Amazon Verkaufsrang

  • Liebe Eulen,


    gibt es eine Art Schluessel, aus dem man ersehen kann, wie viele Exemplare bei Amazon verkauft wurden? Wenn z.B. mein Verkaufsrang von 180.000 auf 29.000 steigt, was heisst das? Wie viele Buecher habe ich verkauft?


    Ich faende es sehr hilfreich, das zu wissen. Die Verlagsabrechnungen kommen ja nur selten, und dann sind sie nicht zeitlich aufgeschluesselt. Das heisst, ich kann nicht sehen, ob ein Radiointerview, eine Lesung oder eine gute Rezension einen Unterschied gemacht haben oder nicht.


    Nur einmal hatte ich Glueck und konnte einen Rezensionserfolg an den Amazon Verkaufsraengen erkennen, nachdem mein Krimi Buchtipp der Woche in der Bild der Frau geworden war. In dieser einen Woche hielt sich der Amazon Verkaufsrang konstant auf einer Hoehe, danach war's wieder wie immer.


    Liebe Gruesse, :-)


    Bettina

  • Tom hat mal was geschrieben:


    Zitat

    Original von Tom
    Der amazon-Verkaufsrang berechnet sich aus dem Abstand von Pluto und Erde, geteilt durch die Anzahl der Buchstaben, die das Buch hat, multipliziert mit der Sockengröße des Programmierers, der sich das System ausgedacht hat. Weitere Einflüsse sind Tagestemperatur, Tabellenstand des FC Kaiserslautern, Wassertiefe der Elbe bei Dresden, Bewohnerzahl von Buxtehude und einige weitere, die amazon aber verschweigt. :grin


    klick


    ;-)

  • Hallo, Bettina.


    Zitat

    Wenn z.B. mein Verkaufsrang von 180.000 auf 29.000 steigt, was heisst das? Wie viele Buecher habe ich verkauft?


    Ein einziges. Vielleicht zwei.


    Du kannst das selbst ausprobieren. Amazon berechnet die Verkaufsränge im Stundentakt neu, und sobald Du Dein eigenes Buch bestellt und die Bestellbestätigung per Mail erhalten hast, sollte dieser Verkauf innerhalb von zwei Stunden im Ranking sichtbar sein. Warte also zwei Tage ab, bis Dein Buch wieder auf einem Rang > 100.000 steht und bestell dann nachts um drei ein einzelnes Buch. Der Rang wird gegen fünf Uhr morgens dann relativ niedrig fünfstellig sein. ;-)


    Der Amazon-Verkaufsrang stellt die Verkäufe im Verhältnis zueinander (!) dar. Regelmäßige Abgänge haben sowieso nur die Bücher unterhalb von Rang 10.000. Für Titel oberhalb dieser Marke sagt der Rang in erster Linie etwas darüber aus, wie lange das Buch schon nicht mehr bestellt wurde. Wenn jetzt Dein Buch seit zehn Tagen nicht mehr verkauft wurde, hängt es irgendwo bei den Büchern herum, denen es ähnlich ergangen ist. Bestellt jetzt jemand ein Exemplar, schnell der Rang vergleichsweise weit nach oben, bleibt aber auf jeden Fall fünfstellig. In niedrigere Ränge kämst Du erst mit zwei, drei Bestellungen pro Tag, unterhalb von 5.000 mit regelmäßig mehr als drei oder vier Bestellungen pro Tag.


    Anders gesagt: Ein Schub von 180.000 auf 29.000 klingt erstmal toll, heißt aber nichts weiter als: Dein Buch ist jetzt einmal bestellt worden, was den 150.000 Titeln zwischen Rang 29.000 und 179.999 nicht passiert ist. Sobald der Titel, der vorher als Nachbar auf Rang 179.999 stand einmal bestellt wird, rutscht er an Dir vorbei auf Rang 28.999.


