'Das Zeichen des Ketzers' - Seiten 001 - 085

  • Hihi, wie es aussieht bin ich die erste, die was zu dem Buch schreibt. Klasse, endlich bin ich mal schneller als die anderen. :chen


    Den ersten Teil habe ich gerade eben in einem Rutsch gelesen, und ich kann nur sagen: klasse! Der Schreibstil ist einfach nur genial. Er lässt sich leicht und flüssig lesen. Ich kann das Buch garnicht mehr aus der Hand legen.
    Meine Hochachtung vor der Autorin. So liebe ich das, wenn mich ein Buch vom ersten Satz an fesselt. :anbet


    Martin ist eine sehr interessante Figur. Äußerlich wirkt er hart und unnahbar, aber ich glaube, in ihm steckt ein guter Kern. Er ist mir jedenfalls nicht unsympathisch.


    Sein Bruder Alban ist ebenfalls ein interessanter Charakter.


    Ich bin gespannt, wie sich die beiden noch entwickeln werden und was man noch alles über sie erfährt. Im Moment kann ich mir über die zwei noch kein Urteil bilden.


    Albans Abt war mir vom ersten Augenblick an total unsympathisch, arrogant und verbittert.
    Allein wie er mit Martin umgeht. Schließlich hat er es verhindert, das ihr Trupp ausgeraubt wird, und Menschen verletzt, wenn nicht sogar getötet werden. Statt darüber dankbar zu sein, verflucht er ihn innerlich noch, und streicht ihm sein Geld. Das finde ich ungeheuerlich, unfähr und ungerecht. Das ist nichts anderes als Machtmissbrauch.


    Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, vergewaltigt er noch seinen Mönch Alban. Als ich die Szene gelesen habe, stand mir der Mund offen. Gerade von einem Geistlichen erwartet man sowas nicht. Wenn es wenigstens freiwillig wäre…
    Er erpresst Alban mit dem Wissen, dass er ein geheimer Anhänger von Johannes Hus ist. Das Martin ihm dafür sein bestes Stück abgehackt fand, finde ich ein wenig … eklig. Auch wenn er dafür bestraft gehört, hätte das nun nicht unbedingt sein müssen.
    Hui, und nun schwört der Abt Rache. Ich bin gespannt was da noch alles kommt.


    Sandro ist übrigens auch ein interessanter Charakter. Er macht mir den Eindruck, als wäre er ein wahrer Freund.


    Ich bin sehr positiv von dem Buch angetan, und freue mich schon total darauf weiter zu lesen. :-)

  • Ich bin schon fast mit dem zweiten Teil durch und es liest sich hervorragend. Ich muss ja etwas vorlesen, da wir über´s Wochenende wegfahren und ich da sehr wahrscheinlich nicht zum Lesen kommen werde. Meine Notizen zum ersten Teil habe ich nicht bei mir, aber ich werde das noch nachholen!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Das Verhältnis zwischen Alban und Martin sieht interessant und spannend aus. Man erfährt ja noch nicht sehr viel und von ihrer Kindheit auch noch gar nichts. Warum die beiden wohl so grund verschieden sind?


    Außerdem frage ich mich die ganze Zeit schon, weshalb und wann Martins Hand verstümmelt wurde. Welche Geschichte dazu gehört und ob Alban evtl. etwas damit zu tun hat.


    Der Abt Rogatus extem unsympathisch und der Missbrauch von Alban ist ja wohl mehr als heftig. Dankbarkeit kennt Rogatus auch Martin gegenüber nicht.


    In Bezug auf Martin kann ich Leseratte zustimmen, harte Schale weicher Kern, das denke ich auch.


    Jetzt bin ich mal gespannt, ob Martin davon kommt oder ob die ganze Geschichte auffliegt. Alban wird hierbei wohl auch noch eine interessante Rolle einnehmen.


