'Die zwölfte Nacht' - Seiten 265 - 364

  • Sechste Nacht:


    Das Hohelied der Liebe. Endlich, endlich, endlich - in den Wirren der Feiern zur zwölften Nacht finden die beiden zueinander und die Liebe und die Leidenschaft bricht sich Bahn. Sie gestehen sich ihre Liebe, und können doch nicht zusammen sein. Sie gehen getrennte Wege, bis sie sich auf Wulf Hall wiedersehen. Es sind gestohlene Stunden auf Wulf Hall und Catherine leidet unter dem Ehebruch, den sie begeht.
    Catherines zwiespältiger Glaube wird hier sehr deutlich. Obwohl sie gerne an die lutherisch geprägten Lehren glauben möchte, sind die katholischen Lehren ihr doch noch tief verinnerlicht. Sie bittet Cranmer, er möge ihr die Beichte abnehmen, doch der lehnt ab. Sie soll selber ihren Frieden mit Gott machen. Ich bin gespannt, ob sie es schafft oder irgendwann daran zerbricht.


    Die letzen Sätze dieses Abschnittes lassen ahnen, dass Anne bittere Rache an Tom nehmen wird. In welcher Form auch immer. So wird aus Liebe (hat sie ihn wirklich je geliebt) und verzehrender Leidenschaft glühender Hass. Wehe dem, der diese Frau zum Feind hat.
    Mir tut Edward Leid. Er ahnt wahrscheinlich nicht mal im Geringsten, was seine Frau für seinen Bruder empfindet. Wann platzt diese Lebenslüge?


    Einen besonders schönen Satz möchte ich erwähnen. Ich habe ihn mehrmals lesen müssen:


    Der Distelfink balze, der Kuckuck zählte Stunden, und wenn im Dunkeln die Nachtigall schlug, pflückten Liebende sich im Stillen Rosen vom Stock der Ewigkeit, die noch blühen würden, wenn sie selbst längst grau und zerpflügt waren wie ein oft beackertes Land (S. 285)


    Siebte Nacht:


    Nach langem Suchen findet sich eine neue Braut für Henry - Anna von Kleve. Ich hab mich köstlich über die Beschreibung amüsiert, die Charlie von ihr abgibt. Anna muss ein ziemliches Fass gewesen sein, mit einer Stimme wie ein Bass und schrecklichem Mundgeruch.
    Auch die Beschreibung, als beide zusammen den Saal betreten. Zwei Elefantenmenschen. Henry war wohl zu diesem Zeitpunkt auch nur noch eine unförmige Masse.


    Ob Henry bei diesem Fest auf Catherine aufmerksam geworden ist? Der Augenblick, als Catherine und Tom miteinander tanzen und der ganze Saal den Atem anhält ob der Wirkung dieses Paares muss ein ganz besonderer gewesen sein.
    Das unscheinbare Zeisigweibchen wird zum schönsten Vogel des Abends....


    Die Ehe mit Anna von Kleve wird annulliert und Thomas Cromwell fällt in Ungnade und wird hingerichtet. Mit der neuen Königin Catherine Howard kehrt der alte Glaube zurück und die neue Zeit findet vorerst ein abruptes und blutiges Ende. Die Bibel wird den Handwerkern, Bauern und Frauen verboten. Reformerische Bibeln und Texte werden verbrannt. Wer dem neuen Glauben anhängt, muss um sein Leben fürchten. Der wankelmütige Henry macht seinen Glauben von der jeweiligen Frau an seiner Seite abhängig (oder von deren Familie). Wie schwach sein Charakter doch war.


    Anne Seymours Hass auf Tom und Catherin entlädt sich erstmalig in der Feier zur zwölften Nacht. Da bahnt sich Ungemach für unser Zeisigweibchen und seinen roten Hahn an.

  • Hm. Ist auch in anderen historischen Romanen oft gängige Praxis :gruebel


    Vermute, dass man so dem Dauerrausch entgehen wollte. Ich glaube Bier hat man damals auch verdünnt.


    Interessant wäre zu wissen, bis wann das gängige Praxis war, den Wein zu verdünnen.

  • Bier und Ale wurden verduennt auch weiterhin zu allen Gelegenheiten getrunken. Es war eine Hoch-Zeit des Bieres, denn der Hopfen war gerade nach England gelangt.


