'Abbitte' - Seiten 383 - 502

  • Dieser Teil hat jetzt ein wenig aufgeklärt. Briony will sich tatsächlich entschuldigen und tritt ihrer Schwester und ungewohlt auch Robbie gegenüber.


    Sie lernt das wahre Leben kennen und merkt, wie gemein sie war.


    Die Geschichte wurde hier doch recht flüssig erzählt und hat bei mir keine Langweile aufkommen lassen.

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  • Mir hat gefallen, dass dieser Teil wieder aus Briony's Sicht erzählt wurde, weil man somit einiges erfahren hat, wie sie mit ihrer Schuld zurecht gekommen ist.


    Es ist gut, dass Briony sich am Ende noch dazu entschlossen hat, sich bei ihrer Schwester und Robbie zu entschuldigen und die Sache aufzuklären. Man hat auch gemerkt, dass sie ständig an ihre Falschaussage denken muss und dass es für sie schwer war, damit zu leben.


    Was mich gewundert hat war, dass Lola den Paul Marshall geheiratet hat. Man hat zwar schon im ersten Teil gelesen, dass er und sie ein bisschen geflirtet haben, aber immerhin hat er sie vergewaltigt. Da ist es schwer nachvollziehbar, dass Lola ihn fünf Jahre später heiratet.
    Ich denke auch, dass diese Heirat es für Briony schwer machen könnte, dass man ihr glaubt, da Lola Marshall bestimmt decken wird, wie es auch im Buch erwähnt wird.


    Wie sollhaben finde ich auch, dass dieser Teil des Buches recht flüssig erzählt wurde und man ihn gut lesen konnte :-)

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • @ bücherwurm


    Ich hatte mir das jetzt eigentlich so zurecht gelegt, dass überhaupt keine Vergewaltigung stattgefunden hat. Das war ein Schäferstündchen zwischen den Beiden und als Briony dann Lola fand, kam ihr diese Ausrede nur Recht. Denn da Lola ja auch noch minderjährig damals war (15?), wäre Paul Marshall wohl in Teufels Küche gekommen.


    Sie wusste genau, dass sie niemand und schon gar nicht Robbie vergewaltigt hat und hat geschwiegen, um ihren Liebhaber zu schützen.

  • Zitat

    Original von uert
    @ bücherwurm


    Ich hatte mir das jetzt eigentlich so zurecht gelegt, dass überhaupt keine Vergewaltigung stattgefunden hat. Das war ein Schäferstündchen zwischen den Beiden und als Briony dann Lola fand, kam ihr diese Ausrede nur Recht. Denn da Lola ja auch noch minderjährig damals war (15?), wäre Paul Marshall wohl in Teufels Küche gekommen.


    Sie wusste genau, dass sie niemand und schon gar nicht Robbie vergewaltigt hat und hat geschwiegen, um ihren Liebhaber zu schützen.


    Ja so kann es natürlich auch gewesen sein :-) Klingt logisch, wenn man bedenkt, dass die beiden später heiraten.
    Dann haben die beiden aber auch Schuld an Robbies Schicksal, weil die beiden ja geschwiegen haben. Da hat Briony nicht die alleinige Schuld, auch wenn sie anscheinend schon nach der Tat ahnte, dass Robbie es nicht gewesen ist. Man muss auch bedenken, dass sie da ja gerade mal 13 war :gruebel

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  • Wobei, wenn ich jetzt noch mal so meine Theorie überdenke... hatte Lola nicht schon vor dem Dinner Kratzer? Sie hat ja gesagt, die seien von den Zwillingen, aber vielleicht hat Paul Marshall sie schon vorher angegriffen?


    Hm, dann hätte sie aber auch gewusst, dass er es in der Nacht gewesen war und warum heiratet sie ihn dann?


    Ach nein, ich bleibe dabei, ich denke, Lola wusste, dass es Paul Marshall war; es war vermutlich ein freiwilliges "Schäferstündchen" (soweit sowas bei einer 15-jährigen überhaupt möglich ist) und ja, mitschuldig an Robbies Schicksal ist sie, vielleicht noch mehr als Briony.


    Hach, wie verwirrend alles.

