Autor: Lukas Harmann
Titel: Die Seuche
Verlag: Nagel&Kimche
Erschienen: 1992
Seitenzahl:213
Autorenporträt:
Lukas Hartmann geboren 1944 in Bern (Schweiz); Ausbildung zum Primar- und Sekundarlehrer, Weiterstudium in Germanistik und Psychologie; Jugendberater, Redakteur bei Radio DRS, Lehrer für Journalismus, Leiter von Schreibwerkstätten. Medienberater. Reisen durch Indien, Südamerika, Afrika. Aufenthalt im Istituto svizzero in Rom. Heute freier Schriftsteller in Spiegel bei Bern. Schreibt hauptsächlich Romane und Geschichten für Erwachsene und für Kinder. Verheiratet mit der bekannten Schweizer Politikerin Simonetta Sommaruga (Partei SP) und Präsidentin des Schweizer Konsumentenschutzes.
Klappentext/Kurzbeschreibung des Buches:
Ein Dorf, ein paar Hütten nur, im Schatten eines Klosters an einem der bekannten Pilgerwege gelegen, Seit Wochen nähern sich Gerüchte über die sic ausbreitende Krankheit. Und dann erreicht sie das Dorf, das grosse Sterben beginnt.
Ein Roman über den Pestzug, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts ganze Landstriche entvölkert, eine Geschichte über Angst, Armut, Magie, über die Auflösung gesellschaftlicher Normen und menschlicher Gemeinschaft angesichts der Krankheit, deren Ursachen keiner kennt - und eine Geschichte über den unbeirrbaren Willen zu Leben.
Doch wäre dieses Buch nicht denkbar ohne die erschreckende Anschauung der Gegenwart. Auf diese Dimension weisen die sparsamen Gegenwartseinschübe über Leben und Sterben des Sam Ssenyonja hin, die den kraftvollen Erzählfluß durchbrechen.
Eigene Meinung:
Ich möchte Euch gerne dieses grossartige Buch von dem Schweizer Autor Lukas Hartmann vorstellen...
Während meiner Schulzeit (ich selber wuchs auch im Kanton Bern auf und wohne noch immer da, wie der Autor) musste ich mal ein Referat über dieses Buch halten und habe es seit dem immer wieder mal gelesen. Dies war sozusagen mein erster historischer Roman!
Sehr interessant und beeindruckend an diesem Buch fand ich die Gegenwartseinschübe im Buch, die auf das Leben und Sterben des Sam Ssenyonja hinweisen, der an der, so wie es Lukas Hartmann hinstellt, "modernen Version" der Pest starb, dem Aids...
Sam Ssenyonja wurde 35 Jahre alt. Er starb im August 1990, in der Zimmerhöhle neben dem Vordereingang, halb verhungert und qualvoll, auf einer Bastmatte unter dem Bild von Papst Paul VI., zwei Tage nachdem seine letzte Medizin verbraucht war - eine halbe Aspirintablette..