Habe das Buch endlich nach drei Wochen durch.....leider brauchte ich so lange, weil ich zwischenzeitlich so viel zutun hatte, dass ich gar nicht zum lesen kam, was ich in diesem Fall echt bedauerlich fand.
Obwohl es der 1. Teil der Serie ist, habe ich es als zweites gelesen nach 'Der Anwalt des Königs' was ich aber im nachhinein nicht wirklich schlimm finde.
Obwohl ich eigentlich die Ich-Perspektive nicht so gerne lese, muss ich sagen, dass es hier einfach nur passt. Es versetzt einen so richtig schön rein ins Geschehen. Von der ersten Seite an ist man mitten drin im England des 16. Jahrhunderts und bekommt alle Schrecknisse und Missetaten dieser Zeit mit, als wäre man Live dabei.
Die Geschichte ist spannend, aber nicht allzu verwirrend und dennoch nicht leicht zu durchschauen. Obwohl die Charaktere nicht sehr detailiert beschrieben werden, hat man das Gefühl sie zu kennen.
Zwar fand ich schon, dass die Struktur in beiden Büchern in etwa gleich ist...Matthew wird in einen Teil des Landes geschickt, wo man ihm mit MIsstrauen begegnet, das Wetter ist ungünstig und es gibt kein oder nur ein beschwerliches zurückkommen nach London, letztlich auf dem Schiff und seine Gehilfen murren auf, es tut der Geschichte aber keinen Abbruch.
Die Motive für die Taten sind zum Teil nachvollziehbar und es erscheint mir eher grausam, wie es dazu kommen konnte...wobei es für die Zeit auch nicht allzu ungewöhnlich war, das Unschuldge unter den Mächtigen zu leiden hatten.
Gut gezeichnet fand ich das Bild der Klosterauflösung in England, zwar habe ich schon viel gelesen über Henry und seine Zeit, aber bisher immer aus Sicht des Hofes, weniger das der Leute die betroffen waren. Und im nachhinein ist es schon traurig, was alles zerstört wurde, wegen einem blinden Eifer.
Das Buch ist für mich also eine Mischung aus Krimi und Geschichte und somit genau richtig.
Von 10 Punkte.