    Auch die Wein-Panscherei erlebte unter Henry eine neue Bluete. Henry liebte Weinmischereien: Er hatte seine speziellen Mischungen fuer jegliches Wehwechen, jede Stimmung, jede Gelegenheit. Ich habe einige ausprobiert. Sie schmecken alle GRAUSLIG!


    Wein wurde auch weiterhin gewaessert und in diesem Zustand von denen, die es mochten und bezahlen konnten, z.B. zum Fruehstueck getrunken.


    Henry liebte seinen Wein. Sein Haushalt verbrauchte Unmengen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Die Szene ist belegt - aber die Figur samt Mechanismus hat nicht ueberlebt. Einige rekonstruierte oder stark restaurierte dieser "Wunderwirker" kann man hier und da besichtigen, eine Heilige Jungfrau, die die Augen verdrehen konnte, sah ich in Gloucestershire.
    Aber dieser spezielle und sehr beruehmte und beliebte Christus ist, wie gesagt, den Weg alles Irdischen gegangen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Charlie, deinen Gedankenanstoß auf Seite 316 kann ich nur zustimmen. "... Aber von diesem Herrscher geliebt zu werden, ist vielleicht schmerzhafter als sein Hass." Da er ja recht spontan mit seinen Empfindungen umging, konnte man nie wissen, ob man morgen immer noch willkommen war.

  • Ja, genau - und das wird ja auch immer krasser im Laufe seiner Regierungszeit. Gut fuer Heini, dass es trotzdem einen gab, der seine Liebe bis zum Schluss ausgehalten hat.


    Alles Liebe von Charlie

  • Anne Stanhopes Eifersucht macht mir auch Sorgen. Was daraus wohl noch wird. Sie läßt an niemandem ein gutes Haar. Gibt allen lächerliche oder boshafte Namen.
    Und dieser Dudley ist mir suspekt. Auf welcher Seite steht er?


    Die Bärenszene ist ekelig. Die Ankunft der 4. Braut steht unter keinem guten Stern. Obwohl sie ja äußerlich ganz gut zusammengepaßt haben müssen, die Elefantenmenschen :grin


    Mir ist aufgefallen, daß im 7. Abschnitt zum ersten Mal die Gaben aus dem Weihnachtslied nicht tatsächlich auftauchen. Sie werden hier erwähnt als diesmal "fehlten die Schwäne im Federkleid in der Speisefolge". Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Die Bärenszene ist ekelig.


    Das war die Szene, die mir am schwersten gefallen, vor der ich mich am liebsten gedrueckt haette.


    Baeren sind meine Lieblingsgeschoepfe.


    Vor sechs Wochen durfte ich im Rahmen meiner neuen Recherche erstmalig einen Braunbaeren fuettern - ein lebenslanger Traum von mir. Ich konnte diesem schoenen Tier (ihr duerft auch lachen) kaum in die Augen sehen, weil ich immer an "meinen" Baeren denken musste, ueber den ich diese grauslige Szene geschrieben hab.


    Alles Liebe von Charlie

  • Diesen Abschnitt habe ich jetzt auch fertig.


    Was mir in Erinnerung bleibt, sind vor allem die beiden Szenen, die mit den Tieren zu tun haben: Die Bärenhatz und die Treibjagd, die Heini veranstaltet, als er auf Anna wartet; beides grausame Szenen, die ich am liebsten überblättert hätte, Charlie, was treibt Dich zu so fürchterlichen Ekelszenen? Der arme Bär...


    Inzwischen kann ich das Dilemma mit den Namen wirklich verstehen, da heißen ja schon wieder zwei Edward und Anna/e. Wenn sie nicht so nach und nach eingeführt werden würden, wäre ich schrecklich verwirrt!


    Ansonsten wird Henry in diesem Abschnitt gleich zweimal verheiratet. Die Menge an Bräuten, die er verschlingt, ist doch schon arg, wobei mir Anna wirklich nicht sympathisch rüberkommt, eher ekelig, müffelig und dick.


    Daß Tom und Cathie sich finden, ist einerseits wunderschön, andererseits tun sie mir beide leid, beide leiden wie Hunde darunter, daß sie nicht zusammen kommen können und alles nur heimlich geschehen darf. Und trotzdem scheint es eine Liebe zu sein, die stärker ist als alle Konventionen.


