'Die Musik der Wale' - Seiten 001 - 142

  • Was man so jahrelang rumsubben hat ...


    Mir gefällt das Buch bis hierher sehr gut, hat wirklich was von Irving.
    Dolores macht ja schon ganz schön was mit in ihrem jungen Leben, die Vergewaltigung am Schluss war ja richtig heftig, aber war ja schon länger klar, dass es darauf hinaus läuft.
    Ich bin gespannt, wie es nun im 2. Teil weitergeht.

  • :-) Ich habe gestern etwas genervt begonnen - genervt, weil ich mich noch in der anderen LR durch den nützlichen Freund quäle und ihn gern erst "abgearbeitet" hätte, doch ich brauchte unbedingt ein anderes Buch.
    Es hat keine 2 Seiten benötigt, da war ich in der Geschichte, die bis jetzt ziemlich gut auf mich wirkt. Ich freue mich schon darauf, weiter zu lesen. :-)

  • Ich bin auch noch in einer anderen Leserunde und lese eins tagsüber und das andere abends.
    Habe das Buch gestern morgen angefangen und finde es auch schon sehr interessant...Bin gespannt wie es weiter geht...

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)



    LG aus Hamm
    Bianka

  • Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut.


    Die Geschichte zwingt den Leser, ständig umzublättern, auch wenn man gar nicht so richtig Zeit zum Lesen hat, auch wenn man glaubt zu wissen, was als nächstes passieren wird. Die Sprache macht Spaß, die Charaktere sind bunt, sonderbar, schräg und fast alle auf ihre eigene Art sympathisch.


    Erzählt wird die Geschichte der zu Beginn des Buches 13 jährigen Dolores, deren unbeschwerte Kindheit mit der Trennung ihrer Eltern ein jähes Ende nimmt. Ab da geht es für Dolores bergab, sie gerät in einen Strudel aus Angst, Verweigerung und Protest und versucht sich manchmal mehr schlecht als recht durchzuschlagen. Alles andere als einfach, jagt doch eine Katastrophe die nächste.

  • Oh Gott...die Stelle, als die Mutter bei der Geburt das Baby verliert, weckt Erinnerungen an meine 2. Schwangerschaft...bei meinem Sohn hatte sich auch die Nabelschnur um den Hals gewickelt und wäre auch beinahe erstickt...hat zwei Wochen auf der Intensiv gelegen. Wahrscheinlich würde es mir genauso ergehen, wäre es anders ausgegangen..Ich kann das nachvollziehen, was diese arme Frau durchmacht und finde das Verhalten von Dolores der Mutter gegenüber einfach gemein. Der Vater ist mir von Anfang an sehr unsympatisch..mal sehen, wie es weitergeht :lesend

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)



    LG aus Hamm
    Bianka

  • Mit dem ersten Teil bin ich jetzt auch fast durch. Das Buch liest sich sehr flüssig, und die Charaktere sind sehr lebendig geschildert. Allerdings kommt mir ein Großteil von Dolore's Mitmenschen ein wenig "durchgeknallt" vor. Mal gucken, wie es weiter geht, es ist auf jeden Fall ein Buch, das man schlecht wieder aus der Hand legen kann.

  • Ich hab mir "Die Musik der Wale" eigentlich recht zufällig gekauft, weil ich mal wieder `nen schönen Schmöker haben wollte und hab erst hinterher gesehen, dass es hier ja `ne Leserunde dazu gibt.
    Hab den ersten Teil jetzt fast fertig und bin bisschen ratlos, muss ich gestehen. Die Sprache ist einerseits so, dass es mich fesselt und ich ganz dringend weiterlesen will, ich hab aber auch das Gefühl, dass ich viele Kleinigkeiten überlese.
    So recht weiß ich noch nicht, was ich von Dolores halten soll. So richtig sympathisch ist sie mir nicht. Sicher, sie steckt in einer ganz schwierigen Situation und steht irgendwie überall zwischen den Stühlen, ist für mich aber trotzdem an manchen Stellen zu egozentrisch und kühl ihren Mitmenschen gegenüber.
    Die Figur der Mutter finde ich sehr interessant! Nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde, fällt sie erst in ein tiefes Loch, um sich dann daraus ganz langsam wieder hochzuschaffen. Wobei sie offensichtlich ständig das Gefühl hat, sich und anderen etwas beweisen zu müssen, besonders natürlich ihrer Tochter und ihrer Mutter, die ihr eher argwöhnisch gegenüberstehen. Für mich eine sehr nachvollziehbare Reaktion.
    Insgesamt hab ich das Gefühl, dass in dieser Familie wenig Nähe und Wärme vorkommt, was mich ziemlich trifft. Keiner der Personen hat tatsächlich einen Ansprechpartner, jemanden, dem er sich anvertrauen kann und alle tragen ihr Päckchen mit sich.
    Ich werd jetzt mal weiterlesen, im Moment hab ich zwar Bauchschmerzen, ich glaub, ich will gar nicht wissen, wieviel schlimmer es jetzt bald wird, aber so ein bisschen hat mich der Sog doch erwischt.

