'Die zwölfte Nacht' - Seiten 171 - 264

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich komm als Heini, und ihr alle als seine Frauen.
    Wie Caia schon sagt: Auf eine mehr kommt's nicht an - Heini freut sich!


    Alles Liebe von Charlie


    Dann aber bitte als der junge Henry, sonst wird es schwierig mit dem Verkleiden :grin


    Ich fand die Szene sehr eingringlich, als Jane schildert, warum sie den König heiraten möchte. Und mein Gefühl sagt mir, daß er sie gemocht haben muß als eine der wenigen Personen, die ihm überhaupt etwas bedeutet haben.


    Witzig fand ich die Stelle, in der Jane nach einem Wappentier sucht und gerne ein Schaf als solches gehabt hätte :-) Jane gehört zu den Personen im Roman, die mir sympathisch sind.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    [Dann aber bitte als der junge Henry, sonst wird es schwierig mit dem Verkleiden .


    Och, ich hab schon so'n zusammengeschnuerten Kissenbauch hier liegen. Ich geh ja immer zu Twelfthnight als Heini ...


    Was Du ueber Janie und Heini geschrieben hast, unterschreib ich!


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Sehr schön finde ich, dass auch dieser Abschnitt wieder mit einem Brief von Nan an Catherine beginnt. Die Idee, auf diese Art zu schildern, was in den vergangenen Jahren passiert ist, finde ich sehr gut :-)


    :write


    Zitat

    Original von Bouquineur
    "Lehr mich fliegen, Jane". Der Satz, der Catherine ihr ganzes Leben begleitet hat, die Verzweiflung, die geliebte Freundin nie wieder zu sehen, treibt mir die Tränen in die Augen. Ich trauere mit Catherine, Tom und Edward um die stille, liebe Jane.


    :write Da musste ich auch heftigst schlucken....
    Ein Schaf und ein Rebhuhn als Wappentier - typisch Jane :lache


    Überhaupt bin ich von der Sprache begeistert, sie ist so lebendig, so echt, so pulsierend. Jede Figur ist total authentisch - egal wieviel Raum sie in der Geschichte annimmt, das ist toll!! :anbet

  • Der plötzliche Tod von Jane hat mich ebenfalls schockiert. Sie schien doch schon "über dem Berg" gewesen zu sein.


    Ich meine gelesen zu haben, dass Jane nicht gekrönt worden ist, da Henry erst die Geburt eines Erben abwarten wollte.
    Der Trauerzug war aber der einer Königin. War eine Krönung nur etwas Formelles?

  • Diese Frage ist hochinteressant, grinseengel.


    Es gibt verschiedene Theorien darueber, warum Jane noch nicht gekroent wurde. Eine Moeglichkeit ist die von Dir genannte - die andere (die halte ich fuer sehr wahrscheinlich), dass Henry dem noerdlichen Adel eine Kroenung im Norden fest zugesagt hatte, diese aber aufgrund der Pilgrimage of Grace verschieben musste.


    Wie auch immer - Jane war zwar auch ohne Kroenung Koenigin, aber das "Anointment" - die Salbung waehrend der Kroenungszeremonie, war durchaus ein heiliger Akt und mehr als nur formal. Wenn jemand dem kleinen Erben Edward uebel gewollt haette, haette er versuchen koennen, dessen Thronrecht auf dieser Basis - Mutter nicht gekroent - anzufechten. Im Fall von Jane Seymour ist es nicht passiert, es ist aber in anderen Dynastien mal versucht worden.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von grinseengel
    Der plötzliche Tod von Jane hat mich ebenfalls schockiert. Sie schien doch schon "über dem Berg" gewesen zu sein.


    Mich auch. Jane, das Schäflein (das Bild passt für mich noch besser als das Rebhuhn), war eine der sympathischsten Figuren - und da muss ich beo widersprechen. Einen Menschen nur daran zu messen, wie wichtig er für Erneuerungen ist, oder wie schlaue er ist, finde ich vermessen, Jane (in diesem Buch) ist freundlich, eine Seele von Mensch, das finde ich beachtenswerter als Leute, die für "ihre Sache" über Leichen gehen.