    Die Anne, die mit Edward verheiratet ist, erscheint mir immer vergällter und vergifteter, ich bin mal gespannt, wann Edward endlich merkt, was er für eine Schlange geheiratet hat, die zu ihm sagt, daß sie bei ihm bleibt, solange er das tut, was sie will.


    Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Szene ganz am Ende der sechsten Nacht, als Tom Anne mit seinen Worten niedermacht. Denn auch Anne friert sich zu Tode mit dem Stockfisch an Mann, den sie hat - vier Schwangerschaften hin und vier Schwangerschaften her.


    Insgesamt empfinde ich Heny als immer unberechenbarer, immer spontaner und immer grausamer, je älter er wird - wenn es nicht nach seiner Nase geht, wird eben mal einer geköpft und alles ist wieder gut. Ich bin gespannt, welche Blüten das noch treiben wird.


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Der Distelfink balze, der Kuckuck zählte Stunden, und wenn im Dunkeln die Nachtigall schlug, pflückten Liebende sich im Stillen Rosen vom Stock der Ewigkeit, die noch blühen würden, wenn sie selbst längst grau und zerpflügt waren wie ein oft beackertes Land (S. 285)


    Charlie, das ist Dir wunderbar gelungen, sprachlich hast Du es wirklich drauf *schmelz*

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ja, wie gesagt, die Szene mit dem Baeren haette ich am liebsten nicht geschrieben.


    Ich haette mich aber nicht ganz fair gefunden, sondern so, als wuerde ich die Epoche, weil es meine Lieblingsepoche ist, beschoenigen und das absolut fuehllose, respektlose Verhaeltnis zu Tieren verschweigen.


    Ausserdem wollte ich Anne in der Szene gern zeigen, weil ich - so problematisch mein Verhaeltnis zu der historischen wie zu der Romanfigur Anne ist - sie nicht einfach als gemeine Intrigantin schlidern, sondern vorfuehren wollte, wie sie tickt. Sie identifiziert sich mit dem Baeren, bewundert ihn und steht auf seiner Seite - bis er besiegt ist und sie sich enttaeuscht von ihm abwendet. So geht sie auch mit Menschen um und tief in sich auch mit sich selbst.


    Ich kann aber jeden Leser verstehen, der die Szene (und die andere) ueberblaettert, mir werden auch jetzt noch die Finger klamm.
    Dasselbe gilt auch fuer die Anne-Askew-Szene. Ich habe mich sehr darum bemueht, die gequaelten Geschoepfe nicht schreibend zu entwuerdigen, sondern Szenen zu schreiben, die von meiner Trauer und meinem Respekt fuer diese Geschoepfe gehalten sind. Sie muessen nicht gelesen werden, aber es ist mir wichtig, dass sie im Buch stehen (mit meiner umsichtigen Lektorin habe ich lange darueber gesprochen und abgewogen), dass sie nicht ausgelassen und verschwiegen sind.


    Wenn das nicht verstaendlich erklaert war, versuch' ich mein Glueck nochmal.
    Kein ganz einfaches Thema ...


    Alles Liebe von Charlie

  • Jane Doe da hast du aber einiges überlesen- in jedem Abschnutt kommen die "Geschenke" vor. Six geese a-laying werden als ungeruppfte Gänse hereingetragen, three french hens werden als Braunhennen serviert usw...

  • Anne wird mir immer unsympathischer. Sie verbreitet eine Eiseskälte, da fange ich schon beim Lesen an zu frieren. Auch als Edward sagt, dass er sie liebt, lässt sie das emotional unberührt. Da tut mir Edward wirklich leid!
    Auch wenn das sich jetzt böse anhört, aber wann stirbt Latimer endlich?! Er war ja ein guter Ehemann, aber das zieht sich schon so lang hin... Catherine soll endlich wieder frei sein und Tom heiraten können. Obwohl ich vermute, dass ihnen noch der ein oder andere Stein in den Weg gelegt werden wird.

    Es ist an der Zeit, schreiend im Kreis zu rennen.


    :lesend The Know-It-All - A. J. Jacobs
    Before They Are Hanged - Joe Abercrombie
    Finishing the Picture - Arthur Miller

  • Zitat

    Original von bookaholic


    Auch wenn das sich jetzt böse anhört, aber wann stirbt Latimer endlich?!