  • Zitat

    Ich glaube nicht, dass es ein "Schäferstündchen" zwischen Lola und Paul Marshall war. Aber ich schließe mich an, dass der Text viel Spielraum gibt. Und das gefällt mir gut.


    Ich auch nicht direkt. Aber ein klein wenig Einvernehmen, Lola hat ja ein wenig mit ihm geflirtet, setze ich voraus. Wahrscheinlich wurde Lola von den Konsequenzen ihres "Erwachsenwerdenwollens" ein wenig überrollt...


    Seltsam ist, dass ich mich schon bei den Verletzungen, die Lola durch die Zwillinge bekommen haben sollte, gefragt habe, ob da nicht jemand anders Schuld trägt - vor allem da ich Marshall schon da unsympathisch fand und sie mit ihm in der Nursery (Spielzimmer?) zurückgeblieben ist...


    Die letzten Sätze und das BT 1999 am Ende des Abschnitts finde ich interessant - anscheinend ist das Brionys gelungener Versuch, die Geschichte zu erzählen gewesen. (Ich fand diesen Brief mit der Absage, den sie bekommen hat, übrigens toll!)


    Zu Brionys Erlebnissen mit den Kriegsverletzten - da möchte ich nicht in ihrer Haut gesteckt haben. Diese Episode mit dem Handtuch überm Loch im Kopf *schauder* Ian McEwan ist es wieder gelungen, das absolut realistisch zu schildern...

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Zu Brionys Erlebnissen mit den Kriegsverletzten - da möchte ich nicht in ihrer Haut gesteckt haben. Diese Episode mit dem Handtuch überm Loch im Kopf *schauder* Ian McEwan ist es wieder gelungen, das absolut realistisch zu schildern...


    Das war der Franzose, oder? Schrecklich. Die Schilderungen dort und auch schon die Kriegsszenen haben miich sehr an "Im Westen nichts Neues" von Remarque erinnert. Das war zwar ein Weltkrieg früher, aber im Grunde doch das gleiche Elend.

  • hallo


    ja, dass mit dem jungen Franzosen hat mich auch zum Heulen gebracht,
    entsetzlich und traurig:cry .


    Ich finde übrigens auch, dass Lola eine grosse Mitschuld trägt,
    sie hätte mindestens bei der Verhaftung Robbies sagen können,
    er war es ganz bestimmt nicht usw.:nono


    Grüsse
    Eva

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
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  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Ich auch nicht direkt. Aber ein klein wenig Einvernehmen, Lola hat ja ein wenig mit ihm geflirtet, setze ich voraus. Wahrscheinlich wurde Lola von den Konsequenzen ihres "Erwachsenwerdenwollens" ein wenig überrollt...


    Seltsam ist, dass ich mich schon bei den Verletzungen, die Lola durch die Zwillinge bekommen haben sollte, gefragt habe, ob da nicht jemand anders Schuld trägt - vor allem da ich Marshall schon da unsympathisch fand und sie mit ihm in der Nursery (Spielzimmer?) zurückgeblieben ist...


    :write :write :write
    Genau das habe ich auch beim Lesen gedacht. Dieser Marshall kam mir von Anfang an nicht ganz koscher vor.. dann die blauen Flecken und seine komische Reaktion am Tisch. Er war von Anfang an mein Verdächtigter :grin Und wie weit Lola nun wollte oder nicht, kann ich irgendwie nicht ganz beurteilen.. wenn er sie tatsächlich versucht hat zu vergewaltigen, wieso heiraten sie dann?! :gruebel


    Zitat

    Das war der Franzose, oder? Schrecklich. Die Schilderungen dort und auch schon die Kriegsszenen haben miich sehr an "Im Westen nichts Neues" von Remarque erinnert. Das war zwar ein Weltkrieg früher, aber im Grunde doch das gleiche Elend.


    An "Im Westen nichts neues" habe ich schon im Teil davor gedacht :wave
    Die Beschreibungen des Krieges und der Leiden hat McEwan sehr eindringlich geschildert.



    Und was sind eigentlich genau diese Landverschickungen, von denen Emily in ihrem Brief berichtet? ?(