'Die zwölfte Nacht' - Seiten 001 - 070

  • Zitat

    Original von Queedin


    - Die Stelle, wo Tom eine Anne (schon wieder eine Anne :rolleyes) verführt hat mir gut gefallen - auch wenn es ein wenig irritierend war, es aus Annes Sicht mitzuerleben. Wunderschön geschrieben, fast schon poetisch, auch wenn ich schmunzeln musste. Charlie, Du sagst ja weiter oben, dass Du das Buch lustig findest- wenn es das ist, was Du meinst, dann finde ich es auch lustig :-)


    Ja, sie schwärmt und wähnt sich schon verheiratet - und er weiss nicht mal ihren Namen. :rolleyes
    Und eben weil es so treffend aus der Sicht von Anne heraus geschrieben ist, fand ich es nicht ganz so lustig, denn erstens kann ich mir vorstellen, wie es ihr jetzt geht und zweitens hat es mir Tom nicht sympahtischer gemacht. :grin

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und eben weil es so treffend aus der Sicht von Anne heraus geschrieben ist, fand ich es nicht ganz so lustig, denn erstens kann ich mir vorstellen, wie es ihr jetzt geht und zweitens hat es mir Tom nicht sympahtischer gemacht. :grin


    Ich reagierte eher betroffen, weil ich mich in Anne hineinversetzt hatte. Und Mitleid, weil es abzusehen war.

  • Zitat

    Original von Liesbett


    Ich reagierte eher betroffen, weil ich mich in Anne hineinversetzt hatte. Und Mitleid, weil es abzusehen war.


    Dito.

  • Zitat

    Original von Liesbett


    Ich reagierte eher betroffen, weil ich mich in Anne hineinversetzt hatte. Und Mitleid, weil es abzusehen war.


    echt? ich fand sie dort unglaublich naiv, eine dumme Nuss halt. hmmm, naja, ich konnte mit solchen Schwärmereien irgendwie noch nie was anfangen. bei mir hält sich das Mitleid mit solchen Hühnchen irgendwie immer in Grenzen.


    ich mag Tom, weil er ehrlich ist - er verspricht nie etwas, was er dann auch nicht halten würde. er hat es mit den Frauen - aber die wissen das ja in der Regel auch und wissen auch, worauf sie sich einlassen.

  • Ausserdem ist er in der Szene auch noch enorm jung.


    Anne tut mir darin leid, weil sie keine andere Moeglichkeit hat, als alle Erwartungen an einen Mann zu haengen. Sie ist eine der gebildetesten Frauen ihrer Zeit und hat mehr zu bieten als die meisten Maenner. Sie kann es aber nicht nutzen.
    Waere sie zu anderer Zeit geboren, haette sie andere Ziele haben duerfen, haette sie vermutlich so eine fruehe Liebesenttaeuschung weggesteckt, wie man das eben tut.
    So aber warf sie alles auf dieses eine.


    Alles Liebe von Charlie

  • Packend schon der Prolog in Oxford mit der quirligen, eigensinnigen Maggie, die sich auf ein Spektakel freut und unbedingt alles sehen will. Zum Glück wird sie von einem Mann auf die Schultern genommen.
    Genial, wie sie ihn bei den Ohren packt! :rofl Sie ist eine Mischung vom frechen Tom und von der sympathischen Catherine, ob die möglicherweise die Eltern sind? (Ich bin wohl der ahnungsloseste in dieser Leserunde, weiss nichts von den Figuren!)
    Kate hat nicht nur wegen dem Verlust des Freundes etwas melancholisches an sich, schließlich trägt sie immer dunkle Kleidung. Doch sie ist die Erzählerin der Geschichte und deshalb bin ich auch gerade auf sie als Figur gespannt.


    Diese Art den Leser in die Geschichte einzuführen gefällt mir sehr gut, er zeigt, wie einfach man in die Vergangenheit entführt werden kann.


    Wulf Hall Manor: Ein Paradies für die Kinder, die jetzt alle eingeführt werden, besonders aber für Catherine, die mich sofort begeistert, da sie so engagiert und interessiert ist. Sie ist es, die schon am Anfang eilt, um Hilfe für Jane zu holen. Nan mag ich natürlich auch.
    Tom mag ich eigentlich nicht besonders, aber er ist nicht so angepasst und schön mutig. Von Jane bis Anne, alle fliegen auf ihn. Catherine auch, aber eigentlich auch nur deswegen so stark, da er für sie Wulf Hall und eine unbeschwerte Kindheit bedeutet, ein Ort den sie nie verlassen will und doch so bald muss. Ich glaube auch, dass sie als vielleicht einzige Tom gewachsen sein kann. Mal abwarten.


