. Zumal es die 'Grundcharaktere' ( z.B. der tiefe evangelische Glaube, die Hilfsbereitschaft anderen Menschen gegenüber etc.) der Familie von Wintzingerode schildert - sogar im 2. Weltkrieg hat eine Vorfahrin der von Wintzingerode selbstlos anderen geholfen - es zieht sich wie der besagte rote Faden durch ihr Leben.
Liebe GRüße
Deana -
Oh, Lamprecht ist jetzt zu meiner Lieblingsfigur geworden. Wie er sich drum kümmert, dass Katharina nichts passiert. Total toll
Wenn ich Barnabas erst mochte, jetzt kann ich ihn gar nicht mehr leiden. Er benutzt ja anscheinend jeden um an Geld und Ruhm zu kommen. So wirkte er anfangs aber nicht
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Der Einschub mit der Geschichte von Berthold von Wintzingerode hat mir auch sehr gut gefallen. Ich mag solche Einschübe überhaupt sehr gerne.
Damit hat Berthold ja offenbar sowas wie ein Familien-Motto begründet: Anderen Menschen selbstlos helfen.
Schön, dass sich das als Familientradition so fortgesetzt hat
Ja, Lutz Lamprecht war mir auch die liebste Figur im Buch. Einerseits ja als Pfarrer zu Mäßigung, Milde und Nachsicht angehalten, andererseits aber so völlig nachvollziehbar in seiner Wut auf seinen Schwager.
Er ist jemand, von ich gerne mehr lesen würde
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So, auch ich bin jetzt mit diesem Abschnitt durch und ich kann erstmal nur sagen, dass mir das Buch immernoch ausserordentlich gut gefällt!
Lambrecht ist auch für mich zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden... ich finde es vorallem sehr mutig, wie er Franziska hilft und bewundere ihn dafür und ich bin sehr froh, dass Bonner Franziska jetzt nicht vorführen kann... natürlich hoffe auch ich, dass er dann angeklagt wird... obwohl ich mir auch Sorgen mache, dass er einfach eine andere Frau vorführt nur um sich selbst zu retten...
Barnabas mag ich ja so gar nicht mehr... ihm geht es nur um sich selbst und um Geld... ihm ist völlig egal, wie es anderen geht... ein furchtbarer Mensch!
In diesem Abschnitt habe ich Anna etwas vermisst... und ich hoffe, dass jetzt bald wieder was über sie kommt
Wilhelm ist ja auch immer schlimmer... ich bin gespannt, wen er noch alles um die Ecke bringt und hoffe, dass das ganze aber noch gut gerächt wird...
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Ich muss auch sagen, Lambrecht gefällt mir auch ausnehmend gut. Ich mag Geistliche, die das Menschsein nicht vergessen haben.
Die Folterszene fand ich an sich nicht schlimm beschrieben, da hab ich schon schlimmeres gelesen (zuletzt in der zwölften Nacht von Charlie).
Aber egal wie drastisch solche Folterszenen auch beschrieben werden, ich finde es generell schrecklich, daß solche unnötigen Prozeduren damals teilweise ja auch nur zum persönlichen Vergnügen der Folterer durchgeführt wurden.Barnabas ist eine zwiespältige Figur für mich, einerseits gefällt er mir, weil er nicht wirklich an den ganzen Aberglauben glaubt, andererseits finde ich ihn sehr unsympathisch, weil er geldgierig und skrupelos ist.
Definitiv eine Figur, bei der ich mich nicht entscheiden kann, ob ich sie mag oder nicht... -
Zitat
Original von Herr Palomar
Ich denke, dass gerade Seelsorger die Nöte und Leiden auch der als Hexen verdächtigten Frauen kannten und daher mussten auch einige unter ihnen gegen Hexenverfolgung sein.Immerhin gab es auch bedeutende Hexenverfolgungsgegner, wie auf Seite 261 erwähnt.
Vermutlich waren es überwiegend Gelehrte wie die Professoren Adam Tanner und Johann Weyer, die zu einem frühen Zeitpunkt wissenschaftlich Argumente gegen Hexenverfolgungen einbringen konnten.
Ihr Einfluss konnte auf die Entscheidungsträger wirken, wenn die Thesen bekannt wurden.
Sicher auch ein Grund, warum ein Fanatiker wie Servatius dem diesen Thesen zuhörenden Burghard verprügelte.
Bis zur Aufklärung ist noch ein weiter Weg.das sehe ich ebenso, in anderen Romanen kommen diese zu kurz. Deshalb find ichs wirklich einfach mal toll über einen netten Kirchenmann zu lesen.
ansonsten bin ich leider immer noch nicht weiter...