    Woher ich das alles weiß? Nun, da ich auch noch nicht das Glück hatte, ernsthaft an den Top-100-Listen zu kratzen, obwohl sich meine Bücher ziemlich gut verkaufen, habe ich eine Software geschrieben, die die Amazon-Ränge rhythmisch abruft und kontrolliert (und statistisch auswertet), nicht nur für meine eigenen Titel, sondern auch für ein paar Bücher von Freunden. Man kann die stundenweisen Ausschläge beim Rang in die eine oder andere Richtung ziemlich genau zuordnen. Dadurch erkennt man mit der Zeit das Verhältnis aus Rangbewegung und verkauften Exemplaren. Wie gesagt, ein sechsstelliger Verkaufsrang wird mit nur einer Bestellung zu einem fünfstelligen, darunter müssen es dann schon deutlich mehr verkaufte Bücher sein. Ich muss Dich also insgesamt enttäuschen - Du hast mit diesem 150.000er-Schritt einen einzigen Leser gewonnen.

  • Nicht so schrecklich viele. :grin


    Edit: Spaß beiseite. Besonders hilfreich war der Zeitpunkt, als mein "Radio Nights" vergriffen war. Naturgemäß bewegte sich der Verkaufsrang dann in Richtung >= 100.000, weil man es ja einfach überhaupt nicht mehr bestellen konnte. Sobald dann jemand ein Exemplar über die Marketplace-Funktion einstellte, musste ich nur abwarten, bis dieses Exemplar bestellt wurde. Die Veränderung entsprach in etwa derjenigen, die Bettina skizziert hat (auch Marketplace-Verkäufe haben Einfluss auf den Verkaufsrang). Bei meinen aktuellen Titeln, die ziemlich häufig am Tag weggehen ("Geisterfahrer" und "Idiotentest" liegen durchschnittlich bei Rängen um die 500, seit etwa drei Monaten) sieht man an den Stundenausschlägen meiner Statistiken, wie viele Exemplare bestellt wurden. :grin


    Erstaunlich, was man alles tut, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie gut eigene Titel laufen, oder? ;-) Aber ich bekomme glücklicherweise auf Anfrage die Monatsabgänge vom Verlag genannt. Sind erfreulich viele im Moment.

  • Du hast dafür ein Programm geschrieben, das die Amazon-Ränge auswertet? :yikes


    Tom, bring das auf den Markt - du wirst bestimmt reich damit! :anbet
    (Ich jedenfalls würde es kaufen. ;-) )

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich wuerd's mir auch kaufen.
    Vermutlich bin ich aber zu doof, um es zu nutzen, crashe meinen Comp damit und muss dann meinen Sohn anrufen, damit er's mir in stundenlangen Panikmutter-beruhige-Telefonaten wieder in Ordnung bringt.


    Ich glaube, ich fahre immer noch am besten, wenn ich mich und "mein Hobby - der Amazonrang" solange weiter vergackeiere, bis ich mit der allmorgendlichen Klickerei mal aufhoere (habe mich schon deutlich gebessert).


    Das ist so, wie wenn ich als junges Huepferli zu Hertha gegangen bin und unterwegs beschlossen hab: Wenn ich den ganzen Weg von der S-Bahn zum Stadion auf einem Bein springen kann, gewinnt Hertha.


    Ihr glaubt gar nicht, wie oft Hertha Meister geworden waere, wenn das gestimmt haette.


    Stattdessen stieg Hertha dann hin und wieder mal in die zweite Liga ab, und ich mit nettem Amazonrang sitz' immer noch hier und uebersetz' fuer den Kaese in meiner Suppe in der Sommersonne Weihnachtsbuechlein.


    Alles Liebe von Charlie

  • Tausend Dank, das war alles sehr interessant! :danke


    Jetzt weiss ich immerhin, dass die Amazon-Verkaeufe nur einen relativ geringen Anteil bei meinen Buchverkaeufen ausmachen. Was mich wundert, weil mein Verlag mehr oder weniger ohne Vertreter arbeitet. Mein Krimi liegt so gut wie nirgendwo im Buchhandel. Das muesste also heissen, dass meine Leser das Buch von sich aus bei ihrem Buchhaendler bestellen - oder andere Internetshops bevorzugen.