    Dass die wichtigen Figuren ab ihrer Kindheit vorgestellt werden, empfinde ich wie einige andere hier auch als günstig. So kann ein kompletteres Bild einer Figur entstehen.


    Nachdem ich den ersten Teil durch habe, stelle ich fest, dass ich den Roman wie einen alten Film lese, nicht unbedingt schwarz-weiß, dazu ist die Handlung zu bunt, aber doch wie einen Filmklassiker. Nur mein Gefühl! :-)

  • Dies ist eine Premiere für mich. Mein erster Beitrag hier und auch auch mein erster Mittelalterroman.
    Im Prolog standen mir die Nackenhaare zu Berge, so intensiv fand ich die Szene der Hinrichtung beschrieben und das Erschrecken der kleinen Maggie ging mir sehr nahe.
    Die Rückblende in die Kinderzeit aller Beteiligten, macht mir viel Lust auf ein
    "lauern" in den letzten Seiten.
    Die Kinder und die Szenen im Garten sind so lebendig, das ich nun gern alle Figuren gern auf ihren Lebensweg begleiten möchte.
    Die vielen Namen, oft natürlich bekannte Namen, bringen mich immer wieder zum nachschlagen. Damit ich nur nichts verpasse.


    Ich entschuldige mich, wenn mein Beitrag nicht sehr produktiv war,
    aber - bitte :wave - es ist mein Erster !


    Viele Grüße Bianka

  • Herzlich willkommen, Molly!


    Wenn Du Dich durch die Seiten gelesen hast, wirst Du merken, dass Dein Beitritt im Vergleich mit vielen anderen z.B. von mir mehr als produktiv war!


    Ich freue mich ueber Deine Eintraege und hoffe, Du hast an Buch und Runde Spass.


    Alles Liebe von Charlie

  • Diese Lebendigkeit spüre ich auch besonders bei den Szenen mit den Kindern. Angefangen von Maggies Drang endlich mal etwas interessantes zu sehen bis hin zu Janies Wunsch zu fliegen und Catherines Liebe zu Wulf Hall Manor. Das sind dich wirklich Argumente FÜR eine Einbeziehung von Darstellungen der Protagonisten schon als Kinder!

  • So, die Leserundenschnecke ist auch an Bord.


    Die Aufmachung des Buches wurde ja bereits lobend erwähnt, ich sage aber jetzt trotzdem noch einmal, wie schön ich Farbe, Glanzelemente und das Foto von Catherine Parr finde. :-] Das Buch ist ein richtiger Hingucker.


    Wenn man den Roman das zweite Mal liest, ist es ein völlig anderes Gefühl, Cranmer den Weg zum Scheiterhaufen gehen zu sehen. War er beim ersten Lesen nur ein Name, so sieht man beim zweiten Lesen den Mann, der dahinter steht. Man kennt sein Leben und weiß, was er gefühlt und geliebt hat. Da muss man schon schlucken ...


    Dieses Mal werde ich mir Zeit lassen beim Lesen und in der wundervollen und wortgewaltigen Sprache schwelgen.

  • Willkommen, Laila!


    So schoen, dass Du's geschafft hast.
    Lass Dir Zeit, und wenn Du's doch nicht schaffst, hast Du immerhin die schoenste Entschuldigung der Welt!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Laila
    Wenn man den Roman das zweite Mal liest, ist es ein völlig anderes Gefühl, Cranmer den Weg zum Scheiterhaufen gehen zu sehen. War er beim ersten Lesen nur ein Name, so sieht man beim zweiten Lesen den Mann, der dahinter steht. Man kennt sein Leben und weiß, was er gefühlt und geliebt hat. Da muss man schon schlucken ...


    Das kann ich mir gut vorstellen. :-(
    Aber es ist auch schön, dass es ein Buch ist, das man mit Genuss auch öfter lesen kann. :-]

  • Bin fast fertig mit dem ersten Abschnitt.


