In Sujata Masseys „Rei Shimura“-Geschichten geht es neben einer spannenden „WhoDoneIt“-Story auch immer um die gesellschaftlichen Verhältnisse in Japan. So beschäftigte sie sich in ihren Büchern bereits mit dem Zen-Buddhismus, der Blumensteckkunst Ikebana oder der Manga-Szene. In diesem Roman geht es um das sehr brisante, lange totgeschwiegene Thema der Zwangsarbeiter und Trostfrauen, die Japan während des Zweiten Weltkriegs aus allen Teilen Fernost verschleppt und grausam missbraucht hat.
Sie beschreibt aber auch den heutigen Nationalismus und die mitunter recht rigiden Maßnahmen der japanischen Behörden gegenüber Ausländern. In ihren Abenteuern lernt Masseys Heldin so auch die nicht so ruhmreichen Seiten ihres Lieblingslandes kennen. Ein spannendes Buch und ein interessanter Einblick in die neuere Geschichte Japans.
Der Roman ist im Original bereits 2003 erschienen. Warum der Verlag den Titel in der Reihe der „Rei Shimura“-Geschichten zunächst übersprungen hat, ist nicht bekannt. Umso schöner, dass er jetzt doch erschienen ist.