    Interessant fand ich, dass man die Hübschlerinnen an ihrer gelben Kleidung erkennt. Die Bemerkung habe ich in noch keinem anderen historischen Roman gelesen. Man lernt immer etwas dazu. :write


    @ Leseratte: Eigentlich sollte man nicht mit einer Vergewaltigung durch einen Abt rechnen, aber wenn man mal ehrlich ist, sind die Themen ja heute immer noch aktuell. Zumal der Papst gerade in Sydney sich für den Missbrauch durch katholische Priester gerade noch entschuldigt hat. Meine Meinung: Endlich das Zölibat abschaffen! Das wäre zwar eine mega Reform, aber andererseits würden sich vielleicht auch mal wieder mehr Priester finden.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • So, hab diesen Abschnitt nun auch durch, liest sich super weg, stilistisch ist es wunderbar, absolut flüssig zu lesen.


    Ein Pluspunkt bekommt schon der Anfang; es geht direkt los, keine lange Vorgeschichte sondern gleich Handlung. Martin kommt ein wenig raubeinig, aber nicht unsympathisch rüber. Er passt mit dieser Art einfach in seine Umgebung.


    Alban ist mir aber momentan doch noch einen Tick sympathischer als Martin. Den Kontrast finde ich sehr interessant, der eine eher der auch mal die Fäuste schwingende Abenteuerer, der andere gebildet und eher ruhig und duldsam.


    Bei der Vergewaltigung durch Rogatus musste ich auch sofort an den Papst denken, der sich gerade für den MIssbrauch durch katholische Priester entschuldigt hat.
    Dass Martin ihn "nur" entmannt hat mich überrascht; er konnte doch davon ausgehen, dass er mehr Schwierigkeiten hat, wenn Rogatus überlebt, als wenn er erstochen aufgefunden wird.

  • Zitat

    Original von Toebi


    Meine Meinung: Endlich das Zölibat abschaffen! Das wäre zwar eine mega Reform, aber andererseits würden sich vielleicht auch mal wieder mehr Priester finden.


    Das kann ich nur :write .

  • Es gab auch andere auffällige Farben, mit denen sich Huren in anderen Städten kennzeichnen mussten, Gelb scheint aber sehr häufig gewesen zu sein.


    In historischen Romanen ist mir das auch schon öfter begegnet. Ok, so auf Anhieb fällt mir jetzt nur die Wanderhure ein.

  • Zitat

    Original von SabineW
    In historischen Romanen ist mir das auch schon öfter begegnet. Ok, so auf Anhieb fällt mir jetzt nur die Wanderhure ein.


    Ok, das Buch liegt noch auf meinem SUB. Wenn das Buch dran ist, werde ich da mal drauf achten. Danke für den Hinweis!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von SabineW


    In historischen Romanen ist mir das auch schon öfter begegnet. Ok, so auf Anhieb fällt mir jetzt nur die Wanderhure ein.


    Das ist auch der einzige Roman, der mir spontan einfällt. Ist schließlich eines meiner Lieblingsbücher. :chen

  • Zitat

    Original von SabineW
    Es gab auch andere auffällige Farben, mit denen sich Huren in anderen Städten kennzeichnen mussten, Gelb scheint aber sehr häufig gewesen zu sein.


    In historischen Romanen ist mir das auch schon öfter begegnet. Ok, so auf Anhieb fällt mir jetzt nur die Wanderhure ein.


    Mir auch, aber ein anderes kenne ich auch noch, in "Die Geliebte des Lords" von Ann Lawrence läuft auch eine Frau im gelben Kleid herum und bietet sich den Männern an.
    Ich meine aber, das auch noch in anderen Büchern mal gelesen zu haben.


    Was mir noch auffällt, ist, dass die Sprache der Figuren auch schön unterschiedlich ist, Martins Stimme habe ich eher rau im Ohr, er ist für mich so der schon recht abgeklärte Abenteurertyp. Aber der Vorfall mit Rogatus geht ihm ja dann doch ziemlich nahe, da hat er wohl auch sehr spontan reagiert. Hätte er genauso gehandelt, wenn es sich bei dem Opfer nicht um Alban gehandelt hätte? Ich glaube nicht, denn das hat ihn emotional ja doch sehr aufgewühlt.

  • Ich wollte warten, bis alle das Buch haben....


    Aber auch ich konnte es nicht! Nein, das Buch sprang mich heute an :lache


    Und einen Text, der einem gleich vom ersten Wort an fesselt!


    Alban und Martin - 2 ungleiche Brüder. Mir gefallen beide - jeder auf seiner Art soweit.


