Hier kann zu den Seiten 143 - 312 geschrieben werden.
'Die Musik der Wale' - Seiten 143 - 312
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Da ich ein großer Irving Fan bin, habe ich besonderen Spaß an dieser Lektüre.
Es wimmelt nur so von aberwitzigen Typen, die Dolores`Weg kreuzen.Die folgenden Zeilen halte ich für ein gutes Beispiel, eine Idee zu vermitteln, wie locker und leicht, bunt und überraschend sich der Text lesen läßt, trotz dramatischer Handlung.
"Das Abendessen war ein Festmahl: Honigmelone, von Ruth selbstgebackenes Melassebrot, Begräbnisfleischbällchen aus dem Kühlschrank und Larrys kreolischer Aubergineneintopf. Ich aß ganz langsam und ließ alle die neuen Geschmacksreize in meinem Mund explodieren. Irgendwann mitten in der Mahlzeit stand Larry plötzlich auf und imitierte einen Flamingo. Es war so komisch, daß ich keine Luft mehr bekam. Das alles passierte wirklich, dachte ich. Ich stippte eine Scheibe von Ruths süßem Brot in meinem Eintopf."
Ich freue mich jedesmal, wenn ich Zeit zum Weiterlesen habe. Bin mitten drin im Abenteuer.
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Dolores erlebt durch ihr Anderssein Ablehnung und Diskriminierung. Ihr Leben hat nur wenige Lichtblicke wie der Tag mit Larry und Ruth, die danach aber auch nie wieder für sie erreichbar waren.
Zum Schluss ist sie soweit, sich umbringen zu wollen, schafft aber den allerletzten Schritt nicht.Die Schreibweise gefällt mir wirklich ausgesprochen gut.
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Ich glaube, dass ihr "Anderssein" hausgemacht ist.
Sie selbst schlüpft bewußt in die Außenseiterrolle hinein, füllt diese (im wahrsten Sinne des Wortes) fast genußvoll aus und versucht dadurch, der Verantwortung sich selbst gegenüber zu entziehen.
Sie läßt sich gehen und gefällt sich in ihrer Rolle. -
Sicher ist das zu einem gewissen Teil selbstgemacht, aber ich denke, man kann nicht nachvollziehen, wie es jemandem geht, der mit 13 vergewaltigt wurde. Hätte sie damals gleich eine vernünftige Therapie bekommen, wäre es anders gelaufen (und wir hätten kein Buch zum zerpflücken :-)), zudem hat ihre Mutter sie darin bestärkt und ihr aus Mitleid immer Süßigkeiten mitgebracht.
Sie denkt ja wirklich, dass Kippy sie mag, weil sie sie von vorne bis hinten bedient. Ich kan das Ganze ein wenig nachvollziehen, da ich früher auch nicht zu den ganz beliebten Kindern gehört habe, auch wenn das im Buch natürlich alles sehr überzogen ist. -
Diese Kiddy finde ich ganz schön gemein, wie sie Dolores ausnützt.
Auch dieser Eric, mit dem diese Kiddy herummacht finde ich ekelig..aber er bekommt ja seine Strafe..**gg
Dann diese Dottie, die sie dann verführt...ganz schön merkwürdige Typen in diesem Buch...Ich bin jetzt da, wo sie in Therapie ist und hoffe, dass Dolores das alles übersteht und bin gespannt wie es weitergeht. -
Ohne viel zu verraten, sie wird die Therapie gut überstehen.
Eine der allerlustigsten Stellen im Buch! -
Bist du schon durch mit dem Buch, Eli??
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Ja, Lesekäuzchen!
Durch und begeistert.
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Na dann bin ich gespannt,wie es endet....und auf weitere Diskussionen..
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Diesen Abschnitt habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Einerseits ist es deprimierend, was Dolores so alles widerfährt und wie ihre Mitmenschen sie behandeln. Andererseits ist der Erzählstil trotzdem so locker, dass vieles nicht so tragisch rüberkommt. Die Autorin beschreibt die Charaktere mit wenigen Worten so treffend, dass sie beim Lesen vor meinen Augen sehr deutlich erscheinen und Persönlichkeit bekommen.
Wie sich Dolores selbst beschreibt, fühlt sie sich nicht wohl in ihrer Haut. Schlimm finde ich, wie sie sich quasi zu Kiddys Dienerin gemacht hat.
Aber irgendwie stellt sie auch schon immer schräge Sachen an, wie die Sache mit den Briefen und den Fotos. Warum sie die Fische vergiftet, ist mir nicht so ganz klar. Hat sie das gemacht, um sich selbst eine weitere Schuld aufladen zu können? -
Auch in diesem Abschnitt widerfährt Dolores nichts gutes. Ihre Mutter wird von einem Truck überfahren, und Dolores fühlt sich daran, wie an so vielem, schuldig. In ihrer Trauer entschließt sie sich, doch aufs College zu gehen, aber auch dort wird es nicht besser. Dolores ist eine Außenseiterin, alle begaffen sie und machen sich lustig über sie. Auch Kippy, ihre Mitbewohnerin, mit der sie vorher noch nette Briefe ausgetauscht hat.
Richtig schlimm fand ich die Szene auf der Party, bei der Eric sie belästigt. Wie schlimm muss das vor allem vor dem Hintergrund der Vergewaltigung für sie gewesen sein!
Nun ist sie in Cape Cod (und ich überlege die ganze Zeit, was sie dort will? Vermutlich habe ich im Laufe des Buches einen Hinweis, wer dort lebt, überlesen.
Nahe gegangen sind mir auch Dolores Suizid-Gedanken. Glücklicherweise scheint sie doch noch an ihrem Leben zu hängen, ich hoffe, dass sie nun an einen Wendepunkt gelangt und es für sie wieder aufwärts geht.
Immerhin hat jemand sie suchen lassen, ich bin gespannt, wer dahintersteckt.
Schön fand ich übrigens, dass es trotz aller Traurigkeit ein paar Lichtblicke in Dolores Leben gibt: Die Begegnung mit Larry und seiner Familie und auch mit Domingos, der ihr einen Großteil des Fahrgeldes zurückgibt.