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'Abbitte' - Seiten 271 - 382
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Ein bisschen komme ich mir auch vor wie ein Soldat... ich hab es vom ersten in den zweiten Teil geschafft.
Diesen Teil fand ich weitaus interessanter und kurzweiliger als den ersten Teil. Allerdings wird auch hier die Szenerie weiterhin sehr ausschweifend beschrieben, wieder braucht der Autor viele Seiten für die Schilderung von wenigen Tagen (in meiner englischen Ausgaben rd. 80 Seiten).
Aufgefallen ist mir, dass der zweite Teil keine abgetrennten nummerierten Kapitel hat.
Sehr angenehm fand ich, dass die vergangenen fünf Jahre in kurzen Rückblenden erzählt werden, teilweise fast in Nebensätzen (z.B. wie und wo Robbie die Zwillinge gefunden hat). Ich glaube, wenn Ian McEwan die Verhaftung Robbies, die Verhörung, den Prozess und die Zeit im Gefängnis so detailiert geschildert hätte, wie es wohl sein Stil ist, hätte ich abgebrochen. Aber da hat er die Kurve gut gekriegt, wenn ich es mal flapsig ausgedrücke und genau die richtige Mischung aus Schritt in die Zukunft und Rückblenden gewählt. Auch, dass dieser Teil aus Robbies Perspektive erzählt wird, fand ich sehr angenehm.
Auch wenn auch diese Teil ausschweifend geschrieben ist, war es mir nicht zu lang und ich bin gespannt, wie es mit Robbie weitergeht. Ich nehme mal an, wir werden auf die nun erwachsene Briony treffen.
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Zitat
Original von uert
Diesen Teil fand ich weitaus interessanter und kurzweiliger als den ersten Teil.
Dem kann ich mich nur anschliessen, ging mir genauso! Im Vergleich zum vorherigen Wirrwarr von Gefühlen, war es direkt angenehm, dass ausschliesslich aus Robbies Sicht erzählt wurde, auch bzw. obwohl es sich um Tage handelt, deren Schrecknisse nur schwer zu beschreiben sind. Hier stossen die Pseudo-Dramen des ersten Teils mit den wirklichen Kriegs-Dramen aufeinander.
Der Anfang war ein wenig plötzlich, ich jedenfalls habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich orientiert und registriert habe, wo und in welcher Zeit man sich nun befindet. Nach und nach erfährt man auch, was sich nach Robbies Verhaftung zugetragen hat. Diese Entwicklung der Dinge ist wirklich nur schwer nachvollziehbar, war aber vielleicht damals so, kann ich mangels detaillierter Kenntnisse nicht beurteilen.
Dass der zweite Teil keine abgetrennten nummerierten Kapitel hat hab ich garnicht gemerkt
Jetzt werd ichs mal zu Ende lesen.
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Dieser dritte Teil war eindeutig einfacher zu lesen. Die Geschichte nur aus Robbies Sicht zu erzählen erhöht die Spannung, da man jetzt doch einiges aus der Vergangenheit erfährt.
Die Schilderungen des Krieges sind recht drastisch aber nicht zu plastisch. Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Mensch in Zeit großer Not oder Krieges zu verrohen droht. Da werden verletzte Mensch einfach liegen gelassen bzw. ihnen wird nicht geholfen und man hat nicht mal ein schlechtes Gewissen, das eigene Überleben zählt hier mehr.Ein Satz hat mir gut gefallen, ich weiss jetzt nicht mehr genau wo er steht:
Jeder hat Schuld aber keiner ist schuldig!
Ich denke, die Hoffnung für Robbie endlich als unschludig zu gelten, wird ihn weiter vorantreiben, allerdings mach ich mir wirklich große Sorgen um ihn und den Splitter. Ich denke, das kann noch sehr gefährlich werden.
Mittlerweile bin ich gespannt wie es weitergeht. Kann er Briony verzeihen bzw. wird sie tatsächlich ihre Aussage zurückziehen? Warum kommt sie jetzt zur Einsicht?
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Der 2. Teil ist mir auch einfacher gefallen zu lesen, weil er nicht so lange ist und man ihn aus Robbies Sicht liest.
Mich hat zwar auch noch gestört, dass Ian McEwan manchmal etwas zu langatmig einiges geschildert hat, aber das war in dem Teil besser als vorher. Wie hier auch schon erwähnt wurde, finde ich es auch gut, dass man etwas von der Vergangenheit so nebenbei erfährt. Das hat das Lesen angenehmer gemacht.
Ich bin auch gespannt, warum Briony ausgerechnet jetzt anscheinend ihre Meinung geändert hat. Ich denke auch, dass man im 3. Teil wieder mehr von ihr lesen wird.
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Zitat
Original von sollhaben
Ein Satz hat mir gut gefallen, ich weiss jetzt nicht mehr genau wo er steht:Jeder hat Schuld aber keiner ist schuldig!
Dieser Satz gefällt mir auch gut.
Ich hab so langsam gelesen, dass ich jetzt erst mit dem dritten Teil fertig bin. Das liegt aber nicht an dem Buch, sondern daran, dass ich momentan nicht so viel Zeit zum Lesen habe.
Ich kenne das Buch ja schon und freue mich am allermeisten auf den letzten Teil.
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Zitat
Original von taki32
Ich kenne das Buch ja schon und freue mich am allermeisten auf den letzten Teil.Ja, der letzte Teil ist wirklich grandios.
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Ich hoffe, dass sich für mich nun die Zusammenhänge klären, die ich beim ersten Mal nicht ganz durchschaut habe.