    Ich glaub, das hat die arme Catherine auch mehrmals gedacht ... und sich dann schrecklich vor sich selbst erschrocken.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jane Doe da hast du aber einiges überlesen- in jedem Abschnutt kommen die "Geschenke" vor. Six geese a-laying werden als ungeruppfte Gänse hereingetragen, three french hens werden als Braunhennen serviert usw...


    Beowulf, Du hast nicht richtig gelesen. Ich schrieb, daß im 7. Abschnitt zum ersten Mal die Gaben aus dem Weihnachtslied nicht tatsächlich auftauchen. Sie werden hier erwähnt als diesmal "fehlten die Schwäne im Federkleid in der Speisefolge".

  • Ich hab jetzt mal einen Tag Pause gebraucht nachdem ich zwei Nächte lang von Henry geträumt hab. ^^;;; Aber nun habe ich den Abschnitt auch durch.


    Die sechste Nacht:
    Nachdem Tom und Cathie sich 10 Jahre nicht gesehen haben, genießen sie nun gemeinsam die erste Liebesnacht im Weinkeller. Danach kühlt das Verhältnis zu Cathies Stieftochter merklich ab. Die Frage ist, hat sie mitbekommen, als die beiden sich zur Begrüßung küssten oder ist sie einfach nur sauer, weil die Stiefmutter sie am ersten Tag bei Hof einfach allein hat sitzen lassen? :gruebel


    Den Begriff "Narde" musste ich mal nachschlagen. Eine sehr wohlriechende Pflanze aus Indien und ebenso wie die Phrase "Meine Taube in den Felsenklüften" ein Begriff aus dem Hohelied. Wieder was gelernt. :grin


    Dudley ist wirklich eine merkwürdige Figur. Er schleicht ein bisschen auffällig um Anne herum, scheint aber auch gegen Edward keine Abneigung zu haben. Im Gegenteil. Edward ist der "Hund" auf den er bei der "Bärenhatz" setzt. Apropos Bärenhatz. Die Szene war zwar unangenehm, aber ich empfand sie als sehr realistisch. Damals hatte Jagen ja häufig nicht allzuviel mit dem Begriff gemein wie wir das kennen. Treiber trieben das Vieh aus dem Wald in enge eingezäunte Korridore (wie's ja auch hier beschrieben wurde) und dann wurden die Tiere wie am Fliessband niedergeschossen. Die Szene hat für mich absolut jede Daseinsberechtigung in diesem Roman auch um das Innere von Anne zu reflektieren.


    Die Stürmung des Klosters fand ich ebenfalls furchtbar. Irgendwie hat man das Gefühl, egal welche Religionsauslegung gerade dominiert, es wird gemetzelt was das Zeug hält. Wenn die Reformer am Ball sind mähen die Hardliner die Mönche dahin, wenn die Katholiken am Drücker sind wird wieder jeder mit einer englischen Bibel verfolgt. Was muss sich da das einfache Volk gedacht haben. Die spinnen, die Kirchenmänner? :pille


    Dass es solche manipulierten Heiligenfiguren und Kruzifixe gab war mir gar nicht bewusst. Die haben ja wirklich mit allen Tricks gearbeitet. Cranmer wirft da wieder eine interessante Frage auf. Ist es für die Leute nun besser zu wissen, dass alles nur Illusion war und sie betrogen wurden, oder wäre es besser für sie gewesen, weiter an dieses Wunder glauben zu können und dadurch Hoffnung zu haben? Manchmal ist Unwissen der gnadenvollere Weg.


    Die sechs Gänse hüpfen einem in diesem Abschnitt geradezu an. Das Geschenk an Cathrine als subtile Einladung nach Wulf Hall. Die "Marchret" aus Nürnberg macht auch einen sympathischen Eindruck, sie scheint gut zu Cranmer zu passen. Cathie kämpft mit ihrem schlechten Gewissen, weil sie wieder mit Tom zusammen ist und möchte die Absolution von Cranmer. So schnell kommt man eben doch nicht aus alten Verhaltensmustern. Wobei ich fast glaube, es ging ihr hier weniger um die Vergebung Gottes als viel mehr eine Vaterfigur die ihr sagt was sie tun soll.