  • Ich finde sie auch nicht dumm.
    Auf ihre Art hat sie - wenn auch nicht eben eine Intellektuelle in ihr steckt - viel Lebensklugheit und emotionale Intelligenz besessen, finde ich.


    Alles Liebe von Charlie

  • So, auch diesen Teil habe ich nun beendet, und ich bin immer noch nach wie vor total begeistert. Am liebsten hätte ich die ganze Nacht weiter gelesen, doch mir fielen irgendwann die Augen zu, so das ich das Buch zur Seite legen musste.


    Ich finde es so schön, dass Cathie und Nan sich immer noch schreiben und so in Kontakt bleiben können. So erfährt auch Cathie was alles bei Nan so los ist. Allerdings frage ich m ich schon wie sie es geschafft haben, sich immer Briefe zukommen zu lassen. Zur damaligen Zeit war das bestimmt alles andere als leicht.


    Da ich vor ein paar Tagen ein wenig gegoogelt habe, weil ich wissen wollte, was wahr an dem Roman ist, weis ich nun auch ein wenig die Handlungen der Charaktere. Die Spannung ist aber trotzdem nach wie vor vorhanden, und das Buch lässt mich nicht mehr los. Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Das kann ich garnicht oft genug sagen.


    Janie wird also die neue Königin bzw. war die neue Königin. Welche Ironie, wenn man bedenkt, dass sie nur ungern im Palast gelebt hat. Ihre Brüder konnten dadurch natürlich auch Profit schlagen. Sie hat dem König nun einen Erben geschenkt, ist aber selber Tage später gestorben. Das fand ich so traurig. Ich war so ein guter Mensch.


    Die Hinrichtung der Anne Boleyn fand ich sehr erschüttern geschrieben. Im Grunde wurde sie doch nur hingerichtet, weil sie keinen Jungen geboren hat und dadurch im Weg war. Ob die Gerüchte zur damaligen Zeit echt waren kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen, ob sie wirklich fremdgegangen ist. Ich persönlich glaube, dass das nur ein Vorwand war um sie loszuwerden. Das ist einfach nur schrecklich. Da kommt man sich ja vor wie eine Zuchtstute. Alle die keine Kinder und keine Jungen bekommen können werden abgeschoben oder sogar hingerichtet. Heftig , wirklich heftig und so ungerecht.


    Latimer, der neue Mann von Cathie scheint ein guter Mann zu sein. Er zwingt sie jedenfalls nicht zum Geschlechtsverkehr, was ich ihm noch anrechne. Allerdings frage ich mich auch, ob so was häufiger vorkam. Früher nannte man das die eheliche Pflicht, und ich glaube, nicht alle Männer waren da so …. Geduldig. Ein anderes Wort fällt mir dazu nicht ein.
    Ich finde es schön, das Cathie so gut mit ihren Stiefkindern auskommt, und für sie fast eine Freundin geworden ist.


    Der Tod von Edwards Sohn fand ich so traurig. Früher war das aber alltäglich, dass man sein Kind verloren hat. Von zehn Kindern überlebten mit Glück fünf, und erreichten das Erwachsenenalter. Ich frage mich, wie die Frauen früher damit zurecht gekommen sind. Ich glaube, ich würde daran zerbrechen.


    Die Szene wo Cathie und Tom aufeinander zugehen und sich küssen war soooo schön. Hach die ist, total romantisch geschrieben worden. Die beiden kommen wohl wirklich nicht voneinander los.


    Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Die Rede, die sie kurz vor der Hinrichtung gehalten hat (zu finden bei Wiki) fand ich bemerkenswert. Anstatt Gift und Galle zu spucken - sie hatte ja nichts mehr zu verlieren, hat sie ihre Treue zum König bekundet. Damit dürfte sie die bei der Hinrichtung Anwesenden völlig für sich eingenommen haben.