  • Nun bin ich mit dem ersten Abschnitt durch, und es fällt mir noch ein wenig schwer, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Es ist viel passiert in der ersten 13 Jahren von Dolores Leben, die Fehlgeburt ihrer Mutter, die diese nicht verkraftet, dann der Betrug ihres Vaters, erst an ihrer Mutter, aber letztendlich auch an Dolores selbst, als er zu feige ist, ihr zu erzählen, dass er sie verlassen wird, und einfach verschwindet. Dolores steht im Prinzip allein da, als ihre Mutter in eine Klinik muss, und gerät in das eher gefühlskalte Umfeld bei ihrer Großmutter. Diese hat Probleme, ihre eigene Enkelin zu umarmen, als es Dolores schlechtgeht.


    Und dann noch die Sache mit Jack. Als Leser sah ich schon früh, worauf das ganze hinausläuft, doch Dolores kann dies nicht richtig einschätzen. Obwohl sie sie auch eine kleine Teenieschwärmerei entwickelt, hatte ich das Gefühl, dass sie in Jack eigentlich eine Art Vaterersatz sucht. Die Vergewaltigung selbst hat mich schockiert, doch fast noch grausamer fand ich die Art, wie Jack ihr droht, Rita und sich selbst zu erschießen, falls sie jemandem davon erzählt.

  • Die Sache mit Jack fand ich auch schlimm...Dolores dachte in ihm einen guten Freund gefunden zu haben, und dann sowas...aber ich hab das schon vermutet , als er sie so durchgekitzelt hat.
    Schrecklich finde ich , dass sie sich vor lauter Frust dick frißt und sich Vorwürfe macht wegen Ritas Fehlgeburt und dem Tod der Mutter..
    Bin mal gespannt, ob sie nun wirklich ins College geht..

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)



    LG aus Hamm
    Bianka

  • Das mit Jack war wirklich schlimm. Dolores wächst ja in einer eher lieblosen Umgebung auf, habe ich so den Eindruck. Die Eltern und auch die Großmutter haben alle so mit sich zu tun, dass sie auf die Gefühle und Ängste eines kleinen Mädchens anscheinend gar nicht eingehen. Da ist es nur zu verständlich, dass sich Dolores anderweitig Freunde suchen möchte, die Verständnis für sie haben. Und dann wird sie so enttäuscht.
    Seltsamerweise findet sie gerade bei Roberta Verständnis und Unterstützung, die ja von der Großmutter total abgelehnt wird. Bei der Großmutter habe ich den Eindruck, dass sie kaum über den Rand ihres Gebetbuchs hinaus guckt, denn Menschenkenntnis gehört anscheinend nicht unbedingt zu ihren Stärken.

  • Komisch, dass dieses Buch gerne mit Irving verglichen wird. An dem bin ich schon mehrfach gescheitert, während dieses Buch sich locker wegliest.


    sorry, ich habe den Eindruck, Dolores ist ein ganz schöner Kotzbrocken, schwankend zwischen pubertärer Selbstüberschätzung und jugendlichem Minderwertigkeitskomplex.
    Voller Verachtung für die Schwächen ihrer Mitmenschen, ihrer irren Mutter, dem treulosen Vater oder der Großmutter, lässt sie diese gnadenlos abblitzen, wenn sie zu ihr Vordringen wollen (auch wenn ihr gar nicht danach ist).
    Vielleicht ist diese Familie nicht gerade eine Bilderbuchfamilie, aber mich erstaunt der Langmut, mit dem die Familie ihre Launen und auch ihre Unverschämtheiten erträgt.


    Ja, die Sache mit Jack ist doppelt böse: Da hatte sie endlich mal Grund, sich ihrer Mutter und Ihrer Großmutter überlegen zu fühlen (immerhin haben alle drei gerne mit ihm geschäkert) aber sie hatte er ausgewählt, ihr hatte er sein Geheimnis erzählt, und hinterher muss sie feststellen, wie dumm und naiv es eigentlich war, das zu glauben.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)