'Firmin'- Kapitel 11 - Ende

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich denke, das sieht jeder anders. Einer mag das Buch, ein anderer findet es nicht gut, oder sogar grottenschlecht.



    Genau so sehe ich das auch. Aber ich sehe nicht ein, dass mir unterstellt wir, ich hätte das Buch nicht verstandn, nur weil ich anderer Meinung bin und es mir gefallen hat. :fetch

  • So, habe es gerade ausgelesen.
    :gruebel Ich weiß gar nicht so recht was ich schreiben soll.
    Die Geschichte wurde zum Ende hin immer verworrener. Ich hatte das Gefühl, das der Autor nun endlich zum Schluss kommen wollte.
    Traurig fand ich die Sache mit Jerry, armer Kerl, segelt da die Treppe runter und keinen interessiert es.


    Hat mir der erste Abschnitt wirklich ausgenommen gut gefallen, so wurde es doch von Kap. zu Kap. mMn langweiliger zu lesen.

  • Ich habe es nun auch fertig gelesen und ja, es war das Ende, welches ich erwartet habe. Und nein, das Buch hat mir bis zum Schluss nicht besser gefallen.
    Auch ich kann mir vorstellen, dass Firmin autobiographische Züge des Autors trägt und dieser mit seiner Geschichte durchaus auch etwas nicht unbedingt Unwichtiges ausdrücken will - nur gelungen ist es ihm mMn nach nur sehr bedingt.
    Leider...............

  • Zitat

    Original von Leonae


    Genau so sehe ich das auch. Aber ich sehe nicht ein, dass mir unterstellt wir, ich hätte das Buch nicht verstandn, nur weil ich anderer Meinung bin und es mir gefallen hat. :fetch


    Das hab ich mit keinem Wort gesagt, ich denke nur, daß es total egal ist, ob Firmin eine Ratte ist oder nicht, die Aussage des Buches ist eine ganz andere und wenn du daher mein Nichtgefallen als eine def. nicht bestehende Rattenantipathie deutest, dann frage ich mich, als was du das Buch siehst, eine spannende Geschichte über eine niedliche Ratte oder eben als philosophischen Gedanken.
    Bei einer der beiden Deutungen, ist dir def. etwas entgangen....
    Aber es muß ja nicht jeder in allem einen tieferen Sinn suchen und finden.... :wave

  • so ich hab es jetzt auch ausgelesen. Naja ich bin da selber geteilter meinung


    Positiv: wunderschöne Sprache, die Auszüge aus anderen Büchern haben mir gefallen, das Buch regt an mehr Klassiker lesen zu wollen, die trotz allem sympathische Hauptfigur, das Cover und die Ausstattung des Buches


    Ich stell mir immer: "Auf Wiedersehen Reissverschluss" bildlich vor :rofl



    Negativ: in der Mitte ziemlich langweilig, manche Beschreibungen sind zu ausführlich geraten, der Schluss mit "Ginger" hat genervt.


    Also ich würde schon 4 von 6 Sternen geben, denn ich habe teilweise schon herzlich gelacht oder mitgetrauert


    LG Luthien

  • Nun zum Schluss:
    Jerry steht teilweise mehr im Vordergrund als die Ratte. Findet ihr auch, dass Firmin des öfteren sich in seinen Aussagen mehr zurückhält und mehr beobachtet , als urteilt??
    Zwar sind beide oft traurig, doch das Glück scheint beide auch heimzusuchen. Egal was ist, Jerry ist trotzdem glücklich. Firmin ergibt sich seiner Lage immer mehr,er kann eben nicht reden.
    Und als Jerry dann stürzt und stirbt, wird die Stimmung immer melancholischer, auch wenn Firmin keine Trauer empfinden kann.
    Schließlich endet seine Geschichte in Depressionen und Träumen.


    Ich glaube der Autor wollte uns mit seiner Geschichte etwas über die Vergänglichkeit des Lebens zeigen.
    Würde ich es nochmal lesen ?? Nein, aber es wurde in der zweiten Hälfte etwas unterhaltsamer für mich. Der Stil ist dann auch anders, wie Firmin denkt und handelt und auch was er erlebt.


    Grüße yelde

  • Ich habe "Firmin" nun seit kurzem beendet...


    Zitat

    Original von LilStar
    (...)


    Das Buch beschreibt irgendwie schon das Leben: Ein auf und ab, ein Kommen und Gehen.


    Das hast du schön und passend formuliert.



    Zitat

    Original vonTeufelchen_Yvi
    Den Schluss fand ich ziemlich verwirrrent und konfus. Jerrys Wohnung sieht wieder aus wie früher, "Ginger" taucht auf, tanzt für und mit firmin, verwandelt sich in eine Angestellte der Stadt mit Räumungsbefehl. Puh...Das war mir dann doch zu viel Wust am Ende.
    Auch wenn es schon sehr deutlich zeigt, dass Firmin gar nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann.


    Da kann ich dir nur zustimmen, mir war es auch etwas zu viel. Ich habe diese Passage sogar nochmals lesen müssen.

  • Jetzt habe ich ganz vergessen zu schreiben, wir mir das Buch gefallen hat:
    Es ist sicher nicht mein Lieblingsbuch und wenn ich ehrlich bin hätte ich es mir auch mit Sicherheit nicht gekauft, wenn überhaupt, dann auf Englisch.
    So war es ein nettes Buch für Zwischendurch, das Tiefen aber auch Höhen aufweist.
    Was Luthien auch schon erwähnt hat: die wunscherschöne Sprache, die Zitate aus andren Büchern, Firmin als Hauptfigur, das tolle Cover und den Rough Cout.
    Aber es gab auch Negatives: Die teilweise fehlende Handlung und damit die entstehende Langeweile, der komische Schluss etc.



