American Youth
Phil LaMarche
Kunstmann Verlag
240 Seiten
Kurzbeschreibung:
(amazon)
»Bei dir geht ja nichts ab«, sagte Bobby. »Lass mal die Flinte sehen«, meinte Kevin. Ted möchte die beiden so gerne beeindrucken, denn Freunde gewinnen ist schwer, wenn das Haus schon zum Verkauf steht, weil die Eltern in der kleinen Stadt keine Arbeit mehr finden. Er zeigt ihnen das Gewehr, geht nur einen Moment aus dem Zimmer. Da fällt ein Schuss, und Bobby liegt tot auf dem Esszimmerboden. Man kann an etwas schuld sein, auch wenn man es nicht getan hat. Einsamkeit und Verschweigen lasten schwer auf Ted, der niemandem sagen darf, was wirklich passiert ist, dem Vater nicht und schon gar nicht der Polizei. Und wenn man sich so verloren fühlt, gerät man schnell an die falschen Freunde. Denn plötzlich interessieren sich George und seine merkwürdige Gruppe »American Youth« für den Jungen, den in der Schule alle meiden. Und Ted will irgendwo dazu gehören, auch wenn ihm das Gerede über amerikanische Werte nicht geheuer sind. Erst als sich die gewalttätigen Aktionen der Gruppe auch gegen Kevin und seine Mutter richten, die Bobbys Tod so wenig verkraftet haben wie er, findet Ted die Kraft, sich zu lösen, den Mut zu einer eigenen Entscheidung.
Über den Autor:
Phil LaMarche wurde 1976 in New Hampshire geboren. Nach seinem Collegeabschluss lebte er ein Jahr lang in einer Blockhütte in den Colorado Rockies und studierte anschließend Creative Writing, u.a. an der Syracuse University in New York. Seine Kurzgeschichte »In the Tradition of My Family« wurde verfilmt; »American Youth« ist sein erster Roman.
Meine Meinung:
Anfangs habe ich mich auf das Buch gefreut. Habe gehofft mehr über die amerikanische Einstellung zu erfahren, die man aus den Medien kennt: jeder besitzt eine Waffe und kann sie auch bedienen. Habe auch gehofft, das Thema wird interessant umgesetzt. Doch leider fand ich den Schreibstil schrecklich: einfach und sehr zu Übertreibungen neigend. Man hat das Gefühl, der Autor hat krampfhaft versucht eine möglichst originelle Formulierung zu finden und es klappt nicht so wirklich.
Auch die Figuren sind nicht sehr gelungen. Die Personen bleiben leider sehr oberflächlich, nur selten konnte ich mich in die Personen versetzten.
Trotz meiner Kriterien möchte ich das Buch nicht nur schlecht reden. Die Geschichte ist in Grunde interessant, da man einen Einblick in die Problematik der ziellosen Jugendlichen bekommt, doch man hätte viel mehr aus der Thematik machen können.
Das Buch bekommt 5 von 10 Punkten von mir.