Inhalt:
Agus Mutter und seine Schwester sind schon vor dem Krieg geflohen, nur sein Vater will das Dorf nicht im Stich lassen schließlich ist er der Lehrer des Ortes und sein Sohn soll bei ihm bleiben. Doch sie können der Gewalt des Krieges nicht standhalten und als die Kämpfe das Dorf überrollen befiehlt sein Vater Agu zu fliehen. Dieser läuft direkt in die Arme einer Kompanie der Rebellenarmee die ihn zum Rekruten macht. Agu bewegt sich in einer Abwärtsspirale von Hunger, Kämpfen, Regen, Sonne und Mücken bis zum Tiefstpunkt wo er sich in wirren Fieberphantasien, die durch den beständigen Hunger ausgelöst werden, an sein früheres Leben erinnert, an die Schule und seinen Schulkameraden, den Sohn eines Ingenieurs. Als er schließlich in einem Heim für ehemalige Kindersoldaten landet hat er alles verloren, Familie Freunde, Heimat nur seine Träume nicht, er will Arzt oder Ingenieur werden um später ein besseres Leben zu haben
Der Autor:
Uzodinma Iweala wurde 1982 geboren und wuchs relativ wohlbehütet als Sohn eines Arztes in Washington D.C auf. Er studierte in Harvard wo er Kurse in kreativem Schreiben besuchte. „Du sollst Bestie sein!“ ist das Erstlingswerk des damals 23jährigen und entstand aus seiner Diplomarbeit. Inzwischen lebt er teils in Nigeria, teils in den USA.
Für mich ein sehr zwiespältiges Buch, einerseits finde ich nicht, dass allein der Verzicht auf den unbestimmten Artikel Kindersprache ausmacht, andererseits gibt die „verstümmelte“ Sprache dem Autor die Möglichkeit auch extreme Sachverhalte so darzustellen, dass der Leser weiß worum es sich handelt ohne sich in blutigen Gewaltdarstellungen und Sexorgien zu verlieren. Denn genau das ist es was Iweala hier schildert. Die Verrohung eines Kindes das vordergründig aus Angst, schließlich wurde sein Vater gerade vor seinen Augen ermordet, aber auch aus der Faszination die Krieg und Waffen anscheinend auf alle Jungs ausüben heraus Soldat werden will.
Das Buch ist verstörend und hinterlässt einen tiefen Eindruck, keinesfalls eine Lektüre die man sich mit an den Strand nimmt oder mal eben so liest, aber für mich auch nicht wirklich schockierend. Dazu wirkt alles zu distanziert, zu unwirklich. Vielleicht ist uns „zivilisierten“ Menschen diese Welt einfach zu fremd was durch die "Kinder"sprache unterstützt wird.
Ich kann das Buch nicht wirklich empfehlen denn gefallen hat es mir nicht, ich mochte die Sprache nicht und mir ging die Ich-Erzählweise gegen den Strich, andererseits beschäftigt es mich immer noch und das bedeutet auf jeden Fall, dass es mich irgendwo getroffen hat.
Ob er den Einblick in diese grausame Welt ertragen kann muss jeder für sich selbst entscheiden.