    Fazit: "Firim" ist ein nettes Buch für Zwischendurch, das, wenn man es zulässt, durchaus zum Nachdenken anregen kann. Ich vergebe 6,5 Punkte von 10 möglichen Punkten.


    So und nun mach ich mich daran eine Rezi zu schreiben...

  • Zitat

    Original von Hasal
    So war es ein nettes Buch für Zwischendurch, das Tiefen aber auch Höhen aufweist.
    Was Luthien auch schon erwähnt hat: die wunscherschöne Sprache, die Zitate aus andren Büchern, Firmin als Hauptfigur, das tolle Cover und den Rough Cout.
    Aber es gab auch Negatives: Die teilweise fehlende Handlung und damit die entstehende Langeweile, der komische Schluss etc.


    Fazit: "Firim" ist ein nettes Buch für Zwischendurch, das, wenn man es zulässt, durchaus zum Nachdenken anregen kann.


    Das kann ich genau so unterschreiben. :write
    Insgesamt fand ich das Buch am Ende einfach viel zu deprimierend. Nach der Leseprobe hatte ich mir Firmins Dasein als Leseratte doch wesentlich positiver vorgestellt.
    Firmin hat bei mir nach dem Satz "Wäre ich ein Mensch gewesen, dann wäre ich auf die Straße runtergelaufen, hätte [...] die erstbeste attraktive junge Frau angesprochen, hätte sie beschwatzt, gekauft, mich an ihr vergriffen." (S. 169) leider sämtliche noch verbliebenen Sympathiepunkte eingebüßt. Von den Charakteren des Buches war mir letztendlich nur Jerry einigermaßen sympatisch.


    Wegen der angenehmen Sprache und dem - am Ende leider ziemlich verloren gegangenen - Humor des Buches gebe ich dennoch 6 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Lucy
    Firmin hat bei mir nach dem Satz "Wäre ich ein Mensch gewesen, dann wäre ich auf die Straße runtergelaufen, hätte [...] die erstbeste attraktive junge Frau angesprochen, hätte sie beschwatzt, gekauft, mich an ihr vergriffen." (S. 169) leider sämtliche noch verbliebenen Sympathiepunkte eingebüßt.


    Ich fand den Satz ganz witzig :chen. Ich finde, er veranschaulicht, wie gegenteilig die Erwartungen an ihn in seiner Welt sind. Ratten sind halt so. Am Anfang des Buches schreibt er auch, dass der letzte Moment, in dem er normal und durchschnittlich war, der Moment war, in dem er seine Schwester bespringen wollte (Ende von Kapitel 3). Ich bin der Meinung, dass dieser Satz unterstreicht, wie wenig Firmin in die Welt der Menschen passt. Eigentlich passt er nirgendwo rein: Als Ratte ist er durch seine Intelligenz, durch den Wunsch zu den Menschen zu gehören anstatt sie zu meiden und durch seine Liebe zur Literatur pervertiert; als Mensch ist er dies durch sein rattenhaftes Wesen. Und selbst wenn er vom Charakter her in die Welt der Menschen passen würde, so wäre er doch in der gesellschaftlichen Interaktion behindert; erstens aufgrund seines Aussehens und zweitens aufgrund seiner Unfähigkeit sich verbal auszudrücken.


    Auf den Punkt mit dem Aussehen wird auch in dem Roman "Kuckuckseier" von Jerry Magoon angespielt: Die Bewohner des Planeten Axi12 sehen ein, dass sie in ihrer schneckenähnlichen Gestalt keinen Zugang zu den "Erdlingen" finden werden, weshalb sie sich transformieren. Dass sie irrtümlich die Ratten für die dominierende Spezies halten, tut dem Grundgedanken ja keinen Abbruch. Firmin aber begreift nicht, dass er auf Menschen abschreckend und ekelerregend wirkt und nur deshalb wird er verletzt und landet bei Jerry. Und auch der sieht ihn als Ratte, diesmal zwar im positiven Sinne, aber dennoch als Ratte und nicht als das, was Firmin wirklich ist.


    Tja, so habe ich die Chose verstanden. Ich fand das Buch eigentlich ganz gut, hätte aber trotzdem mehr erwartet. Ich hätte auch gehofft, dass der Autor ein etwas positiveres Bild von Firmin und seiner Liebe zur Literatur zeichnen würde.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • Ich denke auch, dass Sam Savage eher ein sozialkritisches Buch verfassen wollte. Und dazu passt leider kein Happy End. Dass Jerry so plötzlich gestorben ist, ist schade, aber es passt einfach hinein. Das Viertel geht unter und Menschen auch...


    Am Ende des Buches hatte ich immer mehr den Eindruck, dass Firmin keine Ratte, sondern ein Mensch ist, der selbst mit der Gesellschaft nicht zurecht kommt. Und da er nicht in diese hinpasst, sich selbst als nicht menschlich, sondern tierisch sieht; spezieller als Ratte. Ja klar, da passen einige Handlungen nicht dazu. Aber was ist, wenn Firmin den größten Teil nur erdacht hat und nur wenige Handlungen mehr oder weniger real sind?
    Ich lass das jetzt mal einfach hier so stehen...


    von Luthien


    Zitat

    Ich stell mir immer: "Auf Wiedersehen Reissverschluss" bildlich vor ROFL


    Dass ging mir auch so... Trotz der deprimierenden Stimmung, gab es auch Moment an denen ich lachen musste.