Rotbergs Lächeln - Lienhard Wawrzyn

  • Kurzbeschreibung
    Kommissar Max Talheim ist nicht leicht zu erschüttern. Doch dieser Fall führt ihn an seine Grenzen: Eine Leiche wird aus der Spree gezogen, den Kopf in einem schwarzen Müllsack verpackt. Der einzige Zeuge, ein harmloser Angler, setzt sich aus unerfindlichen Gründen ab. Talheims Ermittlungen führen auf eine unglaubliche Spur. Alle Fäden scheinen bei einem dubiosen Anlageberater namens Rotberg zusammenzulaufen. Doch hinter dem ist auch die russische Mafia her. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.


    Über den Autor


    Lienhard Wawrzyn, geboren 1951 in Berlin, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie. Nach seiner Promotion lehrte er an der TU Berlin, der Hochschule der Künste und der Universität Bremen. Er absolvierte eine Ausbildung an der Filmakademie DFFB und arbeitete als Regisseur und Drehbuchautor, u. a. für zahlreiche Tatort-Folgen. Er veröffentlichte bereits erfolgreich Bücher, so z.B. im Wagenbacher Verlag und im Luchterhand Literaturverlag.



    Meine Meinung


    Mal wieder ein Berlin-Krimi. Mal wieder von einem TV-Krimi-Schreiber. So bunt wie die Stadt selbst.
    Da ist Rotberg, ein eleganter Typ, der mal angeln gehen will um endlich den legendären Wels aus der Spree zu holen. Dummerweise ist es kein Wels, den er am Haken hat, sondern eine männliche Leiche. Nebenan sitz die ganze Zeit über ein Penner, der sich mit den Krähen über seine weggelaufene Frau streitet. Ideal findet Rotberg, denn er kann nicht den Fund der Polizei melden. Wird er doch selbst weltweit gesucht und hat die russische Mafia im Nacken. Also ist erst mal der penner die Zielscheibe der Polizei.


    Dann ist da noch ein russisches Pärchen, die auf Rotberg angesetzt werden, aber irgendwie doch zu dämlich sind ihn zu fassen. Nur, sie müssen dran bleiben. Auch wenns mal den falschen trifft. Eine weitere Leiche ist im Spiel. Der Boss der Russenmafia, der wie viele andere von Rotberg geprellt wurde, droht mit abgehackten Händen und Schlimmeres wenn sie keinen Erfolg haben.


    Da ist dann der Komissar, ein Mann mittleren Alters mit Prinzipien und Humor, der den Fall bearbeiten soll, aber auch noch um seine Frau kämpfen muss die scheinbar einen Geliebten hat. Nebenbei setzt ihn sein Chef unter Druck und gibt dem schmiereigen Typen von der Presse falsche Angaben. Woraus natürlich noch ein Toter hervorgeht.


    Und dann sind da noch die Kollegen des ersten Toten, die allesamt ihm die Pest an den Hals wünschen, aber alle schweigen. Aus Angst vor dem was sie getan haben oder den Job zu verlieren. Keiner will wissen, was auf dem Ausflugsdampfer auf der Spree zur Firmenfeier passiert ist.


    Eine bunte Mischung, der man im Verlauf der Story zusieht, sich amüsiert weil einer den anderen Jagd ohne es zu wissen. Ein Wühlen im Sumpf der Verbrechen und der Stadt. Mit bissigem Humor oder Häme über die Einfältigkeit derer, die glauben coll genug zu sein sich dem zu stellen und evtl. noch Vorteile darus zu ziehen.


    Es hat Spaß gemacht, auch wenn das Büchlein nicht mit lustigen Szenen gefüllt ist. Eher unscheinbar und dezent, so wie sich die Verbrecher in dieser bunten Großstadt gern bewegen würden. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)