    Ich fand das auch sehr nobel und beeindruckend. Jeder andere hätte wohl geflucht und die Ungerechtigkeit die ihr widerfuhr bekundet. Und sie stand aufrecht und stolz da, und hat sich nicht kleinmachen lassen. Sehr bewundernswert



    Zitat

    Original von Pelican
    Vielleicht liebte Henry Jane ja besonders wegen ihrer Normalität und vielleicht hatte sie auch deshalb eine mässigende Wirkung auf ihn.


    Ich glaube auch, dass er Jane auf irgendeine Weise geliebt hat. Und vielleicht gerade deswegen weil sie ein einfaches und liebenswertes Mädchen war.

  • Es ist doch einigermaßen interessant zu lesen, wie ein König an seine Frauen kommt. Und gerade Jane, das ruhige kleine Mädchen aus dem Hintergrund fängt seine Aufmerksamkeit ein, vielleicht auch das Herz (wobei ich seines nicht deutlich erkennen kann). Und sie lebt auf. Ich rechne es den Brüdern hoch an, dass sie ihre Schwester nicht einfach in das königliche Bett schieben, sondern ihr eine Wahl lassen. Bei anderen Verbindungen geht es da handfester zu. Jane ist für einen Mann wie Heinrich sicher die beste Ehefrau, hat sie nicht einen eher unterwürfigen Wahlspruch für sich ausgesucht? Hätte sie länger gelebt, wäre der Herr vielleicht ruhiger im Leben voran gekommen, das Leben hätte seine Töchter vielleicht sanfter angefasst ... wenn doch nur ... aber das kann man zu jeder Figur der Geschichte sagen, gelaufen ist es schließlich doch so, wie man es heute ließt. So finde ich es besonders schade um Jane, ich mochte sie recht gerne. Im Inneren hoffe ich, dass der König sie wirklich geliebt hat. Auf seine Worte gebe ich nicht viel. Das sie, wie Beowulf meint, ein blasser Mensch war, dem stimme ich zu. Sie wollte nie Heldin sein und fühlte sich an die gängige Rolle der Frau gebunden. Macht nicht gerade das ihren mäßigenden Einfluss aus? Normalität, die keine ständige Konkurrenz zum herrischen Heinrich bildet? Ganz wie Pelican schreibt.


    Empört war ich, egal wie kontrovers ich sie finden mag, über die würdelose Entsorgung von Anne Boleyn, der Kopf, das grölende Volk. Verdammt, da wird ein Mensch aus Gründen zu Tode befördert, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich habe immer den Eindruck, hier beginnt der Punkt in Heinrich, ab dem er immer schneller und aus immer weniger schweren Beweggründen den Daumen nach unten reckt. Ich sehe ihn tatsächlich als Willkürherrscher.


    Angetan hat es mir der Name Snape Hall. Ein Schelm, wer da an Mr. Potter denkt.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich geh ja immer zu Twelfthnight als Heini ...


    :bruell BILDER!!!


    Zitat

    Original vonLiesbett
    Angetan hat es mir der Name Snape Hall. Ein Schelm, wer da an Mr. Potter denkt.


    Ich habs die ganze Zeit krampfhaft verdrängt. :lache

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • achje, das mit Jane tat mir auch sehr leid


    Henry VIII hat sie anscheinend wirklich geliebt - jedenfalls lese ich das hier im Buch so. Catalina hat er - so glaube ich - als Person und Königin akzeptiert, zumindest am Anfang. Anne hat er begehrt. und Jane hat er geliebt. ich bin gespannt, wie sich seine Beziehung zu den anderen Frauen entwickeln - es fehlen ja noch ein paar :-)


    interessant fand ich die Geschehnisse um die Reformation, vor allem das Schänden der Klöster hat mich schockiert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man mit so viel Gewalt die Bevölkerung dazu bringen konnte, die "neue" Religion zu akzeptieren?


    und worüber ich auch nachgedacht habe: zu Gott hat man nur Latein gesprochen - aber wie haben denn dann die einfachen Leute gebetet? gar nicht? oder waren es lateinische Gebete, die ihnen in der Kindheit eingebläut worden waren, von denen sie aber nicht wirklich wussten, was sie bedeuten?