    Die Hurenbänder sind mir auch noch gut von Marie die Wanderhure in Erinnerung. Und natürlich Konstanz. Aber ich bin ohnehin ein Bodenseefan. Als sie auf die Fähre warteten, rief ich mir wunderschön die Anlegestelle aus heutiger Sicht in Erinnung.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Aber der Vorfall mit Rogatus geht ihm ja dann doch ziemlich nahe, da hat er wohl auch sehr spontan reagiert. Hätte er genauso gehandelt, wenn es sich bei dem Opfer nicht um Alban gehandelt hätte? Ich glaube nicht, denn das hat ihn emotional ja doch sehr aufgewühlt.


    So sehe ich das auch.

  • Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung fuer den Roman nur anschliessen.


    Ich finde, er hat eins der schoensten Eingangsbilder ueberhaupt. Das Maedchen mit den baumelnden Zoepfen. Es geht mir ganz selten so, dass ich sofort etwas sehe, rieche und hoere. Hier ja!
    Zwei Dinge schafft dieses Eingangsszene ganz leicht, ohne Geklapper: Etwas beruehrt mich, und diesen Typen, der da sitzt und das Maedchen mit so besonderen Augen sieht, den will ich unbedingt kennenlernen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zunächst mal- die Schriftgröße und der Durchschuß machen das Lesen angenehm. Dicke des Buches und Größe sind zwar grenzwertig zum mitnehmen, aber es geht noch. Der Schreibstil erlaubt ein zügiges Leben.Die Personen sind plastisch beschrieben, Sabine Wassermann schafft es wie meine Vorposterin in ihren Büchern ebenfalls Kopfkino von feinsten zu erzeugen, sei es die Kneipe am Anfang, der Pferdestall, die Kirche oder die Zelle, alles ergibt ein Bild- Konstanz ist natürlich wieder etwas anderes, da war ich häufiger und im Münster ULF oder im Konzilsgebäude habe ich häufiger geweilt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Das Eingangsbild hat mir auch sehr gut gefallen und bei Kopfkino kann ich mich nur anschließen. Schön finde ich auch die eingeflochtenen Details, wie die Finger, die Wachs vom Verschluss lösen. Bei den Seeungeheuern, die er (Martin) nicht hätte erwähnen sollen, musste ich grinsen. Ich finde beide Brüder interessant. Martin ist schön rauhbeinig, ohne modern weichgespült zu sein (Sabine, wie kommt es, dass Du das den Leserinnen zumuten durftest? :lache) und Alban (ich gestehe es) fällt in mein Beuteschema schwarzhaariger Grübler.
    Ganz klasse bei der Überfallsszene fand ich diesen winzigen Abschnitt, wo eigentlich nur Stille ist. Da horcht man quasi mit.
    Rogatus hat sich bisher kein Plätzchen in meinem Herzen erobert. Der muss draußen bleiben.
    Übrigens freue ich mich jetzt noch mehr, dass ich letzten Herbst in Konstanz war.


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas
    (Sabine, wie kommt es, dass Du das den Leserinnen zumuten durftest? :lache)


    Das müsstest du doch wissen. ;-) So ganz zufällig hab ich vorhin die Glasmaler von der Post geholt und noch im Auto das erste Kapitel gelesen. Und dachte, wow, dieser ruppige, schwitzende, kampferfahrene Typ ist ja genau meine Kragenweite. Ob das der Prota ist, weiß ich allerdings noch nicht. Wegen mir könnt ers aber gerne sein.


    Naja, zugegeben, ursprünglich war Martin gegenüber Gunthild wesentlich ruppiger und die verständlicherweise so völlig abgeneigt ... Und da meinte die Lektorin dann, bitte einen Tacken sympathischer.

  • Zitat

    Original von SabineW
    Naja, zugegeben, ursprünglich war Martin gegenüber Gunthild wesentlich ruppiger und die verständlicherweise so völlig abgeneigt ... Und da meinte die Lektorin dann, bitte einen Tacken sympathischer.


    Ah! Aber sympathischer ist ja nicht weichgespült.


    Was den Prota angeht, muss ich Dich enttäuschen. ;-)


    Liebe Grüße


    Kirsten
    (die sich jetzt auf den nächsten Seiten herumtreibt)