    Liebe Gruesse,


    Bettina

  • Zitat

    Original von bvc2002
    Liebe Eulen,


    gibt es eine Art Schluessel, aus dem man ersehen kann, wie viele Exemplare bei Amazon verkauft wurden?


    Mein Tip: sitze den ganzen Tag und auch die ganze Nacht vor dem Computer. Jedesmal, wenn der Rang ansteigt, egal um wieviel, dann mache einen Strich. So erfährst du - ungefähr - wie viele Bücher bei amazon verkauft wurden, bevor du vor Erschöpfung zusammenbrichst. :grin


    Ich glaube, wer den amazon Verkaufsrang erfand, mochte uns Autoren nicht besonders gut leiden.


    Mal ersthaft: ein einzelner Blick nützt garnichts. Wenn der Rang sich über längere Zeit weiter oben hält, dann verkauft das Buch sich wohl ganz gut - bei amazon. Im Buchhandel kann es angeblich trotzdem ein Ladenhüter sein. Es heißt, der amazon-Rang sei wichtiger bei Kleinverlagen, da deren Bücher kaum in den Buchhandel kommen. Bei Publikumsverlagen macht er nur ein paar Prozent der Gesamtverkäufe aus. Dann gibt es noch diverse Theorien, dass es Genre-abhängig sei. Fantasy-Romane werden eher über das Internet verkauft als zum Beispiel historische Schmöker. Das hat vielleicht etwas mit dem Alter des Zielpublikums zu tun.


    Aber ich würde raten: amazon ignorieren, am nächsten Buch arbeiten, und warten, bis der Verlag die Verkaufszahlen herausrückt, denn die sagen wirklich etwas aus.


    Tereza, die sich gerade wieder amazon-Entzug verordnet hat und sich nur schwer dran halten kann.

  • Es gibt viele Indizien, aus denen sich zusammenzimmern lässt, wie schl..., ähm, gut ein Buch läuft. Amazon ist nur einer davon, andere sind z.B.: Wie oft wird es bei ebay angeboten, wie oft steht es bei Buchticket in den Suchaufträgen, wie lang ist der Trendbalken bei buchkatalog.de.


    Und trotzdem wird man hinterher wahrscheinlich überrascht sein, wenn man die Zahlen hört.


    von der garstigen Buchwelt da draußen völlig desilluionierter Autor :hauunglücklich zufällig des Wegs daherkommender Sündenbock

  • Mensch, Sabine ... musste das sein?
    Nu bringste uns noch neue Klickereien bei. Ich hab schon ein Klicken im Kopp ...


    Buchkatalog kenn ich ja noch gar nicht.
    Hach je.


    Wie oft muss ich denn bei ebay verkauft werden, um ein Verkaufsschlager zu sein? Gibt's da inzwischen auch ne ebay Verkaufsliste?


    O Mann, ich hoer auf zu schreiben, meine Finger sind total verklickert.


    Alles Liebe von Charlie

  • Hab's ja nicht ganz so ernst gemeint ...
    Hab mich wirklich schon gebessert, klickere nur noch einmal am Tag. Und einmal hab ich's auch schon vergessen.
    Alles Liebe von Klickercharlie

  • Was, es gibt Leute hier, die täglich nach Ihrem Verkaufsrang sehen??? :oha


    [SIZE=7]Ich werde jetzt niemandem verraten, dass ich auch jeden Abend nach meinen amazon-Verkaufsrängen sehe und darüber Buch führe. Wäre ja peinlich, wenn das jemand wüsste...[/SIZE] :staun


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Super, Sabine!
    Ich werde die Kabinette meines Fuenfjaehrigen augenblicklich nach solchem Exemplar durchforsten.
    Und darf endlich nach Herzenslust klicken!


    Love,
    Charlie
    (heute noch ungeklickt, yeah!)