'Das Zeichen des Ketzers' - Seiten 001 - 085

  • Zitat

    Original von bonomania
    Auch wollte ich nachfragen, ob im 15. Jahrhundert in Konstanz wirklich schon schwäbisch geschwätzt wurde?


    Diese Erwähnung fand sich bei meinen Recherchen, allerdings hab ich so viel gelesen, wenn du mich fragst, wo das stand, hätt ich ein Problem.


    Bei der Klosterinsel ists allerdings leicht, da rechts isse:



    Links sieht man auch die Hafenlände mit dem Hafenkaufhaus, dem späteren Konzilsgebäude. Die Karte entstand allerdings 200 Jahre später, die Pfähle im See muss man sich wegdenken.


    Hier ist die Karte komplett und riesig.


    Die "warme" Hand sollte eigentlich nichts andeuten, nur die Geste. Mein Gott, ist mir das peinlich :lache

  • Vielen lieben Dank liebe Sabine für Deine Antworten und die schönen Bilder.
    Da kann man sich alles viel besser vorstellen
    Diesen Kartendruck hätte ich mir im Buch ganz vorne gewünscht :-]


    Zitat

    Original von SabineW
    Die "warme" Hand sollte eigentlich nichts andeuten, nur die Geste. Mein Gott, ist mir das peinlich :lache


    :rofl

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Ich auch. Aber bei TBs ists ja leider nicht so üblich. Heut hab ich Titus' Mysterium bekommen, da ist eine der schönsten Karten drin, die ich je in einem Buch gesehen hab. So möcht ich auch mal verwöhnt werden ;-)

  • Nun konnte ich auch endlich mit der Leserunde beginnen!


    Obwohl ich langsam ein Sättigungsgefühl bezüglich historischer Romane verspüre (habe in letzter Zeit wohl zu viel davon gelesen), gefällt mir dieser bisher sehr gut.
    Den wirklich sympathischen Protagonisten habe ich zwar noch nicht entdecken können, aber für mich muss es ihn auch nicht immer geben. Da wäre zum einen Martin, sicher ein Mann mit weichem Kern, für meinen Geschmack aber zu leichtfertig und oberflächlich. Dann Alban, sicher auch ein weicher Kern, aber er kann nicht aus seiner Haut und offen für den Bruder einstehen. Nein, er schämt sich seiner. Und Rogatus, die Arroganz in Person, verkörpert alles, was in meinem Augen klösterlichem Ideal widerspricht.(Aber wo gibt es schon Ideale!)


    Obwohl mir die "Berührung der warmen Hand" Mißbrauchstechnisch verdächtig erschien, hätte ich nicht mit einer baldigen Bestätigung gerechnet. Ein historischer Roman, in dem das Vergewaltigungsopfer mal männlich ist! Für mich doch ein Überraschung. Bei Martins Tat allerdings dachte ich: "Endlich mal einer, der es getan hat."


    Zitat

    von Nachtgedanken
    Vielleicht hatte Alban ja auch ganz im Hinterkopf den Wunsch, dass Martin IHN beschützt und nicht den Abt?


    Guter Gedanke!


    Mal sehen, wie die Geschichte nun weitergeht!

  • Zitat

    Original von SabineW
    Es gab auch andere auffällige Farben, mit denen sich Huren in anderen Städten kennzeichnen mussten, Gelb scheint aber sehr häufig gewesen zu sein.


    In historischen Romanen ist mir das auch schon öfter begegnet. Ok, so auf Anhieb fällt mir jetzt nur die Wanderhure ein.


    Ich glaube, bei der Kathedrale des Meeres trugen sie auch gelb :gruebel


    In anderen Büchern sind mir generell leuchte Farben als Kennzeichnung untergekommen.

  • Zitat

    Original von Katerina
    Alban ist mir fremd geblieben, aufkeimende Sympathie macht er am Ende dieses Teils vollkommen zunichte, indem er Martin gleich zweimal verrät. Und das ohne Not, da der Abt offenbar unter retrograder Amnesie leidet, sich also nicht mehr erinnern kann, was geschehen ist.


    Alban mochte ich von Anfang an nicht, aber mit dem Verrat an seinem Bruder hat er völlig verloren.


    Da betet einer Wochenlang um Hilfe, bekommt sie schließlich von einer Seite und in einer Art, mit der er nicht gerechnet hat und anstatt dankbar zu sein, fällt er seinen Bruder in den Rücken. Der Kerl hat kein Rückgrat.


    Sex unter Mönchen - auch gegen deren Willen - ist aber doch kein Novum in historischen Romanen. Der Name der Rose hat es anklingen lassen, in anderen Romanen bin ich dem Thema auch schon begegnet. Von daher hat mich die Szene jetzt nicht so überrascht.