    Beim Turnier steigert Anne sich richtig in Toms Kämpfe hinein, bildet sich sogar ein, er würde für sie kämpfen. Als er jedoch Catherine bittet beim letzten Kampf ihr Ritter sein zu dürfen beschliesst sie eiskalt, dass er sterben muss, koste es was es wolle. Da merkt man erst, wie arg die Wunde durch seine Demütigung noch in ihr schwärt. Ich hatte gleich so ein Gefühl, dass die Szene noch Folgen haben wird. Ich finde Tom war da auch wieder arg unvorsichtig als er plötzlich lustlos aufgab ohne gekämpft zu haben. Da wird doch jeder auf die Beziehung zu Catherine aufmerksam. Er ist ein Mann und ungebunden, aber macht er sich gar kein Gedanken, dass Cathrine da vielleicht mal als Ehebrecherin ins Gespräch kommt und vielleicht mit Strafen rechnen muss?


    Die siebte Nacht:
    Was bedeutet eigentlich auf S. 313 der Ausspruch "Er spielte lieber Cent als sich zu widersetzen". War das wirklich ein Spiel (wikipedia kennt dazu nur Maßeinheiten)?


    Den Ganskreis finde ich ja ganz große Klasse. Endlich hat Catherine ein paar Gleichgesinnte mit denen Sie sich austauschen kann. Sozusagen ihr "Teekränzchen". Ich glaub sowas würde mir auch gefallen. In Kates Garten tauchen dann auch die ersten Schwäne auf. Beim Zusammentreffen von Catherine und Tom gefällt mir das Bild, dass durch die verblühenden Rosen ausgedrückt wird. Den beiden läuft langsam aber allmählich die Zeit davon, sie sind über ihren Zenit bereits hinaus.


    Heini soll also verkuppelt werden, da man sich erhofft, sein immer übler zu Tage tretendes Temperament damit wieder zu zügeln und es soll ihm die holde Jungfer Anna von Kleve zugeführt werden. Die verspätet sich auch erst mal ganz gewaltig, wie es sich für den Auftritt einer Dame gehört... und ist Henry ähnlicher als es ihm lieb ist. Diese Ehe war schon zum Scheitern verurteilt bevor sie geschlossen wurde.


    JaneDoe
    Doch, die Schwäne gibts auch zu essen. Allerdings an Weihnachten, nicht in der Zwölfnacht. :wave
    S. 327: "Es wurde ein seltsam stilles, gespanntes Weihnachtsfest [...] Den Saal schmückten weiße Girlanden, und kredenzt wurden Schwäne im Federkleid, denn der Schwan war das Wappentier der künftigen Königin"


    Cromwell schafft es diesmal nicht schnell genug, sich nach der Laune des Königs zu richten. Der hat sich neu verliebt und ist plötzlich wieder ein Herz und eine Seele mit den Katholiken. Jetzt werden die Reformer wieder gejagt, der mühsam gewonnene Boden nach und nach verloren. Cranmer muss seine Frau nach Deutschland zurückschicken, Barnes wird verbrannt. Edward kann nur danebenstehen und wieder mal tatenlos zusehen. Die neuen Bibeln, noch gar nicht lange her auf offiziellen Befehl hin gedruckt, werden nun wieder verbrannt. Ich habe so das Gefühl, dass Henry sich selbst wohl wirklich wie einen Gott sah, der nach Belieben die Kirche an seine Bedürfnisse anpassen konnte, in dem Punkt hatte Luther wohl nicht so unrecht.


    Tyndale das Pferd hat auch nochmal einen Auftritt. Catherine denkt an etwas, dass sie in die Realität zurückholt wann immer sie in Toms Anblick versinkt: "und jedes Mal wünsche ich mir, dass neben uns ein Pferd scheißt." :rofl
    Vielleicht kommt ja nun wirklich das Jahr der Catherin Parr, nachdem die Zwölfnachtsbohne in ihrem Kuchen war. Anne beobachtet das Geturtel der beiden eifersüchtig schießt scharfe Spitzen gegen Tom, vorzugsweise wenn es still ist und jeder es hören kann. Aber Tom ist ja nicht auf den Mund gefallen wie wir wissen. Für ihn ist sie ein eiskaltes Fischweib.


    Edit: Rechtschreibfeher geköpft. :grin

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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