Die Zauberfrau - Hera Lind

  • Klappentext


    Charlotte Pfeffer hat es faustdick hinter den Ohren: Sie führt ein richtiges Doppelleben. Als weißgestärkte "Dr. Anita Bach" steht sie täglich in der Seifenserie "Unsere kleine Klinik" des Privatsenders "Vier Minus" vor der Kamera. Aber ihr Privatleben sieht anders aus. Vernunftverheiratet mit dem grundsoliden, karrierebewussten Wirschaftsprüfer Ernstbert, der außer den Zwillingen Ernie und Bert noch nichts Nennenswertes zur Ehe beigetragen hat, verzaubert sie in ihrer Freizeit nach Lust und Laune unschuldige Männer, sozusagen als Ausgleich gegen den Alltagsfrust. Der einzige, der auf ihre Zaubertricks nicht reinfällt, ist der phlegmatische Gatte. Hier muss Charlotte andere Geschütze auffahren...


    Meine Meinung


    Dieser Roman subte schon geraume Zeit vor sich hin und war vom Flohmarkt.
    Ich habe ihn mir nach "anspruchsvoller" Lektüre mal gegriffen (so für zwischendurch), und habe dies nicht eine Sekunde bereut.
    Locker und leicht zu lesen und gaaaanz lustig! Ich habe Tränen gelacht!


    Charlotte tappt als "Zauberfrau" (natürlich ziemlicher Quatsch) durch´s Leben und muss sich doch mit, dem Leser vertrauten, Alltäglichkeiten herumplagen.
    Eben der ganz normale (Familien-) Wahnsinn.
    Überspitzt parodiert die Autorin Gesellschaft, Familienleben, Medien und Geschlechterrollen-Verteilung und spielt natürlich mit etlichen Klischees.


    Ich finde den Roman richtig gut zum Ablachen :lache


    Gerade wer selbst Mutter ist und auch noch im Kölner Raum wohnt, könnte an diesem Buch richtig Spaß haben.

  • Nachdem ich mir vor Jahren nach dem Superweib, Ein Mann für jede Tonart und Frau zu sein, bedarf es wenig eine akute Hera-Lind-Vergiftung zugezogen habe, leide ich immer noch unter den Spätfolgen. Vielleicht ist für mich auch einfach die Zeit für Romane von Hera Lind vorbei.

  • @ Idgie


    So geht es mir auch. Ich würde mich heute auch nicht mehr outen, dass ich solche Bücher gelesen habe. So ein Schund liest man einfach nicht. :lache

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Zitat

    Original von Idgie
    Nachdem ich mir vor Jahren nach dem Superweib, Ein Mann für jede Tonart und Frau zu sein, bedarf es wenig eine akute Hera-Lind-Vergiftung zugezogen habe, leide ich immer noch unter den Spätfolgen. Vielleicht ist für mich auch einfach die Zeit für Romane von Hera Lind vorbei.


    Mir geht's ähnlich, allerdings lassen sich die Spätfolgen durch konsequente Vermeidung ganz gut bewältigen. :grin


    "Ein Mann für jede Tonart" fand ich allerdings klasse, dazu stehe ich heute noch. Aber danach ging's bergab.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Mir gehts auch so. Das erste war noch witzig, das zweite naja und das dritte hätte ich lieber gelassen. Mit Gaby Hauptmann war es dasselbe in grün.


    Solche Bücher haben ihre Zeit - und dann ist es auch wieder gut.


    Idgie, Du brauchst Dich nicht zu schämen - Konsalik hab ich vor 25 Jahren auch gelesen. *zwinker*

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • "Akute Hera-Lind-Vergiftung" :lacht


    Edit: Stimmt, alles hat seine Zeit und mit diesen Büchern fingen die "frischen, fröhlichen, frechen" Frauenbücher erst an, in Massen den Markt zu überschwemmen...Zu Beginn fand ich auch noch ein paar ganz witzig. Trotzdem danke dir für die Rezi. :wave

  • Wenn man nur mal einen Lind, oder einen Hauptmann Roman zwischendurch liest geht es. Aber wirklich nur einer alle sechs Monate, dann sind die Nebenwirkungen auch nicht ganz so schlimm. :lache

  • Wenn ich mich recht erinnere, ist das mein erstes Hera-Lind-Buch, aber den einen oder anderen Film hab ich gesehen (obwohl ich sie häufg mit Gaby Hauptmann durcheinander bringe).
    Da ich es bis heute abend ausgelesen haben sollte, hab ich zügig hintereinander weg gelesen und muss sagen: Ich fühlte mich eigentlich recht nett unterhalten, habe 2 oder 3 x fast ein kleines Tränchen zerquetscht und mehrmals gekichert, die Schmunzler gar nicht erst gerechnet.
    Warum sollte man sich schämen, so etwas gelesen zu haben?
    Warum nicht auch mal ohne größere Ansprüche einfach mit dem Geschehen dahintreiben lassen? Ich esse auch nicht jeden Tag ein mehrgängiges Menü mit Fleisch, Vorsuppe und Salat! Natürlich wird mich dieses Buch nicht so lange beschäftigen wie ein Buch von Iris Kammerer, Viola Alvarez, Charlotte Lyne oder so, aber es hat mir trotzdem gut gefallen.
    Warum?
    Zuerst einmal fand ich die Dialekte witzig. Okay, manches nutzte sich im Laufe der Zeit ein wenig ab, aber trotzdem fand ichs gut.
    Dann die beknackten Namen, die prominenten Personen gegeben wurden - unterhaltsam wars, immer zu erraten zu versuchen, wer denn da nun wieder gemeint war (Wer kann der Talkmaster "mit Abitur" namens Charles Koch gewesen sein? Ich tippte erst auf Jauch, aber der im Buch schien älter und wesentlich unsympathischer).
    Und dass Frau Lind sich selbst persiflierte als Schreiberin namens "Vera Schund" hat mich auch angenehm überrascht.
    Die Geschichte plätscherte so dahin, ich finde, sie lebt weniger vom Inhalt (wenn es mir auf den letzten Seiten beinahe zu rasant zu ging) als vielmehr vom lebhaften Erzählstil.
    Fazit: Das Buch bescherte mir keine bahnbrechenden Lebenserkenntnisse, jedoch einige vergnügliche Stunden. Ich wurde dadurch nicht zum Lind-Fan, aber ich schäme mich nicht, zu sagen, dass es mir gefallen hat.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)