    Irgendwie verwirren mich die vielen Namen.... Ich mach die Hälfte der Zeit nix anderes als Namen nachschlagen :lache


    Den Anfang mit der Verbrennung fand ich ja heftig - vielleicht hätte ich nicht während des Frühstücks anfangen sollen zu lesen ;-)


    Also, Tom find ich schon mal total toll. Er scheint Cathrine ja auch zu mögen. Ich verstehe aber nicht so ganz, warum Cathrine weg gehen musste, während ihre Geschwister ja anscheinend bleiben durften... Wurde das irgendwo erklärt und ich habs überlesen?


    Im Anhang steht, dass die Base (süsses Wort find ich) Maude Cathrins Vertraute wird. Zur Zeit sieht es aus, als wenn sie sie nicht mögen würde.
    Noch blick ich nicht so ganz durch, aber das wird hoffentlich noch.


    So ganz viel kann ich zum ersten Teil komischerweise nicht schreiben.


    Jetzt muss ich nur noch nachforschen, warum Frauen nicht die Bibel lesen durften und warum sie nicht auf englisch übersetzt werden durfte.
    Dazu muss ich sagen, dass ich null Ahnung von der Geschichte habe. Von Geschichte hab ich allgemein keine Ahnung... Aber ich lass mich mal überraschen...

  • Willkommen, Booklooker!


    So viel musst Du doch gar nicht schreiben - ich hoffe, Du findest Dich in das Buch noch hinein.


    Zu dieser Zeit sollte die Bibel ausschliesslich von Klerikern gelesen und dem Volk nahe gebracht werden. Die Bibel in der Hand eines Laien, eines Nichtwissenden galt als schaedlich und gefaehrlich.
    Man kann sagen: Der Klerus wollte kein bisschen Macht aus der Hand geben. Das ist sicher richtig.
    Man kann aber auch sagen: Viele Theologen waren davon ueberzeugt, dass die Seelen derer, ueber die sie zu wachen hatten, tatsaechlich gefaehrdet waren, dass man sie behueten und ihnen die Bibel auslegen musste. Auch das ist richtig - ich bin auf viele gestossen, denen ich diese Ueberzeugung abnehme.


    Leute wie Erasmus und Tyndale, die mit ihrem Denken den Menschen in den Mittelpunkt stellten und ihm zutrauten, seinen Weg zu Gott selbst zu gestalten, sorgten fuer eine Revolution im Geiste. Es war etwas Unerhoertes, Neues, Erderschuetterndes.


    Dass Du Dich mit diesem Zeitabschnitt nicht auskennt, sollte kein Problem sein. Mein Ziel - das meine Lektorin durch ihre Arbeit sehr unterstuetzt hat - war es, dass das Buch ohne Vorwissen gelesen werden kann und dass es auch kein Problem ist, wenn man dieses oder jenes nicht versteht oder weglaesst, weil es einen nicht so interessiert. Wenn das nicht gelungen ist, ist es dem Autor anzulasten, nicht dem Leser!


    Aber vorlaeufig hoffe ich noch, Du findest hinein, und freue mich jedenfalls, dass Du's versuchst und Tom und Cathie gern magst.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Finde ich toll.


    Ehrlich?


    Da bin ich erleichtert, Rosenstolz, denn mir war's schon leicht peinlich.


    Mir ist neulich beim Aussortieren ein zufaellig erhaltenes Grundschulzeugnis meiner selbst in die Haende gefallen, in dessen Kopf ich voll Erstaunen las:
    "Charlotte ist sehr schweigsam und beteiligt sich nur selten am Unterricht."


    Ich fuerchte, die haben mich mit meinem Banknachbarn verwechselt.


    In jedem Fall ist diese Leserunde himmlisch fuer mich.
    Meine virtuelle Henry-Party, mir fehlt jetzt nur noch der Lottogewinn (kaufe mir extra einen Schein am Samstag, versprochen), damit wir ein Sudeley-Cottage mieten und die reale Party nachholen koennen.


    Vielen Dank und alles Liebe,
    Charlie Sabbeltante

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Diese Lebendigkeit spüre ich auch besonders bei den Szenen mit den Kindern. Angefangen von Maggies Drang endlich mal etwas interessantes zu sehen bis hin zu Janies Wunsch zu fliegen und Catherines Liebe zu Wulf Hall Manor. Das sind dich wirklich Argumente FÜR eine Einbeziehung von Darstellungen der Protagonisten schon als Kinder!


    Zumal die Kindheit doch die Basis der späteren Beziehung der Erwachsenen zueinander bildet. Der Eindruck, der durch diese Bilder entsteht, kann nicht durch spätere Erkärungen ersetzt werden.