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Zitat
Original von uert
Sehr angenehm fand ich, dass die vergangenen fünf Jahre in kurzen Rückblenden erzählt werden, teilweise fast in Nebensätzen (z.B. wie und wo Robbie die Zwillinge gefunden hat). Ich glaube, wenn Ian McEwan die Verhaftung Robbies, die Verhörung, den Prozess und die Zeit im Gefängnis so detailiert geschildert hätte, wie es wohl sein Stil ist, hätte ich abgebrochen. Aber da hat er die Kurve gut gekriegt, wenn ich es mal flapsig ausgedrücke und genau die richtige Mischung aus Schritt in die Zukunft und Rückblenden gewählt. Auch, dass dieser Teil aus Robbies Perspektive erzählt wird, fand ich sehr angenehm.Ich bin zwar schon im vierten Teil, aber über dieses Posting habe ich noch eine Weile nachgedacht. Ich denke, dass McEwan sehr genau weiß, was er tut, d.h. was er haarklein erzählt, was aus welcher Perspektive und was er ausspart. Meiner Meinung nach ist das keinesfalls zufällig oder weil er nicht anders konnte.
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Zitat
Original von taki32
Ich bin zwar schon im vierten Teil, aber über dieses Posting habe ich noch eine Weile nachgedacht. Ich denke, dass McEwan sehr genau weiß, was er tut, d.h. was er haarklein erzählt, was aus welcher Perspektive und was er ausspart. Meiner Meinung nach ist das keinesfalls zufällig oder weil er nicht anders konnte.
,@ taki
Das wollte ich damit auch nicht sagen. Im Gegenteil, ich wollte damit bewundernd anerkennen, dass Ian McEwan genau weiß, wann zuviel definitiv zuviel gewesen wäre.
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Ja, Mc Ewan macht das wirklich toll.
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Hm, ihr findet, dass dieser Teil einfacher und schöner zu lesen war? Seltsam. Ich empfinde das anders. Er ist zwar vielleicht "actionlastiger", dennoch finde ich ihn schwer verdaulicher als den ersten. Das mag an der Kriegsthematik und McEwans genauen Schilderungen (vor allem der Gedanken Robbies) liegen, ich empfand die Atmosphäre als quälend.
ZitatOriginal von taki32
Ja, Mc Ewan macht das wirklich toll.Das finde ich auch. Schon wie der Abschnitt beginnt, ohne den Namen des Soldaten zu nennen und man weiß sofort, dass es nur Robbie sein kann. Die Rückblenden gefallen mir auch - Brionys Jugendschwärmereien als Erklärung haben was, aber dann würde dieser Bedrohungsaspekt aus Teil 1 ja nicht so ganz hinhauen, dann wäre es eher Rach- und Eifersucht Teil 3 wird das wohl auflösen.
Der Satz, den ich toll fand, war: One person waiting for another was like an arithmetical sum, and just as empty of emotion.
Ein toller Vergleich!Hach, ich mag das Buch
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Zitat
Original von bartimaeus
Der Satz, den ich toll fand, war: One person waiting for another was like an arithmetical sum, and just as empty of emotion.
Ein toller Vergleich!Hach, ich mag das Buch
Ich glaube, ich habe den Satz in der deutschen Übersetzung gefunden: "Eine Person wartet auf eine andere, das war wie eine arithetische Gleichung - und ebenso bar aller Gefühle." (S. 374)
Aber ein paar Seiten später heißt es: "Von wegen Arithmetik! Ich warte auf Dich war elementar. Es war der Grund, warum er überlebt hatte." (S. 378)
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Oh, ich erinnere mich ... Die hatte ich in meinen Notizen vergessen. Danke, die wandert gleich mit in mein Zitatenschatzkästchen
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Ich hab den zweiten Teil heute an einem Stück gelesen und mich haben diese Kriegsschilderungen in ihrer nüchternen Sprache ein wenig an "Im Westen nichts neues" erinnert.
McEwans Sprache finde ich immer noch toll. Er beschreibt vieles bis ins Detail. Aber wer nun Lola nun wirklich vergewaltigt hat, verschweigt er bisher. Es wurde zwar der Verdacht auf Danny Hardman kurz fallen gelassen, aber da verstehe ich den Grund für nicht. Wahrscheinlich nur weil er ein armer kleiner Angestellter ist...
Cecilia ist jetzt Krankenschwester und ihre Schwester scheint ihr nachzueifern Ob Briony wirklich bereut, was sie getan hat? Das Motiv der Eifersucht scheint nach Robbies Rückblende auch eine Rolle gespielt zu haben. Sie hat möglicherweise also nur vorgegeben Angst um ihre Schwester zu haben und wäre in Wirklichkeit gerne an ihrer Stelle gewesen..
Die Verletzung in der Seite scheint Robbie schwer zuzusetzen. Am Ende des Abschnittes scheint er mir schon im Fieberwahn zu liegen. Und das einzige, das ihn noch am Leben hält und ihm Hoffnung gibt, ist die Sehnsucht und Liebe zu Cecilia. Und das wird ganz ohne Kitsch rübergebracht
Und was Briony angeht, bezweifle ich, dass er ihr jemals aufrichtig verzeihen kann. -
Hallo
ich lese eifrig mit, aber wenn man ein Buch zum zweiten Male liest und
ein ganz gutes Gedächtnis hat, so kann man ja leider nicht mehr
mitspekulieren, wer der Täter ist usw.
Ich geniesse zwar einige Sätze und Formulierungen jetzt besonders,
aber es ist erst etwas über ein halbes Jahr her, dass ich es gelesen habe.Die Kriegsgeschichte war recht spannend und man erfährt mal etwas
aus englischer Sicht und französischer Sicht.Mir gefallen aber Kriegsroman nicht, sodaß ich mich freue, wenn
der vorüber ist...Grüsse
Eva:wave