    Jedenfalls bin ich gespannt, wie Martin aus der Sache rauskommt und geht gleich weiterlesen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Eine Verständnissfrage habe ich dann noch: War es zu dieser Zeit noch üblich, als Gastgeber seinen Gästen die Füße zu waschen? Ich kenne dieses Procedere nur aus der biblischen Zeit. :wave


    In der Katholischen Kirche findet sowas teilweise heute noch statt. Ich zitiere der der Einfachheit halber mal aus wiki:


    In der katholischen Liturgie ist am Gründonnerstag eine Fußwaschung als Möglichkeit im Messbuch vorgesehen. Sie findet vor allem in Kathedral- und Abteikirchen statt. Der Zelebrant (der Papst, ein Bischof, Abt oder Priester) der Messe wäscht dabei, nach Möglichkeit mit einer Leinenschürze umgürtet, zwölf ausgesuchten Laien die Füße. In der Katholischen Kirche ist das Waschen der Füße anderer ein Zeichen demütiger Nächstenliebe. In der katholischen Diözese Mailand praktizierte man zur Zeit des Ambrosius die Fußwaschung als Teil des Sakraments der Taufe.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fwaschung

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Naja, Alban war mir nicht sonderlich sympathisch. :keks


    Ja, mir war er auch nicht wirklich sympathisch. Auch nicht richtig unsympathisch. Naja, fast neutral könnte ich sagen.

  • auch wenn ich noch nicht für diese Leserunde bestätigt bin:


    Erst einmal ein ganz großes Lob an die Autorin!


    Ich bin hellauf begeistert!


    Martin entspricht meiner Meinung nach einem Söldner "wie er im Buche steht" ;)
    Er ist ein wenig heruntergekommen, ihm sprechen die fleischlichen Genüsse sehr zu, er wirkt sehr oberflächlich, da er sich vor der Welt abschottet und versucht nichts zu nah an sich heran zu lassen. Doch er weiß wie glücklich er sich schätzen kann einen guten Freund zu haben.


    Alban ist im Prinzip ein kleiner Mönch, der es gewohnt ist herumkommandiert zu werden.und nicht damit umgehen kann, dass er von den Qualen die Rogatus ihm aufdrängt, erlöst zu sein.


    Und Rogatus kann einfach nicht mit seiner Macht umgehen und versucht sich die Befriedigungen, die er im zölibatären Klosterleben nicht findet, anderswo (von Alban) her zu holen.

  • Na, das ist ja eine nette Überraschung ;-) Find ich ja klasse, dass sich jemand Unverhofftes noch einklinkt. Wie bist du denn auf das Buch gekommen?


    edit: jetzt hab ich die Threads verwechselt, aber macht ja nix.

  • Zitat

    Und Rogatus kann einfach nicht mit seiner Macht umgehen und versucht sich die Befriedigungen, die er im zölibatären Klosterleben nicht findet, anderswo (von Alban) her zu holen.


    Ist das nicht gerade seine Weise, seine Macht auszuspielen?

  • Also... die Einstiegsworte. Schreibstil wie gewohnt sehr schön, historisches Szenario wie gewohnt eigentlich nicht mein Ding. Die Bronzewelt des Tores gefällt mir einfach besser ;-) Trotzdem hat es Sabine geschafft, dass ich nicht mit einem andern Buch, auf das ich mcih gefreut hatte, angefangen habe, sondern den Ketzer erst zuende gelsen habe. Das Kribbeln in den Fingerspitzen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen, war da.


    Ich dachte ja, Martin hätte Rogatus einfach in den Bauch gestochen und gut ist. Auf Entmannung wär ich nicht gekommen... und ich frag mich die ganze Zeit, wo das Stück geblieben ist *hüstel*


    Wie bonomania frage ich mich, warum die beiden so krass unterschiedlich sein müssen. Wenigstens ein paar optische Ähnlichkeiten hätten ja sein können.


    Die Hurerei und Vergewaltigung der Zeit ist ein Grund, warum ich die historischen Romane nicht so mag. Da kann man drei Kreuze machen, wenn ein Mädchen mal davon kommt. Und nie in Gefahr ist irgendwie nicht eine... (egal, bei welchem Roman), jedenfalls so meine Erfahrung. *grusel*

  • Hier steckt ja noch Leben drin. *g*


    Ja, ich gebs ja zu, ich hab dich gefoppt, um dich ans Lesen zu kriegen. Es wird hier keine Frau vergewaltigt, wie versprochen. Nur ein Mann.


    Das Stück wird man sicher einfach verbuddelt haben. Oder in den Ofen geworfen. Du bist tatsächlich die erste, die danach fragt. Darüber hab ich selber nicht mal nachgedacht. :-D