    wie immer, hab ich mir wieder ein paar interessante Stellen durch Post its markiert:
    S. 251 "Elisabeth. Der ingwerschöpfige Ausbund von Leben..."
    was ist denn ingwerschöpfig???


    oh, die anderen Zettelchen beziehen sich schon auf das nächste Kapitel

  • Sehr interessante Frage, Queedin!
    Die stelle ich mir auch.
    Offiziell durfte man auch die gaengigen Gebete - namentlich Pater noster und Ave Maria - nur auf Lateinisch kennen. Gerade aus dem zweiten Jahrzehnt von Henrys Regierungszeit sind mehrere Faelle von Maennern bekannt, die dafuer verbrannt wurden, dass ihre Kinder ein englisches Our Father kannten. Einer der bekanntesten, am wildesten wuetenden Bischoefe, der solche Verurteilungen aussprach ist der Bishop Bonner.


    Andere - eigene - Gebete sollte man gar nicht sprechen, man sollte es den Priestern ueberlassen. Das ist der Punkt, den ich mir nicht vorstellen konnte, als ich mich mit dem Thema zu befassen anfing. Ich weiss nicht, vielleicht kann ich mir den immer noch nicht vorstellen und denke: die Leute muessen das doch gemacht haben.


    Mir ist uebrigens verschiedentlich die Behauptung untergekommen, diese Verbote seien in Deutschland nicht so krass gewesen wie in England. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Gewiss war aber Englisch als Sprache noch weniger verankert, noch "nutzloser" als Deutsch: Vertraege wurden beispielsweise noch immer zum groessten Teil auf Franzoesisch abgefasst.
    Tyndale, das bedeutet nicht nur die Uebersetzung der Bibel, sondern auch und vor allem die Emanzipation der englischen Sprache.


    Mehr spaeter!


    Alles Liebe von Charlie



  • :bruell DRÜCKEN GILDET NICHT!!!

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Der Tod von Edwards Sohn fand ich so traurig. Früher war das aber alltäglich, dass man sein Kind verloren hat. Von zehn Kindern überlebten mit Glück fünf, und erreichten das Erwachsenenalter. Ich frage mich, wie die Frauen früher damit zurecht gekommen sind. Ich glaube, ich würde daran zerbrechen.
    .



    Ich auch!


    Ohne den geringsten Zweifel.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ich hab keine Photos!
    Wirklich nicht - ich bin hysterisch kameraphobisch.


    Meine Henrymaske und meinen Henryhut koennt ihr am Ende des Videos sehen.


    Aber sonst hab ich wirklich keine!!!
    Ich nehm' nie ne Kamera mit zu Twelfthnight, und wenn ich's taete, dann nicht um MICH zu photographieren.


    So sorry!
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich hab keine Photos!
    Wirklich nicht - ich bin hysterisch kameraphobisch.


    Meine Henrymaske und meinen Henryhut koennt ihr am Ende des Videos sehen.


    Danke Charlie, damit hast Du mich daran erinnert, dass das Video noch auf meiner Festplatte rumgurkt. :lache
    *nach dem anschaun*
    Steht Dir wirklich gut, hat Dein Mann toll gemacht die Maske. Das Henry-Handpüppchen ist ja auch total knuffig! Wo gibts sowas denn?


    Auf das Ohrenstäbchen werde ich jetzt ganz scharf acht geben, ich glaube bisher (bin gerade auf Seite 377) wurde es noch nicht erwähnt.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das Ohrenstaebchen ist aus Portsmouth!
    Und da kommt's auch vor, ist aber gnadenlos gekuerzt.


    Ist der Hand-Henry nicht TOLL? Den haben wir auch aus Portsmouth, aber manchmal haben sie ihn auch in Hampton Court. Zu der Serie gehoert auch noch eine Anne Boleyn.


    Mein Mann macht wirklich schoene Masken. Er hat mir auch einen Henry aus Lego, einen aus einer Klorolle sowie mehrere als Osterei, Weihnachtskeks und Geburtstagskuchen gemacht.
    Die Aquarelle auf meiner Website sind auch von meinem Mann.


    Alles Liebe von Charlie