Ein einziger Augenblick (Das Buch zum Film) - John Burnham Schwartz
Klappentext:
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall des kleinen Josh gerät das Leben der Learners aus den Fugen. Die Familie droht an dem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen. Aber auch Dwight Arno, der den Jungen überfuhr und Fahrerflucht beging, kämpft jeden Tag aufs Neue mit seinen Schuldgefühlen. Er lebt ganz in der Nähe der Learners und beobachtet sie in ihrem Leid. Und dann ist Ethan Learner von Tag zu Tag mehr von der Idee besessen, den Mörder seines Sohnes selbst aufzuspüren. Und tatsächlich stehen sich Dwight und Ethan eines Tages gegenüber...
Anmerkung: Das Buch erschien bereits 2001 unter dem Titel "Eine Sekunde nur". Ist wohl aufgrund des Films neu aufgelegt worden und trägt den gleichen Titel wie der Film. (Originaltitel: Reservation Road)
Über den Autor:
John Burnham Schwartz wurde 1965 geboren. Er machte seinen Abschluss an der Harvard-Universität im Bereich Ostasiatische Studien. Nach dem überragenden Erfolg seines Erstlingswerks "Die Geheimnisse von Tokio" gab er die geplante Manager-Karriere auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Mittlerweile hat er drei Romane vorgelegt. Schwartz lebt mit seiner Frau, der Filmemacherin Aleksandra Crapanzano, in Brooklyn, New York.
Meine Meinung:
Dwigt Arno ist ein "kaputter" Mann - seine Frau ließ sich von ihm scheiden, seinen Sohn sieht er nur noch an den gemeinsamen Sonntagen, seinen Job hat er nur, weil ein Freund Mitleid mit ihm hatte und die meisten Nachbarn halten ihn für einen aggressiven Kerl, der seinen Sohn schlägt.
Die Tatsache, dass er einen kleinen Jungen Namens Josh überfährt und Fahrerflucht begeht, weil er Angst hat, seinen eigenen Sohn zu verlieren, ist auch keine Glanzleistung, milde ausgedrückt.
Dennoch habe ich im Laufe des Lesens eine positive Beziehung zu ihm aufgebaut und ein wenig mit ihm mitgelitten. Denn die Schuld lastet doch auf ihm, so sehr er sie verdrängt. Und die Beziehung zu seinem Sohn Sam wird nach dem Unfall auch nicht wirklich besser.
Auch das Leid der Familie Learner, in der sich jedes Familienmitglied (Mutter, Vater, Tochter) auf seine eigene Art und Weise schuldig fühlt, geht einem sehr nah.
Der Autor wechselt die Perspektiven, wobei entweder Dwight oder Ethan als Ich-Erzähler auftreten oder Grace als "Hauptperson" des jeweiligen Kapitels steht (Schande über mich, aber der Ausdruck, der eben das "Gegenteil" von Ich-Erzähler ist, fällt mir nicht ein :bonk..gibt es da einen? ?()
So sieht man die Situation sowohl mit Dwights als auch mit Eathans Augen. Bis irgendwann die Stelle kommt, wo sich die Beiden begegnen...
Vor allem dieser Perspektivenwechsel hat mir gefallen und mir geholfen, sich in die beiden hineinzuversetzen. Das Buch fand ich zum Teil sehr rührend, was die vielen Kleinigkeiten der Eltern-Kind-Beziehung betraf.
Ein bisschen gestört hat mich, wie die wichtigsten Figuren miteinander "verknüpft" waren, was auf mich zum Teil etwas künstlich wirkte.
Alles in allem fand ich das Buch jedoch schön und auch nachdenklich. Aber doch nicht soo außergewöhnlich, wie ich es mir erhofft hatte.
Von mir gibt es 7 Punkte.
So, das war jetzt meine erste "richtige" Rezi hier. Hoffe, das Buch (bzw. die alte Auflage) ist noch nicht rezensiert, hab zumindest nichts gefunden.
Und ich hoffe, es hilft wenigstens dem einen oder anderem weiter