Kurzbeschreibung:
Die Geschichte Roms und seines Weltreichs ist die Erfolgsstory der Weltgeschichte schlechthin. Auf dem Gipfel ihrer Macht beherrschten die Römer ein gigantisches Reich. Und sie prägten unsere Welt entscheidend: Täglich und meist unbewusst greifen wir auf römisches Erbe zurück. Dieser Band skizziert die Geschichte Roms von den bescheidenen Anfängen am Tiber bis zum Untergang des weströmischen Reiches und gibt uns gleichzeitig eine Einführung in Alltagsleben und Kultur im römischen Weltreich. Auf der Grundlage der neuesten historischen und archäologischen Forschung bietet der Autor einen umfassenden Überblick zum alten Rom und schafft damit die Basis zum Verständnis der Geschichte und Kultur Europas.
Über den Autor:
Rainer Vollkommer, promovierter Archäologe, leitet das Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden. Er ist Autor der erfolgreichen C.H.Beck-Bände "Sternstunden der Archäologie" sowie vieler wissenschaftlicher Publikationen zur römischen Welt.
Eigene Meinung:
Dieses Buch ist nahezu eine Mission Impossible. Die Geschichte des Weltreichs Rom von seinen Beginnen bis zu seinem Ende in ein Buch von 191 Seiten zu packen, wovon fast 10 Seiten Anhang sind und das dazu auch noch reich bebildert ist. Dies dürfte auch der Grund sein, warum in diese Buch die bewährte Zweiteilung in einen Block Ereignisgeschichte und einen Block Kulturgeschichte aufgegeben wurde. Es gibt diesmal nur einen Teil Ereignisgeschichte und in den Exkursen dazwischen wird ein großer Teil der Kulturgeschichte behandelt.
Layout und Ausstattung sind auf gewohnt hohem Niveau der Reihe. In den Klappen des Einbands finden sich wieder eine große Karte, sowie ein Zeitstrahl. Zusätzlich gibt es Literaturhinweise, Stammbäume, Listen von Kaisern und einen Glossar.
Inhaltlich bin ich diesmal nicht zufrieden. Für den Zeitraum von der Gründung Roms bis zum Ende der Republik habe ich eine Vorlesung besucht und nun anhand der Mitschrift mit dem Buch verglichen. Die Fakten stimmen zwar alle überein, aber man merkt, wie das Buch an der Oberfläche kratzt. Im Grunde werden Fakten wiedergegeben, das Augenmerk liegt vor allem auf der außenpolitischen Sicht. Zusammenhänge und Entwicklungen werden dabei für mich nicht deutlich und nicht sichtbar. Vor allem Fragen wie die Verfassung der Republik oder die soziale Frage werden für mich nur unzureichend angesprochen, während jedes Fleckerl an Landgewinn genannt wird.
Für den folgenden Teil nach der Republik kann ich einen solchen Vergleich nicht anstellen. Dennoch habe ich auch hier oft den Eindruck gehabt, dass die Aufgabe diesen großen Zeitraum auf so wenig Raum zu behandeln unmöglich ist. Vielfach finden sich auch hier vor allem Fakten ohne diese in einen Zusammenhang zu bringen. Nach der Lektüre dieses Buches weiß ich letztlich nicht, warum Rom unterging. Gut, mir wäre daraus auch nicht klar geworden, warum Rom zu so einer großen Macht aufgestiegen war. Insofern ausgleichende Gerechtigkeit.
Die Kulturgeschichtlichen Exkurse sind vorhanden. Hier ist die Themenpalette weitreichend. Von Religion, über Familie, Badekultur bis hin zum Mönchtum finden sich verschiedene Themen. ME jedoch ebenfalls nicht so breit abdeckend wie in anderen Büchern der Reihe.
Fazit: Empfehlen mag ich dieses Buch nicht. Es ist zwar recht gut lesbar, wenn auch manche Teile aufgrund ihrer Faktendichte, vor allem, wenn Lebensdaten in Klammern von drei Leuten in einem Satz Platz finden müssen, gelegentlich in der Lesbarkeit leiden. Ich vergebe 5 Punkte.