Raymond Carver, Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden

  • Autor: Raymond Carver
    Titel: Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden
    Verlag: BTV
    Erschienen: 2202
    Seiten: 175


    Raymond Carver wurde 1938 in Oregon geboren. Mit seinem ersten Buch wurde er weltberühmt. Er verstarb 1988.


    Über das Buch:
    Carver erzählt auch hier wieder mit einfachen Sätzen, scheinbar einfahe Geschichten aus dem Alltag einfacher Menschen. Menschen, Enddreissiger, Mitvierziger, die mit einem Mal merken, dass sie vom Leben überholt wurden.
    Siebzehn Geschichten, die einem auch zu Herzen gehen können.


    Auch dieses ist ein Buch, dass es sich lohnt zu kaufen und zu lesen.

    Liebe Grüße aus Andalusien
    Susanne :wave


    Das Leben ist kurz -aber ein Lächeln ist nur die Mühe einer Sekunde
    (Kubanisches Sprichwort)


    :lesend

  • Raymond Carver: Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden
    Fischer TB 2012. 176 Seiten
    ISBN-13: 978-3596903887. 8,99€
    Originaltitel: What We Talk About When We Talk About Love
    Übersetzer: Helmut Frielinghaus


    Raymond Carvers Figuren nannte sein Lektor Gordon Lish "Hinterwäldler der Einkaufszentren". Carver zeigt sich als genauer Beobachter des Lebens in amerikanischen Kleinstädten. Seine Protagonisten schleppen sich durchs Leben (Wo stecken sie alle?), sind in zerstörerischen Beziehungen gefangen (Pavillon, Willst du mal was sehen?, Pastete) oder haben wie Les Vater schmutzige kleine Geheimnisse zu gestehen (Der Ausrutscher). Dramatische Ereignisse wie der Tod eines Kindes (Ein kleiner Segen), eine Gewalttat (Sag den Frauen, wir gehen) oder der Fund eines Verbrechensopfers (So viel Wasser) lassen den Figuren ihr winziges Glück durch die Hände rinnen. Banale Kleinigkeiten lassen z. B. Edith und James (Dein Wille geschehe) in grotesker Art aus ihrem Alltag kippen. Auch in "Dummy", der Geschichte, die sich ausdrücklich auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs bezieht, beendet ein plötzlicher Todesfall aus banalem Anlass von einem Tag auf den anderen die Kindheit des Erzählers Jack. "Anfänger" (Beginners)/"Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden", die Erzählung, die der amerikanischen Erstausgabe und ihrer deutschen Übersetzung ihre Titel gab, zeigt Liebe auf der schmalen Grenze zum Wahnsinn und stellt zugleich die Frage, was wahre Liebe ist.


    "Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden" wird durch Ingo Schulzes Vorwort zu einer besonderen Ausgabe von Kurzgeschichten. Als "wortreiche Sprachlosigkeit" definiert Schulze Carvers Stil und beschreibt, wie Carvers Sicht ihm die für ihn neue Welt nach der Wende von 1989 transparent machte.


    Die von Helmut Frielinghaus übersetzte Ausgabe aus dem Berlin Verlag (2002) erscheint nun in der Taschenbuchausgabe bei Fischer, die ältere Übersetzung durch Klaus Hoffer für den Piper Verlag (1969) entspricht der Ausgabe des Verlags Volk und Welt (1990). Eine lesenswerte Neuübersetzung der ungekürzten Originalerzählungen (bevor Carvers Lektor Gordon Lish die Texte bearbeitete) erschien in diesem Jahr als Beginners: Uncut.

  • Auf Raymond Carver wurde ich aufmerksam durch die wiederholte Äußerung Haruki Murakamis, Carver sei einer seiner Liebingsautoren.
    Carver schreibt äußerst lakonisch, geht sparsam mit Worten um, legt seine Geschichten oft nur auf einige wenige Seiten aus und dennoch war ich sofort gefangen und mittendrin.
    Sowohl die Art, wie die short stories geschrieben sind als auch der Inhalt sagen mir ungemein zu, es gab nur eine einzige Kurzgeschichte, die mir nicht gefallen hat.
    Sehr oft spielt Alkoholmißbrauch eine Rolle, kein Wunder bei Carvers Vita, auch geraucht wird jede Menge - so etwas bekäme man heutzutage wohl nicht mehr zu lesen.
    Ich werde mir auf jeden Fall die weiteren Erzählbände auch noch zulegen.